Über GEO Epoche KOLLEKTION 27/2022 - Berlin
Am Anfang ist es nur ein Tor. Noch kein vaterländisches Symbol, keine Kulisse für Feiern, Aufmärsche und Kundgebungen.
Nicht mehr als eine Einfahrt an einer städtischen Zollgrenze, im August 1791 für den Verkehr freigegeben. Doch 1806 marschiert Napoleon Bonaparte in Berlin ein. Der Franzosenkaiser lässt die Quadriga - die Skulptur der Siegesgöttin Viktoria im Streitwagen, die das Portal bekrönt - abmontieren und nach Paris schicken.
So wird das Brandenburger Tor zum Symbol der Niederlage, der Schande.
Acht Jahre später aber kehrt der vereinte Triumph über Napoleon die Bedeutung des Baus schlagartig um, macht ihn mit der zurückgewonnenen Quadriga zu dem, was er lange und auf unterschiedlichste Weise sein wird - Nationaldenkmal und Sinnbild. Und Wahrzeichen Berlins. Einer Stadt, die immer wieder Brennpunkt der Geschichte Deutschlands und der Welt gewesen ist.
Diese Ausgabe von GEOEPOCHE KOLLEKTION berichtet vom Aufstieg Berlins zu einer der größten Metropolen
Europas, von Glanz und Lebenshunger, aber auch von Krieg und Gewalt.
Das Heft schildert, wie hier im Revolutionsjahr 1848 Bürger gegen die Macht der Fürsten aufbegehren.
Es taucht ein in den Alltag um 1900, als nur wenige Straßen elende Armut und protzige Paläste trennen;
und auch in die wilden Nächte in den Tanzdielen und Bars der 1920er Jahre.
In dieser Stadt missbrauchen die Nationalsozialisten 1936 die Olympischen Spiele als Propagandaereignis,
in ihren Trümmern geht das mörderische NS-Regime neun Jahre später zugrunde. Danach
wird die Metropole an der Spree zur Frontstadt des Kalten Krieges, in der Spione um Geheimnisse wetteifern und Flüchtlinge für die Freiheit ihr Leben riskieren.
Fast drei Jahrzehnte lang ist sie zerrissen durch ein nahezu unüberwindbares Bollwerk zwischen Ost und West aus Beton und Stacheldraht. Bis eine friedliche Revolution diese "Berliner Mauer" schließlich im November 1989 zu Fall bringt.
Die Geschichte einer einzigartigen Stadt.
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