Über Fernsehen Im Deutschunterricht. Emanzipatorischer Mediengebrauch?
'Entfaltung der Kommunikations fähigkeit , ist das allgemeinste Lernziel des Faches Deutsch. Was darunter theoretisch wie praktisch verstanden wird, ist Gegenstand der vorliegenden Arbeit, die dieses Verständnis am Beispiel des Massenmediums Fernsehen als einem Paradigma für deutschunterrichtliche Me dienerziehung untersucht. Die Bestandsaufnahme führt zu der These, daß die Reaktion des Faches auf das Fernsehen bislang eher unzureichend genannt werden muß, daß von einem 'emanzi patorischen Mediengebrauch' keine Rede sein kann. Parallel da zu werden Uberlegungen entwickelt, was unter 'Kommunikations fähigkeit' in bezug auf das Fernsehen zu verstehen ist. Kom munikationsfähigkeit, so lautet hier die These, kann sinnvoll nur als Verbindung von kritischer Analyse und praktischer Kritik gedacht werden; ihre 'Entfaltung' umfaßt dementspre chend neben einer Medienanalyse die Medienpraxis. Eine sol chermaßen theoretisch reflektierte Medienpraxis ist die Vor aussetzung für einen emanzipatorischen Mediengebrauch, der die öffentliche, mediale Artikulation von Erfahrung und In teresse durch die betroffenen Subjekte selbst zum Ziel hat. Analyse und Kritik operieren in dieser Arbeit auf der Basis von Konzeptualisierungen zu einer kritisch-materialistischen Medientheorie, wie sie beispielsweise von Autoren wie NEGT/ KLUGE, DRÖGE, PROKOP, HOLZER, DAHLMULLER/HUND/KOMMER u. a. vorgelegt wurden; auf diese Ergebnisse kritischer Massenkom munikationsforschung nehme ich an den entsprechenden Stellen Bezug.
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