Über Die Psychologie der Ich-Abwehr
Die innerpsychischen Variablen und Faktoren, die in Summe das Ich konstituieren und ausmachen, befinden sich immer auch in einem bestimmten Verhältnis zum Fremd-Ich. Die Psychoanalyse richtet den Blick auf die äußerst komplexe innere Dynamik des Ich und entwickelt diese primär aus der existenziell-substantiellen Verbundenheit mit dem primären Fremd-Ich der Mutter. Aus dieser Symbiose löst sich das menschliche Lebewesen nur sehr langsam und wächst zu einem eigenständigen Ich heran.
Ausgangspunkte der psychoanalytischen Themen dieses Bandes sind:
¿ Hilflosigkeit, Abhängigkeit, Deprivation und Regression;
¿ Depression und Manie als entfremdete Ich-Zustände;
¿ Manie, Narzissmus und Wahn als gewaltauslösende Ich-Zustände;
¿ die Anpassungsvorschreibungen der gewaltausübenden Ich-Haltungen.
Der Analysegesichtspunkt der Ich-Abwehr beschreibt die Regulationsnotwendigkeiten der naturgegeben widerstreitenden inneren Wünsche, Impulse und Ausrichtungen des Ich, die zu wesentlichen Teilen die Anpassungsvorschreibungen des Fremd-Ich abbilden und aushandeln. ¿ Der vorliegende Band will beispielgebend sein für die Intention, individualpsychologische Ansätze der Ich-Abwehr in ihrer aktuellen massenpsychologisch-gesellschaftlichen Relevanz zu erfassen und zu analysieren, und leistet damit einen Betrag zur Neutralisierung und Prävention gesellschaftlicher Selbstzerstörung.
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