Über Eine Revision der interkulturellen Praxis im Lichte weltweiter Managementerfordernis
Fachbuch aus dem Jahr 2011 im Fachbereich BWL - Unternehmensführung, Management, Organisation, , Veranstaltung: interkulturelles Management, Sprache: Deutsch, Abstract: Aus dem ersten Kapitel: Heute, am 10. Oktober 2011 berichten die globalen Medien, dass es infolge einer
eskalierten Demonstration koptischer Christen in Kairo zahlreiche Tote gegeben hat.
Einige Medien bagatellisieren das mit dem Hinweis, dass koptisch-muslimische
Konfrontationen eben eine lavierende Form von Bürgerkrieg seinen, und daher keine
größere Bedeutung hätten. Der Geist der Spaltung, so könnte man aus diesem
repräsentativen Vorfall für ähnliche weltweite Konflikte schlussfolgern, hat immer
noch die Oberhand über den weltweiten Geist der Einheit. Doch die konditionierte
Trennung und Spaltung sind, ebenso wie die essentielle, a priori gegebene Einheit,
gleichermaßen konstitutive Aspekte des Menschlichen. Es ist eine Frage der
Priorisierung und Balancierung komplementärer anthropologischer Realität und
somit der Integration von singulärer Diversität in Myriaden vom Formen und
Gestalten und ihrer essentiellen Einheit als Mitglieder der Menschheit. Dies ist eine
konfliktpräventive, synergetische Erkenntnis. Das Defizit hinsichtlich der
Wahrnehmung dieser Gesamtrealität, die ebenso wie die kulturelle Konditionierung aus der Sozialisierung resultiert, führt zu einem strukturell-funktionellen
Ungleichgewicht des Menschlichen, das konterproduktiv für die Entwicklung des
Menschengeschlechtes hin zu einer solidarischen Menschheitsfamilie ist.
Betrachten wir in der Folge den Beitrag der interkulturellen Forschung zur Behebung
dieses Sachverhalts, um die bestehenden Defizite der interkulturellen Theorie und
Praxis im Hinblick auf ein optimiertes globales Management zu ergänzen.
Eine gleichnishafte Anekdote, in der ein Individuum in der Dunkelheit der Nacht, im
Schein einer Laterne, nach einem verlorenen Gegenstand sucht, hat symbolischen
Charakter für den Status der gegenwärtigen interkulturellen Forschung: Als ein
Passant den Suchenden nach dem genaueren Ort, wo er sein Objekt verloren zu
haben glaubt, fragt, entgegnet letzterer, dass es wohl etwas weiter weg gewesen sei.
Der verwunderte Passant wollte sich nun nach dem Grund dafür erkundigen,
warum jener denn nicht eben dort suchte, worauf der Suchende ihm antwortete, dass
die Sicht hier im Schein der Laterne eben besser sei. [...]
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