Über Die zwölfte Stunde und andere Novellen
Der Band umfasst sechs mehr oder weniger unheimliche Geschichten über die Welt des Unerklärlichen und Gespenstischen, die in gemütlicher Runde erzählt werden: „Schatten", „Komm mit", „Die alte Macht", „Das zweite Gesicht", „Ich?" und „M 86". In „Schatten" verirrt sich ein winterlicher Bergsteiger in der Silvesternacht, um schließlich in finsterer Nacht von einer geheimnisvollen Partie von Engländern gerettet zu werden, die bei Morgengrauen wieder spurlos verschwunden sind. „Die alte Macht" berichtet vom Duell eines Offiziers mit dem Geliebten seiner Frau, das nicht ganz den anvisierten Verlauf nimmt. Das „Das zweite Gesicht" schließlich ist eine Gabe des alten Woldemar Frielinghausen. Wann immer jemand dem Tode naht, wird er der betreffenden Person gegenüber unerklärlich freundlich und gütig. Als nun Peter Neuendorp um die Hand seiner Tochter anhält und der Alte ihm sanftmütig-trauriger Stimme mitteilt, dass er nichts lieber täte, als ihm seine Tochter zur Frau zu geben, dass das aber leider nicht ginge, steigt in Peter Neuendorp eine fürchterliche Ahnung auf … In anderen Texten begegnet eine Figur ihrem eigenen Ich („Ich?"). Oder der Vampirhunger einer im Leben und in der Liebe enttäuschten Seele trachtet nun die Lebenden in ihr Grab zu ziehen … Der Leser lernt Stratz hier von einer ganz neuen Seite kennen: als begnadeten Autor von Gruselgeschichten.
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