Über Figuren und Medien der Pädagogik in ¿Anton Reiser¿ von Karl Philipp Moritz
Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Ludwig-Maximilians-Universität München, Sprache: Deutsch, Abstract: Für die Erforschung der eigenen Biographie greift die moderne Pädagogik oftmals literarische Schilderungen auf. Besonders ergiebig sind hierzu die Bildungsromane, zu denen beispielsweise ¿Wilhelm Meister¿ von Goethe gezählt werden kann. Auch Karl Philipp Moritz beschreibt in seinem Werk ¿Anton Reiser¿ die Entwicklung eines jungen Menschen. Doch anders als bei ¿klassischen¿ Bildungsromanen erfährt der Protagonist hier keine Förderung seines Potentials. Somit kann ¿Anton Reiser¿ ebenso als ¿Anti-Bildungsroman¿ angesehen werden. Die Gründe hierfür können vor allem in der Art und Weise der Erziehung, genauer der Pädagogik gefunden werden.
Ziel dieser Arbeit ist es daher, Figuren und Medien der Pädagogik in Moritz¿ ¿Anton Reiser¿ darzustellen und zu untersuchen, welche pädagogischen Mittel zu einer Verhinderung der Vermittlung zwischen dem Individuum, hier Anton Reiser, und der Gesellschaft führen können. In bisherigen Forschungsarbeiten wurde vor allem die pietistische Erziehung von Reiser bereits ausgiebig analysiert. Daher zielt die Fragestellung dieser Arbeit nicht allein auf die Folgen religiöser Erziehung, sondern besonders auf das Zusammenspiel unterschiedlichster Figuren und Medien der Pädagogik ab, welche Reiser an seiner Entwicklung scheitern lassen und auch, ob es darunter geeignete Maßnahmen der Erziehung gibt.
Um einen Überblick und die Möglichkeit der historischen Einordnung zu erhalten, werden zunächst das Aufkommen pädagogischer Ansätze sowie der Pietismus als Form der Erziehung und der psychologische Roman und der Bildungsroman geklärt, bevor im Hauptteil die Figuren und Medien der Pädagogik in ¿Anton Reiser¿ dargestellt werden. Hierzu werden zunächst die pädagogischen Auswirkungen des Pietismus durch die Eltern und durch die Lektüre untersucht. Im Anschluss werden die schwarze Pädagogik am Beispiel des Hutmachers sowie die höhere Bildung als pädagogische Maßnahme erläutert, bevor in einem nächsten Punkt Kontraste, Parallelen und Eignung der pädagogischen Mittel beschrieben werden. Gefolgt wird dies von einer Schlussbetrachtung sowie einer Bibliographie der verwendeten Literatur.
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