Über Diskriminierung von Christen in der DDR
In den 1960er Jahren sicherte die DDR-Regierung ihre Macht einerseits durch die Militarisierung der Gesellschaft und andererseits durch die Einschüchterung Andersdenkender. Maßnahmen wie der Mauerbau 1961 und die Einführung der Wehrpflicht 1962 führten zum Widerstandsverhalten christlicher Individuen und Gruppen aufgrund ihrer friedensethischen Überzeugungen. Der vorliegende Band widmet sich der Frage, wie sich in den 1960er Jahren die Benachteiligung von Christen in der DDR gestaltete und welche Formen von Widerstand zu beobachten sind. Versammelt sind hier 17 Beiträge, die anlässlich der Jenaer Tagung "Diskriminierung von Christen in den 1960er Jahren der DDR" vom 27. bis 29. September 2021 von Expertinnen und Experten verschiedener Disziplinen verfasst wurden. Der Fokus richtet sich zunächst auf die Militarisierung der Gesellschaft aus religionssoziologischer, militärtheoretischer, kirchenpolitischer und bildungspraktischer Perspektive. Danach werden Formen des christlichen Widerstandes untersucht, die das DDR-Regime zu staatlichen Gegenmaßnahmen provozierten. Anschließend werden spezifische Arten von Diskriminierung christlicher Individuen und Gruppen analysiert und kategorisiert. Schließlich erfolgt eine konfessionelle Ausdifferenzierung der Thematik, in der Diskriminierungen speziell von Zeugen Jehovas, Mennoniten, Katholiken und Protestanten in den Blick genommen werden. Abgerundet wird der Sammelband durch ein Interview mit Rainer Eppelmann, der als Pfarrer, Bürgerrechtler, Politiker und ehemaliger Minister für Abrüstung und Verteidigung der letzten DDR-Regierung wirkte.
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