Über Drei Novellen
Drei Meisternovellen des Literaturnobelpreisträgers
Gerhart Hauptmann:
Bahnwärter Thiel
Der Apostel
Siri
Bahnwärter Thiel
Der verwittwete Bahnwärter Thiel heiratet zum zweiten Mal, damit sein
kleiner Sohn Tobias wieder eine Mutter hat. Seine zweite Frau Lene ist
das völlige Gegeteil seiner ersten, geliebten Frau: derb und herrisch
unterdrückt sie ihren Mann und mißhandelt den kleinen Tobias. Die
Sitution für ihren Stiefsohn wird noch schlimmer, als Lene ein weiteres
Kind bekommt. Thiel leidet stumm, er wehrt sich nicht. Doch wie viel
kann ein Mensch erdulden?
Gerhart Hauptmanns »novellistische Studie«, eines der bedeutendsten
Werke des deutschsprachigen Naturalismus, schildert den psychopathologischen
Fall Thiels mit außergewöhnlicher sprachlicher Intensität.
Der Apostel
Angetan mit einer Mönchskutte und Sandalen steigt der Apostel in Zürich
aus dem Zug. »Übrigens fing das merkwürdige Schwatzen ¿ im
Ohr oder gar im Kopf drinnen, er wußte nicht wo ¿ wieder an. Seit
einigen Wochen plagte es ihn.« Der Apostel fühlt sich als Jesus und will
die Menschheit zum friedlichen Zusammenleben aller Kreaturen in der
göttlichen Natur bekehren.
Die Erzählung »Der Apostel« erschien zuerst 1888.
Siri
Gerhart Hauptmann verfaßte die Erzählung »Siri«, mit dem Untertitel
»Selbstbekenntnisse eines jungen Humanisten« in den Jahren
1938/1939 in der Form eines Tagebuchs. Der Tagebuchschreiber ist ein
Humanisten, der an der Universität arbeitet. Er ist der schönen Schauspielerin
Siri verfallen. Da er aber verheiratet ist und Kinder hat, muß
er seine Leidenschaft unterdrücken.
Sprache und Rechtschreibung Entstehungszeit wurden nicht verändert.
Mehr anzeigen