Über Form und Gehalt in der Ästhetik
"Die Begriffe Form und Gehalt sind in der neueren Ästhetik häufig als feststehende Anhaltspunkte zur Bestimmung des Schönen angesehen worden. Ihr Inhalt ist aber weder neu, noch daß sie das Wesen des Schönen konstituieren evident. Vielmehr ergab sich aus der historischen Betrachtung nicht nur dies, daß ihre Bedeutung bald in größerer, bald in geringerer Reinheit angewandt wurde, sondern auch, daß dieselben in einem tieferen Gegensatze philosophischer Grundanschauung des Monismus und Individualismus, des Idealismus und Realismus begründet seien. Die Entschiedenheit und Konsequenz, mit welcher diese Gegensätze in neuerer Zeit durch Hegel und Herbart durchgeführt worden sind, hat auch eine verschiedene Grundanschauung in der Ästhetik zur Folge gehabt. Sie vermitteln heißt sie schwächen, richtiger gesagt: den Irrtum des einen mit der Wahrheit des anderen verbinden wollen. Der Gegensatz, welcher durch Form und Gehalt ausgedrückt wird, ist eigentlich kein strenger, aber durch Identifizierung von Gehalt und Inhalt historisch geworden." [...]
Der Philosoph Theodor Vogt legt in vorliegendem Werk seine kritische Untersuchung über Entstehung und Anwendung der Begriffe Form und Gehalt in der Ästhetik dar.
Dieses Buch ist ein unveränderter Nachdruck der Originalausgabe von 1865.
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