Über Gott und das Übel
Krankheit, Schmerz und Tod, Naturkatastrophen, Verbrechen, Krieg und Terror ¿ warum lässt Gott das alles geschehen? Weshalb verhindert ein (all)mächtiger Schöpfer nicht das Leid und das Böse in der Welt? Die Frage nach dem Grund des Übels hat die Menschen seit jeher bewegt, Anhänger monotheistischer Religionen schon immer herausgefordert und Philosophen wie Atheisten als gewichtiges Argument gedient. Wer sich über dieses komplexe Thema, die sogenannte Theodizee, den Kopf zerbricht, gerät schnell in weltanschauliche Untiefen. In diesem anregenden Buch erklärt der Sprach-und Kulturwissenschaftler Selahattin Akti, wie einer der bedeutendsten islamischen Mystiker, der große andalusische SuW-Meister Muhy iddin Ibn¿ Arabi(1165¿1240), diese grundlegende Fragestellung beantwortet. Nach einer fundierten Darstellung der unterschiedlichen Lösungswege in der Geschichte der Philosophie sowie in den christlichen und islamischen Theologien erläutert der Autor mit spürbarer Sachkenntnis den Fragenkomplex des Übels aus dem Blickwinkel des mystischen Erkenntnisweges. Ein wichtiger Verständnisschlüssel ist dabei Ibn¿ Arabis Existenzphilosophie der »Einheit des Seins«, die unter dem Begriff wahdat al-wug¿udden SuWsmus nachhaltig bereichert hat. Dabei gelingt Selahattin Akti neben einer hervorragenden Kurzdarstellung von Leben, Werk und Denken des »Größten Scheichs« eine intelligente, gutverständliche Erklärung von dessen tiefen Einsichten und anspruchsvollen Konzeptenz um Verhältnis von Gott, Welt und Mensch, zur Problematik von freiem Willen und Vorbestimmung, zur Schöpfung als permanenter Selbstmanifestation des »verborgenen Schatzes« und als Bewegung der Liebe, zur Unterscheidung von al-Haqq(dem Allwahren) und Allah(Gott) sowie zur Funktion der Göttlichen Namen im Schöpfungsprozess und zur Bedeutung des vollkommenen Menschen als Abbild und Statthalter Gottes.
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