Über Die Reform Des Ungarischen Steuersystems
Probleme der Transformation von der Zentralverwaltungswirtschaft zur Marktwirt schaft in den Ländern Mittel- und Osteuropas gehören heute zu den interessantesten Herausforderungen für Wirtschaftstheoretiker und -politiker. Dabei wird der Erfolg oder Mißerfolg des Transformationsprozesses auch das Schicksal unseres Kontinents mitbestimmen. In den Jahren seit der politischen Wende in Mittel- und Osteuropa entstand eine umfangreiche Literatur über diverse Aspekte der Transformation. Die steuerpolitischen Veränderungen gehören zu den weniger erforschten und beschriebenen Dimensionen des Systemwandels. Steuersysteme erfüllen in einer Zentralverwaltungswirtschaft und einer Marktwirt schaft unterschiedliche Funktionen. Die Systemtransformation muß daher von einer grundlegenden Umgestaltung der Besteuerung begleitet werden. Inhalte und Problem felder dieses Prozesses werden in der Arbeit von Herrn Felkai am Beispiel Ungarns untersucht, das als erstes osteuropäisches Land mit der Steuerreform begonnen hat. Besondere Aufmerksamkeit widmet Herr Felkai dem häufig als "Steuerfalle" der Systemtransformation bezeichneten Phänomen, daß der Umbau des Steuersystems im Rahmen des Transformationsprozesses von der Plan- zur Marktwirtschaft zu erhebli chen Einnahmeausfällen führt. Die Ursachen hierfür werden zum einen in der Ausge staltung des Steuersystems aufgezeigt, und zum anderen mit dem Einfluß weiterer Elemente der Systemtransformation auf die Höhe und Struktur der Steuereinnahmen verdeutlicht. In seiner Arbeit liefert Herr Felkai eine Fülle bisher wenig zugänglicher Daten und eine gute Analyse der wichtigsten Probleme in einem Bereich, der zu den bedeu tendsten Bausteinen der neuen Wirtschaftsordnung in Mittel- und Osteuropa gehört.
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