Über Dominant, verführend, ewig schuld
In Antike und Mittelalter sind im euromediterranen Raum nur vereinzelt Frauen als Herrscherinnen nachweisbar, die Regierungsgeschäfte aktiv und eigenständig führten. Andererseits lässt sich eine Vielzahl weiblicher Figuren feststellen, die durch eine besondere Nähe zum männlichen Herrscher großen politischen Einfluss erlangen konnten. Solche Frauen werden in den Beiträgen dieses Bandes sowohl unter quellenreferenzierten als auch figurativen Perspektiven betrachtet. Der Rahmen der Untersuchungen vom Mesopotamien des 24. Jh. v. Chr. bis zum byzantinischen Reich des 14./15. Jhs. n. Chr. ermöglicht im interkulturellen Vergleich nicht zuletzt die Identifikation vereinfachender Deutungsschemata, die von Mit- und Nachwelt geteilt wurden und z. T. noch die aktuelle Forschung prägen.Throughout Antiquity and the Middle Ages, only a few women can be discerned who were active and independent rulers. Nonetheless, there were a considerable number of female figures who acquired immense political influence due to their particularly close proximity to a male ruler. Such figures are handled in this volume, both from the perspective of the sources and as literary figures. The framework of this study, which ranges from Mesopotamia of the 24th century BC to the Byzantine Empire of the 14th/15th century AD, through an intercultural comparison facilitates, not least of all, the identification of basic interpretative schemes for these figures which were employed contemporaneously and afterward, and indeed even influence modern scholarship.
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