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Bücher veröffentlicht von Edition A.B.Fischer

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  • von Uwe Kolbe
    18,00 €

    Als der Schriftsteller Wolfgang Hilbig (1941 - 2007) berühmt wurde - 1993 mit dem Erscheinen des Romans Ich, nach der hymnischen Aufnahme der Erzählung Alte Abdeckerei -, ging es endgültig um die Biografie, das wirkliche Leben des Autors. Dass dabei Zuschreibungen walteten, basierte auf dem, was bei ihm selbst zu lesen stand: Arbeiter; Heizer; Sachsen; der Durst; die Stadt "M." Seine Herkunft aus der DDR stand im Mittelpunkt. Gleich danach diejenige aus Meuselwitz, einer Stadt, die durch ihn zum poetischen, literarischen Topos wurde. Man schaute auf die Fotos, auf das Gesicht, auf die Nase.War er nicht Boxer? Ja, als Heranwachsender, mit siebzehn eingetragenen Kämpfen. Oder hat er, weiter gefragt, nicht auch im Tagebau gearbeitet? Nein. Oder doch, aber eher so: "der dörfer teichgerüche zogen mich in tagebaue". Oder wie es die befreundete Kollegin Katja Lange-Müller ausdrückt: "Hilbigs Tagebau (wie ich die Gegend so vieler seiner Erzählungen einmal bezeichnen will, denn das Wort Milieu widerstrebt mir)...". Man könnte auch sagen, er hat zwar nicht selbst in einem Tagebau, aber sonst fast überall in der durch Kohlebergbau geschundenen, großflächig veränderten Landschaft gearbeitet. Die längste Lebenszeit jedenfalls hat er in Meuselwitz verbracht. Und eines ist gewiss: Wolfgang Hilbig hat die Stadt erfunden, indem er sie beschrieb, denn "...auf andere Weise konnte sie womöglich keine Existenz gewinnen."Uwe Kolbe erzählt die Geschichte eines Unbehausten, der das ihm zugefallene Revier in einen Topos von großer Literatur verwandelt. Angelika Fischer begibt sich mit ihrer Kamera auf Spurensuche nach den Relikten einer verschwindenden Zeit.

  • von Jürgen K. Hultenreich
    12,00 €

    Als der Dichter Friedrich Rückert (1788 - 1866) das Landgut in Neuses bei Coburg erwarb, galt er längst als einer der meistgelesenen deutschen Lyriker. Schon in jungen Jahren gehörte er zum Kreis der Romantiker um Gustav Schwab, Jean Paul, Ludwig Uhland und Carl Maria von Weber und war Herausgeber des "Morgenblattes für gebildete Stände". Seine besondere Passion galt aber den Sprachen, insbesondere denen der orientalischen Welt und des fernen Ostens, von denen er zahlreiche lesen und übersetzen konnte. Als Professor für orientalische Philologie gilt er heute als Ziehvater derdeutschen Orientalistik und als kultureller Vermittler zwischen Europa und der islamischen Welt. Noch 1995 wurde seine Übersetzung des Koran als die einzige, poetisch authentische deutsche Fassung neu aufgelegt.Bedeutende Komponisten vertonten viele seiner Werke, darunter Schubert, Schumann, Brahms, Liszt, Strauß und andere. Einem besonderen Schicksalsschlag - dem Tod zweier geliebter Kinder - verdankt die Welt Gustav Mahlers "Kindertotenlieder." In seinem einstigen Landhaus in Neuses ist viel von der Atmosphäre um diesen eigenwilligen und hoch produktiven Geist erhalten geblieben. Jürgen K. Hultenreich erzählt in unserem neuen Feature die Geschichte dieses faszinierenden Mannes.Angelika Fischer liefert mit ihren einfühlsamen Schwarz-weiss-Aufnahmen ein "indirektes Porträt" des Dichters und Sprachforschers.

  • von Carl Jonas Love Almqvist
    17,00 €

    Lutz Rühling hat dieses Meisterwerk romantischer Erzählkunst für uns neu übersetzt und in seinem Nachwort erhellend kommentiert. Ein echtes Lesevergnügen!

  • von Bernd Erhard Fischer
    12,00 €

    Der Schriftsteller THOMAS¿MANN (1875-1955) liebte das Meer und pflanzte diese Sehnsucht auch seinen Romanfiguren ein. Vom Preisgeld für den 1929 verliehenen Nobelpreis ließ er sich auf der Kurischen Nehrung ein Sommerhaus bauen. Drei Sommer verbrachte der "Zauberer" in Nidden, glückliche Sommer für seine Familie, produktive Wochen für den Autor. Hier schrieb er an seiner Romantetralogie Joseph und seine Brüder. Doch auch in seinem litauischen Idyll holte ihn die Geschichte ein: Nach der Machtergreifung der Nationalsozialis­ten floh die Familie Mann ins Exil. Thomas Mann hat sein Haus nie wieder gesehen.

  • von Bernd Erhard Fischer
    12,00 €

    Gerhart Hauptmann (1862¿-¿1946), Nobelpreisträger für Literatur des Jahres 1912, galt längst als Klassiker, als er 1928 sein "Haus Seedorn" auf der Ostseeinsel Hiddensee erwarb. Seit 1885 hatte es ihn immer wieder auf die Insel gezogen. Nun sollte sie zu einem seiner Lebensmittelpunkt werden. Frühmorgens schon badete er in der Ostsee, dann widmete er sich seinen Werken, von denen viele der Insel ihren Ursprung verdanken, wie "Die Insel der großen Mutter", "Gabriel Schillings Flucht", und "Die versunkene Glocke". Doch erlebte er hier auch die Verdunkelung des politischen Klimas und den zweiten Weltkrieg. Man begrub den Dichter in seiner Mönchskutte auf dem Inselfriedhof von Kloster.

  • von Bernd Erhard Fischer
    12,00 €

    Bertolt Brecht (1898-1956) und Helene Weigel (1900-1971) kehrten 1948 aus langjährigem Exil nach Deutschland zurück. Der berühmte Dichter und die großartige Schauspielerin entschieden sich für den sozialistischen Teil des Landes, wo sie eine Heimat für ihre sozialkritische Theaterarbeit zu finden hofften. Aber schon bald gerieten sie in Gegensatz zum Staatsapparat. Auf der Suche nach einem Rückzugsort fanden sie in Buckow in der "Märkischen Schweiz" ein stilles Refugium für die Arbeit, Erholung und geistigen Austausch mit Freunden und Kollegen. Noch heute erinnert die "Eiserne Villa" am Schermützelsee an die letzten Jahre Brechts und an "Helli", seine Frau und Kameradin in schwieriger Zeit.

  • von Mathias Iven
    18,00 €

    Es war der Maler Heinrich Vogeler, der Rainer Maria Rilke (1875-1927) mit Worpswede bekannt machte. Im Frühjahr 1898 lud Vogler den Dichter ein, ihn in Bremen zu besuchen. Von dort aus unternahmen sie einen Ausflug ins nordöstlich gelegene Teufelsmoor. Im August 1900 war Rilke für fast sechs Wochen Gast auf Vogelers Barkenhoff, wo er Fritz Mackensen, Otto Modersohn, Fritz Overbeck und andere Künstler kennen lernte. Zudem faszinierten ihn die junge Malerin Paula Becker und die Bildhauerin Clara Westhoff. Die Zeit in Worpswede ergriff ihn derart, dass er Ende September 1900 in seinem Tagebuch festhielt: "Da entschloß ich mich, in Worpswede zu bleiben." Doch schon wenige Tage später kehrte er nach Berlin zurück, um sich auf eine weitere Russlandreise vorzubereiten. Wehmütig schrieb er an Clara Westhoff: "Eure Heimat war mir, vom ersten Augenblick, mehr als nur eine gütige Fremde. War eben Heimat, die erste Heimat, in der ich Menschen leben sah ..."Schließlich fand auch Rilke seine Heimat in der norddeutschen Moorlandschaft, wo er mit Clara Westhoff in Westerwede einen Hausstand gründete. Im Dezember 1901 wurde ihre gemeinsame Tochter Ruth geboren - Rilke war glücklich. Doch das Glück währte nicht lange. Bereits im Sommer 1902 verließ er Frau und Kind und ging nach Paris. Seine Rastlosigkeit sollte Rilke in den kommenden Jahren durch halb Europa führen, und doch kehrte er das eine oder andere Mal ins Teufelsmoor zurück.Mathias Iven begibt sich auf die Spuren des Dichters und seiner lebenslangen Faszination an der Moor- und Heidelandschaft um Worpswede, der einzigen Gegend, in der er so etwas wie ein Zuhause hatte.Angelika Fischer präsentiert in eindrucksvollen Schwarz-Weiss-Fotografien den Ort und die Umgebung Worpswedes, die zur Quelle großer Dichtung wurden.

  • von Franz-Josef Krücker
    12,00 €

    Nordwestlich der Textilstadt Bradford liegt inmitten des Moores von Yorkshire das unscheinbare Weberdorf Haworth. An seinem hochgelegenen Ende ragt neben der Dorfkirche das Pfarrhaus auf. Beide sind umgeben von einem ausgedehnten düsteren Friedhof mit hunderten von Grabsteinen und Platten, die von einem schwierigen Leben in dieser abgelegenen Gegend erzählen. Im April 1820 zieht der irischstämmige Pfarrer Patrick Brontë mit seiner Familie hier ein. Seine vier überlebenden Kinder, der Sohn Branwell sowie die Töchter Charlotte, Emily und Anne, erfinden schon im Alter von acht, neun Jahren in dieser Einsamkeit fantasievolle Geschichten über die ausgedachten Königreiche "Angria" und "Gondal". Über die Jahre gewinnen die Geschichten an Feinheit und finden ihre Vollendung schließlich in Romanen, die gleichermaßen autobiographisch wie von vielfacher Lektüre und einer ausufernden Fantasie geprägt sind. Charlotte beschreibt in "Jane Eyre" die fürchterlichen Zustände in Mädcheninternaten und in "Shirley" den Widerstand vieler Weber gegen die Industrielle Revolution. Leser fragen sich immer wieder, woher die schüchterne und zurückgezogene Emily die Kraft für ihren wuchtigen Roman "Wuthering Heights" (Sturmhöhe) nahm, in dem die Gewalt der Natur sich mit der Gewalt des Bösen in Gestalt des Heathcliff misst. Und die unscheinbare Anne wird heutzutage für ihre Werke "Agnes Grey" und "The Tenant of Wildfell Hall" (Die Herrin von Wildfell Hall) sogar als frühe emanzipatorische Autorin gefeiert. Franz-Josef Krücker traf während seines Anglistikstudiums in Köln und seiner Tätigkeit als Fremdsprachenlehrer im nahen Halifax erstmals auf die Brontës. Im neuen Heft unserer beliebten Reihe erzählt er ihre Geschichte.Angelika Fischer liefert dazu mit ihren sensiblen Photographien ein "indirektes Porträt" der genialen Geschwister und die Aura ihres Lebensumfeldes.

  • von Anne-Sophie Subilia
    22,00 €

    Eigentlich waren sie an den Häusern, den Siedlungen imHohen Norden interessiert. Doch das Leben an Bord der Artemis, eines arktiserprobten Seglers, führt die vier jungen Leute, angehende Stadtplaner und Architekten, die von einer Stadt in alpinen Höhen träumen, schnell an ihre Grenzen. Auf engstem Raum zusammengepfercht, skeptisch beobachtet vom Kapitän und seinem Assistenten und umgeben von einer unwirtlichen Landschaft, entwickeln sich ungeahnte Konkurrenzen, Antipathien und eine Art Hierarchie, unter der besonders die zwei Frauen im Team auf unterschiedliche Weise leiden. Die kleine Expedition entwickelt sich immer mehr zu einer Reise ins innere Selbst und zu einer Bewährungsprobe für Geduld und Toleranz.Vor dem Hintergrund der arktischen Landschaft erzählt Anne-Sophie Subilia in Sätzen von diamantener Klarheit eine Geschichte von den Grenzen des Individuums und den verborgenen Wahrheiten hinter dem flüchtigen Menschenbild.

  • von Franz-Josef Krücker
    18,00 €

    "Ich bin ein Waliser. Ich bin ein Trinker. Ich bin ein Menschenfreund."Der walisische Dichter und Essayist Dylan Thomas (1914 - 1953) blieb Zeit seines Lebens mit der walisischen Landschaft verbunden. In seinem Geburtsort Swansea, einer Hafenstadt an der walisischen Südküste, wurde schon früh seine Fantasie beflügelt. Er strich durch den imaginierten Dschungel im Park gegenüber dem Elternhaus und schrieb schon als Jugendlicher Gedichte und Erzählungen. Zunächst als Reporter und als Laienschauspieler tätig, entwickelte er sich bald zu einer ganz eigenständigen Stimme in der englischsprachigen Lyrik. Sein Vokalstück "Unter dem Milchwald" wurde zu einem Welterfolg.Mit seiner Frau Caitlin und ihren drei Kindern zog der Dichter weiter nach Westen in das Hafendorf Laugharne. Dort bewohnten sie das "Boathouse", von dem aus sie einen weiten Blick über die Mündung des Flusses Taf hatten, eine weitläufige Wasserlandschaft, die innerhalb von Minuten ihr Gesicht ändern kann. Eine ehemalige Garage, von ihm "The Shack" genannt, diente ihm als Schreibwerkstatt. Meist ging er dann hinüber zu Brown's Hotel, um zu trinken und den "kolossalen Lügnern" an der Theke zu lauschen. Sein Alkoholismus trug vermutlich auch zu seinem frühen Tod bei. Auf einer Lesereise nach Amerika starb Dylan Thomas im Alter von nur 39 Jahren. Eine große Waliser Stimme war erloschen.

  • von Richard Harding Davis
    22,00 €

  • von Catrin George Ponciano
    16,00 €

    Der unscheinbare Herr, der stets akkurat gekleidet durch Lissabon flanierte, als sei die portugiesische Hauptstadt sein persönlicher Salon, und der unterwegs einem Gläschen Wein in einem Café nie abgeneigt war, ist Fernando Pessoa (1888-1935), unbestritten der größte portugiesische Dichter der Neuzeit. Neben seinem Brotberuf als Handelskorrespondent schuf er in der Zurückgezogenheit seines Junggesellenlebens ein eindrucksvoll vielschichtiges Werk. Als Lyriker, Essayist und Redakteur fasste er Fuß und gab die futuristisch geprägte Avantgarde-Zeitschrift Orpheu heraus - ein nachhaltiges Sprachrohr der literarischen Moderne. Seiner poetisch facettenreich veranlagten Person verdankt Portugals Lyrik zudem eine Reihe erfundene Dichtergestalten wie Alberto Caeiro, Ricardo Reis, Álvaro de Campos und den Hilfsbuchhalter Bernardo Soares. Ausgestattet mit eigener Biografie entstanden so neben Pessoas Hauptwerk, bedeutende Nebenwerke unter fremden Namen, aber dennoch aus Pessoas Feder. Dazu zählt das "Buch der Unruhe", in dessen Gedankenfragmenten sich des Dichters intime Reflexionen über seine Nation und ihre Menschen spiegeln und melancholisch-poetisch die Seele Lissabons aufersteht.Catrin George Ponciano folgt den Spuren des großen Autors durch seine Heimatstadt. Dort, scheint es Ihr manchmal, könnte er jederzeit um die Ecke kommen, so eng ist die Stadt mit ihm verbunden. Lissabon ist Pessoa und Pessoa ist Lissabon.Angelika Fischer sucht mit der Kamera Fernando Pessoas Wohnorte auf, die Bars und Cafés und all die Stätten, die seine überbordenden Phantasie inspirierten. Es ist sein Lissabon, das sie in stimmungsvollen Schwarz-weiss-Photographien präsentiert.

  • von Carl Jonas Love Almqvist
    18,00 €

    Almqvists Novelle erzählt von merkwürdigen und unheimlichen Ereignissen in der Mühle des Landgutes Skällnora, nahe Stockholm. Dort plant der zwielichtige Bauer Jan Carlson einen Anschlag auf die Magd Brita, um sie zu einer Falschaussage zu zwingen. Er will ihr und ihrem Dienstherrn einen Mord unterschieben, um an eine stattliche Erbschaft zu kommen. Im Spiel sind seltsame Drogen und mysteriöse Vorkommnisse, die in einem schaurigen Mordanschlag auf Brita gipfeln...Almqvists Schauernovelle erscheint hier erstmals in deutscher Sprache.

  • von Bernd Erhard Fischer
    10,00 €

    Charles Dickens (¿1812¿-¿1870¿) gehört sicher zu den größten Erzählern der englischen Literatur des 19. Jahrhunderts. Seine meist humorvollen, lebensprallen und zugleich sozialkritischen Romane wie "Oliver Twist", "David Copperfield" und "Nicholas Nickleby", aber auch seine legendären Weihnachtserzählungen, machten ihn in der ganzen Welt berühmt. Mit dem Einzug in die Doughty Street 48 im Londoner Bezirk Bloomsbury begann eine beispiellose Karriere. Noch heute erinnert das Haus an diesen großen Rastlosen, der eine überbordende Phantasie mit leidenschaftlichem Engagement verband, radikal und träumerisch zugleich, naiv und eitel war, aber mit einer tiefen Sehnsucht nach einer humaneren und sozialeren Welt.

  • von Harry Blomberg
    20,00 €

    Als die Erzählung des schwedischen Autors Harry Blomberg über das Leben auf den Färöern 1931 erstmals in deutscher Übersetzung erschien, beschrieb er eine Welt, die rau und archaisch wirkte. Die Menschen auf den Inseln im hohen Norden lebten wie ihre Vorväter von der Gunst des Meeres. Der Fang der Grindwale und die Jagd auf Seevögel an den atemberau-benden Steilküsten gliederten das Jahr, im Winter lagen die Inseln beinahe abgeschlossen vom restlichen Europa.Blombergs faszinierender Text erzählt zugleich die Entwicklungsgeschichte von Ole Jakob, einem Fischersohn, der in dieser unwirtlichen Umgebung lernen muss, erwachsen zu werden und Verantwortung zu tragen.Nun liegt dieses versunkene Stück nordischer Erzählliteratur erstmals wieder in deutscher Sprache vor, behutsam überarbeitet und dem heutigen Sprachempfinden angenähert von Klaus-Jürgen Liedtke.

  • von Mathias Iven
    14,00 €

    Marcel Proust (1871 - 1922) gehört sicher zu den bemerkenswertesten Autoren der Weltliteratur. Der Schöpfer des gewaltigen, sieben gewichtige Bände umfassenden Romanwerks "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit", beschrieb wie kein anderer die Gesellschaft einer untergehenden Epoche, ihre Melancholie und Größe, aber auch ihre Dekadenz und Bigotterie am Ausgang des 19. Jahrhunderts. Mit unbestechlichem Blick und feinem Gespür für Zwischentöne wurde er zu einem scharfsinnigen Analytiker von Liebe und Eifersucht, Snobismus und Eitelkeit sowie der verborgenen Abgründe des menschlichen Lebens.Im beschaulichen Pariser Vorort Auteuil geboren, war Marcel Proust zugleich Zeitzeuge gewaltiger Umwälzungen, die seine Heimatstadt zur modernen Metropole machten. Zu normaler bürgerlicher Tätigkeit unfähig, widmete er sich schon früh seinen literarischen Neigungen, war an Zeitschriftengründungen beteiligt, verfasste Aufsätze und veröffentlichte 1903 den erfolglos bleibenden Erzählband Freuden und Tage. Nach einer Phase mondänen Lebens zog sich der Autor immer mehr zurück, arbeitete an seinem ausufernden Roman und schützte sich vor Lärm und Störung durch die korkverkleideten Wände seines Schlafzimmers. Immer wieder von Umzügen und seiner angegriffenen Gesundheit geplagt, kämpfte er um sein Werk, das ihm schließlich 1919 den Prix Goncourt einbrachte - Frankreichs nobelsten Literaturpreis.

  • von Jürgen K. Hultenreich
    24,00 €

    Jürgen K. HultenreichHölderlinDas halbe LebenFriedrich Hölderlin (1770-1843) gehört zu den Dichtern,denen zu Lebzeiten die Anerkennung versagt blieb, die aber in einer anderen Zeit umso herrlicher auferstanden.Zweifellos zählt er zu den großen deutschen Dichtern, auch wenn Goethe sein ungegenständliches Werk nicht schätzte und Schiller in ihm nur den kleineren Landsmann sah. Während des Theologie-Studiums in Tübingen wohnte er mit Hegel und Schelling zusammen auf einer Stube.Mit den ihn vereinnahmenden Romantikern hatte Hölderlin nichts zu tun, schon gar nicht sein Werk. Es steht einmaligund einsam in der literarischen Landschaft. Schon früh benahm sich dieser von vielen als sanft geschil-derte Poet rechthaberisch-tobsüchtig und pflegte später geliebte Frauen ungerührt zu verlassen, wenn sie seinem Ehrgeiz im Wege standen. Nachfolger fand Hölderlin keine, und wenn, dann nur im Wahnsinn. Für die einen war dieser gespielt, für andere echt. Darüber streiten sich die Experten noch heute. Fest steht, dass Hölderlin an seiner großen, im Hyperion vergötterten Liebe "Diotima" zerbrach. Die Hälfte seines Lebens¿-¿über 36 Jahre - verbrachte er betreut von einem warmherzigen Schreinermeister als kranker Vorzeige-Dichter in seinem Tübinger Turm.

  • von Volker Trebesch
    14,00 €

    Der Mythos Sizilien ist zwiespältig und wandelt sich fortwährend. Einerseits haftet der Insel und ihren Bewohnern die Aura des Archaischen, des Geheimnisvollen und des Exotischen an. Andererseits scheint inzwischen alles: die Mafia und ihre Verbrechen, die dunkelsten Machenschaften, die heftigsten Leidenschaften und die malerischsten Landschaften durchleuchtet worden zu sein. Zugleich prägen die unentwirrbaren Spuren zahl-loser Besatzer in der jahrtausendealten Geschichteder Insel, die nahezu sakrosankten familiären Bindungen oder auch die Omertà, das Gebot des Schweigens, noch immer unser Sizilienbild. Giuseppe Tomasi, hochadeliger Fürst von Lampe-dusa, hat in seinem Roman Der Gattopardo und in seinen Erzählungen den Mythos Sizilien belebt, aber in vieler Hinsicht auch in Frage gestellt.

  • von Manfred Mittermayer
    14,00 €

    Das Salzburg desThomas BernhardThomas Bernhard nannte Salzburg seine "Heimatstadt"¿-¿obgleich er gar nicht dort geboren wurde. Aber seine Familie stammte aus dem Salzburger Land, und er verbrachte entscheidende Kindheitsjahre im nördlich der Stadt gelegenen Flachgau, ehe er ab 1943 in Salzburg als Schüler und Internatszögling die Kriegs-zeit und ihre Folgen erlebte: Die innere Schädigung der Menschen durch den Nationalsozialismus und die Bomben des zweiten Weltkriegs waren für ihn prägende Erfahrungen. Nach seinem Schulabbruch begann er eine Kaufmannslehre in der Scherzhauserfeldsiedlung¿¿-¿¿dem ärmsten Wohnviertel der Stadt¿¿-¿¿er wollte "in die entgegengesetzte Richtung" gehen. Eine schwere Lungenkrankheit überlebte der kaum Zwanzigjährige nur knapp. Bernhard arbeitete als Journalist beim Demokratischen Volksblatt in Salzburg, studierte Gesang am Mozarteum und absolvierte dort eine Schauspiel- und Regieausbildung. Seine von Skandalen nicht ganz freie Erfolgsgeschichte in der Theaterwelt verband ihn mit Salzburg: Mit fünf Uraufführungen wurde Thomas Bernhard zum meistgespielten¿-¿und umstrittenen¿- Autor der Festspiele nach 1945.[...] und wenn ich heute durch diese Stadt gehe und glaube, daß diese Stadt nichts mit mir zu tun hat, weil ich nichts mit ihr zu tun haben will, so ist doch alles in mir (und an mir) aus ihr, und ich und die Stadt sind eine lebenslängliche, untrennbare, wenn auch fürchterliche Beziehung. Denn tatsächlich ist alles in mir auf diese Stadt und auf diese Landschaft bezogen und zurückzuführen, [...] alles in mir ist dieser Stadt als Herkunft ausgeliefert.Thomas Bernhard Die Ursache

  • von Steffi Memmert-Lunau
    24,80 €

    Zürich als Literaturstadt hat eine offensichtliche und eine verborgene Dimension. Die offensichtliche ist das jahrhundertelange Anregen literarischer Hochleistungen. Die Manesse-Handschrift, die Idyllen Salomon Gessners, die Geheimen Tagebücher Lavaters, Gottfried Kellers Erzählungen von Seldwyla gehören dazu. Der junge Robert Walser erfuhr in Zürich die Leiden eines Büroangestellten und verarbeitete sie in seiner rätselhaften Prosa. Thomas Mann schrieb an seinem Joseph-Roman. Hugo Ball erfand Dada und James Joyce empfing in Zürich die Idee des Ulysses. Max Frisch begab sich auf herausfordernde Identitätssuche. Die verborgene Dimension: Kaum jemand verortet diese Vielfalt in Zürich. Als europäisches literarisches Zentrum macht sich Zürich klein. Im 18. und frühen 19. Jahrhundert war Zürich Station auf der klassischen Bildungsreise, ein Zwischenhalt auf dem Weg nach Italien. Es kamen junge, idealistische Dichter: Friedrich Gottlieb Klopstock und Christoph Martin Wieland, Johann Wolfgang Goethe, Nikolai Karamsin und Lew Tolstoi. Vor und während dem 1. Weltkrieg war Zürich ein heimliches Laboratorium der Moderne. Und mit der Machtergreifung der Nazis in Deutschland kamen starke Emigrantenströme. Autoren wie Thomas Mann und Kurt Tucholsky und viele andere ließen sich vorübergehend in Zürich nieder. Robert Musil vollendete hier Der Mann ohne Eigenschaften. Für alle war Zürich Zufluchtsort, zuletzt für Dissidenten aus Osteuropa, die in der neutralen Schweiz den Übergang in ein neues Leben suchten. Sie fanden in der Stadt am See die privaten Züricher Freundeskreise und literarischen Salons, eine lebendige literarische Landschaft mit Lesegesellschaften und Diskussionsrunden, Theatern und Cafés. Steffi Memmert-Lunau begibt sich auf die Spuren der Dichter in Zürich. In lebendigen und kenntnisreichen Essays erzählt sie ihre Geschichten. Angelika Fischer folgte diesen Spuren mit der Kamera und hielt die literarischen Schau-plätze Zürichs in atmosphärisch dichten, faszi-nierenden SW-Aufnahmen fest, die diesem großen Buch vom Zürich der Dichter eine eindringliche Bildebene hinzufügen.

  • von Jürgen K. Hultenreich
    14,00 €

    Als Goethes genialer Zeitgenosse ist der Richter, Dichter, Maler, Komponist, Musikkritiker und Theaterregisseur Ernst Theodor Amadeus Hoffmann in die Geschichte eingegangen. "Nach einer beschwerlichen Reise" traf der von den siegreichen Franzosen unter Napoleon aus dem Staatsdienst im preußischen Warschau Entlassene am 1. September 1808 mit seiner Frau "in dem schönen Bamberg" ein. Der zukünftige Musikdirektor am Theater "fand alles anders", als er erwartet hatte. Doch selbst wenn das Theater ganz aufhöre zu existieren, sei er sicher, "durch Unterricht und Componieren" sein "nothdürftiges Brodt" zu erwerben. "Nun fühle ich erst recht", schreibt er an Freund Hippel, "wie durchaus nicht für mich die frühere Carriere war, und wie wohl mir das Künstlerleben thut. Komm in das herrliche südliche Deutschland, und Du wirst bald die Wunden, die der verderbliche Krieg auch Dir geschlagen hat, vergessen." Die seit sechs Jahren bayrische Stadt - uralte fürstbischöfliche Herrlichkeit in anmutiger Landschaft, mit prächtiger Architektur - war ein günstiger Boden für Hoffmann. Hier verliebte er sich auch unsterblich in die Gesangsschülerin Julia Mark. Aber weil nach seiner Erfahrung "der Teufel auf alles seinen Schwanz legen muß", fielen gleich zu Anfang der fast fünf Jahre in Bamberg enttäuschende Schatten auf Hoffmanns Leben.

  • von Irene Fußl
    12,00 €

    Literarisch-biographischer Essay mit aktuellen Fotos von Angelika Fischer, ergänzt durch historische Abbildungen. Insgesamt 56 Abbildungen in farbig getöntem Duoton. Eingeschweisst.Rom, die "ewige Stadt" am Tiber, hat im Leben der österreichischen Lyrikerin und Schriftstellerin Ingeborg Bachmann (1926?-?1973) stets eine besondere Rolle gespielt. Bereits nachdem sie 1953 den Preis der Gruppe 47 für ihren Gedichtband "Die gestundete Zeit" erhielt, siedelte sie nach Italien um und lebte dort als freie Autorin. Bald schon ließ sie sich in Rom nieder und arbeitete unter anderem als Italienkorrespondentin der Westdeutschen Allgemeinen. Spätestens nach ihrem viel beachteten Gedichtband "Anrufung des Großen Bären" galt sie als bedeutende Stimme der deutschsprachigen Lyrik ihrer Zeit. Für den Komponisten Hans Werner Henze waren ihre Texte wichtige Inspirationen. Nach Zwischenstationen in München und Zürich zog es sie immer wieder nach Rom, wo sie seit 1960 in gemeinsamer Wohnung mit Max Frisch lebte. Die Trennung von dem Schweizer Autor 1962 erschütterte sie zutiefst. Nach einem längeren Aufenthalt in Berlin kehrte sie 1965 erneut nach Rom zurück, wo sie zurückgezogen lebte und nur noch sporadisch Gedichte veröffentlichte. Im ständigen Ringen mit ihrer Tabletten- und Alkoholsucht arbeitete sie an ihrem Romanzyklus "Todesarten", von dem 1971 nur der 1. Band Malina erschien. 1973 starb Ingeborg Bachmann im Krankenhaus Sant'?Eugenio (Rom) an den Folgen eines Brandunfalls in ihrer Wohnung. Irene Fußl ist Mitarbeiterin des Ingeborg Bachmann Archivs in Salzburg, Arturo Larcati ist Professor für deutsche Literatur an der Universität Verona.

  • von Anja-Franziska Scharsich
    12,00 €

    Uwe Johnsons Mecklenburg ist eine litera -rische Landschaft, ihre St ädte und Gegendensind erfunden. Oft allerdings gibt es in seinenTexten reale, geographische Kennzeichen.Wer auf den Spuren Uwe Johnsons und sei -ner Figuren wandeln will, der kommt nichtumhin, einen Ausflug nach Mecklenburg-Vorpommernzu unternehmen. Nicht nur diebiographisch besetztenOrte wie Anklam,Recknitz, Gu¿strow oder Rostock, sondernauch jene Orte, die man nur in den T exten desSchriftstellers finden kann, laden zu einerSpurensuche ein.

  • von Oliver Matuschek
    12,00 €

    Kurz nach Ende des Ersten Weltkrieges präsentierte der in Hannover lebende Künstler Kurt Schwitters eine Collage, in der er den Fetzen eines Schriftstückes mit der Aufschrift Commerz verarbeitet hatte. Selbstbewusst erklärte er die zweite Silbe des Wortes zum Namen einer eigenen Kunstrichtung, seines dadaistischen Gesamtweltbildes Merz.Durch seine künstlerische Arbeit und seine graphischen Entwürfe gelangte Schwitters bald zu internationalem Ruhm. In einschlägigen Werken zur Kunstgeschichte wird die Stadt Hannover vor allem durch sein Wirken in einer Reihe mit den Zentren der dadaistischen Bewegung in Zürich, Berlin und Paris genannt. Hier in Hannover hat Kurt Schwitters seine literarischen Werke in Varietés vorgetragen. Hier entstand in seinem Atelier der Merzbau, eine begehbare Skulptur, die über Jahre weiter ausgebaut wurde und schließlich durch mehrere Räume der Familienwohnung wucherte. Und hier klebte eines Tages ein Plakat mit Schwitters' wohl bekanntestem Gedicht An Anna Blume an den Litfaßsäulen und sorgte für öffentliche Diskussionen.

  • von Gudrun Ortmanns
    12,00 €

  • von Bernd Erhard Fischer
    12,00 €

  • von Oliver Matuschek
    12,00 €

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