Über Die schöne Frau bedarf der Zügel nicht
Margherita Costa - nie gehört? Nach 400 Jahren wird
es Zeit! Schließlich war die um 1600 geborene Römerin
die wohl profilierteste Schriftstellerin ihrer Generation.
Ihr wildes, respektloses und genresprengendes
Werk war jahrhundertelang völlig vergessen. Costa
war Opernstar und Kurtisane, Intima dreier Papstfamilien
und Räuberbraut, Feministin und Pornographin,
Mutter vieler Töchter unklarer Herkunft und
die wohl erste Satirikerin der Welt. In Florenz wagte
sie sich an Textsorten aller Art - von der Liebes lyrik
bis zur Sexkomödie, von der Autofiktion bis zum
Pferde ballett. Aus ihrer Dichtung strahlt die Sinnlichkeit
in so grellen Farben, dass man beim Lesen
gern zur Sonnenbrille greift. Christine Wunnicke hat
sich in Costa verliebt und ihre Texte in mitreißendes
Deutsch gebracht. Und ihr Porträt dieser wahrlich
fantastischen Autorin ist, wen wundert's, ein Stück
schönster Biografie-Literatur.
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