Über Gegen das Vergessen
Doch ist zerronnen mancher Traum Trotz alledem, der Freiheitsbaumwird dennoch Früchte tragen!Das schrieb Werner Möller 1919. Möller ist einer der fünf Arbeiter-Schriftsteller, die in diesem Buch von Dirk Krüger vorgestellt und nahegebracht werden. Allen fünf ist gemeinsam, dass sie sich früh politisch engagiert haben - als Sozialisten und als Kommunisten. Gemeinsam ist ihnen auch, dass alle aus Arbeiterfamilien stammten, ihre Handwerksberufe erlernten und eine große Liebe zum Wort entwickelten: Trotz der Wirren, die der erste Weltkrieg, die Weimarer Republik, die Nazi-Zeit und der Zweite Weltkrieg mit sich brachten, behielten sie, die ihre Berufe oft gar nicht ausüben konnten und massiven Repressalien ausgesetzt waren, ihre Liebe zum Schriftstellern und Dichten bei. Und sie behielten, wenn man Möllers Gedichtzeile liest, ihren Optimismus und ihren Glauben an eine bessere Zukunft, an eine bessere Welt.Gerade in unserer Zeit, die aktuell wieder von Krieg, von Unterdrückung und von autokratischen Bestrebungen geprägt ist, lohnt es, sich an den Optimismus der Menschen zu erinnern, die ihre politische Überzeugung stolz gelebt haben und die einem totalitären Regime ihren Mut und ihren Widerstand entgegengesetzt haben.Durch die Aufarbeitung der Biographien und der Werke der fünf Barmer und Elberfelder Männer, die hier vorliegen, wird nicht nur ein gutes Stück Geschichts- und Erinnerungsarbeit geleistet. Wir sollten uns auch inspirieren lassen von der Tapferkeit und dem Mut dieser Männer, die auch in dunkelster Zeit nie daran gezweifelt haben, dass die Zukunft menschlich und gut gestaltet werden kann.Andreas Mucke, Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal
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