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  • von Andreas Butter
    40,00 €

    Wie sah die gebaute DDR im Ausland aus? Auf diese Frage gibt dieses Buch überraschende Antworten. Der Architekturexport zwischen 1949 und 1990 vollzog sich im Spannungsfeld von internationalistischer Solidarität, Selbstbehauptung des Staates und Handelsinteressen. Für jedes Land und jede Bauaufgabe - vom Wohnkomplex bis zum Planetarium - waren kreative Lösungen gefragt und die konnten nicht von einer »Architektur ohne Architekten« kommen, wie die Planungspraxis im »Beitrittsgebiet« nach 1990 denunziert wurde. So wie die Gestaltungskraft des DDR-Bauwesens vom Ausland beeinflusst wurde, prägte es dort das Bild eines modernen Staates und arbeitete an einer globalen sozialistischen Perspektive mit.Der Band vereint Beiträge aus verschiedenen Blickwinkeln. Darüber, welche Ansätze die DDR-Bauleute auf die Herausforderungen in der Welt entwickelten - in gerade von der Kolonialherrschaft befreiten Ländern, in den Industrieregionen Osteuropas und nicht zuletzt vor der eigenen Haustür, in West-Berlin: Von Sansibar bis Halensee. So öffnet sich ein Panorama, das von Utopischem über technischen und gestalterischen Pragmatismus bis zum konfliktreichen Zusammenwirken aller Beteiligter reicht. Ein eingefügtes Reprint der Weimarer »Tropenbaubriefe« zeigt, dass es stets auch um beiderseitiges Lernen und die Befähigung zur Selbsthilfe gehen sollte.Viele Projekte kamen nicht zur Ausführung, manches ist nach Jahrzehnten intensiver Nutzung verschwunden, doch anderes zeigt sich vor Ort als beständig und gewürdigt. Der beigefügte Katalog versammelt 110 der wichtigsten Auslandsprojekte der DDR - ein Fundus für den internationalen Vergleich, die Debatte über die soziale Funktion der Architektur und das Schicksal der Moderne zwischen Globalisierung und Regionalisierung.Herausgegeben von Andreas Butter und Thomas Flierl; mit Beiträgen von Nikolai Brandes, Andreas Butter, Thomas Flierl, Monika Motylinska und Phuong Phan, Juliane Richter, Tanja Scheffler, Christina Schwenkel und Wolfgang Thöner.

  • von Sebastian Brather
    50,00 €

    Dieses Handbuch versammelt erstmals und systematisch alle grundlegenden Informationen über die Strukturen und Akteure in Archäologie und Denkmalpflege in der DDR. Präsentiert werden die Universitäten mit ihren Studienfächern und Einrichtungen, die Institutionen von Bau- und Bodendenkmalpflege einschließlich der relevanten Akademieinstitute, zahlreiche Gremien der fachlichen Abstimmung und politischen Einflussnahme sowie etwa 2500 Personeneinträge.Damit ist es ein unverzichtbares Kompendium, wenn es darum geht, die Bedingungen und Leistungen von Denkmalschutz und Forschung im SED-Staat zu verstehen und einzuordnen. Unter anderem ermöglicht die Zusammenschau und Gegenüberstellung von Archäologie und Denkmalpflege Einblicke in deren spezifische Möglichkeiten und Grenzen. So galt die Archäologie und damit die Bodendenkmalpflege primär als wissenschaftliche Forschung, während sich die Baudenkmalpflege fast immer mit kulturpolitischen Erwartungen und Einflussnahmen konfrontiert sah.

  •  
    19,80 €

    Die Orangerien im Rheinland, in Westfalen und in den benachbarten Niederlanden bilden erstmals die thematischen Schwerpunkte einer Jahrestagung des Arbeitskreises Orangerien in Deutschland e.¿V. und sind nun Gegenstand dieser Veröffentlichung. Die in den letzten Jahrzehnten durchlässig gewordenen Grenzen ließen den hier erfassten geographischen Raum auch für den Bereich der Orangeriekultur wieder als zusammengehörige europäische Kulturregion erfahrbar werden. Ebenso entstanden länderübergreifende Kooperationen, die auf eine Erhaltung und Erneuerung sowohl des baulichen und gartenkünstlerischen als auch des pflanzlichen Erbes der Orangeriekultur zielen.Entlang des Rheins sind die meisten Pflanzensammlungen und baulichen Anlagen seit Anfang des 19. Jahrhunderts zunehmend verlorengegangen. Gerade deshalb ist eine Bestandsaufnahme überfällig. Neben Schlössern des Rheinlands in Benrath, Augustusburg zu Brühl, Bonn oder Poppelsdorf stehen Gärten und Orangerien in Westfalen im Fokus.Der Blick geht aber auch in die Niederlande und nach Belgien. Vor allem die Niederlande mit ihrem einst bedeutenden Handel überseeischer Pflanzen waren seit dem 17. Jahrhundert eine treibende Kraft bei der Entwicklung von Pflanzenhäusern und in der Methodik der Überwinterung. Sie wirkten vorbildhaft für die pflanzliche und technische Entwicklung der Orangerien, aber auch für deren architektonische Ausgestaltung und die Einbindung in den gärtnerischen Kontext.

  • von Irma Leinauer
    60,00 €

    Die 1959 erfolgte Grundsteinlegung des zweiten Bauabschnitts der Berliner Karl-Marx-Allee markierte in Bautechnik, Gestaltung und Ausstattung den Bruch mit der Baupolitik der »nationalen Traditionen« der früheren Stalinallee. Die vor Wohnscheiben freigestellten »gesellschaftlichen Einrichtungen« entlang der Magistrale wurden großflächig mit Glas gestaltet, ihre Stützenkonstruktionen bewusst sichtbar gehalten. Die Erfolgsgeschichten des Restaurants »Moskau«, des Kinos »International«, der »Mokka-Milch-Eisbar«, des Hotels »Berolina« oder der Ladenpavillons waren nicht nur ihrer Funktion oder ihrem Angebot geschuldet - ihre Architekturen selbst strahlten großstädtisches Leben aus. Zwischen Strausberger Platz und Alexanderplatz entstand aber nicht nur eine repräsentative Verlängerung der »Magistrale« mit Solitären von stadtweiter Bedeutung, sondern zugleich ein innerstädtisches Wohngebiet mit allen Versorgungsfunktionen. Man wandte sich von geschlossenen Blockstrukturen ab; Freiräume wurden nicht mehr durch Bauten gefasst, sondern durch sie gegliedert. Neue Technologien wuchsen über experimentelle Vorhaben hinaus - die Großplattenbauweise wurde Konstruktionsgrundlage für alle Wohnbauten. Allein das Fugenraster der industriell hergestellten und mit dezent-farbiger Keramik verkleideten Plattenelemente gliederte den Fassadenaufbau. Die KMA II ist somit ein bedeutendes Zeugnis nicht nur der Ost-Berliner Zentrumsplanung, sondern des internationalen Städtebaus der Nachkriegsmoderne. Ebenso exemplarisch hat sich hier nach 1990 der fachöffentliche Diskurs zur DDR-Moderne entzündet. Heute ist das Ensemble Teil des Berliner Vorschlags für die Welterbe-Liste der UNESCO.Mit ihrem Buch legt Irma Leinauer die erste umfassende Darstellung der Planungs-, Bau- und Architekturgeschichte der KMA II samt ihren Akteuren, politischen Implikationen und institutionellen Verflechtungen von Anfang der 1950er Jahre bis nach 1990 vor.

  • von Harro Lucht
    19,80 €

    Harro Lucht hat von 1950 bis 1957 in der DDR gelebt, dann noch einmal von 1963 bis 1989; dazwischen und danach war er Bundesdeutscher. Er hatte also früh schon beide Deutschlands kennengelernt. In der DDR gehörte er zu den Unangepassten, den Freigeistern, den Ermöglichern.Als Jugendlicher fand Harro Lucht, dessen Vater ähnlich wie Erich Loest viele Jahre lang als marxistischer Dissident inhaftiert war, eine Heimat in der Jungen Gemeinde und studierte evangelische Theologie. Er setzte sich mit dem Lebenswerk Mahatma Gandhis und Martin Luther Kings sowie mit dem Bekenntniswiderstand evangelischer Christen im Nationalsozialismus auseinander und lernte von ihnen, dass christlicher Glaube nur lebendig ist, wenn er gesellschaftspolitische Konsequenzen nicht scheut, dabei wissend, dass dieser Weg nicht unbedingt Ehre und Anerkennung, sondern oft Leiden und Ablehnung mit sich bringt. Für viele, die ihn dort in den 1980er Jahren erlebten, war sein unkonventionelles Wirken als Greifswalder Studentenpfarrer eine mutmachende, ja prägende Erfahrung. »Seine« ESG bot Raum für Gespräche mit allen, die sich für eine freiere Gesellschaftsordnung einsetzten: mit Christen und Marxisten, mit Oppositionellen, Schriftstellern, Philosophen und Theaterleuten. Natürlich wurde er deshalb von der Staatssicherheit überwacht.Vor seiner Greifswalder Zeit war Harro Lucht Pfarrer in Cottbus, später in einer Gemeinde in Prenzlauer Berg. In seinen Erinnerungen berichtet er vom Schwanken zwischen Angst und Mut, von Zurückhaltung und Wagnis.

  • von Helmut Maier
    10,00 €

    Als Hans Scharoun den jungen Studenten Helmut Maier 1959 im Rahmen einer städtebaulichen Übung auf die Museumsinsel schickte, fiel dessen Blick auch auf Schinkels Bauakademie. Die Ruine faszinierte ihn derart, dass er ihren Zustand bis zum Abriss in 35 Photographien dokumentierte. Helmut Maier gehört seit dem traumatischen Verlust des Bauwerks zu den entschiedenen Verfechtern eines - in der wiedervereinigten Stadt heute möglich gewordenen - präzisen Wiederaufbaus.Zwar hatte es bis 1956 erste Rettungsmaßnahmen gemäß eines Erhaltungskonzepts Richard Paulicks gegeben. Doch die DDR der Ulbricht-Ära wollte sich an diesem Ort in einem überdimensionierten, der internationalen Moderne verpflichteten Außenministerium repräsentieren. Dafür und um den Demonstrationsritualen von Staat und Partei über das Areal des schon 1950 gesprengten Stadtschlosses hinaus noch mehr Raum nach Westen zu geben, beseitigte man 1962 auch die ehemalige Kommandantur gegenüber dem Zeughaus mitsamt der kriegsbeschädigten Bebauung am Schinkelplatz und der Bauakademie. Immerhin wurde deren figürlicher und ornamentaler Terrakottaschmuck für einen eventuellen Nachbau an (unbekannter) anderer Stelle geborgen und bis heute aufbewahrt.

  • von Matthias Grünzig
    29,80 €

    Das weitläufige Areal um den Fernsehturm gehört zu den markantesten und meistdiskutierten Bereichen Berlins. Dabei fehlt bis heute eine Gesamtdarstellung von dessen Planungs- und Baugeschichte. Matthias Grünzig möchte diese Lücke schließen. Sein Buch widmet sich erstmalig dem gesamten in der DDR-Zeit errichteten Ensemble in der Berliner Stadtmitte mit dem Fernsehturm, den Rathauspassagen, dem Komplex Karl-Liebknecht-Straße, dem Nikolaiviertel, dem Palast der Republik, dem Palasthotel und der Freiflächengestaltung. Es basiert auf vielfältigen Archivrecherchen, Literaturstudien und Interviews mit Zeitzeugen. Der Autor wertete zahlreiche, bisher unbekannte Dokumente aus, die ein neues Licht auf dieses Ensemble werfen.Das Ergebnis ist eine faszinierende Geschichte voller Überraschungen. Sie handelt von Architekten, die von der internationalen Nachkriegsmoderne inspiriert wurden und im Zentrum Berlins eine Idealstadt der Moderne verwirklichen wollten. Ihre gestalterischen Träume trafen auf eine einzigartige weltpolitische Situation. Denn während des Kalten Krieges war die geteilte Stadt Schauplatz einer architektonischen Systemkonkurrenz zwischen dem Ostblock und dem westlichen Lager. Beide Seiten versuchten, sich mit spektakulären Bauprojekten gegenseitig zu übertrumpfen. Der Ostberliner Fernsehturm, der auch in Westberlin zu sehen war, spielte in diesem Wettbewerb eine zentrale Rolle. Für den Fernsehturm und sein Umfeld standen enorme Mittel bereit. Dennoch verlief die Realisierung keineswegs konfliktfrei. Vor allem die Radikalität der Pläne stieß auf den Widerstand führender Politiker der DDR. Deshalb mussten die Planer und Architekten viel Mut und Einfallsreichtum aufbringen, um ihre Vorstellungen durchzusetzen.

  • von Eva Fahidi
    19,80 €

  • von Jochen Stankowski
    39,80 €

    Friedrich Kracht (1925-2007) widmete sich nach der Abkehr von den realistischen Positionen seiner Lehrer in Dortmund, Weimar und Dresden in den 1960er Jahren zunächst intensiv baubezogenen Kunstwerken. Von der Konstruktion variabler und serieller Elemente im Grenzbereich zur Formgestaltung und der Untersuchung verschiedener Materialien und Werktechniken bei der Fassadengestaltung führte ihn sein Weg schließlich zu einem bildnerischen Werk der konkreten Kunst. Über paradoxe Formfindungen wiederum entstanden räumliche Gestaltungen und seine markanten Lochplastiken.Das Werkverzeichnis Friedrich Krachts mit mehr als 400 Abbildungen zeigt erstmals die jahrelange, konsequente Arbeit an seinen seriellen Systemen. Weitgehend unveröffentlichte Zeichnungen, die auf ausgedehnten Reisen in den 1950er Jahren entstanden, sowie zahlreiche Abbildungen baubezogener Arbeiten ergänzen die Werkschau des Künstlers, der zu den wichtigsten Vertretern der Abstraktion in Ostdeutschland gehört.

  • von Stiftung Preußische Schlösser und Gärten
    25,00 €

    Der Grottensaal im Potsdamer Neuen Palais und die Neptungrotte im Park Sanssouci gehören zu den bekanntesten Beispielen einer eher seltenen und ungewöhnlichen künstlerischen Technik des 18. Jahrhunderts, bei der die Wand- und Deckenverzierungen aus Glas, Muscheln, Mineralien und vielen anderen kostbaren Materialien bestehen. Wir können solche grottierten Wandoberflächen im Bestand der preußischen Schlösser und Gärten auch im unteren Turmkabinett und im Muschelsaal des Rheinsberger Schlosses sowie in der Egeria-Grotte des Rheinsberger Parks, in den Scherbenkabinetten des Neuen Palais, an den Terrassenmauern vor der Bildergalerie oder in den Grotten des Neuen und des Nordischen Gartens bewundern.Welch erstaunliche Formen- und Materialvielfalt in dieser Dekorationsform möglich ist, wurde auf einer internen Fachtagung der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten deutlich. Die dort vorgestellten, zu verschiedenen Zeiten entstandenen Beispiele reichen zeitlich von den erst jüngst im Sockelgeschoss des Neuruppiner Apollotempels entdeckten Dekorationsresten aus der Frühzeit des friderizianischen Rokokos bis hin zu den aufwendigen wilhelminischen Gestaltungen im Grottensaal des Neuen Palais. Im vorliegenden Band werden nicht nur die neuesten Erkenntnisse der kunsthistorischen und restauratorischen Forschung zum Bestand und zur Werktechnologie, sondern auch die bisherigen Erfahrungen bei der Konservierung und Restaurierung dieser empfindlichen Wandgestaltungen einem größeren Kreis von Fachleuten und interessierten Besuchern vorgestellt.

  • von Detlef Brennecke
    24,90 €

    Er kam aus Halberstadt, ging 1854 nach Berlin und gründete dort die Modezeitschrift »Der Bazar«. Die machte ihn zum Multimillionär. Dann wurde er geadelt, fügte seinem Namen den seiner Frau hinzu, nannte sich nun Ludwig von Schaeffer-Voit und baute erst eins, dann noch ein Schloss. Doch er wurde nicht glücklich darin. Zumal er miterleben musste, dass seine sechs Söhne in Kriegen und an Krankheiten starben.Seine Tochter, verheiratet, geschieden und wieder verheiratet, die reichste Frau von Berlin, Exzellenz und Reichsgräfin, war in etliche Skandale verwickelt, stand zum Schluss vor Gericht, wäre um ein Haar im Gefängnis gelandet und zog stattdessen ins Adlon.Die Nazis rissen das eine Schloss ab, die Kommunisten das andere. Geblieben ist den Berlinern allein der Ruhwaldpark in Charlottenburg - als Erbe der von Schaeffer-Voits.Detlef Brennecke schildert, gestützt auf umfangreiche Nachforschungen, kurzweilig und mit vielen Bildern das Schicksal von zwei Generationen einer umstrittenen Familie im preußischen Berlin.

  • von Gertrud Woltmann
    25,00 €

    »Meine Lieben daheim« - mit diesen Worten beginnen viele der Briefe von Gertrud Woltmann an ihre Eltern. Als Zwanzigjährige war die Pfarrerstochter aus dem norddeutschen Twistringen 1940 nach Paris gelangt. Bis 1944 blieb sie dort ohne Unterbrechung als Nachrichtenhelferin stationiert.Sie schrieb wöchentlich und manchmal noch häufiger an ihre Eltern. Anders als viele der nachträglich redigierten Veröffentlichungen berühmter Männer aus dieser Zeit - wie etwa Ernst Jünger - sind ihre Briefe authentisch. Sie haben ausschließlich privaten Charakter und ermöglichen so einen seltenen Einblick in die Gefühle, Erlebnisse, Freuden und Sehnsüchte einer jungen Frau während Besatzung und Krieg.Gertrud Woltmann berichtete über ihren Alltag, ihr Engagement in der deutschen evangelischen Gemeinde und deren Chor. Zudem suchte sie den Kontakt zu Französinnen und Franzosen. Um auch die lokalen Theater besuchen zu können, erweiterte sie ihr Schulfranzösisch durch regelmäßige Sprachkurse. Und sie hatte Humor, war aufnahmebereit für alles Schöne und fest verwurzelt im christ­lichen Glauben, der ihr auch in schweren Situationen Kraft verlieh, sei es angesichts des immer grausamer werdenden Kriegsgeschehens, sei es im privaten Bereich.Aus dem einzigartigen Briefkonvolut, den persönlichen Fotos und einem Interview, das die Herausgeberinnen 2017 mit Gertrud Woltmann führen konnten, entsteht das faszinierende und vielschichtige Bild einer jungen Frau in einer außergewöhnlichen Zeit.

  • von Wolfgang Brandis
    30,00 €

    Die Frauenklöster der Lüneburger Heide - Ebstorf, Isenhagen, Lüne, Medingen, Walsrode, Wienhausen - sind »Schatzhäuser des Mittelalters«. Vor 800 Jahren als Nonnenklöster entstanden, wandelten sie sich nach der Reformation zu evangelischen Frauenklöstern, und das sind sie auch heute noch, denn sie wurden nie aufgelöst. Ihre Gebäude, ihre Kunstwerke und Ausstattungen sind teilweise weltberühmt.Im März 2013 versammelten sich Fachleute verschiedener Disziplinen im Kloster Ebstorf zum zehnten seit 1987 dort veranstalteten wissenschaftlichen Kolloquium. Es widmete sich den zentralen Bereichen schriftlicher Überlieferung, den Archiven und Bibliotheken. Beide sind weniger »sichtbar« als Malereien, Skulpturen, großformatige Stickereien oder gar die historischen Gebäude - doch nicht minder bedeutsam, wird doch nur durch schriftliche Quellen beispielsweise die Gründung der Klöster überhaupt dokumentiert. Während die Archive, insbesondere ihre großen Urkunden- und Aktenbestände, als Garanten für Vermögen und Einkommen durch viele Krisen gerettet und behütet worden sind, haben die Bibliotheken besonders während und nach der Reformation große Verluste hinnehmen müssen. Hier reicht die Überlieferung von Beständen ganz weniger Handschriften oder auch nur von Fragmenten bis hin zu etwa hundert Codices und Inkunabeln. Die nachreformatorische Zeit hat oft nur zaghaft neue Bücherbestände aufgebaut. Moderne Konventsbibliotheken sind dagegen inzwischen überall vorhanden.Die Aufsätze dieses Bandes umfassen Überblicks- sowie Detailstudien zu den genannten Klöstern. Sie widmen sich aber auch Häusern in anderen Klosterlandschaften.Mit Beiträgen von Carla Dauven-van Knippenberg und Elisabeth Meyer (Amsterdam), Hans-Walter Stork (Hamburg, Paderborn), Hedwig Röckelein (Göttingen), Hermann-Josef Schmalor (Paderborn), Holger Nickel (Berlin), Katharina Talkner (München, Hannover), Kerstin Schnabel (Kiel, Wolfenbüttel), Ulrike Hascher-Burger¿+ und Wolfgang Brandis (Wienhausen).

  • von Astrit Schmidt-Burkhardt
    48,00 €

    Paris, 1753: Das Jahr verlief wenig denkwürdig in Frankreich - kein Regierungswechsel, kein Krieg, keine Naturkatastrophe. Doch was wird zu Geschichte? Wer sind ihre Protagonisten, was wird überliefert - und das vom Anbeginn der Zeiten? Nichts weniger als das wollte der Arzt und Universalgelehrte Jacques Barbeu-Dubourg (1709-1779) verzeichnen, grafisch visualisieren und so verfügbar machen. Dazu erfand er eine Maschine aus Papier und Leim: die Chronologiemaschine.Mittels dieses sensationellen Apparats gelang es, die in ein horizontales Bildpanorama aus drei Dutzend Kupferdrucken mit weit über sechzehn Metern Länge übersetzte Universalhistorie schauend-lernend abzurollen. Mehr noch: Im Vorfeld der Französischen Revolution blickte Barbeu-Dubourg offenen Auges sogar in die Zukunft. Zwei Medienepochen und gut eineinhalb Jahrhunderte später flimmert schließlich das, was im Zeichen der Aufklärung und im Umfeld Denis Diderots als chronografische Dramaturgie entworfen worden war, in Filmtheatern als Geschichtsthriller über Großleinwände. Die Chronologiemaschine nahm in vordigitalen Zeiten sogar das Scrollen durchs Internet vorweg. Heute ist sie beinahe vergessen, von ihr existiert nur mehr ein einziges Exemplar. Doch Papier ist geduldig, und nun kann dieses famose Kuriosum durch den langen Forscheratem und das detektivische Gespür der Autorin in Buchform wiederentdeckt werden.

  • von Joachim Muller
    50,00 €

    Im Mittelalter verfügte so gut wie jede Stadt über eine eigene Befestigung. Sie bot eine effektive militärische Verteidigung, schied den Rechtsbezirk der Stadt vom Land und veranschaulichte Wohlstand und Selbstbewusstsein, denn die Stadtmauer war damals in der Regel das aufwendigste Bauwerk einer Kommune. Auch wenn solche Befestigungen später oft aus dem Stadtbild verschwanden, blieben doch in vielen märkischen Orten umfangreiche mittelalterliche Mauerreste und prächtige Wehrbauten erhalten. Gemessen an ihrer architektonischen und historischen Bedeutung sind sie aber bisher nur unzureichend gewürdigt worden. Eine 2018 in Brandenburg an der Havel durchgeführte Tagung versammelte daher die Ergebnisse aus dreißig Jahren archäologischer und bauarchäologischer Forschungstätigkeit im Land Brandenburg und bereicherte sie auch um Ausblicke nach Nord- und Westdeutschland. Außerdem widmete sie sich architektur- und kulturhistorischen Fragen wie nach den Bauherren oder den Kontexten bestimmter Bauformen und Baugestaltungen.

  • von Verein der Freunde und Förderer des Klosters Doberan
    20,00 €

    Die Festschrift entsteht anlässlich des 850. Gründungsjubiläums der bedeutenden norddeutschen Zisterzienserabtei in Doberan (1171-1552).Schon in frühen Dokumenten des Mecklenburgischen Urkunden­buchs und in einzelnen Kapiteln der Reimchronik des Ernst von Kirchberg spiegeln sich die Vorgeschichte und die ersten Tage des Klosters wider. Durch jahrelange Recherchen und Verknüpfung vieler kleiner Details wissen wir heute mehr denn je über Bischof Bernos Idee einer Klostergründung und über sein Zusammenspiel mit Fürst Pribislaw und seiner Frau bis hin zur Gründung des Klosters Doberan im heutigen Althof, dessen baldiger Zerstörung und schließlich den Wiederaufbau.Einzelne Fachbeiträge widmen sich den Anfängen und dem Gründungsort des Klosters sowie seiner mittelalterlichen Geschichte, darüber hinaus aber auch den Voraussetzungen, dem Wesen und Wirken des Zisterzienserordens von Cîteaux bis Doberan insgesamt.

  • von Ernst Badstubner
    40,00 €

    In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts ergriff eine regelrechte Bauwelle Mitteldeutschland und den Ostseeraum. Das hier bisher unbekannte Material Backstein wurde dabei zum Ausgangspunkt einer bis ins Heute reichenden Tradition. Es war sowohl bei großen Kirchenbauten als auch bei repräsentativen Herrschaftssitzen der Landesherren sehr beliebt, obwohl häufig auch anderes steinernes Baumaterial zur Verfügung gestanden hätte.Der interdisziplinär angelegte Band untersucht die frühe Phase des Backsteinbaus bis Mitte des 13. Jahrhunderts vor allem im südlichen Ostseeraum. Der Blick wird aber auch nach Osteuropa, Skandinavien und den Niederlanden sowie nach Italien gelenkt. Neue Ergebnisse aus der Bauarchäologie und Bauforschung werden vorgestellt, kultur- und landesgeschichtliche Zusammenhänge aufgezeigt.

  • von Volker Döring
    25,00 €

    Volker Döring arbeitete ab 1975 als Lehrer für Mathematik und in Berlin-Prenzlauer Berg. Weil er dem DDR-Staat kritisch gegenüberstand, quittierte er 1984 den Schuldienst und widmete sich beruflich der Fotografie.Die Publikation erscheint anlässlich der Retrospektive seines fotografischen Schaffens in der BrotfabrikGalerie im Herbst 2022. Sie ist mehr als ein weiteres DDR-Fotobuch. Die hier ausgewählten Aufnahmen von 1979 bis 2013 entstanden neben Dörings fotografischer Brotarbeit. Sie rücken den Menschen im Sinne der sozialdokumentarischen Fotografie unverfälscht, respektvoll und einfühlsam - manchmal auch unfreiwillig komisch - in den Fokus. Döring dokumentierte den trotz aller staatlichen Drangsalierung lebenswerten DDR-Alltag zumeist in geschlossenen Bilderzyklen. Die Serien von Kindern und Jugendlichen spiegeln seine Erfahrungen aus der Lehrertätigkeit. Ob Jungpioniere und FDJler beim Fahnenappell, Jugendliche während der Wehrerziehung oder Punks beim Konzert - die Aufnahmen zeigen den Umgang der Heranwachsenden mit den Erziehungsdogmen des DDR-Schulsystems. Auch während der Friedlichen Revolution bewies Volker Döring ein feines fotografisches Gespür und begleitete die Ereignisse mit der Kamera: Demonstrationen, Wahlkampfveranstaltungen und Versammlungen, darunter die Gründung des Neuen Forums Prenzlauer Berg in der Gethsemanekirche am Tag nach dem Mauerfall. Seine jüngeren Fotoprojekte beschäftigen sich mit dem Leben sozial benachteiligter Menschen wie Wohnungslosen, alleinreisenden jugendlichen Flüchtlingen oder behinderten Jugendlichen.Das Buch wird durch ein Grußwort von Christoph Ochs, Leiter des Bildarchivs der Robert-Havemann-Gesellschaft, eingeleitet. Es enthält einen Essay des Journalisten Christoph Dieckmann, der bereits zu anderen Fotobüchern von Volker Döring Texte beigesteuert hat, sowie einen Text der Kunsthistorikerin Petra Schröck zu Dörings Fotografien im Kontext der ostdeutschen Autorenfotografie.

  • von Christian Herrmann
    30,00 €

  • von Martina Voigt
    24,90 €

    Elisabeth Abegg zählt zu den wenigen auch international bekannten Deutschen, die unter hohem eigenen Risiko Jüdinnen und Juden vor der nationalsozialistischen Verfolgung schützten. Etwa achtzig Menschen konnten zwischen 1942 und 1945 durch sie, ihren Freundeskreis und weitere Unterstützerinnen und Unterstützer gerettet werden.Die Biographie der linksliberalen Demokratin und Quäkerin Elisabeth Abegg sowie die Entstehung und Erweiterung des von ihr und um sie herum gebildeten Netzwerks stehen im Mittelpunkt dieser Studie. Es wird gezeigt, wie Mithelfer aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Milieus gewonnen und immer mehr Schutzsuchende einbezogen wurden. Das Netzwerk erstreckte sich schließlich von Berlin aus in weitere deutsche Regionen. Die Aktivitäten der nichtjüdischen Helferinnen und Helfer trugen ebenso zum Gelingen bei wie die Solidarität der Geschützten untereinander.Zu Abeggs 75. Geburtstag im Jahr 1957 verfasste ihr Freundeskreis eine private Festschrift unter dem Titel »Und ein Licht leuchtet in der Finsternis«, in der einige der damals Beteiligten die Geschichte der Rettungsaktionen aus ihrem persönlichen Blickwinkel schilderten. Dieses Dokument wird hier als Faksimile erstmals veröffentlicht.

  • von Cay-Uwe Dähn
    40,00 €

    In der Mitte Berlins stand bis 1950 das Königliche Schloss. Nun ist es als »Humboldt-Forum« wiederentstanden. Franco Stella rekonstruierte im Äußeren die von Andreas Schlüter, Johann Friedrich Eosander von Göthe und Martin Heinrich Böhme stammenden Teile - nicht jedoch den historischen Spreeflügel. Dabei war gerade er historisch und architektonisch besonders interessant. Anders als die repräsentativeren Teile dienten dessen Bauten vor allem dem Wohnen und Arbeiten verschiedener Hohenzollernherrscher. Auch waren dort Versorgungseinrichtungen und Teile der Dienerschaft untergebracht.In der Forschung ist der Spreeflügel bisher vernachlässigt worden. Das verwundert umso mehr, als man an ihm die mehrere Jahrhunderte währende Baugeschichte des Schlosses gut ablesen kann. Denn gerade seine Uneinheitlichkeit ermöglicht es, die einzelnen Bauschichten zu erkennen, ihre sich wandelnden Funktionen aufzuzeigen und schließlich das zwar heterogene, aber in sich harmonische, aufeinander abgestimmte Ensemble zu würdigen.Cay-Uwe Dähns Studie fasst die bisherigen Forschungsergebnisse zusammen, erschließt neue Quellen und beschreibt die komplette Baugeschichte des Spreeflügels. Der Autor erörtert eingehend die sukzessive Verdichtung der Architektur und würdigt ihre künstlerische Kraft. Besonderen Wert legt er auf die Darstellung der Funktionen der Gebäude und deren Räume mitsamt ihren wechselnden Innenausstattungen.

  • von Beate Rossié
    36,00 €

    Anders als lange angenommen war der Kirchenbau während des Nationalsozialismus keineswegs bedeutungslos. Im Gegenteil, die kirchliche Bautätigkeit war sogar beträchtlich. Die Autorin weist erstmals über 800 damals errichtete Sakralbauten allein auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik Deutschland nach.Ihre auf der Analyse zahlreicher Beispiele basierende Arbeit widmet sich dem Kirchenbau, der Kirchenkunst und den kirchlichen Umgestaltungen in den Jahren zwischen 1933 und 1945. Sie arbeitet heraus, dass die damals dominierenden architektonischen Stilrichtungen auch im Kirchenbau zum Tragen kamen. In der Kirchenkunst wiesen christliche Motive häufig einen heroisierenden und in manchen Fällen einen betont ideologischen Charakter auf. Auch Themen der NS-Propaganda drangen in die Kirchenräume vor - selbst NS-Symbole und Hitler-Porträts waren kein Tabu.Beate Rossié richtet ihr Augenmerk darüber hinaus auf die entstehungsgeschichtlichen Hintergründe kirchlicher Bauprojekte und Gestaltungen. Sie beleuchtet die zeitpolitischen Zusammenhänge, die Urheber und die Förderer, zu denen auch staatliche Institutionen gehörten, das jeweilige Umfeld, die städtebauliche Einbettung sowie biographische Aspekte. Im Mittelpunkt ihrer Studie steht Berlin. Zusätzlich werden Beispiele aus anderen Regionen herangezogen.

  • von Matthias Friske
    40,00 €

    Das Buch widmet sich den seit dem 12. Jahrhundert bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts errichteten Kirchen und ihrer Ausstattung auf dem Gebiet des ehemaligen Kreises Salzwedel, wie er bis 1952 bestand. Matthias Friske, der vergleichbare Werke auch schon für den Barnim, die nordöstliche Uckermark sowie den westlichen Fläming verfasst hat, leistet mit seinem neuen Werk eine kaum genug zu würdigende Pionierarbeit, denn die Forschungslage in dieser Region ist äußerst dürftig. So existiert hier - anders als für die Landkreise Stendal und Osterburg oder auch für den Altkreis Gardelegen - bisher nicht einmal ein Inventarband aus dem 20. oder 19. Jahrhundert, auf den zurückgegriffen werden könnte.Kernstück des Buches und deshalb am umfangreichsten ist der alphabetisch nach Orten geordnete Katalog zu den einzelnen Kirchen dieser kulturhistorisch so bedeutenden mitteldeutschen Gegend. Der Autor verfolgt darin das Ziel, sämtliche existierenden oder rekonstruierbaren gegenständlichen Quellen zu erfassen, zu analysieren und gleichsam »lesbar« zu machen. Zahlreiche dendrochronologische Befunde ermöglichen neue Erkenntnisse zur Baugeschichte. Es handelt sich um nichts weniger als eine komplette Bestandsaufnahme dieser zu Unrecht wenig beachteten mittelalterlichen Kirchenlandschaft.

  • von Clemens Peterseim
    36,00 €

    Die mittelalterliche Altstadt Erfurts entstand weitgehend im 19. Jahrhundert! Ausgehend von dieser provokanten These erläutert der Kunsthistoriker Clemens Peterseim kenntnisreich und anschaulich, wie die Stadt im »preußischen« 19. Jahrhundert derart gravierende Veränderungen erfuhr, dass sie bis heute deren Struktur und Erscheinungsbild prägen.Nach jahrhundertelanger Zugehörigkeit zum Kurfürstentum Mainz war Erfurt 1802 an das Königreich Preußen übergegangen und entwickelte sich nun zu einer der wichtigsten preußischen Provinzmetropolen. Die Orientierung auf das katholische Rhein-Main-Gebiet wurde von einer nach dem protestantischen Berlin abgelöst. Architekten wie Karl Friedrich Schinkel und seine Schüler beeinflussten das Baugeschehen. Die Protagonisten reichten vom preußischen Königshaus über die Staatsbeamten bis zum Stadtbürgertum. Zugleich begann mit der preußischen Verwaltung auch die junge Disziplin der Denkmalpflege in der alten Stadt zu wirken.Neue Forschungsergebnisse erlauben dem Autor, die ganze Bandbreite an öffentlichen Baumaßnahmen des 19. Jahrhunderts erstmals geschlossen zu erörtern und zu bewerten: von der »Restauration« der Kirchen- und Klosterbauten über neue Verwaltungsbauten wie Rathaus, Gericht und Reichspost, den Eisenbahn- und Bahnhofsbau bis zur Umgestaltung von Domplatz, Fischmarkt, Anger und Hirschgarten.Auch das umfangreiche, zum Teil erstmals veröffentlichte Bild- und Quellenmaterial verdeutlicht, dass das meist als »mittelalterlich« wahrgenommene Erscheinungsbild der Erfurter Altstadt in Wahrheit stark von der gebauten Mittelalterrezeption des 19. Jahrhunderts geprägt worden ist. Zwischen Befreiungskriegen und Jahrhundertwende wurde aus dem vormodernen Erfurt eine moderne Großstadt. Die Altstadt bildet bis heute ihr ideelles Herz.

  • von Henning Heese
    50,00 €

    Der königlich preußische Marstall gehörte europaweit zu den angesehensten seiner Art. Man versteht darunter einerseits den Reit- und Fahrbetrieb des Herrschers mit allen Bediensteten, Fahrzeugen sowie Reit- und Zugpferden, andererseits die baulichen Anlagen, in denen dieser Betrieb untergebracht war. Der vor allem in Berlin und Potsdam, aber auch in einigen entfernten Residenzen betriebene Marstall war insofern ein wichtiger Bestandteil der Hofhaltung nicht zuletzt unter Wilhelm II. Er sicherte die Mobilität des Kaisers und seines Gefolges in Krieg und Friedenszeiten, zunächst mit Pferd und Kutsche, dann zunehmend mit dem Auto. Reisen waren Teil des Regierens und der monarchischen Selbstdarstellung. Bei Manövern und Paraden standen die Ställe dem Kaiser, seinem Gefolge und den Gästen zur Verfügung, desgleichen bei Feierlichkeiten wie Hochzeiten, Jubiläen, Einweihungen, höfischen Festen oder auch Beerdigungen.Der Autor Henning Heese, dessen Vorfahren einst beim königlich preußischen Marstall angestellt waren, widmet sich nahezu allen menschlichen, technischen, wirtschaftlichen, organisatorischen, repräsentativen und sogar künstlerischen Aspekten des Marstalls unter Kaiser Wilhelm II.

  • von Salli Sallmann
    25,00 €

    Platten- und CD-Veröffentlichungen, Textbücher, Manuskripte in Schubladen von Freunden und Bekannten des Dichters: Salli Sallmann, der mit Gerulf Pannach (1948-1998) befreundet war und dessen Lieder selber oft vorgetragen hat, hat die Texte dieser Sammlung aus einer Vielzahl von Quellen und Fundorten zusammengetragen. Das Buch ermöglicht damit einen gründlichen Blick auf das lyrische Schaffen des 1977 aus der DDR ausgebürgerten Liedermachers, Renft-Texters und Dissidenten, der eine unter deutschen Dichtern seltene Gabe besaß: literarisch komplexe und komplizierte Sachverhalte und Gegenstände zu einer klaren, verständlichen und zugleich poetischen Sprache und zu kraftvollen Metaphern zu formen.Die erste Auflage dieses Buches erschien 1999 im Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf. Seit gut fünfzehn Jahren vergriffen, ist es noch immer das einzige Werk zum dichterischen Schaffen Pannachs. Insofern ist die überarbeitete Neuauflage im Lukas Verlag mehr als ein Freundschafts- und Liebesdienst seiner Weggefährten Salli Sallmann und Christian Kuno Kunert (der darin mit eigenen Kommentaren vertreten ist), sondern das dringend gebotene Unterfangen, Gerulf Pannachs bedeutendes Werk vor dem Vergessen zu bewahren.

  • von Cornelia Hentschel
    36,00 €

    Mart Stam zählte zu den bedeutendsten Architekten und Formgestaltern der internationalen Avantgarde. Er entwarf im Rahmen der Bauausstellung des Deutschen Werkbunds für den Stuttgarter Weißenhof einen Reihenhaustyp, zu dessen Innenausstattung ein hinterbeinloser Kragstuhl gehörte, der Prototyp des berühmten Freischwingers. Diese »Stilikone« wird in mehreren Varianten bis heute produziert und nachgeahmt. Stam unterrichtete am Bauhaus in Dessau und projektierte in der »Brigade May« in den 1930er Jahren Städte in der Sowjetunion. Nach Kriegsende ging er in die SBZ/DDR, wurde dort 1948 Rektor sowohl der Hochschule für Werkkunst als auch der Akademie der Bildenden Künste in Dresden, im Anschluss daran 1950 Direktor der Hochschule für angewandte Kunst in Berlin-Weißensee. Dort gründete und leitete er das Institut für industrielle Gestaltung. Bald als »bürgerlicher Formalist« stigmatisiert, verließ Stam die DDR Ende 1952 und kehrte nach Holland zurück.Der Ausstellungsbegleitband widmet sich der Aufbruchsphase der industriellen Gestaltungskultur in der DDR und hier insbesondere der Arbeit Mart Stams. Um 1950 bestanden ungeachtet der nachkriegsbedingten Mangelwirtschaft vielerlei Gestaltungsintentionen, Produktformen, Entwicklungsstadien nebeneinander. Die Klarheit der Ansätze Stams und seines Kreises steht erkennbar für sich. Sein Institut für industrielle Gestaltung prägte das ostdeutsche Produktdesign durch die Ausrichtung auf eine industrielle, funktions- und technologiegerechte, gleichzeitig gediegene und bescheidene dauerhafte Gestaltung von Alltagsgegenständen.Die Beiträge, Dokumente, Interviews und Abbildungen in dieser Publikation vermitteln kaum bekanntes Material zum Leben und Wirken Mart Stams von seinem Engagement für die UdSSR 1930-34 bis zu seinem Wirken in der SBZ/DDR zwischen 1948 und 1952. Betrachtet wird aber auch die Folgeentwicklung, als das umbenannte Institut für »angewandte Kunst« weniger moderne, dafür mehr handwerklich-dekorative Formen durchzusetzen versuchte.

  • von Thomas Flierl
    30,00 €

    Erst mit der Moderne tritt der immanente Widerspruch von Avantgarde und Tradition zutage. Der Lebensweg des Architekten Richard Paulick (1903-1979) folgte einer der Sinuskurven des 20. Jahrhunderts: zwischen dem Bauhaus auf dem einen Pol hin zum Bauen in nationalen Traditionen an der Stalinallee als entgegengesetztem Pol und zurück zur erneuten Hinwendung zur Moderne im industriellen Bauwesen der DDR. Diese Schwingung hatte eine Periodendauer von etwa dreißig Jahren.Das Bauhaus-Jubiläum bot den Anlass, erstmals in Form einer Ausstellung und auf der Grundlage neuerer Forschungen die Arbeitsbiographie Paulicks zusammenhängend nachzuzeichnen. Genauer als bisher können nun seine Lebensstationen am und im Umfeld des Bauhaus, seine Emigration nach China 1933 bis 1949 und seine Zeit in der DDR dargestellt werden.Der von Thomas Flierl herausgegebene Band dokumentiert die Ausstellung im Rahmen der Triennale der Moderne 2019 und umfasst ergänzende Essays von Andreas Butter, Gabi Dolff-Bonekämper, Simone Hain, Ulrich Hartung, Eduard Kögel, Hou Li, Natascha Paulick, Tanja Scheffler, Oliver Sukrow und Wolfgang Thöner.

  • von Harald Bodenschatz
    25,00 €

    Groß-Berlin war und ist immer auch ein Spiegel der Planungskultur, des Ringens um Ordnung einer chaotisch wachsenden Großstadt. Dazu gehört die Suche nach großen Plänen, aber auch der dauernde Streit zwischen den Bezirken und dem Berliner Magistrat, zwischen Berlin und Brandenburg. Schon der Wettbewerb Groß-Berlin (1908-1910) hatte Maßstäbe gesetzt. Das galt für die Inhalte der Planung wie deren Einbettung in eine fachpolitische Strategie. Die Schaffung von Groß-Berlin eröffnete nicht nur eine neue Planungskulisse, sondern auch neue Konflikte. Mit Beginn der nationalsozialistischen Diktatur wurden die Koordinaten der Planung radikal verändert: Die Kommune verlor drastisch an Einfluss, die Grenzen von Groß-Berlin wurden de facto erheblich erweitert. Nach dem Zusammenbruch der Diktatur wurde das stürmische Wachstum der Metropole gedrosselt, nicht zuletzt durch die Spaltung der Stadt.Nach der Wiedervereinigung stellte sich erneut die Frage nach einer strategischen Planungskultur. Heute steht vor allem eine bessere Zusammenarbeit von Berlin und Brandenburg auf der Tagesordnung. Eine kooperative Planungskultur müsste eine Verständigung von Politik, Verwaltung und zivilgesellschaftlichen Initiativen über die Entwicklung einer nachhaltigen Großstadtregion, aber auch über eine neue Qualität öffentlicher Steuerung mit angemessenen Institutionen, rechtlichen und finanziellen Instrumenten umfassen - nicht zuletzt vor dem Hintergrund europäischer Erfahrungen.In der Publikation werden erstmals im Überblick die großen Pläne für die Metropole Berlins seit 1910 entfaltet, begleitet von politischen wie fachlichen Positionen und einem Blick nach Paris und Wien.

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