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Bücher veröffentlicht von Das Kulturelle Gedächtnis

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  • von Anacharsis Cloots
    15,00 €

    Anacharsis Cloots ist eine überwältigende Stimme der Französischen Revolution. Als Johann Baptist Hermann Maria Baron de Cloots 1755 in der Nähe von Kleve geboren, ist er der einzige Preuße, der im Verlauf der Revolution in die Convention Nationale gewählt wird. Dennoch ist er im deutschsprachigen Raum weitgehend unbekannt, seine Werke, sämtlich auf Französisch verfasst, waren bisher nicht in Übersetzungen zugänglich.Zentrales Thema von Cloots sind die 1789 erklärten Menschen- und Bürgerrechte. Sie bilden den unverhandelbaren Kern seines Denkens. Cloots versteht sie in einer ungewöhnlich nachdrücklichen und universalen Weise: Allen Menschen aller Länder stehen sie zu, in ihnen finden alle Menschen als Individuen einen gemeinsamen Boden. "Solange es irgendwo aufder Welt noch Sklaven und Tyrannen gibt, ist auch meine Freiheit beeinträchtigt und unvollständig", so Cloots. Der einzige legitime Souverän ist für Cloots die Menschheit in ihrer grenzenlosen Gesamtheit. Seine Reden vor der Convention Nationale und der Assemblée nationale, die in diesem Band in Auswahl versammelt sind, zeigen Cloots als politischen Denker, als brillanten Rhetor, als kompromisslosen Kämpfer für die Menschenrechte. Der revolutionäre Schwung und die ungestüme Begeisterung, mit der Cloots die Grundrechte vorträgt und feiert, sind ein Lese- und Denkerlebnis.Die allgemeinen und unantastbaren Menschenrechte, deren süßeste Früchte wir als alltägliche Normalität erleben, zeigen sich so in ihrer ganzen Tragweite, Intensität und ursprünglichen Wehrhaftigkeit.

  • von Thomas Bohm
    28,00 €

    Das "Gemüt erheben" und "zum Guten aufmuntern" ist - heißt es in Campes Wörterbuch der Deutschen Sprache aus dem Jahre 1811 - ist das Ziel der "Erbauung". Diese Gemütserhebung und Ermunterung scheint in einer Zeit, die voll ist von schlechten Nachrichten und düsteren Zukunftsprognosen, abhanden gekommen zu sein.Damit einhergehend wird unsere Vorstellung dominiert von einem Bild des Menschen als egoistisches, zerstörerisches und uneinsichtiges Wesen. Und schließlich werden - im Sinne der Idee, nach der "der Mensch des Menschen Wolf ist" - Konflikte und Trennendes betont, statt Gemeinsames hervorzuheben. Dabei gibt es unzählige Beispiele von Selbstlosigkeit,Solidarität, Tugendhaftigkeit, Weitsicht. Von Kreativität, Wertschätzung der Leistung anderer, von der Überwindung alter Fehler, von Innovationen zum Wohle der Menschheit. Beispiele friedvoller Begegnung der Kulturen und dem folgenden,bereichernden Austausch. Von weisen Friedensschlüssen nach Kriegen. Vom Bewusstsein eines Lebens in Pflege und im Einklang mit der Natur.Alles Gute! versammelt all das Gute, zu dem wir Menschen fähig sind: von großen Leistungen bis hin zu den kleinen, alltäglichen Sternstunden des zwischenmenschlichen Lebens. Ein Buch wie ein geschützter Raum in den Stürmen der Gegenwart. Eine Lektüre zum Mutholen für die Zukunft.

  • von Tom Kromer
    24,00 €

    Tom Kromer hat nur einen Roman geschrieben. Was er der Welt mitzuteilen hatte, passt auf wenig mehr als 150 Seiten. Es ist die Chronik seines von Armut und Hunger geprägten Lebens. Schonungslos und ehrlich schildert er das Überleben auf der Straße. Literatur von UNTEN - realistisch und präzise wie Upton Sinclair und im Ton schnoddrig wie Charles Bukowski.Während der Weltwirtschaftskrise (1929-1939) landet der Schriftsteller Tom Kromer auf der Straße. Er geht anschaffen, säuft, überlebt es kaum. Wer Kromer liest, spürt den Hunger tief in den Eingeweiden. Warten auf Nichts ist eine bittere Anklage gegen Gutmenschentum, Wohlstandsverwahrlosung und Autoritäten. Da ist kein Platz für Landstreicherromantik. Lebenheißt hier überleben, auch wenn es sinnlos ist. Sein Zuhause sind die Suppenküchen, Güterwagons und Parkbänke. Ein von Gewalt geprägter Alltag, gespickt mit flüchtigen Momenten der Solidarität. Nun liegt der Roman, in der Übersetzung von Stefan Schöberlein, erstmals auf Deutsch vor.

  • von Kosmeli Michael
    26,00 €

    Dieser Roman war ein Affront gegen die guten Sitten, den rechten Glauben und alle Konventionen. Mitten in der »Goethezeit« erschien ein anonymes Werk, in dem unerhörte Dinge erzählt wurden: Die Zwei und vierzig jährige Äffin(1800), laut Untertitel »Das vermaledeiteste Märchen unter der Sonne«. Das krude Buch ist getränkt mit hohnlachendem Nihilismus, zugleich gespickt mit literarischen Anspielungen, es verbindet blasphemische Freigeistigkeit mit hemmungsloser Freizügigkeit. Dergleichen gab es vorher nicht.Heroine des Romans ist eine äthiopische femme fatale, die voller Klug-, Geil- und Bosheit adelige und geistliche Strohköpfe des Alten Reichs dazu benutzt, ihr Vermögen zu vermehren. Zum Ende ihrer lustvollen Laufbahn wird sie damit eine gelehrte Akademie stiften. Ein Bildungsroman also der grundsätzlich anderen Art, der vom selbstbestimmten Leben einer farbigen Frau erzählt, die alte weiße Männer ob ihrer Impotenz verspottet, gleichgeschlechtliche Liebe gutheißt und Selbstmord begrüßt. In Österreich und anderen Territorien wurde das skandalöse Buch sofort verboten. Nun wird der Roman zum 250. Geburtstag seines Autors Michael Kosmeli wiederaufgelegt, kommentiert und mit einem Nachwort versehen von dem Literarhistoriker Dirk Sangmeister.

  • von Louis Ferron
    28,00 €

    Dass das Werk eines der bedeutendsten niederländischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts noch nie ins Deutsche übersetzt wurde, hat mit der Radikalität seiner Deutschlandromane zu tun. Sein wichtigster, der Holocaust-RomanDer Schädelbohrer von Fichtenwald, erzählt nicht nur aus der Täterperspektive über die Gräueltaten in den Konzentrationslagern, sondern verzerrt die Wirklichkeit zu einer grotesken Revue, die sich wie ein umgekehrterSchöpfungsakt liest. Eine mitunter verstörende Leseerfahrung von großer Dringlichkeit.Im Mittelpunkt des 1976 verfassten Romans steht Friedolien, ein buckliger, unzuverlässiger Erzähler, Barpianist und SS-Scherge, der nach Anerkennung und Wertschätzung der "neuen Herrenmenschen-Elite" strebt, aber ständig von ihr gedemütigt wird. Ort der Handlung ist das fiktive Konzentrationslager Fichtenwald, das mit seinen Baracken, Wachttürmen und Stacheldraht unschwer als solches erkennbar ist, bei Fridolien aber als Sanatorium daherkommt, wo Patienten in einer "Atmosphäre geschützter Abgeschlossenheit" ihrer baldigen Genesung entgegensehen. Aber auch sein kranker Geist kommt irgendwann zu der Erkenntnis: "Die einzige menschliche Emotion, die bleibt, ist der Hass, und mit diesem Hass habenwir unter anderem Fichtenwald aufgebaut." Wie eingehend Ferron mit der Geschichte des "Dritten Reiches" vertraut war und wie genau er einige Protagonisten seiner im wahrsten Sinne des Wortes irren Geschichte nach der unheilvollenWirklichkeit gezeichnet hat, erhellt das Nachwort von Jan Konst, dem besten Kenner von Ferrons Werk.

  • von Thomas Bohm
    28,00 €

    Ist Lesen eine Kunst? Eine Leidenschaft? Eine "edle Beschäftigung"? (Thoreau) "Ein großes Wunder"? (Marie von Ebner Eschenbach) Ein lebenslanges (Selbst)Studium? Ein Gespräch über alle Grenzen von Raum und Zeit hinweg? Ein "Emporwachsen der Seele" ? (Voltaire)Was Lesen alles ist, war, sein kann, zeigt die Wunder kammer des Lesens. Eine schwelgerische Liebeserklärung an unzählige Details der Lektüre - von der Poesie des Umblätterns bis zu wissenschaftliche Erkenntnissen über das lesende Hirn und die heilende Wirkung von Texten. Von den Denkfiguren der Literaturwissenschaft über internationale Lesebräuchebis hin zu magischen Momenten beim Lesen und Schreiben. Dazu: Skurrilitäten, Hintergrundwissen und viele Gedanken, Gedichte und Geschichten, die das Lesen noch staunenswerter machen.

  • von Emil Julius Gumbel
    26,00 €

    »Irgendwie bezeichnend für die deutsche Justiz ist ein geradezu vernichtendes Buch:>Verräter verfallen der Feme!< von E. J. Gumbel, Berthold Jacob und Ernst Falck [...].Da bleibt einem der Atem weg. Nämlich vor Schmerz, Wut und Trauer. «(Kurt Tucholsky)Nach Ende des Ersten Weltkrieges wurde die junge Weimarer Republik von hunderten politischen und Fememorden erschüttert: zumeist begangen von der extremen politischen Rechten. Am bekanntesten sind die Morde an und Attentate auf Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht, Kurt Eisner, Matthias Erzberger, Walther Rathenau, Maximilian Harden und Philipp Scheidemann. Aber auch viele hundert heute unbekannte Menschen wurden Opfer des mörderischen Terrors - auch von Seiten der Kommunisten.In seinem Buch Verräter verfallen der Feme!, erstmals 1929 im Malik Verlag erschienen, analysiert Emil Julius Gumbel unter Mitwirkung von Berthold Jacob und Ernst Falck die Strukturen nationalistischer Geheimorganisationen und deckt sogenannte Fememorde auf. Gumbel weist nach, dass von 376 politisch motivierten Morden zwischen 1919 und 1922 354 dem rechten Spektrum zuzuordnen sind, lediglich 22 dem linken. Die Rechtsblindheit der zumeist nationalkonservativen und monarchistisch geprägten Justiz bei der Ahndung der Verbrechen war dabei offensichtlich. Die Mörder aus dem linken Lager wurden mit äußerster Härte bestraft, Mörder aus dem rechten Lager mit großer Nachsicht behandelt: Bei den 354 Morden kam es zu keiner einzigen Hinrichtung und im Durchschnitt zu nur je 4 Monaten Haft.Aus dem Inhalt:Die großen Attentate der O.C. (Operation Consul) / Die Feme der bayerischen Einwohnerwehr / Roßbach und die oberschlesischen Morde / Die Schwarze Reichswehr / Kommunistische Morde u.a.

  • von Victor Hugo
    28,00 €

    Kennen wir Victor Hugo? Vermutlich würden viele diese Frage bejahen. Aus zahlreichen Verfilmungen und/oder Musicals verbinden wir mit diesem Autor den Glöckner von Notre-Dame oder Die Elenden - Les Misérables. Aber kennen wir ihn wirklich? In Frankreich gilt Hugo vielen neben Molière, Voltaire oder Balzac als einer der größten Autoren überhaupt.Und dies nicht zuletzt auf Grund seines umfangreichen lyrischen Werkes. Seine Gedichte Die Kunst, Großvater zu seingehören in Frankreich seit Jahrzehnten zum Kanon, zu den Schul-Klassikern - wie in Deutschland die Gedichte Goethes, Heines oder Schillers.

  • von Hans Fallada
    24,00 €

    Nachdem Hans Fallada mit Kleiner Mann - was nun? einen Welterfolg erlangt hat, kommen die Nationalsozialisten an die Macht. Eine Emigration schließt er zu diesem Zeitpunkt aus - wie andere auch verkennt er, in welcher politischen Lage Deutschland sich zu diesem Zeitpunkt bereits befindet. Die Angriffe in der Presse des Dritten Reichen gegen ihn nehmenzu und Fallada muss erkennen, dass er unter diesen Verhältnissen nicht mehr von Menschen erzählen kann, denen man es anmerkt, dass sie einmal am "Abgrund gelegen" und die das "Zusammenstürzen ihrer ganzen Vergangenheiten erlebt haben".Obwohl er ein unerwünschter Autor wird, können seine Romane weiter erscheinen, allerdings bringen die Verhältnisse ihn wiederholt in krisenhaften Situationen. Auf Vermittlung einer Bekannten erreicht ihn 1943 das Angebot, als Reichsarbeitsdienst-Sonderführer für sechs Monate im Rahmen der kulturellen Truppenbetreuung in das besetzte Frankreichaufzubrechen. Der Weg führt ihn von Paris, wo er auf dem Schwarzmarkt einkauft, über Bordeaux bis an die spanische Grenze.Wie Fallada den Reichsarbeitsdienst, das besetzte Frankreich und die Stimmung in Land erlebt, darüber geben die bislang unveröffentlichten Briefe Auskunft. Fallada schreibt die Briefe zwischen Mai und September 1943 an seine Frau Suse, die ihm sporadisch antwortet und aus dem heimischen Carwitz über Fliegerangriffe und erste Entbehrungen berichtet. Mit dieser Edition wird eine der letzten Lücken in Hans Falladas spannungsreicher Biographie geschlossen.

  • von Christian Friedrich Laukhard
    26,00 €

    »Von hier und heute geht eine neue Epoche der Weltgeschichte aus, und ihr könnt sagen, ihr seid dabei gewesen« - schrieb Johann Wolfgang von Goethe über die sogenannte Kanonade von Valmy im Jahre 1792, in der das revolutionäre Frankreich das preußischösterreichische Invasionsheer zurückschlug. Die aufständischen Bürger hatten gewonnen. Aber Goethe schrieb den berühmten Satz mit 30 Jahren Abstand - direkt in der Situation dachte keiner in weltgeschichtlichen Epochen. Eher versuchte man die eigene Haut aus dem Chaos zu retten.Einer, der auch »dabei gewesen« ist, war Christian Friedrich Laukhard, wie Goethe ein Gelehrter und Autor. Aber er war nicht als Teil der Heerführung unterwegs, gut verpflegt, mit Pferd und Diener, sondern als einfacher Soldat - oft im Freien kampierend, hungernd, frierend, durchnässt, teilweise barfuß. Wer Laukhard liest, lernt den Krieg aus der Sicht des »gemeinen Soldaten« kennen. Man weiß nicht recht, wo man ist, verliert mehr Kameraden durch Hunger und Ruhr als durch den Feind, man befolgt unsinnige Befehle, hat Zweifel am Sinn des Ganzen. Laukhard hat durchaus Sympathien für die Revolution und misstraut der Propaganda. Wer Laukhard liest, lernt etwas über die Eigendynamik des Krieges, wo aus Hunger geplündert wird, Gewalt mehr Gewalt erzeugt und am Ende jeder sich selbst am nächsten ist. Dabei behält Laukhard immer seinen unverwechselbaren Blick, verliert nie seinen mal verschmitzten, mal sarkastischen Humor und seine Fähigkeit zur scharfen Analyse. Und er hat immer im Auge, worauf es in egal welchen Umständen am meisten ankommt: die Menschlichkeit.

  • von Grete Weil
    18,00 €

    Am 17. Mai 1943 wird Salomon Waterdragers jüdische Familie in Amsterdam verhaftet. Voll ohnmächtiger Wut versucht Waterdrager die Nazis davon zu überzeugen, dass es sich um einen Irrtum handelt - und sitzt dabei selbst einem schrecklichen Irrtum auf.Ans Ende der Welt ist das erste literarische Zeugnis der Deportation holländischer Juden durch die Nazis. Voller Szenen, die Weil als Emigrantin in Amsterdam selbst mitangesehen hatte: die Abholung der Familien, der Aufenthalt im Theater Schouwburg, das als Sammellager dient, die Arbeit des Jüdischen Rates, der die Verhafteten beruhigt und versorgt, und auch die Arbeit einer Widerstandsgruppe. Vor allem aber: die Verhöre und die Folter durch die Nazis, die die Gefangenen dazu bringen, Verrat an ihren Nächsten zu begehen. Beklemmend schildert Grete Weil die Atmosphäre der Angst, Verzweiflung und Hoffnung, an die sich die Verlorenen klammern. Aber sie erzählt auch einfühlsam von einer ersten, scheuen Liebe im Angesicht des nahen Todes.

  • von Voltaire
    14,00 €

    Welche Rolle soll und kann die Religion im gesellschaftlichen Leben spielen? Wo sind ihre Grenzen, was lässt sich beweisen, was ist menschgemachtes, manipulatives Märchen? Der französische Philosoph Voltaire (1694-1778) schrieb unnachgiebig für religiöse Toleranz, aber auch unerbittlich gegen die Religion und ihren Herrschaftsanspruch. Endlich versammelt nun ein Band alle fünf Katechismen Voltaires, in denen er das Thema der Religion auf Erden auslotet - zwei von ihnen erstmals in deutscher Übersetzung.Die Gattung Katechismus, in der die Glaubensinhalte einer Konfession in Frage und Antwort fixiert sind, wird von Voltaire völlig auf den Kopf gestellt. In den prägnanten Dialogen zeigt sich Voltaires Ausnahmetalent, scharfe Kritik und schwere Grundsatzfragen unterhaltsam zu erzählen, pointenreich, voller Ironie. Die Gespräche spielen im alten China, in Aleppo oder Japan, die Figuren sind skeptische Prinzen, angehende Pfarrer oder weltweise Gärtner. Voltaire spricht sich vehement gegen religiösen Fanatismus und Parteienhass, gegen Verfolgung von Andersdenkenden, gegen klerikalen Machtmissbrauch und Aberglauben aus. Aber er meißelt in den fünf Katechismen seine Religionskritik nicht in Stein, sondern öffnet durch Witz und Lebendigkeit Raum für eigenes Nachdenken, das sich von Autoritäten löst.

  • von Thomas Bohm
    28,00 €

    Wer kennt schon Deutschland? All seine Regionen, Naturschönheiten, bekannten und unbekannten Sehenswürdigkeiten? Wer ertappte sich beim Blick auf die Deutschlandkarte nicht beim Gedanken: "Da war ich eigentlich noch nie!" Oder bei einem sentimentalen: "Da war ich mal als Kind mit meinen Eltern."Die Wunderkammer des Reisens in Deutschland lädt alle ein: neugierige, sentimentale, im Zeichen der Umweltschonung umdenkenden Reisende - zu einer Erkundung Deutschlands! Mit alten Reiseberichten, Reiseschulen, Wanderführern, mit vergessenen, skurrilen, philosophierenden Texten über das Reisen in Deutschland geht es hin zumärchenhaften Orten abseits der großen Straßen, zu uralten Bäumen, zu Parks, Bädern, Klöstern. Neben diesen Schätzen aus der älteren und jüngeren Reiseliteratur enthält der Band literarische Texte, die die Schönheit unseres Landes, seiner Städte und Landschaften besingen.Unterwegs huldigt das Buch dem Zauber der Reisebekanntschaft, der Herausforderung der richtigen Ausrüstung, dem Genuss der Pause: von der Postkutschenstation über das Sternerestaurant von anno dazumal bis hin zur Autobahnraststätte mit poetischem Namen. So ist das Buch zweierlei: Ein Ausflug in die Vergangenheit des Reisens und ein Handbuch für Entdeckungen in Ihrem nächsten Urlaub in Deutschland.

  • von Johann Jacob Spreng
    25,00 €

    Es ist eine philologische und verlegerische Sensation: Das Glossarium Teutonicum des Johann Jacob Spreng (1699-1768) wäre das größte deutsche Wörterbuch seiner Zeit gewesen, wurde aber nie veröffentlicht. Jetzt, gut 250Jahre später, wird endlich eine Auswahl aus dieser Schatzkammer des deutschen Sprachguts einer breiteren Sprachöffentlichkeit zugänglich gemacht.Die damals größte Sammlung deutscher Wörter war fast druckfertig. Wahrscheinlich hätte sie, wäre sie je gedruckt worden, die deutsche Sprache verändert - denn im "Spreng" findet sich eine Unzahl höchstungewöhnlicher und heute nicht gebräuchlicher Wörter, die zum Teil selbst im Grimm'schen Wörterbuch nicht zu finden sind - die aber oft sehr einleuchtend, sinnfällig und nicht selten von irisierender Schönheit sind. Nicolas Fink ist in die Tiefen der Basler Archivegetaucht und hat aus zigtausenden Einträgen die sinnfälligsten, schönsten und neubelebenswertesten Wörter (nebst Spreng'schen Erläuterungen) herausgesucht, transkribiert und zusammengestellt. Die Erstveröffentlichung stelltzwar nur die Essenz des nie veröffentlichten Vielbänders vor, ist aber auch so eine erhebliche Bereicherung, vielleicht gar eine Frischzellekur für die deutsche Sprache.

  • von John Clare
    28,00 €

    Er ist einer der grandiosesten Naturlyriker weltweit. Einer, der genau beobachtet, sich in das, was er sieht, versenkt und eine Sprache für das Gesehene findet, ja, manchmal erfindet: John Clare (1793-1864). Seine Verse scheinen der Natur abgelauscht - "gulsh" ist für ihn das Geräusch eines fallenden Baumes, "crumping" das der Schritte in frischem Schnee. Zugleich ist er einer der ersten, der die Veränderung der Natur durch den Menschen als das wahrnimmt, was sie auch damals schon ist: eine Bedrohung.John Clares Eltern sind des Schreibens und Lesen kaum mächtig. Als Junge ist er Feldarbeiter - und wird zum Prototyp des "peasant poet", des ungebildeten Landmanns, der anrührende Dichtung schreibt. An dem Zwiespalt zwischen vergeistigter Dichterexistenz in London und ärmlicher Provinzwelt daheim wird er schließlich zerbrechen. Die letzten 27 Jahre seines Lebens verbringt John Clare - dichtend - in einer psychiatrischen Anstalt.In England gilt er längst als einer der Großen, in Deutschland dagegen ist er skandalträchtig unbekannt - von seiner Lyrik war bisher kaum etwas übersetzt. Erstmalig gibt es nun hierzulande einen ganzen Band mit Clares Gedichten,zweisprachig englisch und deutsch, ediert, übersetzt und kommentiert von Manfred Pfister.Ein Großereignis für die Poesie im deutschen Sprachraum!

  • von Grete Weil
    22,00 €

    Es ist eine Ehe mit komplizierter Konstellation: Susanne ist reich ("das Vermögen ihrer vergasten Eltern war enorm und sie die einzige Erbin" ), ihr Mann Andreas ist ein mittelloser deutscher Schriftsteller ohne Werk. Sie leben im Land der Mörder ihrer Eltern, weil sie meint, ein deutscher Dichter müsse in deutscher Umgebung leben. Noch komplizierter ist, wie sie sich kennenlernten: in Amsterdam, im Jahr 1941. Damals wird Andreas als Berichterstatter einer Münchner Zeitung ins besetzte Holland geschickt. In der Beethovenstraat in Amsterdam lebt er zur Untermiete und wird vom Fenster aus Zeuge, wie Nacht für Nacht Juden in Sonderzügen der Tram abtransportiert werden. Er versucht zaghaft zu helfen, verstrickt sich mehr und mehr in jüdische Schicksale - und kann doch nichts verhindern. Susanne lebt als verfolgte Jüdin in Amsterdam - und konnte nur überleben, weil auch sie sich in Schuld verstrickte.Grete Weils Tramhalte Beethovenstraat war der erste deutschsprachige Roman einer Überlebenden über Exil, Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden. Sie verarbeitet persönliche Erfahrungen (in der Beethovenstraat hatte sie selbst von 1938-1943 gelebt) und schreibt nicht nur über die dramatische Zeit während des Krieges, sondern auch über das diffizile Leben im Deutschland der Nachkriegszeit - mit einer Offenheit und schonungslosen Ehrlichkeit, die auch heute noch erstaunt.

  • von Max Hachenburg
    26,00 €

    Der jüdische Rechtsanwalt und Autor Max Hackenberg prägte in der Zeit der Weimarer Republik maßgbelich den Stil der "juristischen Journalistik". Von 1912 bis 1933 schrieb er die Kolumne Juristische Rundschau in der zweiwöchentlich erscheinenden Deutschen Juristen-Zeitung, der seinerzeit populärsten juristischen Fachzeitschrift - eine einzigartige Chronik über Recht und Zeitgeschehen der Weimarer Republik.Max Hachenburg dokumentierte und kommentierte aus der Perspektive des Rechts die Ereignisse seiner Zeit. Die aktuellen juristischen Entwicklungen und das politische, gesellschaftliche und ökonomische Leben begriff er stets im Zusammenhang. Seine Kolumnen vermitteln auch heute noch einen überaus lebendigen Einblick in die Zeit zwischen den Weltkriegen. Hachenburg kommentiert in Echtzeit, und gerade deshalb zeigt er immer wieder exemplarisch, wie das Recht auf Krisensituationen reagieren kann - erfolgreich oder erfolglos.Das Buch versammelt ausgewählte Jahrgänge aus der Zeit der Weimarer Republik. Hackenberg beobachtet einschneidende Ereignisse in dichter Folge: Revolutionen, neue Verfassungen, Putschversuche, Hyperinflation, außenpolitische Dramen, Staatskrise und den Aufstieg der NSDAP. Er schildert aber auch spektakuläre Strafverfahren und Rechtsalltag.Ausgewählt, kommentiert und erläutert wurden die Texte von Dr. Ulrich Krüger, Professor für Wirtschaftsrecht an der Hochschule Bremen, und Dr. Benjamin Lahusen, Rechtshistoriker an der Humboldt-Universität zu Berlin.

  • von Susanne Kerckhoff
    20,00 €

    Wie kaum eine Autorin ihrer Zeit hat Susanne Kerckhoff den Verlust der moralischen Integrität der Deutschen, ihre Schuld an den Verbrechen des Nationalsozialismus und die Frage der daraus resultierenden geistigen Neuorientierung zum Mittelpunkt ihres literarischen Schaffens gemacht.Ein bedeutendes Zeugnis dieser Auseinandersetzung ist ihr kurzer, 1948 erschienener halbfiktiver Briefroman Berliner Briefe. In diesem Buch richtet Helene, eine im zerstörten Berlin lebende Frau, nach Kriegsende dreizehn Briefe an ihren nach Paris emigrierten jüdischen Jugendfreund Hans. Antworten ihres Freundes erhält sie nicht (oder sie werden den Leserinnen und Lesern bewusst vorenthalten) - so sind die Berliner Briefe eine aufrichtige und nichts beschönigende Selbstbefragung, ein beklemmender Rückblick und zugleich eine Bestandsaufnahme über die Gemütszustände der Deutschen, zwei Jahre nach Kriegsende und zu Beginn der Nürnberger Prozesse."Eigentlich soll man ja als Buchvorstellende nicht sofort mit der Begeisterungstür ins Haus fallen, aber bei diesem Buch kann ich wirklich schwer an mich halten, weil ich halte es für ein Wunder und finde es einen Skandal, dass dieses Buch samt Autorin siebzig Jahre in kompletter Vergessenheit gewesen ist. (...) Für mich ist das eine der wichtigsten Auseinandersetzungen mit deutscher Schuld, die in der Nachkriegszeit geschrieben worden sind. (...) Ich kann es nicht fassen, dass man dieses Buch nicht kannte."Thea Dorn, Literarisches Quartett"Eine literarische Sensation! (...) Die Wiederentdeckung dieser halb vergessenen Schriftstellerin löst ungläubiges Staunen aus: so differenziert, so radikal, so klug analysierend ging eine junge Frau mit sich und Deutschland 1948 ins Gericht."Denis Scheck, Leseempfehlung für das Kölner Literaturhaus"Susanne Kerckhoff war eine überaus mutige Frau. Sie war eine freie, radikale und eigenständige Denkerin mit großem politischen Interesse, was einem mit jeder Zeile dieses Buches bewusst wird."Denis Scheck, WDR2"Susanne Kerckhoff war eine Frau von wahrhaft messerscharfen Verstand und mit einer brillanten Formulierungsgabe gesegnet. Und sie verpflichtete sich zu einer wirklich unbestechlichen Suche nach der Wahrheit."Annemarie Stoltenberg, Gemischtes Doppel"Was für eine Stimme! Voller Unruhe und Sehnsucht, rücksichtslos selbstkritisch, desillusioniert und doch kämpferisch benennt hier eine fiktive Briefeschreiberin, so alt etwa wie die 1918 geborene Autorin, was einem Neuanfang in Deutschland entgegensteht, wie stark das Gift der Diktatur im "Volkskörper" nachwirkt."Carsten Hueck, Deutschlandfunk Kultur"Es war längst überfällig - aus literarischen, politischen, zeitdiagnostischen und nicht zuletzt aus Gründen historischer Gerechtigkeit: Im Frühjahr 2020, siebzig Jahre nach ihrem Tod, sind Susanne Kerckhoffs Berliner Briefe, ihr letzter Roman, im Verlag Das kulturelle Gedächtnis wieder erschienen."Hugo Verlarde, taz (die tageszeitung)"Der Ton des Buches lässt sofort aufhorchen. (...) In einer psychosozialen Genauigkeit, wie sie Historiker nicht liefern können, schildert Kerckhoff den Kriegs- und Nachkriegsalltag."Christian Eger, Mitteldeutsche Zeitung

  • von Karl Gottlob Hausius
    20,00 €

    Ab Mitte des 17. Jahrhunderts erschienen in deutscher Sprache die ersten Sachbücher für Kinder und Jugendliche, um ihnen »alle Dinge der Welt« vor Augen zu führen.Ein Bestseller dieses Genres war Karl Gottlob Hausius zur Zeit der Weimarer Klassik entstandenes "Neues A, B, C und Lese-Buch in Bildern mit Erklärungen aus der Naturgeschichte sowie seine Kleine Bilderschule für die Jugend". Aus diesen beiden mit 16 ganzseitigen farbigen und 16 schwarzweißen Kupfern illustrierten Büchern stellen wir eine Auswahldes Weltwissens für junge Menschen zusammen. Es enthält Sittensprüche und in Reimen verfasste Leseübungen, zahlreiche Artikel über Flora und Fauna darunter auch Beschreibungen exotischer Tiere wie den Orang Utan, Flamingos, Eisbären oder Vampire.Es gibt Artikel über verschiedene Handwerksberufe, über die Sonne und die Planeten, über Kometen und Regenbögen, aber auch Beiträge über den feuerspeienden Berg Ätna, über den Stierkampf oder den Sklavenhandel. Das von uns herausgegebene Buch ist die erste Wiederveröffentlichung seines Werkes seit der Erstveröffentlichung vor über 200 Jahren.

  • von Johann Christoph Sachse
    22,00 €

    »Ähnliche Bücher finden sich in Bibliotheken und Lesegesellschaften sehr vergriffen, und auch dieses würde sich den Bücherverleihern wohl rentieren; man dürfte es die Bibel der Bedienten und Handwerksbursche nennen, denn es ist in den untern Ständen wohl niemand, der seine Schicksale nicht hie und da abgespiegelt fände.« Johann Wolfgang von Goethe1822 gab Johann Wolfgang von Goethe bei Cotta die Lebensgeschichte seines Bibliothekarsgehilfen Johann Christoph Sachse heraus, der ab 1800 in der Anna Amalia Bibliothek für ihn arbeitete. Vor Sachsen Ankunft in Weimar war sein von Schicksalsschlägen geprägtes Leben sehr abenteuerlich verlaufen.Ständig wechselnde Anstellungen führen ihn durch halb Deutschland, er gerät in die Wirren der französischen Revolutionskriege, seine Pläne, in Holländisch- Ostindien oder Amerika ein neues Leben zubeginnen, scheitern. Selten hat er Geld, und wenn doch, verliert er es bald wieder. Er wird überfallen, gerät in die Hände betrügerischer »Seelenverkäufer«, befreit sich erneut und verdingt sich für eine weitere wenig einträgliche Anstellung. Sachses Aufzeichnungen schildern auf ebenso spannende, einfache wie eindringliche Weise das Leben der unteren Stände in Deutschland Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts. In seinem Vorwort formulierte Goethe die Bedeutungdes Buches so: »Selbst die obern Stände werden nicht ohne Erbauung das Büchlein durchlesen, besonders wenn es ihnen auffällt: wie es wohl aussehen möchte, wenn ihre Bedienten auch dergleichen Bekenntnisse schrieben. Und so gestehen wir denn ebenfalls, daß wir, bei Lesung dieses ziemlich starken Bandes, zu frommen Betrachtungen angeregt worden; denn manglaubt doch zuletzt eine moralische Weltordnung zu erblicken.«

  • von Tobias Roth
    24,00 €

    »Die Gartenstadt ist eine Bestrebung zur besseren und billigeren Beschaffung menschenwürdigerWohnungen durch gemeinschaftliche Organisation des Grunderwerbs und Wohnungsbaus.«(Franz Staudinger)»Darauf muß die weitere, größere Idee der Gartestadt hinausgehen, daß die Zahl der gehetztenMenschen immer geringer werde - daß Friede unter ihnen wohnen kann und das Bewußtsein derMenschenwürde erhalten bleibt.«(Hans Thoma)Die Mieten explodieren, die Städte platzen aus den Nähten, die Schadstoffbelastung ist nicht mehr hinnehmbar, der Kontakt zur Natur ist verloren. Diesen Problemen begegnet bereits an der Schwelle des 19. zum 20. Jahrhundert die Gartenstadtbewegung: Die Vision einer neuen Art zu wohnen, die auf Gemeinschaftseigentum basiert und die Spekulation mit Grundstücken unmöglich macht - um allen Menschen würdigen Raum zu geben.Garten und Paradies sind synonym: In den handfesten Ideen und anspruchsvollen Utopien der Gartenstadtbewegung zeigt sich, dass es nicht nur um Beschaulichkeit im Grünen geht, sondern um die Emanzipation des Einzelnen, um die nachhaltige Durchdringung von Natur und Gesellschaft, um Aufklärung und Bildung, und um eine Lebensart, die mit Kunst und Kultur genau so vertraut ist wie mit Ökologie und Landwirtschaft. Garten gewinnt sozialrevolutionäre Dimensionen. Aber es geht auch ganz entspannt um Freude am Basteln, um Entschleunigung und Geselligkeit. In diesem Band werden Flugschriften, Essays und Vorträge von den Akteuren und aus dem Umkreis der Deutschen Gartenstadtgesellschaft versammelt und erstmals seit der Erstveröffentlichung im Jahrzehnt zwischen 1903 und 1913 wieder zugänglich gemacht. Der Band ist, wie viele Publikationen der Gartenstadtbewegung, reich bebildert mit Architekturzeichnungen.

  • von Desiderius Erasmus von Rotterdam
    10,00 €

    Ich liebe die Freiheit. Ich will und kann keiner Partei dienen.Desiderius Erasmus von RotterdamBestraft wird, wer englisches Tuch für venezianisches ausgibt, aber die Früchte seiner Unverfrorenheit genießt, wer unter dem Namen großer Autoren nichts als Pein und Geistesqualen verkauft.Desiderius Erasmus von RotterdamIm Sommer 2018 wurde die Desiderius-Erasmus-Stiftung zur parteinahen Stiftung der AfD. Das ist empörend. Erasmus von Rotterdams Leben, Denken und Schreiben ist geprägt von Toleranz, Menschlichkeit, Herzensgüte, Pazifismus und Weltbürgerlichkeit. Gegen die feindliche Übernahme seines Namens muss Widerspruch eingelegt werden. Am besten von ihm selbst: Lassen wir ihn mit seinem Hauptwerk zu Wort kommen!Es ist schon eine seltsame Angelegenheit mit Erasmus von Rotterdam. Während seine Schriften kaum mehr gelesen werden, beanspruchen immer mehr und immer ungewöhnlichere Institutionen seinen Namen. Um den Inhalten des Erasmus wieder Gehör zu verschaffen, gibt der Verlag Das Kulturelle Gedächtnis aus gegebenem Anlass eine kleine Auswahl aus seinem Hauptwerk, den Adagia heraus: Konzise, elegante und entschiedene Mikroessais, Stellungnahmen für Weltbürgerlichkeit und Freigiebigkeit, Plädoyers für das rechte Maß und für Herzensgüte gegenüber Freunden, Fremden und Verfolgten. Daran wird sich jede Institution, die den goldenen Namen des Erasmus trägt, messen müssen.

  • von John Keats
    32,00 €

    200. Todestag 2021»Ein Ding von Schönheit ist ein Glück für immer: / Es nimmt noch zu an Liebreiz; es wird nimmer / Ins Nichts vergehn«.Nach dem so berühmten wie rätselhaften AuFakt von John Keats' gut 4000 Verse umfassenden Epos Endymion, das 1818 in London erschien, entsteht Zeile für Zeile, Paarreim für Paarreim eine antike ländliche Szenerie mit Bäumen, Bächen, Schäfern. Die Hirten versammeln sich um einen Altar und beten zu Pan. Während die Jungen singen und tanzen, unterhaltensich die Älteren über ihre Vorstellungen vom Jenseits. Endymion allerdings, der "hirnkranke Hirtenfürst", ist in einem tranceähnlichen Zustand. Was plagt ihn?Er erzählt seiner Schwester Peona von einem Traum, in dem er der ihm fremden Cynthia begegnet und sich unsterblich in sie verliebt hat - ohne zu ahnen, wer sich hinter Cynthia verbirgt ...Eines der Lebensthemen des englischen Romantikers John Keats hat sich mit Macht den Stoff einer Handlung und Erzählung gesucht: Wie lässt sich das Verhältnis von Traum und Wirklichkeit, Phantasie und Realitätssinn, von Fiktion und Fakt sprachlich, insbesondere poetisch, darstellen?

  • von Alfred Neumann
    25,00 €

    Bereits vor seinem Erscheinen in Deutschland wurde Alfred Neumanns internationaler Erfolgsroman ES WAREN IHRER SECHS - der zunächst 1944 auf Englisch publiziert worden war - zum Skandal. Inge Scholl, die Schwester von Sophie und Hans Scholl, wendete sich mit einem Brandbrief an die Presse. Und zahlreiche Rezensenten warfen Neumann vor, dass er aus dem Exil heraus einen fiktionalen Roman verfasst habe, der die Ereignisse falsch wiedergebe und der »zauberhaft unschuldsvollen Jugend der Weißen Rose« (Hans Joachim Wiegand) nicht gerecht werde. Denn längst ging es um mehr, als um die Kritik an einem Roman: Die Erinnerung an die Weiße Rose war zu einer Frage nationaler Selbstvergewisserunggeworden. Jetzt lässt sich dieser sprachlich virtuose Roman wieder entdecken und seine Rezeptionsgeschichte nachvollziehen.Die Handlung des Romans setzt mit den Verhaftungen ein und schildert die Verhöre, den Prozess und schließlich den Tag der Hinrichtung der Widerständler. In Rückblenden werden die Lebensgeschichten der handelnden Roman-Figurengeschildert und warum sie den Weg in den Widerstand wählten. Neumanns Helden sind ambivalente, innerlich durchaus zerrissene Charaktere mit brüchigen Biografien. Und gerade das lässt seine Protagonisten für den heutigen Leser so authentisch und lebendig wirken.

  • von Voltaire
    20,00 €

    Ausgezeichnet als eines der schönsten Bücher 2017 durch die Stiftung BuchkunstVoltaires Tragödie DER FANATISMUS ODER MOHAMMED stellt Macht und Manipulation exemplarisch dar: Der religiöse Fanatismus wird zur politischen Waffe. Das Stück ist ein drastischer Ruf der Warnung. Der katholische Klerus ließ das Stück sofort verbieten, Voltaire widmete es sofort dem Papst.Der Fanatismus oder Mohammed erzählt eine haarsträubende und gewöhnliche Geschichte: Hirn und Herz eines jungen Mannes werden gewaschen, die Religion lässt ihn zum Mörder werden. Sein Auftraggeber ist der Prophet Mohammed, der die Stadt Mekka erobern will - und triumphiert.Die Neuübersetzung der Tragödie wird ergänzt durch Voltaires Widmungsbriefe an Friedrich II. und den Papst, sowie durch zwei schonungslose Streitschriften: In ihnen rechnet Voltaire mit den drei Buchreligionen gleichermaßen ab. Die Predigt der Fünfzig zerlegt die Bibel, Von dem Korane und dem Mahomed den Koran - dieser Essay wird in einer zeitgenössischen Übersetzung von Gotthold Ephraim Lessing präsentiert. Es geht Voltaire nicht um eine einzelne Religion, er schreibt gegen den Missbrauch des Göttlichen und gegen den Fanatismus an.

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