Über Grenzen überschreiten
Digitale Bildung von Anfang an. Wie Alice mit Kaninchen, Schneehasen, Gänsegeier, Quadrille tanzenden Hummern, falschen Schildkröten und verrückten Hutmachern wagen sich die Kinder hier in eine unerwartete und vielgestaltige Welt und stellen sich ihrer veränderlichen und überraschenden Vielfalt - sei es bei der Begegnung mit lebenden Wesen, der Schaffung digitaler Landschaften oder der Entdeckung unerwarteter Phänomene. Kinder zwischen zwei und sechs Jahren ko-konstruieren ihr Wissen. Sie entwickeln ihre eigenen und kollektiven Vorstellungskra¿fte und Theorien u¿ber die Natur in hundert Sprachen - mittels analoger und digitaler Werkzeuge. Wie das gelingen kann, erza¿hlt dieser Katalog theoretisch reflektiert in 15 Projektgeschichten aus der besten Praxis von Krippen und Kitas. Das Buch zeigt, wie Kinder und Erwachsene Natur multidisziplina¿r erkunden und zugleich eine digitale Poesie schaffen, die ihnen neue Mo¿glichkeiten des Ausdrucks, der Kommunikation ero¿ffnet, den Kontext von Lehren und Lernen vera¿ndert und Vorstellungen fu¿r mo¿gliche Zuku¿nfte produziert.
Der Katalog dokumentiert zugleich die internationale Mitmach- Ausstellung: "Bordercrossings", die bisher erfolgreich u.a. in Italien, Schweden und den USA (MoMA, New York) erprobt wurde.
Aus dem Inhalt:
Lebewesen treffen - Projekte:
. Vom Optimismus der Ga¿nseblu¿mchen
. Mit Schnecken wandern
. Die Forsythie - von der Sonne aus beobachtet
. Waldlicht
. Geschenke fu¿r den Baum
. Das Leben des Efeus
. Ein kleines blaues Ei
. Der Graben ist wie eine Welt
. Die wahrhaftigste Fa¿lschung des Wahren
. Tanzende Kra¿uter...
Im Atelier - Digitale Landschaften erfinden
. Geographien
. Szenographische Sets, Mikroskop, Video und Stop-Motion...
Mit Beitra¿gen von Vea Vecchi, Simona Bonilauri, Isabella Meninno, Maddalena Tedeschi, Paola Cagliari, Kindern, Atelieristas und Pa¿dagog*innen aus Krippen und Kinderga¿rten in Reggio/Emilia (Italien) u.a.
Simona Bonilauri und Maddalena Tedeschi über den Umgang mit neuen Medien in Krippe und Kita:
"Weder ablehnend noch enthusiastisch, sondern immer mit einer reflektierenden Haltung begegneten wir den digitalen Medien. Mit dieser Haltung erforschen und untersuchen wir sie auch weiterhin. In unseren Kinderkrippen und Kita hält die Technologie Einzug in den Alltag. Sie dominiert nicht, sie ersetzt nicht, sondern vermischt sich mit anderen Sprachen. Sie tritt als eine anregende Umgebung hinzu, nicht rein zweckorientiert und funktionalistisch, sondern eher als ein Bindeglied zwischen Wissen und Bildungsbereiche übergreifenden Forschungen. Digitale Technologie eröffnet neue Formen, einander kennenzulernen und einander etwas mitzuteilen. Sie bietet dem "Mentalen" jedes Kindes - äußere Reize und innere Bilder, Wissen und Emotion eingeschlossen - eine Ausdruckmöglichkeit und Kommunikationsform. In den digitalen Umgebungen, die wir erforschen, agieren Kinder - ganz ähnlich wie in allen Bildungskontexten unserer Einrichtungen - als Konstrukteure ihres eigenen Wissens und als Schöpfer ihrer individuellen und gemeinsamen Bildwelten. Damit setzen sie der Vorstellung einer narkotisierenden und gleichmachenden Technologie ein anderes Bild entgegen: bestärkend und schöpferisch, im Dialog mit der Fülle und Pracht der Natur und des Lebens.
Die digitale Technologie hat das Potenzial, Lehr- und Lernkontexte zu verändern, indem sie neue Möglichkeiten zur Darstellung der Gedanken und Theorien von Kindern bietet und eine kulturelle Dimension vorschlägt, die in der Lage ist, Abstraktion und handwerkliches Können zu verbinden. In diesen digitalen Lernkontexten agieren Kinder gleichzeitig auf mehreren Darstellungsebenen und üben sich in einer kombinierenden, integrierenden und flexiblen Form des Denkens."
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