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Bücher veröffentlicht von Harrassowitz Verlag

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  • von Brigitte Klosterberg
    28,00 €

    Eine seelische Erschütterung und eine intensive innere, durch die Gnade Gottes gewirkte Glaubenserfahrung waren zentral für das Selbstverständnis einer Gruppe von Gläubigen, die sich im 17. und 18. Jahrhundert einer neuen protestantischen Frömmigkeitsbewegung, dem Pietismus, anschlossen. Der Katalog Fromme Gefühle zeigt anhand ausgewählter Texte und Abbildungen aus Büchern des vor allem hallischen Pietismus auf, wie den Gläubigen dieses im Grunde unzugängliche emotionale Erlebnis vermittelt wurde, um Handlungsimpulse freizusetzen, die auf eine im Alltag gelebte aktive Frömmigkeit, eine praxis pietatis, zielten. Die fünf Kapitel der Publikation orientieren sich sowohl an emotionsgeschichtlich zu befragenden Paradigmen des Pietismus - Buße und Bekehrung sowie Herzensfrömmigkeit - als auch an zentralen methodischen Zugängen der historischen Emotionsforschung, die für die Interpretation der Quellen des Pietismus produktiv gemacht werden können: Normierung und Regulierung, Performativität sowie die gemeinschaftsfördernde Rolle von Gefühlen.

  • von Tom Gärtig
    28,00 €

    Um 1700 verließen die Theologen und Pädagogen August Hermann Francke (1663-1727) und Christoph Semler (1669-1740) die ausgetretenen Pfade der Schul- und Erziehungsmethoden ihrer Zeit und gründeten in Halle neuartige Schulen mit wegweisenden Konzepten. Im Unterricht mit Realien, also den wirklichen Dingen, verbanden sie erstmals systematisch dreidimensionale Lehrmittel wie Modelle und optische Instrumente mit neuen Vermittlungspraktiken und lebensnahen Themen aus Natur und Technik, um zeitgemäßes Wissen praxisorientiert und leicht verständlich zu vermitteln. Der Ausstellungskatalog Total real widmet sich dieser einzigartigen Anschaulichkeitsoffensive und blickt dabei auf frühneuzeitliche Wegbereiter der Anschaulichkeitsidee, historische Lehrmodelle, die Vermittlung von Handfertigkeiten sowie Lernorte der Franckeschen Stiftungen in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Vertreter:innen aus Lernpsychologie, Technikdidaktik und Germanistik führen das Thema zurück in unsere Gegenwart und diskutieren aus unterschiedlichen Perspektiven, welche Rolle Anschaulichkeit - angesichts von Digitalisierung, Virtualisierung und maschinellem Lernen - heute und in Zukunft spielen soll.

  • von August Ahlqvist
    89,00 €

    Das Wörterbuch wurde aus dem Material der Handschrift Tsçhuwasçhiska des finnischen Finnougristen August Ahlqvist zusammengestellt. Er hatte dieses auf seiner Reise an die Mittlere Wolga 1856/57 unter den Tschuwaschen aufgezeichnet, aber zu Lebzeiten nicht veröffentlicht. Das Ziel seiner Beschäftigung mit dieser Sprache war es gewesen, einerseits die Verwandtschaft des Tschuwaschischen mit dem Türkischen zu belegen (was aber bereits 1841 Wilhelm Schott nachgewiesen hatte) und andererseits die Einflüsse dieser Sprache auf die benachbarten finnougrischen Sprachen zu ergründen. Auch wenn dieses Ziel längst nicht mehr aktuell ist, so ist das Material selbst (ca. 4100 Lemmata) von großer Wichtigkeit für die tschuwaschische Dialektgeschichte, da der größere Teil aus dem Virjal-Dialekt stammt, der nach 1945 unter dem Einfluss der Schriftsprache (Anatri-Dialekt) völlig verdrängt worden ist. Die Bedeutung des Werkes besteht also darin, dass es phonetisch-phonologische und wortbildende Phänomene des Virjal-Dialekts festhält, die im heutigen tschuwaschischen Sprachgebiet nicht mehr existieren, aber für die etymologische Forschung wichtig sind.

  • von Torsten Mattern
    68,00 €

    Spätantike römischer Residenzen sind seit langer Zeit ein wichtiges Thema in der wissenschaftlichen Diskussion. Der "Verbund zur Erforschung der antiken Kaiserresidenz Trier" (VaKT) hat sich deswegen die Aufgabe gestellt, sie in einen möglichst breiten wissenschaftlichen Ansatz zu beleuchten, um auf diese Weise auch die Bauten und Funde in Trier besser verstehen zu können. In dem zweiten Band der Reihe Forschungen zu spätantiken Residenzen (FSR) sind 16 Beiträge zusammengefasst worden, die spätkaiserzeitliche Residenzen thematisch weit gespannt behandeln. Sie gliedern sich in Themenbereiche zur baulichen Gestaltung, zu Residenz und kaiserlichem Hof, zur Residenz und Zeremoniell, der Residenz als Ort von Kultur, Kunst und Religion, der Auswirkung einer Residenz auf die städtische Gesellschaft und schließlich auch der Situation nach Ende der Residenz. Die Beiträge behandeln zum Beispiel die antike Bezeichnung der Aufenthaltsorte der Kaiser, ihre Funktion in der Repräsentation, Paläste als Orte der Verwaltung und der Rechtsprechung. Die bauliche Ausgestaltung und deren Ausstattung werden untersucht und neue Ergebnisse zu der Datierung der Trierer Palastbauten vorgestellt.

  • von Martin Hofmann
    49,00 €

    Alles Wissen hat seinen Ort. Die Räume, in denen Wissen hervorgebracht, gespeichert oder weitergegeben wird, üben konkreten Einfluss auf deren Inhalt und Form aus. Im Zuge des spatial turn sind Fragen nach den örtlichen Bedingungen von Wissen deshalb in den Fokus verschiedener geistes- und sozialwissenschaftlicher Disziplinen gerückt: Welche Orte spielen bei der Sammlung und Interpretation von Wissen eine prägende Rolle? Wie beeinflussen räumliche Bedingungen Theorien und Verfahrensweisen? Welche ortsspezifischen Formen und Medien werden benutzt, um Wissen zu bewahren oder weiterzugeben? Und welche Relevanz hat der räumliche Bezug für die Gültigkeit des Wissens?Wissensorte in China geht diesen Fragen in elf Fallstudien und einem Überblicksartikel nach. Die Beiträge spannen einen zeitlichen Bogen von der Han-Zeit bis zur Gegenwart. Sie untersuchen räumliche Dimensionen von Institutionen der höheren Bildung und Stätten der beruflichen Aus- und Weiterbildung, rekonstruieren kommerzielle und religiöse Orte wie Bücherboote und buddhistische Bücherräder, analysieren aber auch Texte und soziale Praktiken, die sich als Wissensorte eigener Art verstehen lassen. Die Artikel gewähren damit faszinierende Einblicke in eine der weltweit reichsten Wissenskulturen.Der Band enthält ausgewählte Beiträge zur XXX. Jahrestagung der Deutschen Vereinigung für Chinastudien (DVCS), die im November 2019 am Centrum für Asienwissenschaftliche und Transkulturelle Studien (CATS) der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg stattfand.

  • von Kersten Krüger
    78,00 €

    Das Große Ukrainisch-Deutsche Wörterbuch (UDEW, Version 12), das zum gedruckten Buch eine Windows-App liefert, ist mit seinen ca. 47.500 bzw. 80.000 ukrainischen Einträgen ein Standardwerk für einen breiten Nutzerkreis. Es enthält, über den gängigen Wortschatz aus Lehrwerken und dgl. hinaus, alle lexikalischen Einheiten, die mit einer bestimmten Häufigkeit in aktuellen Medientexten vorkommen, darunter auch Abkürzungen, und in der Computer-App auch Namen von Behörden, Institutionen, Parteien etc. Die Computer-App hält zudem ein Übersetzungstool vor, das in einem per Copy & Paste übernommenen Text die deutsche Bedeutung des jeweils an der Cursorposition befindlichen Wortes einblendet, was das Lesen und Verstehen ganzer Textseiten mit z. T. unbekannter Lexik vereinfacht. Im Übrigen umfasst die Funktionalität des UDEW neben den unabdingbaren Angaben zur Grammatik und stilistischen Einordnung der ukrainischen Lexeme, insbesondere die explizite Darstellung jeweils aller Deklinations- bzw. Konjugationsformen, eine leicht einprägsame, komfortable ukrainische Tastaturbelegung, die auch außerhalb des UDEW verwendbar ist, sowie die Nutzung des UDEW in der Sprachrichtung Deutsch-Ukrainisch.

  • von Roland Pietsch
    22,00 €

    Dieser Band enthält Aufsätze, in denen der Autor die wichtigsten Lehren bedeutender islamischer Mystiker wie Ibn ¿Arabi, Nagm ad-Din Kubra , Sadr ad-Din sirazi (Mulla Sadra) und sihab ad-Din Yäya Suhravardi eingehend darstellt. Dabei legt er besonderen Wert auf den geistigen Weg und das Ziel dieser mystischen und metaphysischen Lehren, die darin bestehen, dass der Gottsuchende, welcher Gott ohne alle Begrenzungen schaut, Gott in jeder Form bejaht, in die dieser sich verwandelt. Diese geistige Schau der göttlichen Offenbarungsformen, die den verschiedenen Glaubensweisen zugrunde liegen, bezieht sich somit auf die transzendente Einheit der Religionen, die als die ewige Weisheit (Sophia perennis), das heißt, auf die eine anfangslose in allen Weisheitsformen sich gleichbleibende Urwahrheit, die im menschlichen Geist oder Herzen verborgen ist. Diese metaphysische Urwahrheit ist das höchste Eine, das zugleich das höchste Wahre und Gute ist.

  • von Roland Pietsch
    22,00 €

    ¿adr ad-Din sirazi, auch Mulla ¿adra (1572-1649) genannt, war einer der bedeutendsten islamischen Philosophen, Theologen und Mystiker, der im 17. Jahrhundert in Persien lebte und die islamische Philosophie zu einer neuen Blüte führte. Für seine Studenten verfasste er Das Buch der metaphysischen Durchdringungen als eine kurze, aber sehr konzentrierte Einleitung in die Metaphysik des Seins. Metaphysik ist für ihn die Erkenntnis der höchsten Wirklichkeit, die in einer überbegrifflichen geistigen Schau und vor allem in den göttlichen Offenbarungen verankert ist. Sie befähigt den Menschen, das Absolute vom Relativen, das Wirkliche vom Unwirklichen zu unterscheiden. Im Unterschied zu Avicenna (Ibn Sina) (980-1073) lehrte Mulläadra den Vorrang des Seins vor dem Seienden, und diese Wendung ist mit Recht als eine "Revolution" in der Geschichte der islamischen Philosophie bezeichnet worden. In Europa hat, abgesehen von Thomas von Aquin (1225-1274), erst Martin Heidegger (1889-1976) diese ontologische Differenz zwischen Sein und Seiendem deutlich und nachdrücklich aufgezeigt. Für die philosophische Forschung ist dies eine große Herausforderung.

  • von Hans-Otto Korth
    54,00 €

    Der Dichter Martin Opitz (1597-1639) galt für die Lyrik des frühen 17. Jahrhunderts lange als richtungsweisend. Mit seinen Epistelliedern von 1628 setzte er die Tradition der protestantischen Perikopen-Bereimungen des 16. Jahrhunderts fort, vermittelte mit ihnen zugleich aber auch einen Neuansatz. 1666 gelangten die Texte des Liederzyklus geschlossen auch in die Berliner Ausgaben des von Johann Crüger begründeten Gesangbuches "PRAXIS PIETATIS MELICA", wo sie bis 1703 ihren festen Platz hatten. Die Edition von Hans-Otto Korth folgt dem Erstdruck; die nachfolgenden Quellen des 17. Jahrhunderts einschließlich der betreffenden "PRAXIS PIETATIS MELICA"-Ausgaben sind berücksichtigt. Daraufhin wird nicht nur ein aussagekräftiges Verbreitungs- und Variantenverzeichnis geboten, sondern es werden auch einige schwere Mängel des Erstdruckes und der frühen Verbreitungen dingfest, die dann in der "PRAXIS PIETATIS MELICA" bereinigt wurden. Den Liedertexten sind die betreffenden Texte der Luther-Bibel synoptisch zur Seite gestellt, wodurch insbesondere Opitz' enge Anlehnung an sie, seine Sorgfalt und auch gelegentlich sein eigenes Verständnis anschaulich werden. Ferner findet man die Melodien des sogenannten "Genfer Psalters" von 1662, mit denen Opitz seine Epistellieder ursprünglich verbunden haben wollte. In den Epistellieder-Drucken des 17. Jahrhunderts sind sie nicht enthalten; die Weisen konnten seinerzeit als bekannt vorausgesetzt werden. Hilfreich sind eine umfassende Einführung und ein Wortverzeichnis.

  • von Beata Giblak
    128,00 €

    Obwohl die Natur als Thema die Vorstellungskraft der Menschen mindestens seit der Mitte des 18. Jahrhunderts beherrscht, bleibt sie dauerhaft ein stets wandelbares und lediglich über Annäherungen erfassbares Feld. 41 Beiträge behandeln in "Natur - Geist und Macht" das Thema Natur aus der Perspektive diverser wissenschaftlicher Disziplinen wie Philosophie, Theologie, Kultur-, Literatur-, Sozial-, Wirtschafts- und Politikwissenschaften, verschaffen einen Rückblick auf die Naturschutzgeschichte und Landschaftsgestaltung und einen Einblick in die gegenwärtigen Konzepte der umweltfreundlichen Gärten und Städte wie auch der naturnahen Didaktik. Das Spektrum der im Band behandelten literarischen Texte umfasst beinahe die gesamte neuere deutsche Literatur vom Barockzeitalter bis zur Gegenwart. Verblüffend ist die Dimension der Macht, die innerhalb des scheinbar neutralen Diskurses zum Vorschein kommt und die Natur in den Momenten der Katastrophen zum kommunikativen Ereignis werden lässt. Eine besondere Note verleiht dem Sammelband die Präsenz der Analysen zu Naturschutz und -reflexion in Ostmitteleuropa in diachronischer und synchronischer Perspektive. Die Vielfalt der Forschungsperspektiven und der behandelten Themen zeigt den vielgestaltigen Charakter der Natur und ihre immer größer werdende Rolle sowohl in der Wissenschaft als auch im Alltagsleben jedes einzelnen Menschen.

  • von Peter Gostmann
    68,00 €

    Nicolaus Sombart (1923-2008) hat als Soziologe und Schriftsteller ein schillerndes Porträt der Kultur des alteuropäischen Bildungsbürgertums gezeichnet und ihr in massendemokratischen Zeiten als Salonier in seiner Heimatstadt Berlin ein Denkmal gesetzt. Seine Schriften zur deutschen Geistesgeschichte forderten den Mainstream der Geschichtswissenschaft heraus. Legendär ist sein an Charles Fourier orientierter experimenteller Lebensentwurf geworden, in dem Frauen und erotischen Begegnungen zentrale gesellschaftliche Bedeutung zukommen. Anlässlich der 100. Wiederkehr seines Geburtstags versammelt der von Peter Gostmann und Gerhard Wagner herausgegebene Band persönliche Erinnerungen und wissenschaftliche Abhandlungen zu allen wichtigen Etappen seines Lebens. Abgerundet wird er durch einen bislang unveröffentlichten Essay Sombarts über Salonkultur.

  • von Katarzyna Person
    58,00 €

    Katarzyna Person behandelt das Schicksal polnischer Juden in Nachkriegsdeutschland. Dabei untersucht sie vor allem deren Verhältnis zu ihrem Umfeld: den polnischen Displaced Persons (DP), den einheimischen Deutschen, der Verwaltung und den Soldaten der Besatzungsmächte sowie den Vertretern der Hilfsorganisationen in den DP-Lagern. Es ist das Bild einer Gemeinschaft, deren Wurzeln in der jüdischen Bevölkerung im Polen der Vorkriegszeit liegen. Ihre Mitglieder waren nach wie vor Teil von Netzwerken aus der Vorkriegs- und Kriegszeit, während sie zugleich etwas Neues verkörperten - eine Gruppe, die ihr altes Heimatland ablehnte und sich eine neue Identität schuf, die Identität der Scher'it Hapleitah (hebr. ,der Rest, der überlebte') - der Überlebenden der Shoah. Im Zuge ihres jahrelangen Aufenthalts in Deutschland wurden aus den "polnischen Juden" "Juden aus Polen", und schließlich schlichtweg Juden, die ihr Leben außerhalb ihres Herkunftslandes aufbauten. Die Erfahrung der Shoah und der Glaube an eine Zukunft in Palästina hielt diese Gemeinschaft (unabhängig von dem letztlich gewählten Emigrationsort) zusammen. Die Scher'it Hapleitah sahen sich als Erben der sechs Millionen ermordeten Juden und zugleich als diejenigen, durch die die Nation wiedererstehen würde, frei von der Last des Lebens in der Diaspora.

  • von Friedbert Trau
    78,00 €

    Vera Panovas Produktionsroman Kruzilicha (1947), seinerzeit mit dem Stalin-Preis ausgezeichnet, wird in Friedbert Traus Untersuchung als nonkonformes Werk gegenüber dem damals besonders stringent verordneten Normensystem des Sozialistischen Realismus ausgewiesen. Diese widersprüchlich anmutende Wertung ist das Ergebnis einer nach verschiedenen inhaltlichen, methodischen und formalen Kriterien durchgeführten narrativen Analyse des Werkes. Neben der detaillierten Textuntersuchung legt der Autor ein besonderes Augenmerk auf den gesellschaftspolitischen, kulturellen und literarischen Kontext. Der Roman wurde verfasst und publiziert in einer Phase der Sowjetliteratur, die einem überhöhten heroischen Aufbauenthusiasmus huldigte und überwiegend den dogmatischen Vorgaben folgte, wie sie von dem allmächtigen Kommissar für kulturelle Angelegenheiten, A.¿A. Zdanov, formuliert wurden. Vera Panova verstand es, die geforderte aktuelle Thematik, die Arbeit in einem Rüstungswerk am Ural in der Endphase des Krieges, für die Schilderung ganz alltäglicher Lebensumstände eines breiten Personenspektrums zu nutzen, wobei die Liebesbeziehungen der Figuren den narrativen Kern bilden. Sie hat den damals vorherrschenden pathetischen Heroismus weitgehend vermieden und somit ein literarisch glaubwürdiges, authentisches Bild der derzeitigen Lebenswirklichkeit gezeichnet. Mit den in dieser Zeit entstandenen Erzählwerken, neben Kruzilicha der Kriegsroman Sputniki (1946) und der Roman Vremena goda (1953), der wegweisend war für die nach Stalins Tod einsetzende "Tauwetter-Periode" (ottepel'), gehört Vera Panova zu den bedeutendsten sowjetischen Schriftstellerinnen der Nachkriegszeit mit einer realistischen und undogmatisch progressiven Grundauffassung.

  • von Markus A. Denzel
    98,00 €

    Die Geschichtswissenschaft diskutiert seit Jahren intensiv über die Genese, Formen und Folgen weltweiter Verflechtungen und Austauschprozesse. Die Forschungen und Debatten auf dem Feld der Globalgeschichte knüpfen an etablierte Traditionen der außereuropäischen Geschichte, der Geschichte der europäischen Expansion sowie der Geschichte einzelner Weltregionen an, führen jedoch konzeptionell und methodisch über diese hinaus. Dem Wandel des wissenschaftlichen Diskurses trägt die vormalige "Gesellschaft für Überseegeschichte" durch ihre Umbenennung in "Gesellschaft für Globalgeschichte" Rechnung. Im Zuge der konzeptionellen und methodischen Neuausrichtung der Gesellschaft wurde das Periodikum "Globalgeschichte / Global History" konzipiert, das in der Nachfolge des "Jahrbuchs für Europäische Überseegeschichte" (2001-2022) steht. "Globalgeschichte / Global History" bietet ein Forum für wissenschaftliche Aufsätze, Debattenbeiträge sowie Literaturberichte in deutscher und englischer Sprache, die Aspekte dieses ebenso vielfältigen wie dynamischen Forschungsfelds beleuchten.From the contents (altogether 11 contributions):Andreas Flurschütz da CruzDagmar Freist & Lucas Haasis, Die Prize Papers. Produkt und Zeugnis von globalen Konfrontationen, Kolonialismus und Verflechtungen in der Frühen Neuzeit (1652-1815)Corinna Gramatke, Indigene Aneignungen und wirtschaftliche Autonomie. Zur Materialität des religiösen Kulturtransfers in der Jesuitenmission im frühneuzeitlichen ParaguayChristoph Marx, Heinrich Barths ForschungsmethodeSarah Benneh-Oberschewen, Heinrich Barth - Wegbereiter einer antirassistischen Wahrnehmung westafrikanischer StädteStephanie Zehnle, What Makes an African State? Barth's Inter-Cultural Approaches

  • von Andreas Mahler
    74,00 €

    Ist die Frühe Neuzeit ein Geschöpf des Kalten Kriegs? Wie war die Vorstellung von Neuzeit und Antike zur Zeit Ludwigs XIV.? Gibt es globale Frühe Neuzeiten? - Epochenbildung gilt gemeinhin als eine der zentralen Aufgaben jeder disziplinären Historiographie. Wenn auch der Begriff der epoché im eigentlichen Sinne die Schwelle zwischen Zeiten, den Übergang, das temporale Dazwischen meint, erscheinen Epochen im heutigen Gebrauch als weitgehend epistemisch bestimmte, scheinbar homogene Entitäten in der Einteilung eines an sich indistinkt fortwährenden physischen Zeitablaufs. Dabei fungieren sie, seien ihre Bezeichnungen geistesgeschichtlich, teleologisch oder selbst auch nur numerisch geprägt, vornehmlich als pragmatische Etikettierungen, bequeme Referenzschemata oder auch als bloße umbrella terms zur Bezeichnung einer zwar oftmals unmittelbar durch den Verweis auf die Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen wieder aufgehobenen, gleichwohl durchweg behaupteten, wo nicht gewähnten Einheit. Die Zusammenführung der Wolfenbütteler Arbeitskreise zur Renaissance- und Barockforschung im neu gegründeten Arbeitskreis Frühneuzeitforschung dokumentiert die nochmalige Reflexion auf das schwierige Geschäft eines Bezeichnens von Zeiten.

  • von Sylwia Dec-Pustelnik
    68,00 €

  • von Diliana Atanassova
    149,00 €

    Diese Festschrift ist der Initiatorin des Göttinger "Akademievorhabens Digitale Gesamtedition und Übersetzung des koptisch-sahidischen Alten Testaments" und Professorin für Koptologie und Ägyptologie an der Universität Göttingen Heike Behlmer zum 65. Geburtstag gewidmet.57 Autorinnen und Autoren aus vier Kontinenten - Kolleg*innen, Freund*innen und Schüler*innen Heike Behlmers - haben in 52 Beiträgen versucht, das ungewöhnlich breite wissenschaft­liche Betätigungsfeld, das die Jubilarin in Lehre und Forschung vertritt, widerzuspiegeln. Dazu gehören verschiedenste ägyptologische und koptologische Themen, die Bibelwissenschaften sowie Gender Studies und die Wissenschaftsgeschichte. Entstanden ist nicht weniger als eine Aufsatzsammlung zum pharaonischen und christlichen Ägypten von anthologischer Breite.

  • von Wolfgang Dahmen
    58,00 €

    Nomen est omen vereint Beiträge zu einer Konferenz, die im Oktober 2021 vom Balkanologenverband (Berlin) in Zusammenarbeit mit dem Schroubek Fonds Östliches Europa und der Südosteuropa-Gesellschaft in der Europäischen Akademie Berlin durchgeführt wurde. Ausgehend von der Prämisse, dass Südosteuropa ein Musterbeispiel für einen multiethnischen und multilingualen Raum ist, in dem Toponymen wie Anthro­ponymen eine besondere Bedeutung zukommt, verfolgte die Tagung vor allem folgende Fragestellungen: Welches sind die Benennungsmotive von Namen in Südosteuropa in geographischen, politischen, sozio-ökonomischen und künstlerischen Räumen, synchron und diachron? Durch welche Einstellungen und Absichten sind sie zu erklären? Unter welchen Rahmenbedingungen finden sie auf welche Weise Verwendung und werden aufrechterhalten, ausgetauscht oder aufgegeben? Die in fünf Abschnitte gegliederten Beiträge zeichnen sich durch ein hohes Maß an thematischer und disziplinärer Vielfalt aus. Im ersten Teil sind Aufsätze zusammengestellt, die sich mit der Bedeutung von Namen in historisch-politischen Kontexten beschäftigen. Der zweite Abschnitt ist der Frage gewidmet, welche Relevanz Namen in ethnisch-sozialen und soziolinguistischen Kontexten haben. Der dritte Teil beschäftigt sich mit Anthroponymen in folkloristischer Verarbeitung politischer Kontexte und der vierte thematisiert die Bedeutung von Namen in gegenwärtigen politischen Diskursen. Der fünfte Abschnitt schließlich vereint Beiträge zu Namen in literarischen Werken aus Südosteuropa.

  • von Hartmut Beyer
    74,00 €

    In Helmstedt befand sich vom späten 16. bis in das 18. Jahrhundert eine der angesehensten und beliebtesten Universitäten des Alten Reiches. Renommiert war sie vor allem für Leistungen auf dem Gebiet des späthumanistischen Aristotelismus. Mit seiner Methodenlehre wurde der Aristotelismus zum Paradigma für Wissenschaftlichkeit und durchdrang die meisten in Helmstedt gelehrten Fächer. Der Schwerpunkt dieses Bandes liegt im späten 17. Jahrhundert, als das aristotelische Paradigma in die Auseinandersetzung mit neuen wissenschaftlichen Ansätzen geriet, die vor allem aus England und Frankreich rezipiert wurden. Dazu gehören der Cartesianismus, mechanistische und hermetische Philosophie und der Paracelsismus. Die Beitragenden nehmen einzelne Wissensgebiete oder Gelehrte in den Blick und verfolgen die Verteidigung oder Abwicklung des aristotelischen Paradigmas. Fragen wie die nach der Sterblichkeit der Seele, dem Ursprung des Lebens oder der Beschaffenheit der Materie erforderten immer wieder eine Positionierung gegenüber den einschlägigen Lehren des Aristoteles. Auch wenn in Helmstedt eine große Offenheit gegenüber neuen Ansätzen bestand, wirkte die Orientierung an Aristoteles auch im Untersuchungszeitraum akademisch prägend und identitätsstiftend.

  • von Stefan M. Maul
    78,00 €

    Der Band ist den in Assur gefundenen, von Schülern angefertigten Tontafeln aus neuassyrischer Zeit gewidmet, die den komplexen Erwerb von Schrift- und Sprachkenntnissen in vielen Einzelheiten dokumentieren und so einen Einblick in die altorientalische Schultradition gewähren. Die 35 stets querformatigen Tafeln sind leicht als Schriftzeugnisse von noch nicht allzu weit fortgeschrittenen Lernenden zu erkennen, da sie oft nur grob geformt und in einer deutlich größeren Schrift gehalten sind als die zeitgenössischen Schriftstücke routinierter Schreiber. Sie zeigen überdies hier und da Unsicherheiten in der Schrift- und Textbeherrschung und weisen nicht wenige Rasuren auf. Die Übungstexte enthalten jeweils eine überschaubare Folge kurzer Zitate aus Keilschriftzeichenlisten sowie aus lexikalischen und literarischen Werken. Sie liefern uns damit eine detaillierte Vorstellung von dem Curriculum der Schreiberausbildung der neuassyrischen Zeit und lassen Rückschlüsse auf die gängigen Lehr- und Lernpraktiken zu.Neben einer ausführlichen Einleitung und den Texteditionen werden Konkordanzen und Indices sowie Abbildungen der Keilschrifttexte in Form von Handzeichnungen und Fotografien vorgelegt.

  • von Martina Hartmann
    98,00 €

    Dieser Band mit 28 Portraits wissenschaftlicher Mitarbeiter der MGH jüdischer Herkunft, verfasst von Mediävistinnen und Mediävisten, die teilweise selbst die Forschungsarbeit der Portraitierten im 21. Jahrhundert fortführen, zeigt eindrücklich, mit welchen Schwierigkeiten jüdische Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen im NS-Regime konfrontiert waren - bis hin zu ihrer Ermordung. Die Gelehrten hatten bedeutenden Anteil an den quellenkritischen Editionen der Zeugnisse des deutschen Mittelalters, die die MGH seit 1819 herausgeben. Ihre wissenschaftlichen Leistungen werden in diesem Band unter Beteiligung von 26 Autorinnen und Autoren gewürdigt. Einige der Portraitierten wie Philipp Jaffé, Ernst Perels oder Richard Salomon sähen sich selbst wohl ungern unter dem Label ,jüdische Mitarbeiter'. Dennoch waren ihrer aller Lebensläufe mehr oder weniger von antisemitischer Diskriminierung, Verfolgung und Emigration beeinflusst. Die historischen Zusammenhänge zur Entwicklung des Antisemitismus im 19. und 20. Jahrhundert, vor allem im akademischen Umfeld, werden in einem einführenden Beitrag dargestellt, der die gesellschaftlichen, politischen und ideologischen Hintergründe beleuchtet. Eine eindrückliche Studie über die jüdischen Mitarbeiter und Mitglieder der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in der NS-Zeit bietet zudem Einblicke in eine Institution, die mit den MGH vielfältig verbunden ist.

  • von Edward Bialek
    65,00 €

    Die Begegnung mit den Gebirgsgegenden ist seit jeher ein Lieblingsmotiv der Weltliteratur: Sie sind meistens Objekt der Begeisterung, die in lyrischen Bildern zum Ausdruck gebracht wird; in den Bergen spielt die Handlung von Liebes-, Abenteuer- und Kriminalromanen, sie sind darüber hinaus Schauplatz von gar wundersamen Ereignissen und Wohnort von fantastischen Kreaturen, die die Welt der Märchen bevölkern - sie stellen also einen universellen Ort für schriftstellerische Feldzüge aller Art dar. Aber worin besteht nun die Eigenart jener geheimnisvollen Erhebungen unterschiedlicher Höhe, in deren Innern die Volksüberlieferung menschenfreundliche oder -verachtende Berggeister ansiedelt? Was gibt den Berggegenden den Vorzug gegenüber flachen Landgegenden? Was ist das Besondere an der Form eines Gebirges, seinen Umrissen und Linien? Die Beiträge deutscher, schweizerischer und polnischer Literatur- und Kulturwissenschaftler zu dem von Edward Bialek und Jan Pacholski herausgegebenen Sammelband tragen zum Verständnis einiger der hier aufgeworfenen Fragestellungen bei, sie vermögen es darüber hinaus, das Grundgeheimnis der Gebirgsgegenden - die unheimliche Anziehungskraft, die sie auf Künstler ausüben - an sorgfältig ausgewählten und einschlägig interpretierten Beispielen aus der deutschsprachigen, polnischen und internationalen Literatur zu erhellen.

  • von Melanie Frank
    38,00 €

    Ausgangspunkt der Arbeit ist die Frage nach dem Verhältnis von Demokratie und Nationalismus in der Sprachenpolitik seit Zusammenbruch der Sowjetunion. In diesem Politikfeld wurden wichtige Schlüsselentscheidungen der postsowjetischen Transformation getroffen, die den Umgang mit den russischsprachigen Minderheiten in den jungen Staaten betrafen. Die Bedeutung der Sprachenpolitik für die politische Transformation wird zunächst anhand vier Länder mit großen russischsprachigen Minderheiten - Estland, Lettland, Moldau und Ukraine - herausgearbeitet. Im Anschluss wird in einer Tiefenanalyse des lettischen Falls geprüft, ob Kriterien für eine Vereinbarkeit von Nationalismus und Demokratisierung in Lettlands Sprachenpolitik seit Wiedererlangung der Unabhängigkeit gegeben waren. Auf Grundlage der Auswertung eines umfangreichen Korpus originalsprachlicher Primärquellen wurden die politischen Meinungsbildungs- und Entscheidungsprozesse im Feld der Sprachenpolitik herausgearbeitet und analysiert. Melanie Frank zeigt auf, inwiefern die Kriterien für eine Vereinbarkeit von Demokratisierung und Nationalismus nicht erfüllt wurden und in der lettischen Sprachenpolitik demokratische Anforderungen hinter den Zielen einer nationalisierenden Politik zurückstanden. Die Arbeit schließt mit einer Einordnung der Ergebnisse vor dem Hintergrund zweier Ereignisse, die in Verbindung mit der Sprachensituation und einem geringen Vertrauen der Bevölkerung in die politischen Institutionen eine besondere Herausforderung für die lettische Demokratie darstellten: die Corona-Pandemie, die im März des Jahres 2020 Lettland erreichte, und der russische Angriff auf die Ukraine am 24. Februar des Jahres 2022.

  • von Robert F. Wittkamp
    98,00 €

    Die Menschen erzählten und erzählen in "nahezu unendlichen Formen zu allen Zeiten, an allen Orten und in allen Gesellschaften". So formulierte Roland Barthes Mitte der 1980er Jahre das, was heute zum Grundwissen der Narratologie gehört, und nichts könnte diese Behauptung wohl besser belegen als eine Literatur, die zeitlich und räumlich so weit entfernt ist wie die älteste Literatur Japans. Der Tatsache, dass in japanischen Mythen erzählt wurde, ist nichts entgegenzusetzen. Aber wie sieht im alten Japan mit den "nahezu unendlichen Formen" aus, von denen Roland Barthes spricht? Dieser und anderen Fragen und deren Beantwortung widmet sich Robert F. Wittkamp. Sein Untersuchungsgegenstand ist dabei weniger die japanische Geschichtsschreibung, in der auch die Mythen überliefert sind, sondern das Man'yoshu, Japans älteste Sammlung von Dichtung in gebundener Sprache. Deren zwanzig Bände mit über 4500 Texten, die ab Ende des siebten Jahrhunderts zusammengestellt wurden, werden gemeinhin als Lyrik rezipiert. Die Gedichte der ersten beiden Bände bilden jedoch im Verbund mit kurzen Prosatexten wie Titeln, Vor- und Nachbemerkungen oder Anmerkungen originelle Formen der Erzählung und Geschichtsschreibung, die es gilt, narratologisch herauszuarbeiten und darzustellen. Das Buch richtet sich an eine Leserschaft mit einem Interesse an den Erzählungen aus einer Zeit, als die bekannten Formen noch nicht ausgehärtet waren. Es deckt alternative Entwürfe auf, die Licht auf das werfen, was in der Forschung zum Man'yoshu bisher im Schatten lag, und die Konzentration auf die ersten beiden Bände trägt zum grundlegenden Verständnis der Sammlung bei.

  • von Barbara Meisterernst
    40,00 €

    This book provides a collection of articles on early encounters of Western missionaries and scholars with the languages of the Sinosphere. These encounters had a considerable impact on the history of Chinese linguistics in the West and in the East. The volume focuses on Western and Chinese linguistic perspectives within their historical and sociological contexts. Thus, it provides a bridge between West and East, linguistics and history. Particular emphasis lies on the special influence Taiwanese linguistic studies have on the history of linguistic studies of East Asian languages. Many of the early grammatical works on Chinese languages are closely connected to Taiwan and Taiwanese languages. Additionally, Chinese linguistic traditions and their interaction with Western linguistics are at issue, as well as early Western accounts of the Chinese languages and their impact on linguistic studies in the West and in the East. The volume demonstrates the great influence the encounter with Sinitic languages had on the development of new linguistic concepts in the West, and it provides a window into cultural and linguistic relations from a unique perspective; transcending the Eurocentric view, and probing the motives of the missionary and colonial endeavors.

  • von Brigitte Kasten
    115,00 €

    Die auf die 1819 vom Reichsfreiherrn Karl vom Stein gegründete ¿Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde¿ zurückgehenden Monumenta Germaniae Historica haben die Aufgabe, durch kritische Quellen-Ausgaben und -Studien der wissenschaftlichen Erforschung der mittelalterlichen Geschichte Deutschlands und Europas zu dienen. Dieses Ziel verfolgen sie dadurch, dass sie in ihren Editionsreihen mittelalterliche Textquellen der Forschung zugänglich machen und durch kritische Studien zur wissenschaftlichen Erforschung der deutschen und europäischen Geschichte beitragen. Die Aufgaben der Monumenta Germaniae Historica haben sich in den letzten Jahrzehnten durch die Einbeziehung neuer Quellengruppen und durch die Vermehrung der Forschungsbereiche stetig erweitert. Neben Werken der Geschichtsschreibung, Urkunden, Gesetzen und Rechtsbüchern werden auch Briefsammlungen, Dichtungen, Memorialbücher und Necrologe, politische Traktate und Schriften zur Geistesgeschichte herausgegeben.

  • von Achim Ilchmann
    78,00 €

    Von 1760 bis 1766 wurde das Grüne Schloss in Weimar - ein Renaissancebau aus dem Jahre 1565 - zu einer Rokoko-Bibliothek umgebaut. Es entstand eine künstlerische Einzelform, die das Rokoko im Allgemeinen in hervorragender Weise repräsentiert. Anhand konkreter Details wie goldfarbener Schlagmetallauflagen, Warmleim-Kreideanstrich, Korbbögen, hölzernen Repositorien, Büchern, Pilastern, Kartuschen und vielem mehr legt Achim Ilchmann dar, wie diese Einzelmomente das Ganze, nämlich das Rokoko, konstituieren und wie umgekehrt das Rokoko in den Einzelmomenten aufscheint.Die maßgeblichen Architekten waren Johann George Schmiedt und dessen Nachfolger August Friedrich Straßburger. Schmiedts Invention war der in die quaderförmige Kubatur eingestellte Schmiedtsche Ovalzylinder, der als strukturierende geometrische Bewegungsform raumbestimmend ist. Straßburger verlängerte den Zylinder über drei Geschosse hinweg. Damit haben beide Baumeister eine genuine künstlerische Einzelform geschaffen, die in ein übergeordnetes architektonisches Rokoko-Konzept eingebunden ist.Eine Besonderheit der Bibliothek ist ihre dem Rokoko adäquate Realisation mit ausschließlich kostengünstigen einfachen Materialien wie Weichholz, Kreidefarbe, Kupfer, Zink und Gips.

  • von Edward Bialek
    68,00 €

    Der Sammelband gedenkt des im niederschlesischen Schreiberhau beheimateten Schriftstellers Carl Hauptmann (1858-1921) und setzt sich kritisch mit seinen in Vergessenheit geratenen Romanen und Dramen auseinander. Es handelt sich um das Werk eines Wanderers zwischen den literarischen Strömungen des ausgehenden 19. und des beginnenden 20. Jahrhunderts, dem es kaum gelang, Anschluss an den großstädtischen Literaturbetrieb zu finden und sich im Kultur- und Theaterleben einen festen Platz zu sichern. In seinen Kontakten mit dessen wichtigsten Vertretern: Verlegern, Theaterintendanten und Regisseuren fiel ihm oft - was ihn stets zutiefst verletzte - die Rolle eines Bittstellers zu. Kurt Pinthus nannte ihn einen "Rübezahl-ähnlichen, versonnenen Ekstatiker, den wir als eine Art Vorläufer unserer Generation - später die expressionistische genannt - ansahen"; auch Gottfried Benn sah ihn als einen Expressionisten an. Will-Erich Peuckert dagegen erblickte in ihm einen Mystiker.Die Beiträge des Bandes bringen viele neue Erkenntnisse über Hauptmanns ästhetische Vorlieben zutage, deren Fülle ihn keiner Strömung eindeutig zuordnen lässt. In die naturalistische Szene hineingeboren neigte er doch zum Symbolismus; großen Respekt zeugte er seinen jüngeren Kollegen, die sich mit dem Expressionismus identifizierten; manche Kritiker dagegen glaubten in seinen frühen Texten Ansätze eines impressionistisch getönten Naturalismus entdeckt zu haben; sein schlesischer Landsmann Jakob Böhme scheint dem zum Mystischen neigenden Hauptmann ein Vorbild gewesen zu sein. So dient die im Titel der Aufsatzsammlung suggerierte Mittelstellung des zu seinen Lebzeiten verkannten und jetzt kaum mehr gelesenen Autors lediglich als Ansatzpunkt für die Diskussion über den ästhetischen Stellenwert seiner Dramen und Erzählungen.

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