Über Die Kunst geht knapp nicht unter
Anselm Kiefer (geb. 1945) ist der erste bildende Künstler, der berufen wurde, am Collège de France, Chaire de création artistique, Vorlesungen zu halten. 2010/11 hat er dort insgesamt neun Vorlesungen in französischer Sprache gehalten. Sie werden hier zum ersten Mal in deutscher Übersetzung veröffentlicht. In seinen Vorlesungen spricht Anselm Kiefer von Bildern und Analogien, von der Bedeutung der poetischen Literatur, mit der er einen fortwährenden Dialog führt. Er beschreibt die Arbeit in seinem Atelier, die komplexen Wege, die Umwege und Metamorphosen, die zu einem Werk führen. In kühnen Antizipationen nennt er die Orte, in denen die Metaphysik, die Geschichte der Mythen-Strukturen und die moderne Forschung seine Quellen und Referenzen werden. Die einzelnen Vorlesungen zeigen, wie Kiefer die Interdependenz dieser Sphären miteinander verbindet.
Wer die Vorlesungen liest, entdeckt gleichsam ein morphographisches Echo aus den Labor- und Arbeitsräumen des Künstlers, in denen Fragen und Antworten versucht werden zwischen Grenzen von Kunst und Leben und der Bedeutung der Kunst.
Die Vorlesungstitel lauten: "Die Kunst geht knapp nicht unter" / "Gedanken zum Gedicht Marine"/ "Genet, Nietzsche, Osama - Kann man die Kunst mit dem Leben versöhnen?" / "Drei Werke" / "Übergänge - Kunst und Evolution, oder die Jakobsleiter" / "Der dorische Eckkonflikt" / "Ma Destinée" / "Das Atelier in Croissy" / "Barjac".
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