Über Geschichte Friedrichs des Großen
Historischer Nachweis zum Verständnis der Illustrationen von Adolph Menzel
»Im Interesse derjenigen Leser, welche von den in dem Text eingeschalteten Darstellungen nähere Notiz nehmen wollen, fühle ich mich verpflichtet zum näheren Verständnis mancher in denselben enthaltenen Einzelheiten, insofern diese nicht aus dem Texte selbst klar hervorgehen, folgende Nachweise zu geben. Zuvörderst ist ausdrücklich zu bemerken, daß ich, in Betreff der Person Friedrichs II., Portraits aus allen Altersstufen vom vierten Jahre an, sowohl von gleichzeitigen Kupferstichen, als Ölgemälden, deren namentlich in den königlichen Schlössern in und um Berlin mehrere befindlich sind, benutzt habe. Dasselbe gilt von denen anderer, mehr oder weniger bedeutender Personen, welche in die Geschichte Friedrichs verflochten sind. Alles, was der äußern Gestaltung des Lebens, dem Zeitgeschmack und den mannigfachen Wandlungen desselben in Baulichkeiten, Geräten, Kostümen und allgemeiner Sitte angehört, beruht auf Studien charakteristischer Vorbilder, wie sich diese teils im Originale selbst, teils in Abbildungen oder in schriftlicher Überlieferung auf unsere Zeiten erhalten haben. Die Ansichten wichtiger Lokalitäten, namentlich die der königlichen Schlösser, sind fast durchgehend nach der Natur ausgenommen. Nicht mindere Sorgfalt ist auf die richtige Darstellung der militärischen Uniformen und ihrer verschiedenartigen Abstufungen verwandt, sowohl in Betreff des Militärs auswärtiger Mächte, als vornehmlich in Rücksicht auf das preußische; für das letztere bot der reichhaltige Vorrat an Originaluniformen, der noch gegenwärtig in Berlin aufbewahrt wird, eine günstige Gelegenheit zum ausgedehntesten Studium dar.«
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