Über Eine entfernte Ähnlichkeit
Im Wirtshaus »Schützen« eines Schweizer Dorfes wird der Erzähler Zeuge des Selbstgesprächs eines verschrobenen und angeheiterten Alten, der vom Wein, Litern getrunkenen Blutes und von Nierenleiden berichtet. Tage und Wochen danach beschäftigt jener Mann den Erzähler und erinnert ihn an einen anderen, an den 71-jährigen Schriftsteller und Anstaltsinsassen Robert Walser auf einer historischen Fotografie. Er sucht den alten Mann und findet ihn im nahegelegenen ehemaligen Kloster, das jetzt Alters- und Pflegeheim ist. Loser, so sein Name, wird dem Erzähler zur Projektionsfläche für die Erinnerung an die Spaziergänge und Gespräche Carl Seligs mit Walser ¿ und doch auch wieder nicht, denn Loser behauptet sich selbst mit seinen Geschichten von Hilfs- und Gelegenheitsarbeiten. E. Y. Meyer erweist sich als Meister der feinen Beobachtung und der präzisen Beschreibung. Zwei Essays über Robert Walser begleiten die Erzählung. Stimmen zu E. Y. Meyer »Eine ungemein suggestive und kraftvolle Prosa, zu der man jeden Leser nur beglückwünschen kann.« Adolf Muschg »Wie E. Y. Meyer Erinnerung und Erwartung entstehen lässt, das ist einfach wunderbar.« Siegfried Lenz
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