Über Glimmentladungssaulen Ohne Wandeinflusse
Die kathodischen Entladungsteile, das negative Glimmlicht, der HITTORF' sehe Dunkelraum und die erste Kathodenschicht, sind bekanntlich diejeni gen Entladungserscheinungen, welche für den Mechanismus einer Glimment ladung wesentlich und deshalb immer vorhanden sind. Die anodischen Ent ladungserscheinungen, das anodische Glimmlicht und die anodischen Perlen oder Blasen [1J sind dagegen Gebilde, die zwar regelmäßig oder wenigstens häufig auftreten, jedoch auch unterdrückt werden können. Wenn die Anode z.B. in das negative Glimmlicht eintaucht, fehlen alle diese Erscheinun gen. Außer diesen Entladungsgebilden, die gewissermaßen zum normalen Bestand einer Glimmentladung gehören, können noch zahlreiche Entladungserschei nungen beobachtet werden, welche ihr Entstehen besonderen Ursachen ver danken, wie etwa der geometrischen Form des Entladungsweges , der' Zusam mensetzung des Gases oder auch besonderen Bedingungen von Gasdichte, Brennspannung u.dgl. Zu diesem zwar auffallenden, aber doch zufälligen Erscheinungen gehört insbesondere die wohlbekannte positive Säule der Glimmentladung, welche sich immer dann einstellt, wenn die Elektronen vom negativen Glimmlicht zur Anode ein enges Rohr passieren müssen. Die ambipolare Diffusion der Ladungsträger zur Rohrwand und der damit ver bundene Trägerverlust, der durch Stoßionisation kompensiert werden muß, bildet die Ursache für die positive Säule in einem Rohr. Mit dieser wohlbekannten und gut untersuchten Erscheinung [2,3,4J beschäftigen wir uns jedoch hier nicht.
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