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  • von Christian Hanussek
    10,00 €

    Als ab Mitte des 18. Jahrhunderts Papiertapeten in Rollen konfektioniert und produziert wurden, kam dies einer grafischen Befreiung und einer Neuformatierung von privaten Raumordnungen gleich: Das Muster verband sich mit dem Raum und öffnete sich für die unterschiedlichsten Verflechtungen. Mit der Frage, wie sich die Tapete als Medium der Raumformatierung und als erzählerisches Format für die Raumforschung eignet, beschäftigt sich das von Christian Hanussek gestaltete Heft - die Tapete als Methode.

  • von Anne Huffschmied
    10,00 €

    Wie handeln die Bilder in Räumen extremer Gewalt? Wie lässt sich vom gewaltsamen Verschwindenlassen erzählen, ohne die Nekropolitik des Verschwindens zu reproduzieren, wie vom Widerstehen ohne Kitsch und Heroisierung? Wie gelangen wir von der Linie zum narrativen Raum? Der Essay von Anne Huffschmid berichtet von einer Annäherung mit audiovisuellen Mitteln an die Gewaltlandschaften des Verschwindens und rekonstruiert die Montage des Dokumentarfilms "Persistence" und der Webdoku "Forensic Landscapes" als Prozess einer Erzählbarmachung.

  • von Thomas Baldischwyler
    46,00 €

    Doppelte Buchführung ist eine Sammlung von 248 Collagen, die vom deutschen Künstler Thomas Baldischwyler auf Grundlage von S/W-Kopien des 2004 erschienenen Katalogs Formalismus. Moderne Kunst, heute angefertigt wurden. Seine analoge Überarbeitung dieser Dokumentation der Gruppenausstellung, die im selben Jahr im Hamburger Kunstverein stattfand, besteht in der Verknüpfung verschiedener Layer von Geschichte und Geschichten.Durch die Verwendung von der postmodernen Architektur entlehnten isometrischen Rastern, gestischen Aquarellierungen und mittels ephemer anmutender Metallklammern fixierten Fotoabzügen und Texten werden die durchscheinenden Fragmente des Originals zu beiläufigen Fundamenten für grob hinzugefügte Schichten seiner eigenen Arbeitsbiografie. Während der Produktion im Coronajahr 2020 galt Baldischwylers Augenmerk vor allem dem Gegensatzpaar lokal/global: Das einführende und ergänzende Material der Publikation verspricht über die englische Sprache eine Bereitschaft international zu vermitteln, während ein nicht unerheblicher, aus technischen Gründen auf Deutsch und mechanisch getippter Textteil das Polyglotte ins Absurde führt und somit auf den lokalen Ursprung künstlerischer Produktion rekurriert.U.a. am Buch beteiligte Autor*innen und Interviewpartner*innen, in der Reihenfolge ihres Erscheinens: Miriam Stoney, Nina Lucia Groß, Raphael Dillhof, Laszlo Glozer, Thomas Jeppe, Takeo Marquardt, Stephan Dillemuth, Kerstin Stakemeier und die Redakteur*innen des Schweizer Musikmagazins zweikommasieben.

  • von Moritz Hannemann
    24,00 €

    "Bis zum heutigen Tag stellt die Commune den einzigen Versuch eines revolutionären Urbanismus dar", schreibt Henri Lefebvre, während sich um ihn herum, an den Universitäten von Strasbourg und Nanterre, die Ereignisse von 1968 zusammenbrauen. In Auseinandersetzung mit der Pariser Commune von 1871 entdeckt Lefebvre das revolutionäre Potential urbaner Gesellschaften. Das Thema "Stadt" rückt ins Zentrum seiner Aufmerksamkeit. Er begeistert sich für frühe Formen zivilgesellschaftlicher Selbstorganisation und beschreibt die Bedeutung sozialräumlicher Widersprüche für die Entstehung revolutionärer Bewegungen. Das Buch La proclamation de la Commune, erschienen 1965, trägt die Spuren dieser vielfältigen Umbrüche in sich: Thematisch, stilistisch und im kleinsten sprachlichen Detail gleicht es einem steinbruchartigen Konvolut. Baustelle Commune. Henri Lefebvre und die urbane Revolution von 1871 macht erstmalig zehn ausgewählte Abschnitte dieses Textes, in denen Revolutions- und Stadttheorie ineinanderfließen, auf Deutsch zugänglich. Lefebvres Ansatz wird mit Blick auf sein Gesamtwerk kontextualisiert und von Aufsätzen zum historischen Hintergrund, zur Denkfigur des Festes sowie zum heterogenen Schreibstil des Autors begleitet. Fotografien aus dem Paris der Gegenwart verbinden bildpolitische Auseinandersetzung mit der Commune von 1871 mit zeitgenössischen Zugängen zu Fragen der Stadt.

  • von Hermann Funke
    26,00 €

  • von Anna Unterstab
    16,00 €

    Was hat das Design von Flughafen-Ganzkörperscannern, Crashtest-Dummys und automatischen Seifenspendern gemeinsam? Diese Objekte wirken neutral und universal, aber sie (re)produzieren gender-binäre, sexistische und rassistische Ausschlüsse. Design wird so immer wieder - bewusst oder unbewusst - zum Komplizen in Diskriminierungsprozessen.Um die eigene Positionalität als Gestalter*in zu verstehen und das eigene Design-Selbstverständnis kritisch zu hinterfragen, ist ein intersektionales Machtverständnis unverzichtbar, welches auf den Theorien des Schwarzen Feminismus der 80er und 90er beruht. Der Intersektionalitätsbegriff nach Kimberlé Crenshaw ist an der Schnittstelle "race/class/gender" entstanden, um die komplexen Diskriminierungserfahrungen Schwarzer Frauen sichtbar zu machen und einen Analyserahmen für Mehrfachdiskriminierung zu schaffen.Dieses Buch bietet einen Überblick darüber, wo und von wem Design und Intersektionalität schon zusammen gedacht und praktiziert werden. Es stellt alternative Designpraxen, Techniken und Kollektive vor, wie z.B. Respectful Design und Design Justice, die Design als emanzipatorisches Werkzeug reinterpretieren. In praxis-bezogenen Interviews mit intersektional feministisch agierenden Designer*innen wird untersucht, wie unterschiedlich ein "designing otherwise" aussehen kann.

  • von Sandra Bartoli
    30,00 €

    Die ökologische Frage ist nicht neu. Bereits vor über hundert Jahren entstanden in Reaktion auf die zunehmende Industrialisierung und Urbanisierung im Kapitalismus Denkmodelle und Praktiken, die sich in unseren heutigen Vorstellungen von Nachhaltigkeit wiederfinden. Mitunter auf vormodernes Wissen aufbauend und verstärkt durch die Erfahrung der sozialen und wirtschaftlichen Krisen nach Ende des Ersten Weltkrieges bildeten sich eine Vielzahl von Reformbewegungen: vom gemeinnützigen Wohnungsbau bis zu anarchosyndikalistischen Siedlungen, von urbanen Selbstversorgergärten und ökologischem Landbau bis zu Konzepten einer kreislaufbasierten Abfallwirtschaft. In diesen Ansätzen spiegelt sich nicht nur ein systemisches Verständnis der Wechselwirkungen von Mensch und Umwelt, von Natur und Technik, sondern auch das wachsende Bewusstsein für eine sich die Lebensgrundlage entziehenden Moderne. Nach einer zweijährigen Recherchephase realisiert Licht Luft Scheiße zwei Ausstellungen, eine umfangreiche Film-, Gesprächs- und Vortragsreihe sowie ein selbstorganisiertes Bildungsprogramm. Der transdisziplinäre Anspruch des Projekts wird durch die besondere Kooperation zwischen dem Botanischen Museum Berlin, der Martin-Elsaesser-Stiftung, der Nachbarschaftsakademie im Prinzessinnengarten Kreuzberg und der neuen Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK) getragen. Im Austausch künstlerischer, wissenschaftlicher und politischaktivistischer Perspektiven auf Ökologie und Moderne soll nicht nur eine nachhaltige kulturelle Wissensproduktion hergestellt, sondern auch eine konkrete Zukunftsvision für einen dauerhaften Lernort, für Bodenaufbau und Kompostierung menschlicher Scheiße auf dem Gelände des Prinzessinnengartens Kreuzberg entwickelt werden.

  • von Elisa T. Bertuzzo
    16,00 €

    "Recht auf Stadt": Wer kennt die Parole nicht oder hat sie nicht auf den Plakaten von durch Gentrifizierung bedrohten und dagegen ankämpfenden Stadtbewohner*innen schon gesehen? Ihrem Urheber, Henri Lefebvre, ist nicht nur die These zu verdanken, dass in jedem von Homogenisierung und Privatisierung auch ergriffenen städtischen Raum doch revolutionäres Potenzial steckt. Mit seinen Gedanken zur Produktion des Raums lieferte er auch eine "scharfe Theorie", die eine Brücke zwischen akademischer Welt und aktivistischen Zirkeln schlägt.50 Jahre nach seinen Schriften verfolgen die in diesem bilingualen Buch versammelten Beiträge das Ziel, den Begriff "Recht auf Stadt" zu justieren und zu reklamieren. Parallel zur kritischen Auseinandersetzung mit dem Begriff des Alltagslebens, mit Entfremdung in Zeiten der Digitalisierung und mit denkbaren Strategien der individuellen und kollektiven Raumaneignung wird der Zusammenhang von Stadtpolitik, Aktivismus und Kunst zu einer Zeit untersucht, in der weitgehende Privatisierung, Migration und Prekarisierung die urbane Landschaft und das Leben der Menschen, die darin leben, grundlegend verändert haben.

  • von Daniel Martin Feige
    10,00 €

    Kunst ist Kritik, Design bedarf der Kritik! Im Rahmen einer Rekonstruktion des begrifflichen Verhältnisses von Ästhetik und Kritik schlägt der Essay vor, die eigensinnigen Formgebungen der Kunst als ästhetische Kritik gesellschaftlicher Realität zu verstehen, wohingegen das Design einer kritischen Thematisierung bedarf, da es sich immer schon in gesellschaftliche Praktiken einschreibt. Diese These wird mit Blick auf das Social Design genauer entwickelt, in dem seine prozedurale und seine normative Seite nicht zur Deckung gebracht werden können.

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