Über Entwicklungsmodelle Des Schriftspracherwerbs
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Pädagogik - Schulpädagogik, Note: 1, Universität Regensburg (Philosophische Fakultät - Grundschulpädagogik), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Hintergrund des Rechtschreibenlernens beschäftigt Experten schon seit geraumer Zeit. Wie lernt man Rechtschreiben? Wie kann man aus einem schlechten Rechtschreiber einen guten machen? In der Vergangenheit war man dabei auf der Suche nach Grundfunktionen, die als Voraussetzung für den Schriftspracherwerb angesehen werden können (zum Beispiel Intelligenz, Sprachleistungen, Gedächtnisfaktoren, visuelle, auditive Wahrnehmung). Diese verschiedenen Komponenten, die einen Einfluss auf das Rechtschreiblernen haben, nennt man Komponenten-Modell. Dass ein Zusammenhang zwischen den genannten Faktoren und den schriftlichen Sprachleistungen besteht, wurde zwar bewiesen, nicht aber welcher.Weil über den Prozess des Rechtschreiblernens so wenig Konkretes bewusst war, fiel eine Definition für den Leseprozess eher ungenau aus. Psychologen sahen den Vorgang entweder analytisch (Ganzheitspsychologie) oder synthetisch (Elementenpsychologie), je nach Sichtweise der gerade vorherrschenden Meinung in der Psychologie. Brügelmann fand beide Theorien aber gleich schlecht, weil sie den individuellen Entwicklungsstand des Kindes unberücksichtigt lassen.Das von Bormann aufgestellte konkrete Konzept der Wortbildtheorien von 1840 hielt sich dagegen ca. 150 Jahre. Es besagt, dass sich Kinder Wörter wie Bilder einprägen. Diese These wurde von Scheerer-Neumann jedoch 1986 widerlegt. Komponenten-Modelle v.a. die Wortbild-Theorien, gelten heute im Allgemeinen als veraltet. Zudem galt das Rechtschreibenlernen als reine Technik, die sowohl die Inhalte der Texte, wie auch Lernfähigkeiten und Bedürfnisse der Kinder zu wenig Rechnung Beachtung widmeten.Als neue Modelle entstanden die Entwicklungsmodelle und die Prozessmodelle. Auf die Entwicklungsmodelle des Schriftspracherwerbs soll im Folgenden näher eingegangen werden. Neben theoretischen Grundlagen und konkreten Modellen von Mason und McCormick, Spitta, Brügelmann und Valtin sollen zudem Unterschiede und Gemeinsamkeiten der verschiedenen Modelle angeführt werden, ein Ausblick rundet die Arbeit ab.
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