Über Hanna un de Hummel / Hanna und der Hummel
Aus dem Inhalt - Leseprobe:
Eigentlich hätte es so ein schöner Tag werden sollen. Mama und Papa hatten Hanna versprochen, dass sie heute Nachmittag über den Dom bummeln. Der Dom ist ein ganz großer Jahrmarkt mit Süßigkeiten, Karrussels, Losbuden und was weiß ich nicht noch alles. Aber vorher wollte Papa sich noch mal ganz kurz in der Hamburger Neustadt umsehen. Bloß: "Mal eben kurz" gibt es bei Papa nicht. Schon Wochen vor dem Ausflug hatte er sich quer durch das Internet und Bibliotheken gewühlt und alles über die Neustadt gelesen. Und nun hielt er Mama und Hanna einen Vortrag, den sie eigentlich gar nicht hören wollten. Hanna lehnte sich über einen Brunnen. Sie musste mal verschnaufen und die Ohren ausschütteln. Papas langweiligen Vortrag über die Neustadt konnte sie einfach nicht mehr hören. "Meeensch", stöhnte Hanna, "ist das langweilig. Nichts als alte Häuser. Sollen sie doch ohne mich weiter gehen. Die können mich mal..."
Und plötzlich war da ein
Hummeln und Brummeln,
ein Glickern und Gluckern,
ein Prickeln und Prackeln.
Dat schlicker und schlucker,
dat blibber und blubber
un höör gor nich mehr op.
Dor kreeg se wat batz, merrn op'n Kopp.
"Au! - Iiihhhh! Man, was soll das denn?" schimpfte Hanna weiter. Da hatte sie doch glatt einen hölzernen Eimer an den Kopf bekommen. Aus dem Eimer pütscherte ein kleines bisschen Wasser raus und machte sie nass. Hanna sah sich wütend um. Da sah sie einen großen Mann im schwarzen Anzug, Hut auf dem Kopf und ein sonderbares Gestell mit zwei Eimern im Nacken. Der Kerl sah sie von oben herab an und brummelte:
"So, so, langweilig also. Das ist hier alles langweilig. Das Madamchen ist heute wohl ein bisschen widerspenstig, was? Da können sie dich mal. - Naja, zumindest das kann ich verstehen. So in der Art habe ich ja früher auch immer geantwortet, ist es nicht so?" Da tanzten auf einmal gleich ein paar Kinder um ihn herum und riefen immer wieder: "Hummel, Hummel!"
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