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Bücher veröffentlicht von AB Die Andere Bibliothek

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  • von Edith Anderson
    48,00 €

    Eine jüdische Amerikanerin träumte vom Sozialismus - Wiederentdeckung einer unbeugsamen Autorin Diese erstaunliche Geschichte über die Frauen, die während des Zweiten Weltkrieges die Jobs der Männer übernehmen, um das gesellschaftliche Leben aufrechtzuerhalten, basiert auf wahren Hintergründen - die Autorin selbst war eine von ihnen.  Worauf beruht eigentlich die uralte Vorstellung von der Überlegenheit der Männer?, fragen sich die jungen Frauen hier am Bahnhof von Port Empire, New Jersey, USA. Anstelle ihrer abwesenden Männer, Brüder und Söhne sind sie es, die den Eisenbahnverkehr am Laufen halten. Argwöhnisch werden sie von den verbliebenen männlichen Kollegen empfangen. Ihnen werden die am schlechtesten bezahlten Fahrten angedreht und spezielle Dienstvorschriften aufgezwungen, die nichts als Schikane sind. Und dann werden die Schaffnerinnen auch noch gegeneinander ausgespielt.  Die vorliegende Neuübersetzung folgt dem Originalmanuskript und wird ergänzt um einen biographischen Essay von Carolin Würfel, Autorin des Bestsellers »Drei Frauen träumten vom Sozialismus: Maxie Wander, Brigitte Reimann, Christa Wolf«.

  • von Walt Whitman
    48,00 €

    Ein berührendes, erregendes Buch, das uns spüren lässt, was es heißt, lebendig zu sein »Specimen Days«, »Besondere Tage« nannte Walt Whitman seine Sammlung autobiographischer Texte. Ihr Herzstück sind seine Erlebnisse während des Amerikanischen Bürgerkriegs. Drei Jahre lang zieht Whitman durch die Lazarette Washingtons, lauscht den Erzählungen der Verwundeten, ihren Hoffnungen und Ängsten, und gibt seelischen Zuspruch - ein erschütterndes Zeugnis jener Seite des Krieges, die nicht in die Geschichtsbücher Eingang findet. Dazu gesellen sich Erinnerungen an die Kindheit und Naturbeschreibungen. Der Duft von Heu, das sanfte Gebrumm der Hummeln, die Luftsprünge der Schwalben, die letzten Strahlen der untergehenden Sonne über dem Teich: eine Quelle des Friedens und des Glücks, worin die menschliche Existenz eingebettet erscheint. Mit einem Essay von Rainer Wieland.

  • von Dénes Krusovszky
    48,00 €

    Messerscharfe Geschichten über die Zerbrechlichkeit der männlichen Seele Zwei Brüder, die ihren volltrunkenen Vater bei einem gemeinsamen Zirkusbesuch in die Manege stolpern sehen, wo er sich als Freiwilliger vor dem johlenden Publikum zersägen lassen will. Ein Mann, der sich beim Aussortieren alter Klamotten in seinem ehemaligen Kinderzimmer an den Tag erinnert, an dem er als Siebzehnjähriger seine schwangere Freundin zu einer Abtreibung in die Frauenklinik begleitete: Der Tag des Abschieds aus dem Land der Jungen. Krusovszky zeigt jene Kippmomente im Leben seiner Figuren, wie Scham neben Liebe steht, Verzweiflung und Trauer neben Gewalt, Spott neben Stolz. Dabei schlüpft der Autor versiert in immer neue Erzählerrollen und entwickelt einen Sog, dem man sich nur schwer entziehen kann. Übersetzt von Terézia Mora.

  • von Shashi Tharoor
    28,00 - 48,00 €

  • von Constanze Neumann
    48,00 €

    Eine zeitgemäße Neuinterpretation des Dolce Vita - aus Sicht der Frauen Italien fasziniert seit jeher, viele Schriftsteller und Gelehrte haben ihre Eindrücke von Land und Leuten zum Besten gegeben, allen voran Goethe. Die Liste ist lang und reicht von den Reisenden der Grand Tour bis heute, von Michel de Montaigne über Lord Byron bis Sigmund Freud und Rolf Dieter Brinkmann. Doch wie sieht das Land aus, wenn einmal nicht die Männer erzählen, sondern die Frauen zu Wort kommen? Welche Bilder und Geschichten rücken dann in den Vordergrund, wie verändert sich der vielbeschworene Sehnsuchtsort? Entstanden ist eine vielstimmige, weibliche Reiseverführung, die auf unbekannte Pfade führt und zu scheinbar vertrauten Orten, die plötzlich doch in völlig neuem Licht erscheinen. Ein überraschend anderer, sinnlicher Blick auf eine Lebensart, die der Neuentdeckung harrt.

  • von Thea Sternheim
    48,00 €

    »Ein einmaliges Zeugnis eines Jahrhunderts, seiner Größe, seines Größenwahns, seiner Niedrigkeit.« Fritz J. Raddatz Begegnungen mit Persönlichkeiten wie Gottfried Benn, Pablo Picasso, Max Ernst und André Gide. Mit Hellsicht und scharfem Sinn beobachtete Zeitläufte und politische Katastrophen. Der Kampf um Selbständigkeit und die Suche nach geistiger Orientierung: All das bietet das Tagebuch, das Thea Sternheim über einen Zeitraum von 65 Jahren geführt hat. Es ist das Dokument eines wachen und freien Geistes, für den Ästhetik, Moral und Politik stets eine Einheit bildeten. Thomas Ehrsam hat aus der Fülle der Aufzeichnungen eine Auswahl aus ihrer Pariser Zeit zusammengestellt. Sie zeigt Thea Sternheim in der Emigration, der drückenden Vorkriegszeit, als Häftling im Lager Gurs, unter deutscher Besatzung und schließlich in den auch in Frankreich schwierigen Jahren nach dem Krieg. Thea Sternheim, die unbestechliche Chronistin des 20. Jahrhunderts, wird damit einem breiten Publikum zugänglich gemacht.

  • von Arno Lücker
    58,00 €

    »Unglaublich populär und schön geschrieben ... Wenn Sie Musik lieben oder Leute kennen, die Musik lieben, werden Sie kein schöneres Weihnachtsgeschenk finden als dieses Buch.« Elke Heidenreich - Spiegel Online Eine musikalische Entdeckungsreise ins Unbekannte und Unerhörte. Kaum ein Bereich der Gesellschaft und der Kunst hängt so am Althergebrachten wie die Welt der klassischen Musik. Auf den Bühnen der Konzert- und Opernhäuser dominieren Beethoven und Brahms, Mozart, Verdi und Wagner. Aber warum tauchen Komponistinnen bis heute kaum auf den Spielplänen auf? Arno Lücker beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Lebensläufen und der Musik von komponierenden Frauen. Die meisten von ihnen mussten sich den Raum ihrer kreativen Entfaltung gegen zahlreiche Widerstände erkämpfen. 250 Komponistinnen aus aller Welt und vielen Jahrhunderten versammelt er in diesem Buch. In funkelnden Kurzporträts lässt er uns in das Leben der Musikerinnen eintauchen. Dabei geht es immer auch darum: Wie klingt diese Musik, die wir noch nicht kennen? Arno Lücker öffnet uns Augen und Ohren für das Unerhörte.

  • von Wolfgang Morgenroth
    48,00 €

    Die einzige vollständige Ausgabe des »Papageienbuchs«, das Boccaccio als Vorbild für sein »Dekameron« diente »Das Papageienbuch«, eine Sammlung von 70 Liebesgeschichten und Fabeln, entstand im Indien des ersten Jahrtausends. Obwohl der Verfasser unbekannt ist und das Original zerstört, verbreiteten sich die Geschichten nicht nur im ganzen Land, sondern bis nach Persien und in die Türkei, einzelne Motive sogar bis nach Europa. In keinem der älteren indischen Werke spielt die Liebe eine so zentrale Rolle: Die Heldinnen und Helden müssen sich mit List aus einer selbst verschuldeten Klemme befreien. Auch wenn sie vermeintlich gegen die Moral verstoßen - die Sympathie des Papageien, der die Fabeln zum Besten gibt, gehört stets den Guten, die zugleich die Klügeren sind. Dabei haben nicht selten die Frauen die Oberhand über die Männer und die niederen Kasten über die Krieger und Könige ... Die einzige Sammlung aller 70 Erzählungen nach der jeweils bestverbürgten Fassung: eine überraschend moderne Sicht auf die Gesellschaft: auf Moral, auf Geschlechterrollen und Standesunterschiede - große Weltliteratur.

  • von Asfa-Wossen Asserate
    48,00 €

  • von Julia Franck & Klara Blum
    48,00 €

  • von Willa Cather
    48,00 €

    Die neu entdeckten Erzählungen einer der großen Stilistinnen der amerikanischen Literatur   Mit so einfach erscheinenden Worten und dem klaren Rhythmus ihrer Sätze leuchtet Willa Cather das Innenleben ihrer Figuren aus und erweckt deren Umfeld zum Leben: Ob sechs Schulfreunde in einer Sommernacht auf einer Sandbank im Fluss von bevorstehenden Abenteuern träumen, Nelly Deane mit ungestümer Lebenslust nach den Sternen greift, der Lehrling Paul mit erschlichenem Geld in einem New Yorker Hotel die weite Welt schnuppert oder die alte Mrs. Harris versucht, ihrer Enkelin einen großen Zukunftswunsch zu erfüllen - wie nebenbei scheinen bei Cather die großen Fragen unserer Existenz auf. Und sie führt uns bestechend klar vor Augen, wie Gesellschaft und Landschaft bestimmen, wer wir sind. Bis wir uns von den Fesseln befreien.  Größtenteils zum ersten Mal übersetzt von Agnes Krup, die in ihrem Nachwort zeigt, wie Leben und Werk der Autorin zusammengehören.

  • von Arnon Grunberg
    24,00 - 48,00 €

  • von Edmont de Goncourt
    42,00 €

    »Manette Salomon» ist ein Künstlerroman, der die Karrieren von fünf Malern im Paris in der Mitte des 19. Jahrhunderts verfolgt. Anatole und Coriolis buhlen mit nicht nur künstlerischen Mitteln um Anerkennung, werben in den Salons für sich und ihre Werke und eilen im Wettbewerb um die öffentliche Aufmerksamkeit virtuos durch Stile, Schulen und Genres, bis sich ihr Künstlerwettstreit mit der Rivalität um eine Frau verbindet. Der Auftritt von Manette Salomon, der modellsitzenden Muse von Coriolis, macht den Roman zum »Gruppenbild mit Dame«, in dem die Präsenz der schönen Jüdin Manette den Malern den Blick auf ihre Kunst verstellt und schließlich alle künstlerischen Aspirationen beendet.Die Brüder Goncourt sind spätestens seit der Übertragung ihres 7000-seitigen Tagebuchs wieder dem breiten Publikum bekannt. Ihr bisher nicht ins Deutsche übersetzter Roman von 1867 führt die große Kunst der französischen Erzähler des 19. Jahrhunderts vor.

  • von Gabriela Adamesteanu
    48,00 €

    Mit der Reife des Alters spürt sie den Unterschieden zwischen denen nach, die gingen, und denen, die blieben, sie überdenkt ihre Träume, von denen einer sie nicht verlassen hat: Ihr Leben in einen Roman zu verwandeln. Letitia Branea hat sich in ihrer neuen Welt eingerichtet, seit langem lebt sie mit ihrem Mann Petru Arcan in einer Kleinstadt im stillen ländlichen Frankreich . Doch kehrt sie regelmäßig nach Bukarest zurück, um das ehedem vom kommunistischen Ceaüescu-Regime konfiszierte "schöne Erbe" eines Onkels zurückzuerhalten. Bei Sultana Morar, ihrer einzigen verbliebenen Freundin aus Studientagen, wohnt sie zu diesen Anlässen - und wird von der rumänischen Vergangenheit immer wieder schmerzlich eingeholt; zu der gehört ein weitverzweigter Familien- und Bekanntenkreis und das eng verwebte Leben zwischen den Generationen; den Eltern und den Kindern, die von den Dezembertagen des Jahres 1989, als die "Revolution" eine neue Freiheit brachte, schon bald nichts mehr wissen wollen. Für sie, mit neuen Moden und Stilen vertraut, ist der berühmte Trevi-Brunnen in Rom das Sinnbild von Liebe, freiem Leben und Rückkehr. Ein Münzwurf. Ein Versprechen. Ein Tag Bukarest lässt in Bruchstücken ihre kollektiven wie intimen Erinnerungen wiederkehren, Erinnerungen an das gesellschaftliche Provisorium eines gelähmten Landes und an das amouröse Provisorium eines Lebens zwischen Ehemann und Geliebtem. Letitia Branea gleitet in ihren Selbstbefragungen von einem Land und einem Leben ins andere, aus der Vergangenheit in die Gegenwart: Die Ausgewanderte holen ihre rumänischen Tage ein. Gibt es ein zweites Leben? Was ist geblieben von der heimlichen Liebe, die sie mit dem politischen Opportunisten Sorin Olarau verband, der sie fallengelassen, verraten hat? Ihre Trennung hat sie an die Seite derer getrieben, die ins Exil gehen mussten. So wie Petru Sorin, der junge Universitätsdozent, den Letitia geheiratet hat, der seinen Beruf nicht mehr ausüben durfte und sich über den Weg durch deutsche Flüchtlingslager bei Radio Free Europe in München wiedergefunden, aber in Deutschland nie Fuß fassen konnte und rumänischen Boden nie wieder betrat. Erst als sie beide schon über 50 waren, haben sie sich in Deutschland wiedergefunden. Letitia Braneas Mantra im reif gewordenen Leben lautet: Ich bin eine andere geworden. Sie will nicht mehr eintauchen in die Geschichte der verlorenen Jahre, sie will auf die Überraschungen der Zukunft setzen. Mit all ihrer psychologisch raffinierten und eleganten Erzählkunst, die mehr denn je von lebendigen und temperamentvollen Dialogen des schier unüberschaubar reichen Personals je lebt, schreibt Gabriela Adamesteanu in der unterhaltsamen Selbstbeobachtung ihrer hellsichtigen Hauptfigur eine Chronik von fünfzig Jahren rumänischer Geschichte, entwirft sie ein atmosphärisches Panorama von Bukarest. Mit weiblicher Lebensklugheit und Klarsicht, mit kühlem Pathos folgt Gabriela Adamesteanus Prosa ihren großen Themen: Liebe und Verrat, Exil, Heimat, Fremde und fremde Heimat; Schuld und Versöhnung - und Alter. Gabriela Adamesteanus Frauengestalt Letitia Branea ist ihren Weg gegangen: Sie ist uns schon aus anderen Lektüreabenteuern vertraut. Als Hauptfigur ihrer Romane Der gleiche Weg an jedem Tag, der in den rumänischen 1950er und 60er Jahren angesiedelt war und in ihrem Buch Provisorium der Liebe (Aufbau 2021), das uns in die 70er führte. Mit Der Trevi-Brunnen hat diese rumänische "Suche nach der verlorenen Zeit", Gabriela Adamesteanus die Jahrzehnte umspannende Letitia-Trilogie, ihren krönenden Abschluss gefunden.

  • von Matthew Phipps Shiel
    48,00 €

  • von Iwan Schmeljow
    44,00 €

  • von Wolf von Niebelschütz
    48,00 €

    Buch des Monats Juni 2024 - Darmstädter Jury »Dichter sollen Gestalten schaffen, eine ganze Welt von Gestalten, sie sollen Phantasie haben und mit der Phantasie nicht knauserig sein ... der Überfluss ist eine sehr notwendige Sache.« Wolf von Niebelschütz (1913-1960) ist in der deutschsprachigen Literatur des 20. Jahrhunderts ein Einzelgänger geblieben - zu seiner Zeit schon aus der Zeit gefallen. Er war im verspielten französischen, im schwellenden Barock zu Hause, in der Epoche überspannter Lebenskunst, und hinterließ zwei monumentale Romane, Die Kinder der Finsternis und sein barockes Opus magnum Der blaue Kammerherr . Impressionen und Divertimenti hat Wolf von Niebelschütz zwei erhaltene Typoskripte überschrieben - beide weitgehend unveröffentlicht. In Paris ist er Flaneur, führt zu Denkmälern, durch die Tuilerien und auf den Eifelturm in »Geistergesprächen«. Frankreich, französische Landschaften begleiten ihn. Er schreibt über »seinen« Stendhal, über Balzac oder Madame De Stäel, die Musik von Mozart, die Malerei von Fragonard und Tiepolo. Als kunst- und kulturhistorischer Kenner mit Stil und Ironie erkundet er seine europäischen Traditionen, taucht ein in die »Welt von gestern« und feiert die »Wiederentdeckung der Heiterkeit«.

  • von Iwan Schmeljow
    24,00 €

  • von Gabriele Riedle
    24,00 €

  • von Andrzej Bobkowski
    44,00 €

  •  
    26,00 €

  • von Moebius
    28,00 €

    Wer war Moebius? Nach der Vorführung seiner Zeichenwelt von Andreas Platthaus wissen wir es: der Alleskönner des Comics.Mit seiner Identität hat dieser Künstler ein virtuoses Doppelspiel getrieben. Auch den Namen seines Doubles Jean Giraud kennt außerhalb der Comic-Welt nicht jeder, obwohl es sich um einen der größten Meister dieses Mediumshandelte: um einen proteischen Freibeuter, der die Aneignung von Erzähl und grafischen Mustern aus sämtlichen Regionen der Hoch- und der Populärkultur auf die Spitze getrieben hat.Aus dem unerschöpflichen Archiv einer vierzigjährigen Produktion hat Andreas Platthaus für diesen Band wählen können. Wir entdecken Zeichnungen aus den Carnets, Entwürfe, Studien,Titelbilder ... All seinen Figuren begegnet Moebius in einer autobiographischen Bildgeschichte, die hier nach ihrer Ersterscheinung als Originalausgabe der Anderen Bibliothek wieder zugänglich gemacht wird.

  • von Alphonse Daudet
    44,00 €

    »Dieses Buch des Mitleids, der Wut und der Ironie widme ich Gustave Flaubert, meinem Freund und meinem Lehrmeister.«- Alphonse Daudet 1840-1897, 125. Todestag im Jahre 2022>ckJack, die Hauptfigur, ist ein charmantes, liebenswürdiges und waches Kind, das den Vater nie kennengelernt hat und nicht seinen Namen trägt. Seine Mutter, Ida de Barancy, ist eine falsche Gräfin und eine echte Kokotte. Aus der Provinz nach Paris in ein Palais gezogen, wird sie reich ausgehalten von einem vornehmen »Bon­Ami«. Jack, das »arme Kind«, stört den Traum von Adel, Glück und Geld und erleidet trostlose Verlassenheit in einem Gymnasi­um, das eine Erziehung à la française für Kinder reicher Potentaten aus Afrika oder Asien anbietet. Verkannte Genies und gescheiterte Gestalten unterrichten hier. Unter ihnen der ruinierte Vicomte Amaury d'Argenton - ein pomadisierter Salonliterat, dessen »Credo der Liebe« die sentimentale Mutter von Jack während einer literarischen Soiree betört. Das Kind erfasst schnell, dass es seine Mutter verloren hat und in Paris zurückgelassen werden soll.Es ist der Beginn eines langen Leidensweges in einem kurzen Leben, zugrunde gerichtet von der tragischen Unbekümmertheit einer renommiersüchtigen Mutter und der sadistischen Boshaftigkeit eines »Stiefvaters«.Jack wird seine »Maman, maman« mit ihrem gescheiterten Literaten in der Nähe von Paris in einem Landhaus wiederfinden, aber das Wiedersehen des mittlerweile elfjährigen Sohnes mit seiner Mutter, vom Goetheverehrer an ihrer Seite mittlerweile Charlotte genannt, währt nur kurz. Trotz der liebevollen Erziehung durch einen benachbarten Landarzt, der seine Begabung erkennt, trotz der jugendhaft scheuen Liebe zu dessen Enkeltochter Cécile: Der Hass des Vicomte treibt Jack erneut aus dem Haus.»Der Arbeiter ist der Mann der Zukunft«, zitiert Alphonse Daudet, der immer zugleich ein Bild der französischen Gesellschaft zeichnet, eine Parole der Zeit. Weit weg in einem Eisenhüttenwerk am Ufer der Loire in der Bretagne lernt Jack als Lehrling des Schmiedehandwerks die Hölle einer Fabrik im frühindustriellen Kapitalismus kennen, in einer »Stadt aus Eisen«. Deren Qual wird nur noch überboten von der unmenschlichen Fron als Heizer im Maschinenraum eines Transatlantikdampfers, ein dreijähriger Alptraum, aus dem Jack nur der Alkohol erlösen kann.Noch einmal wird Jack seine Mutter in Paris wiederfinden und mit Hilfe des liebevollen Landarztes und Cécile versuchen, als Tagelöhner in der Pariser Vorstadt mit ihren kleinen Handwerksbetrieben den Weg in eine Zukunft zu finden - aber die von Daudet liebevoll geschilderte Odyssee von Jack endet in seinem zwanzigsten Lebensjahr im Hospital. Ein Alphonse Daudet macht sich nur wenig Illusionen über die menschliche Natur.

  • von Ricarda Willimann
    44,00 €

  • von Karl-Heinz Göttert
    44,00 €

    Karl­-Heinz Göttert demonstriert mit  einer Fülle von historischem Material: Menschen sprachen und sprechen mit ihren Körpern, zu allen Zeiten, in allen Formen politischer und gesellschaftlicher Verfassung.Menschen marschieren, paradieren und demonstrieren für ihren Glauben, ihre Meinungen, Haltungen und Wünsche - mit und ohne Erfolg. In Mengen, als Scharen und in Prozessionen finden sie sich zusammen, ihre Körper formieren sie zu einem einzigen, dem Körper der Masse.Karl­-Heinz Göttert mustert die Geschichte der Menschenzüge, von den »heiligen Straßen« des Altertums über die Triumphzüge des alten Rom, von der Übernahme der antiken Prozessionsformen durch das Christentum zu den karnevalesken Ausformungen ab dem Mittelalter. Die Französische Revolution agierte sich nicht zuletzt in ihren Festen und Festzügen auf Straßen, Alleen und Feldern aus - ein reicher Fundus an Formen, auf die die Arbeiterrevolutionen zwischen den Jahrhunderten ebenso wie eine neue Form republikanischer Willensbildung auf der Straße zurückgriffen.Er schöpft aus einer langen Tradition der Theoriebildung zur »Masse«: Gustave le Bon hat sie 1895 in seiner Psychologie der Masse in einer Weise analysiert, von der Karl­-Heinz Göttert sich löst: Primitiv, leichtgläubig und einer Führungspersönlichkeit erlegen ist sie beim Blick durch die Geschichte der Menschenzüge eben nicht. Mit Elias Canetti entdeckte das Denken über die Menge den Faktor der Macht, mit Pierre Bourdieu und Émile Durkheim die »magische« und »religiöse« Grundierung. Erst Judith Butler setzte auf die Artikulation von Rechten durch pure Anwesenheit. Karl­-Heinz Göttert führt das in einer Parallelisierung zur Rhetorik weiter: Wie Redner mit vielen Worten ihre Meinung vertreten, tun dies Massen mit ihren vielen Beinen - körperliches neben stimmlichem »Sprechen« eben.In drei Partien führt er durch ein anschauungsreiches Kompendium der menschlichen Bewegung als Ausdrucksform: Von »Aufbrüchen« in der Antike über die »Sakralgemeinschaft« von Mittelalter und Neuzeit bis zu den Prozessen der »Nationenbildung« in der Moder­ne sichtet er nichts weniger als einen Hauptaspekt der Kulturgeschichte. Massen in Bewegung ist die erste Gesamtdarstellung eines sonst nur in seinen Einzelfällen von Spezialisten erforschten Bereichs.

  • von Miguel de Cervantes
    26,00 €

  •  
    44,00 €

    »Schlaft nicht! Die großen Brände sind vorüber, noch größere stehen uns bevor.«Schmetterlinge, Brände und Explosionen, Verkleidungen und Doppelgänger, Entführungen und Morde, Fenstersprünge, ein Irrenhaus und vieles mehr: »Dem  Leser schwirrt der Kopf«, schrieb Alexej Tolstoi, einer der Autoren dieses köstlichen Kollektivromans, der mit einer  unheimlichen Brandmetapher endet.Es ist ein literarisch-sowjetisches Kabinettstück von 25 Autoren (vierundzwanzig Autoren und einer Autorin) aus der Zeit der russischen Moderne, dazu gehören Isaak Babel, Michail Sostschenko und drei weitere Autoren der »Serapionsbrüder« aus Petrograd. Die großen Brände erschien 1927 in der Zeitschrift »Ogonjok«, verbreitet in einer Auflage von fast einer halben Million Exemplaren. Die grelle und spannende Geschichte um geheimnisvolle Brände ver­einte Autoren aus völlig unterschiedlichen politischen Richtungen, sie war ein Experiment.Die Autorenphantasie, angeführt von Alexander Grin im ersten Kapitel, entflammte an selbstentzündlichen brandstiftenden Schmetterlingen: »Der Schmetterling hatte grellgelbe Flügel mit blauem Rand, samtig wie jene tropischen Exemplare.«Tag für Tag brennt es in Slatogorsk - ein Wohnheim,  das Gerichtsarchiv, ein Tanker im Hafen, schließlich ex­plodiert der städtische Pulverturm. Die erfundene Pro­vinzstadt im sowjetischen Süden am Meer wird zum »Brennpunkt des Weltgeschehens«. Schmetterlings­und Brandgeschichten, von einem Autor zum nächsten Autor weitergereicht, entfachen ein phantastisch­ kriminalistisches Verwirrspiel, es wird zu Zeitsatire und Parodie.Ilja Ehrenburg mit seinem Bewegten Leben des Lasik Roitschwantz (Band 375) oder Ilf und Petrow mit ihrem schelmischen Goldenen Kalb (Band 340) und Kolokolamsk (Band 371) grüßen aus der Nähe. Leitsterne dieses Gemeinschaftswerks, voller ironischer Selbstkommentare und postmodernem Spiel, sind Nikolaj Gogol und E.T.A. Hoffmann.Es wimmelt von wunderlichen Genossen aus dem sowjetischen Milieu im Umfeld der Neuen Ökonomischen Politik jener Tage: Da ist Berloga, Zeitungsreporter von Rotes Slatogorje, immer mehr rückt der Kommissar Kukerow in den Vordergrund, ein Mann mit Gummimantel und Riss am Ohr hastet vorbei, skurril sind Ganoven wie »Petka das As« oder »Rosinen­Mischka« - und ein großes Geheimnis umgibt den greisen Konzessionär Mister Struk in seiner futuristischen Villa, der einen Wolkenkratzer bauen möchte und eine Konzession aus Moskau braucht.»So, ihr seid also unzufrieden, verehrte Bürger und Genossen? Man hat euch in Unruhe versetzt? Hat euch aus eurer Ruhe aufgeschreckt? ... Wer tut das? Verantwortungslose Schreiberlinge, sowjetische Literaten, alle möglichen Babels und Libedinskis drohen euch mit Mordanschlägen, ausländischer Terrortechnik und ähnlichem Quatsch? In der Tat, lohnt es sich denn, seine Zeit mit Gesprächen über Explosionen und Brände zu vergeuden, wo ihr doch echte Sorgen habt - die Möbel, die Steuern, die Reisen zur Kur! Doch wenn ihr den literarischen Phantasten nicht glauben wollt, wenn euch die aufrichtige Besorgnis dieser stets unruhigen und hellhörigen Menschen nicht wachrütteln kann, dann mögen euch jetzt die Zeitungen mit dem Holzhammer auf den Kopf schlagen!«

  • von William Beckford
    44,00 €

    Ein romantisch reisender Exzentriker. Seine »Feder schreibt im Schlaf«. Aus der realen Welt wird eine künstlich­poetische Gegenwelt, aus Wachen wird Träumen, aus Fiktion wird Wirklichkeit.William Beckford stammte aus einer der reichsten und angesehensten Familien Englands. Lord Byron bezeichnete ihn in einem Vers als »England's wealthiest son«. Zum Gentleman seiner Zeit gehörte die Grand Tour, die obligatorische Bildungs­ und Lustreise, die er im Juni 1780 als Zwanzigjähriger nach umfassender musikalischer und literarischer Ausbildung antrat: zweitausend Kilometer in sechs Wochen, vom heimatlichen Wiltshire im Südwesten Englands über Flandern, die Vereinigten Provinzen nach Deutschland, Österreich und zum eigentlichen Ziel: Italien.Während seiner Reise hielt der junge Beckford stichwortartig seine Eindrücke fest, die er zur späteren Niederschrift nutzte. Träume, Gedankenspiele und Begebenheiten verfasste er in der Form von stilisierten Briefen an einen fiktiven Adressaten in England, einen Maler, dem vermutlich sein weitgereister Zeichenlehrer und Förderer Alexander Cozens Vorbild stand.Im Mai 1782 brach Beckford zu einer zweiten Italienreise auf. Zur Equipage auf der gleichen Route wie zwei Jahre zuvor gehörte auch Cozens' Sohn Robert, der malerische Landschaften festhielt - von denen wir eine Auswahl abbilden.Als das Buch, mit Kupfern und Zeichnungen reich ausgestattet, in 500 Exemplaren gedruckt und annonciert war, gab William Beckford dem Drängen seiner Familie nach, die wegen homoerotischer Anspielungen um seinen und ihren Ruf fürchtete, und verbrannte fast die ganze Auflage - fünf Exemplare existieren heute noch. Obwohl dieses Werk im 19. Jahrhundert als Geheimtipp galt, kam es erst 1891 zu einer ersten Ausgabe.Bereits der Titel Träume, Gedankenspiele und Begebenheiten verdeutlicht den Unterschied zur traditionellen und konventionellen Reiseliteratur: Um »artige Berichte von fernen Ländern« ging es William Beckford keineswegs, traumverloren und »glücklich in den Armen dieses Blendwerks« entwirft er vielmehr von sich das Bild eines romantischen Reisenden, eines außergewöhnlichen Menschen und Künstlers, der sagt: »Meine Feder schreibt im Schlaf.« In seiner exzentrischen und enthusiastischen Erkundung von Städten, Bauwerken und Landschaften, in seinen Inspirationen und Visionen beschreibt er immer auch seine eigene Entwicklung - seine Reise wird immer mehr zur Pilgerfahrt ins eigene Innere, zugleich gewährt diese durch ihre unterhaltsamen, geistreichen und sprachlich brillanten Schilderungen Einblicke in die Sitten des ausgehenden 18. Jahrhunderts.»Keinesfalls bedarf ich eines Altertumskenners, der sich über jedes Bruchstück weitläufig auslässt und mir erklärt - bliebe ich auch fünf Jahre in Rom -, daß ich nicht einmal die Hälfte gesehen hätte. Allein der Gedanke einer solchen Fülle ist höchst beunruhigend und bestärkt mich in meinem Entschluß, wissenschaftlich überhaupt nichts zu erkunden; vielmehr auf Gutdünken umherzuschweifen und mich treiben zu lassen.«Erstmals liegt nun William Beckfords Dreams, Waking Thoughts, and Incidents auf Deutsch vor - übertragen und kommentiert von Wolfram Benda und mit einem Nachwort von Norbert Miller, der in seinem Buch Fonthill Abbey über den Ästheten William Beckford und sein künstliches Paradies schreibt (München 2012). Neben seinen Träumen, Gedankenspielen und Begebenheiten ist Vathek Beckfords berühmtestes Buch, eine Mischung aus Schauerroman, Conte philosophique und arabischer Erzählung. Es gilt in der Literatur (Byron, Poe, Mallarmé, Hofmannsthal, Borges, Benn, Auden) als Meisterwerk.

  • von Joseph Roth
    24,00 €

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