Über Fernwaffen im Hundertjährigen Krieg. Langbogen, Armbrust und erste Handfeuerwaffen im Vergleich
Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: Sehr gut, Universität Salzburg (Fachbereich Geschichte), Veranstaltung: Seminar "Westeuropa im Hundertjährigen Krieg (1337-1453): Politik, Militär und Gesellschaft", Sprache: Deutsch, Abstract: Im Spätmittelalter kommt es zu einer "militärischen Revolution", genauer einer "Infanterierevolution", nämlich der Ablöse der gepanzerten Reiter als bestimmende und schlachtentscheidende Waffengattung durch Fußtruppen. Doch ist diese "Revolution" bedingt durch technologische Fortschritte in der Waffentechnik, speziell bei den Fernwaffen? Ist sie also "technologisch determiniert"? Oder gibt es andere Gründe für diese Entwicklung, die nur wenig mit der Effektivität einzelner Waffengattungen zu tun hatten? Die vorliegende Arbeit will versuchen, diese Fragen zu beantworten. Dabei nimmt sie speziell den Hundertjährigen Krieg in den Blick, ohne wichtige Entwicklungen auf anderen europäischen Schauplätzen ganz auszublenden. Schließlich war kein anderes Land im Spätmittelalter in der Lage, so viele wirtschaftliche Ressourcen zur Versorgung des Reiteradels zur Verfügung und ein vergleichbares Ritterheer ins Feld zu stellen wie Frankreich (bzw. Burgund). Folgerichtig wird die "Infanterierevolution" gerade von deren Nachbarn und Gegnern, nämlich England, Flandern und der Schweiz, forciert. Der in den großen Schlachten des Krieges die französischen Ritter dezimierende englische Langbogen wird Teil der nationalen Identität des Landes und prägt die englischen Militärgeschichtsschreibung. Auch die Frage, ob diese Fernwaffe tatsächlich so schlachtentscheidend war, wie der Mythos es behauptet, und wie sie im Vergleich zur Armbrust und den aufkommenden Feuerwaffen abschnitt, beantwortet diese Arbeit.
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