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  • von Benedikt Goebel
    24,90 €

    Der Berliner Stadtkern steht seit geraumer Zeit im Mittelpunkt der Diskussion um eine behutsame Reurbanisierung. Dass es sich hier um einen Ort mit mehr als achthundertjähriger Geschichte handelt, den Gründungsort Berlins, ist fast nicht mehr erkennbar. Kaum ein Berliner weiß heute noch beispielsweise, wo der Köllnische Fischmarkt, der Neue Markt oder der Jüdenhof liegen - Plätze, die bis zum letzten Krieg das Bild der Altstadt prägten. Auch das Moses-Mendelssohn-Haus, das Palais Schickler oder das Palais Derfflinger sind aus dem kollektiven Gedächtnis gelöscht.Der bei DOM publishers seit längerem vergriffene, nun im Lukas Verlag wieder aufgelegte Band stellt historische Luftbilder aktuellen Fotografien gegenüber. Bislang unveröffentlichte Aufnahmen erlauben einen überraschenden Blick auf den Stadtkern und dessen Geschichte. Zugleich offenbaren die Bildpaare das Potenzial für eine neue urbane Vielfalt im Zentrum Berlins.

  • von Karin König
    19,80 €

    Wenn es jemanden in der DDR gegeben hat, der die Staatsideologie der SED bereits in ihrer Anfangszeit schonungslos entlarvt hat, dann war es der aus dem Erzgebirge stammende Oberschüler Hermann Flade. Als im Oktober 1950 die ersten Volkskammerwahlen stattfinden sollten, griff er mit einer individuellen Protestaktion das von der Einheitspartei vertretene Demokratieverständnis frontal an und charakterisierte es als totalitäre Herrschaft, die weder Pluralität noch Gewaltenteilung kannte.Wie brutal der Staatsapparat auf die Verteilung von Flugblättern in der Provinz reagierte, wurde deutlich, als man den Achtzehnjährigen in einem Schauprozess zunächst zum Tode verurteilte. Erst eine internationale Protestkampagne führte dazu, dass das Urteil revidiert und Flade zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt wurde. Ein Jahrzehnt lang musste er die Qualen und Demütigungen so berüchtigter Gefängnisse wie Bautzen, Torgau und Waldheim über sich ergehen lassen.Als er 1960 entlassen wurde und sich in den Westen absetzen konnte, blieb der junge Oppositionelle weiter ein erbitterter Gegner des SED-Regimes. Er studierte Politische Philosophie, um seinem Handeln ein theoretisches Fundament geben zu können. Ein an Hannah Arendt orientierter Freiheitsbegriff schien ihm die entscheidende Voraussetzung für eine parlamentarische Demokratie, die ihren Namen verdiente. An einen heute vergessenen Mann wie Flade zu erinnern bedeutet auch, sich jener unteilbaren Fundamente zu vergewissern, die erst nach der deutschen Einigung für alle Deutschen gleichermaßen Geltung erlangt haben.

  • von Friedrich von Klitzing & Wolf-Dietrich Meyer-Rath
    18,00 €

    Kaum ein Dorf in der Prignitz besitzt so herausragende Kulturdenkmale wie Demerthin. Zu nennen sind hier vor allem die aus dem 15. Jahrhundert stammende Kirche mit ihren großartigen spätmittelalterlichen Wandmalereien sowie das von der Familie von Klitzing errichtete Renaissanceschloss, das eines der letzten authentischen Adelshäuser seiner Art in der Mark Brandenburg ist. Beide dokumentieren in beeindruckender Weise die über achthundertjährige wechselvolle Geschichte des in der Ostprignitz nahe Kyritz gelegenen Ortes.Nachdem 2014 eine erste Veröffentlichung zu den Kirchenmalereien und ihren frommen Botschaften erschien, haben sich nun erneut Fachautoren - darunter Kunst- und Bauhistoriker - bereiterklärt, die Demerthiner Ortsgeschichte sowie die Bau- und Ausstattungsgeschichte der Kirche und des Schlosses, zu dem auch das ehemalige Wirtschaftsgut, der Landschaftspark und das Erbbegräbnis der Familie von Klitzing gehören, umfänglich zu erforschen und in reich bebilderten Texten darzustellen. Dabei kommen auch bisher unbekannte Aspekte zur Sprache, mit denen die Bedeutung Demerthins in der Kunst- und Kulturlandschaft Brandenburgs sowie der angrenzenden Regionen erklärt und eingeordnet wird.

  •  
    29,80 €

    Seit vierzig Jahren folgt der Arbeitskreis Orangerien in Deutschland e.¿V. den Spuren der Orangeriekultur mittels Forschung, Dokumentation und Publi­kation. In dieser Festschrift - zugleich Doppelband 16/17 seiner Reihe - widmet er sich der Orangerie als einem komplexen Gesamtkunstwerk aus Natur und Kunst, das eine große Vergangenheit sowie eine starke Ausstrahlung bis hinein in die Gegenwart besitzt.So wie einst dienen Orangerien auch heute der Präsentation und Kultivierung, der Nutzung, Pflege und Überwinterung exquisiter Sammlungen an Orangerie­gewächsen, ebenso deren metaphorischer Inszenierung. Orangeriegebäude und ihre Pflanzensammlungen gehören zu den wichtigsten Elementen baro­cker Gärten und tragen wesentlich zur intuitiven Vermittlung historischer Zusammenhänge und ästhetischer Qualitäten bei.Die Beiträge der 39. und 40. Jahrestagung des Arbeitskreises in Burghausen und Glienicke/Potsdam bilden den Grundstock dieses Bandes. Die Autoren versuchen, der vielschichtigen Bedeutung der Orangeriekultur als gelebtem Kulturerbe und dem aktuellen Auftrag für Wissenschaft und Forschung gerecht zu werden. Daher wird ein Bogen von der klassischen Orangeriekultur zwischen Metaphorik und Pflanzenpräsentation über die präsenten Orangerien als kunstvollen Inszenierungen eines Traums bis hin zur Praxis der Orangeriekultur als hoher Kunst der Pflanzenkultivierung gespannt. Und schließlich sind einige Beiträge einer Orangeriekultur als Schnittstelle zwischen Garten und Kulinarik gewidmet.

  • von Benedikt Goebel
    19,80 €

    Im Berliner Stadtkern, dem Ursprungsort der heutigen Metropole, erinnert nur noch wenig an dessen 800jährige Geschichte. Bis auf ein paar Denkmale existieren kaum Zeugnisse des historischen Gefüges. Die traditionsreichsten Plätze der Gründungsstädte Berlin und Cölln, Molkenmarkt und Köllnischer Fischmarkt, sind ebenso verschwunden wie der Neue Markt. Einst geschäftige Hauptstraßen wie die Königstraße (heute Rathausstraße), Spandauer Straße, Stralauer Straße, Gertraudenstraße oder Roßstraße haben mit der früheren Bebauung auch ihre Attraktivität verloren und sind zudem durch übermäßigen Autoverkehr belastet. Schmale Gassen und Höfe, die in einer seit dem Mittelalter fast unveränderten Struktur in der Berliner Altstadt zu finden waren, gingen im letzten Krieg oder, wie im Fall der Fischerinsel, durch Flächenabbruch um 1970 verloren.Die gegenwärtige Architektur und Stadtplanung ignoriert die Geschichte Berlins, indem sie die Stadt mit ortsunabhängigen Allerweltsgestaltungen überformt. Die Autoren plädieren hingegen dafür, Stadträume so zu gestalten, dass sie einen Bezug zur 800jährigen Geschichte Berlins aufweisen. Denn der historische Stadtgrundriss vermag mit seiner Abfolge von Straßen und Plätzen in menschlicher Dimension und mit einer Bebauung, die geschäftiges Leben an den Hauptstraßen und ruhiges Wohnen in den Seitenstraßen ermöglicht, den heutigen und zukünftigen Ansprüchen an das Zentrum einer Großstadt gerecht zu werden.Das Buch stellt deshalb ausschließlich aus der Fußgängerperspektive fotografierte historische Stadträume und den heutigen Zustand desselben Ortes gegenüber. Die Vergleiche machen eindrucksvoll deutlich, welche Wiedergewinnungspotentiale im Berliner Stadtkern vorhanden sind - die historische Mitte ist eine Stadt auf Augenhöhe. Das Buch lädt alle Berliner, Zugezogenen und Besucher ein, die abhanden gekommene, unbekannt gewordene Berliner Mitte wieder kennen und lieben zu lernen.

  • von Uwe Neumärker
    24,90 €

    Auch 75 Jahre nach dem gescheiterten Attentat und Umsturzversuch vom 20. Juli 1944 beschäftigen uns die Ereignisse dieses Tages. Die Autoren geben eine Übersicht über Errichtung und Funktion des »Führerhauptquartiers« in Ostpreußen sowie über zentrale politische Entscheidungen, die dort getroffen wurden. Im Mittelpunkt des Bandes aber stehen die Abläufe des 20. Juli 1944 in der »Wolfschanze«, von Stauffenbergs Ankunft bis zu Hitlers nächtlicher Rundfunkansprache. Mit vielen Fotos, Dokumenten und Zeitzeugen­berichten versehen, vermittelt er ein genaues wie spannendes Bild dieses zentralen Tages der deutschen Geschichte.

  • von Hans-Rainer Sandvoß
    29,80 €

    Der Widerstand gegen das NS-Regime sei, so ist mitunter zu hören, ausgeforscht. Eine Gesamtdarstellung des facettenreiches Widerstandes aus der Arbeiterbewegung in der preußischen Provinz Brandenburg hat indes lange gefehlt. Erst jetzt, ein Dreivierteljahrhundert nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, wird diese Lücke durch Hans-Rainer Sandvoß eindrucksvoll geschlossen.Sein Buch beginnt mit einer Beschreibung des vorausgegangenen Kampfes der Republikschutztruppe Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold um den Erhalt der ersten deutschen Demokratie. Hunderte von Arbei­tern riskierten dabei Gesundheit und Leben. Vor allem die Industrie­städte der Lausitz erwiesen sich als Hochburgen dieser - leider vergeblichen - Bemühungen. Aber auch nach 1933 war die südliche Region Brandenburgs das Zentrum des Arbeiterwiderstandes verschiedener Parteien und gewerkschaftlicher Richtungen.Der Autor zitiert zahlreiche Prozessunterlagen, Flugblätter sowie Erinnerungsberichte von NS-Gegnern und ermöglicht so eine lebendige und ausgewogene Schilderung der damaligen Ereignisse.

  • von Klaus Neitmann
    25,00 €

    Jahrhundertelang war Werder ein unbeachtetes »Städtlein« der Mark Brandenburg auf einer Insel in der Havel, das 1317 vom Markgrafen dem Kloster Lehnin übergeben und seiner Grundherrschaft eingefügt worden war und nach Auflösung des Klosters 1542 dessen Besitznachfolger, dem kurfürstlichen Amtmann zu Lehnin, unterstellt wurde. Nachdem die Steinsche Städteordnung 1808 der Bürgerschaft die kommunale Selbstverwaltung gewährt hatte, nahm diese ihre Geschicke nachdrücklich selbst in die Hand und beförderte durch Obstbau auf den der Stadt gehörigen Flächen ihren außergewöhnlichen wirtschaftlichen Erfolg, den sie unter den politischen Umbrüchen des 20. Jahrhunderts allen Widrigkeiten zum Trotz zu behaupten vermochte. Die »Blütenstadt« an der Havel ist und bleibt dadurch eine »ganz besondere Stadt« Brandenburgs, deren 700jährige Entwicklung in den fünf Beiträgen des Bandes im Überblick unter Einfügung seiner Eigenarten in den allgemeinen Gang der brandenburgischen Landesgeschichte geschildert wird.

  • von Linda von Keyserlingk-Rehbein
    34,90 €

    Der 20. Juli 1944 zählt zu den Schlüsselereignissen der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Das missglückte Attentat von Claus Schenk Graf von Stauffenberg auf Adolf Hitler und der anschließende Umsturzversuch sind zum Symbol des Widerstandes gegen den Natio­nalsozialismus geworden. Von den Ereignissen völlig überrascht, hatte das NS-Regime in Bezug auf die Gruppe der Verschwörer sofort festgelegt, dass in der Öffentlichkeit nur von einer »ganz kleinen Clique« die Rede sein dürfe - eine Formulierung, die mitunter noch heute das Bild des Widerstandskreises prägt.Die vorliegende Analyse zeigt erstmals anhand von zahlreichen Netzwerkvisualisierungen, was die NS-Ermittler tatsächlich über das große und komplexe zivile und militärische Netzwerk vom 20. Juli 1944 wussten, das so unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen umfasste wie Offiziere, Verwaltungsbeamte, Diplomaten, Juristen, Industrielle, Theologen, Gutsbesitzer, Gewerkschafter und Sozialdemokraten. Zeit­genössische Briefe und Tagebücher verdeutlichen schließlich das geschickte Agieren der Verschwörer vor und nach dem Umsturzversuch und offenbaren zudem die Fehlerhaftigkeit der NS-Quellen.

  • von Georg Steinmeyer
    19,80 €

    Settings, in denen der Klient durch gezielte Fragen und Interventionen eines Coachs lernen soll, Probleme oder Konflikte selbständig zu lösen, um leistungsfähiger zu werden oder eigene Ziele besser erkennen und umsetzen zu können, erleben einen beispiellosen Boom. Dabei nehmen Coachings längst nicht mehr nur die berufliche Situation in den Blick, sondern bieten sich als Hilfe in nahezu jeder Lebenslage an. Die Methoden und deren Risiken sind indes den meisten, die sich darauf einlassen, kaum bekannt. Der Politikwissenschaftler Georg Steinmeyer hat Websites und Selbstzeugnisse von Coachs ausgewertet, Befragungen durchgeführt, Lehrbücher von Ausbildern studiert und Publikationen von Dachverbänden analysiert. Drei derzeit dominierende Coaching­techniken werden im Detail untersucht: Das Neurolinguistische Programmieren (NLP), die umstrittene »Positive Psychologie« sowie »The Work of Byron Katie«. Das beunruhigende Ergebnis: Coachings erfolgen nach wie vor ohne wissenschaftliche Fundierung. Statt von Methoden sollte man besser von Ideologien sprechen. Dies gilt oft auch für Angebote, die sich als seriöser Flügel der Branche ausweisen. Viele Coachings basieren auf Wertesystemen, die esoterische, demokratiefeindliche, sozialdarwinistische, gewaltverharmlosende oder geschichtsrevisionistische Elemente enthalten. Deshalb ist ihr unhinterfragtes Vordringen in systemrelevante Bereiche wie Bildungseinrichtungen, Behörden, Unternehmen, Gesundheitseinrichtungen, Parteistiftungen, ehrenamtliche Initiativen und Kirchen auch von politischer Relevanz. Denn das Ziel all dieser Ideologien ist, wie Steinmeyer zeigt, die Schaffung eines neuen Menschentypus, der sein Denken und seine Sichtweisen nach Maßgabe ökonomischer Verwertbarkeit »programmiert«. Der grundrechtlich geschützte Kern jeder Persönlichkeit aus individuellen Erfahrungen, Erinnerungen, Einstellungen, Charakterzügen, Glaubensvorstellungen, Gedanken und Gefühlen wird zum »Psychologischen Kapital« umgedeutet, von dessen »Flexibilisierung« und »Optimierung« die soziale und gesellschaftliche Teilhabe abhängt. Das aber läuft auf eine Gesellschaft hinaus, in der die Gedanken nicht mehr frei sind: Coachings erweisen sich als Instrument einer Entdemokratisierung des Denkens und eines totalitären Anspruchs des Ökonomischen auf das Menschliche.

  • von Benedikt Goebel
    19,80 €

    Die Stadt Berlin plant gravierende Neugestaltungen ihrer Mitte. Deren enorme Freiflächen und Autostraßen suggerieren problemlose Baufreiheit. Doch will man - was dringend geboten ist! - diese Pläne fundiert diskutieren, muss man um das bauliche Schicksal des historischen Zentrums wissen: Es scheint weithin vergessen. Dabei ist der Ort hochgradig mit Bedeutung aufgeladen. Auf einer Fläche, die heute im Osten und Norden durch die Stadtbahn und im Süden und Westen durch den Spreekanal begrenzt wird, finden sich unter Rasen und Asphalt die Kellermauern aus achthundert Jahren Stadtgeschichte. Nirgends sonst besitzt Berlin weiter zurückreichende urbane Spuren. Doch der heutige Zustand verrät fast nichts davon. Er ist das Ergebnis nicht allein des Bombenhagels in den 1940er Jahren, sondern mehr noch einer im europäischen Maßstab extremen Modernisierung nach den Prinzipien des modernen Städtebaus - vor allem zugunsten des Autoverkehrs. Dieses Buch bringt erstmals die wesentlichen Informationen und Abbildungen zur Planungs-, Bau- und Besitzgeschichte des historischen Zentrums im 19. und 20. Jahrhundert, auch der DDR-Zeit, in bündiger Form zusammen. Es führt vor Augen, wie der Berliner Stadtkern zu dem wurde, was er heute ist: die geschichtsentleerte Mitte einer geschichtsträchtigen Stadt.

  • von Bettina Nir-Vered
    24,90 €

    Dem außergewöhnlichen Leben und Schicksal der Schauspielerin Carola Neher (1900 - 1942) nähern sich die Autoren in dem von MEMORIAL Deutschland initiierten Sammelband aus unterschiedlichen Perspektiven. Obwohl sich Carola Neher stets ausschließlich als Künstlerin verstand und der kommunistischen Partei nie angehörte, verkörpert ihr Schicksal wie kaum ein anderes die Ambivalenz der kommunistischen Bewegung im Europa des 20. Jahrhunderts, die zum Motor kultureller Innovation, als parteistaatlicher Apparat jedoch zum Vollstrecker von Massenterror wurde. Die gefeierte Schauspielerin der 1920er und 1930er Jahre wurde nach ihrer Emigration aus NS-Deutschland in die UdSSR 1936 in Moskau verhaftet und verstarb am 26.6.1942 im sowjetischen Lager Sol-Iletzk.Durch die Einordnung der Stationen ihrer Biographie in den kultur- und theatergeschichtlichen wie auch den politischen und zeitgeschichtlichen Kontext erschließt sich die Dimension ihres Wirkens und ihre Rolle als Verfolgter zweier Diktaturen als Jahrhundertschicksal, als Kristallisationsmoment der deutschsowjetischen Geschichte.Der erste Teil des Bands würdigt die Schauspielerin, die sich an die Spitze des Weimarer Theaterlebens kämpfte und sich als Ikone eines modernen Frauentyps inszenierte. Als Interpretin großer Rollen in legendären Inszenierungen der Dramen Klabunds, Brechts und Horváths schrieb sie Bühnen- und Filmgeschichte.Im zweiten Teil des Werks stehen die Jahre der Emigration, der Verhaftung und Lagerzeit im Mittelpunkt. Neben bislang unveröffentlichtem Aktenmaterial ihres Verfahrens werden die Erinnerungen der letzten Mitgefangenen an Carola Neher veröffentlicht. Darüber hinaus erschließen deutsche und russische Forscher die monströse Dimension des staatlichen Terrors in den 1930er und 1940er Jahren, dem Millionen Menschen zum Opfer fielen.

  • von Ursulina Schüler-Witte
    30,00 €

    Ursulina Schüler-Witte berichtet über die sechsundfünfzig gemeinsamen Lebens-und Arbeitsjahre mit ihrem 2011 verstorbenen Ehemann und Partner Ralf Schüler. Die beiden Architekten haben nicht nur das ICC Berlin, sondern auch etwa einhundert weitere Projekte geplant und einen Großteil davon - vorwiegend in Berlin - realisiert. Hierzu gehören unter anderem das Turmrestaurant Steglitz, der sogenannte 'Bierpinsel', die Lichtensteinbrücke am Landwehrkanal mit den Mahnmalen für Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht sowie diverse Wohnanlagen und Museumsausbauten. In diesem Buch wird eine Auswahl von etwa vierzig der von ihnen gebauten oder auch ungebaut gebliebenen Projekten vorgestellt. Die Autorin beschreibt als Zeitzeugin aus ihrer persönlichen Sicht deren Planungs- und Entstehungsgeschichte mitsamt der sie begleitenden, teilweise dramatischen oder auch merkwürdigen Ereignisse und Probleme.

  • von Christiane Baumann
    19,80 €

    Das Buch beschreibt die wesentlichen Stationen im Leben des Manfred 'Ibrahim' Böhme (1944-1999), der zum Ende der DDR für kurze Zeit Prominenz erlangte und in Ost und West als charismatisches Polittalent galt.Der SPD-Spitzenkandidat zur Volkskammerwahl 1990 wurde damals nicht nur von den Medien als zukünftiger DDR-Regierungschef betrachtet. Dass Böhme eigentlich ein 'politischer Heiratsschwindler' war, der sich vom einstigen Sympathisanten des Prager Frühlings zum gut getarnten und übereifrigen Stasi-Zuträger gewandelt hatte, belegen die hier präsentierten Dokumente und Berichte.Der von Christiane Baumann rekonstruierte Lebenslauf widerlegt die unzähligen Fälschungen seiner Biographie, die Böhme selbst verbreitet hatte - und erzählt gleichzeitig aus dem ostdeutschen Kontext: von engagierten Menschen, kulturellen Milieus und alternativen Gruppierungen, zu denen er Kontakt hielt, um sie irgendwann zu verraten.Eine extreme Lebensgeschichte, die von zeitlosen menschlichen Konflikten geprägt ist, vor allem aber von der geistigen Enge und Beschränktheit der Verhältnisse.

  • von Gudrun Weber
    19,80 €

    Als DDR-Bürger im Dezember 1989 die Dienststellen der Stasi besetzten, ahnte niemand, dass sich in deren Archiven trotz massiver Vernichtung weit über hundert Regalkilometer Akten befanden. Die Dokumente geben Zeugnis von tausendfachem Verrat, von Unterdrückung, Ausbeutung und Betrug, vom ganzen Spektrum menschlicher Unzulänglichkeit, Bosheit, Tücke und Herzlosigkeit. Sie belegen aber auch, dass Menschen während vierzig Jahren Diktatur mindestens ebenso häufig dem Bösen widerstanden haben oder sogar dagegen aufbegehrten.'Genossen, wir müssen alles wissen!', hatte Minister Erich Mielke seinen Mitarbeitern einst befohlen. Und die erfüllten seinen Auftrag akribisch. Der vorliegende Band versammelt eine Auswahl zusammengefegter Aktenreste aus dem Stasi-Ministerium. Zahlreiche Berichte sind beklemmend, manche mögen erheiternd sein, vieles ist eigentlich banal, bei einigen Papieren glaubt man seinen Augen nicht zu trauen, anderes lässt das Blut in den Adern gefrieren. In der Summe entsteht aus der Prosa des verhassten Repressionsapparates ein lebendiges, die Wirklichkeit der DDR facettenreich spiegelndes Lesebuch.

  • von Heinz-Dieter Heimann
    20,00 €

    Historische Kartenbilder faszinieren unmittelbar: Wir lesen von vergangenen Zeiten in vergangenen Räumen, die zugleich unsere Gegenwart erreichen. So zeigen die hier dargebotenen fünfzehn repräsentativen und schmuckvollen Karten historische Raumvorstellungen der Nieder- und Oberlausitz: von spätmittelalterlichen Pilger- und Reichskarten und berühmten Atlanten des 16./17. Jahrhunderts über regionale Straßenkarten, u.a. mit dem vielbenutzten Ost-West-Handelsweg der Königstraße ('Via Regia'), frühen Postrouten-Karten bis zu Verwaltungs- und Messtischblättern des 18./19.Jahrhunderts.Die großformatig abgedruckten und eingehend kommentierten Kartenblätter laden zu einer Zeitreise in die historischen Kulturlandschaften der beiden Lausitzen in ihrer nachbarschaftlichen Verflechtung mit Sachsen und Brandenburg-Preußen ein. Ihre alten Wege, Brücken, Haiden, Wälder, Herrschaften und Siedlungen sowie Grenzlinien werden zu Wegweisern, dem Wandel von Raum und Zeit auch Ort für Ort nachzugehen.

  •  
    19,80 €

    Fachwissenschaftliche Beiträge widmen sich einer Reihe bedeutender Orangerien und Glashäuser in Österreich, Ungarn und Tschechien, denen eine hohe Bedeutung sowohl innerhalb der europäischen Architektur- und Gartengeschichte als auch in Bezug auf die Geschichte der Nutzpflanzenkultur zukommt. Das Spektrum der in Text und Bild anschaulich dokumentierten Orangeriegebäude reicht von schlichten Überwinterungshäusern des 16. Jahrhunderts in Prag und Wien über innovative Glashäuser adliger Familien wie den Harrachs in Wien aus dem 18. Jahrhundert bis hin zur Vielfalt architektonischer Lösungen des 19. Jahrhunderts in Ungarn und Österreich. Neue Forschungsergebnisse zur Geschichte der Zitruskultur in der Münchner Residenz sowie zur Gartenkorrespondenz des verwandtschaftlich verbundenen Herzogs Christoph von Württemberg bereichern den Band ebenso wie ein Beitrag über die alljährlich stattfindenden Wiener Zitrustage und ein Aufsatz zur gärtnerischen Praxis des Veredelns der Zitruspflanzen. Ein Novum in dieser Schriftenreihe stellen schließlich die aus der österreichischen Spitzengastronomie stammenden Rezepte für Zitrus dar.

  • von Johannes Tuchel
    29,80 €

    Nur einen Tag nach dem Umsturzversuch vom 20. Juli 1944 übernahm das Reichssicherheitshauptamt den Gefängnisflügel D der 'Haftanstalt Zellengefängnis' in Berlin-Moabit. In den folgenden Monaten waren hier mehr als 540 Gefangene inhaftiert. Viele von ihnen wurden vom 'Volksgerichtshof' zum Tode verurteilt und im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee durch den Strang oder das Fallbeil hingerichtet. Sogar noch während der sowjetischen Offensive auf Berlin, zwischen dem 22. und 24. April 1945, kam es zur Ermordung von achtzehn Häftlingen.Dieses Buch geht zunächst der Entstehung und Entwicklung des Zellengefängnisses in der Lehrter Straße 3 und seiner Bedeutung in der nationalsozialistischen Zeit nach. Im Mittelpunkt des zweiten Teils stehen die Geschichte und die Gefangenen der Gestapo-Sonderabteilung 20. Juli 1944, ihr Schicksal und ihr Verbleib. Im dritten Teil werden die Rahmenbedingungen, Entscheidungsstrukturen und der Verlauf der Mordaktionen zwischen dem 22. und 24. April 1945 analysiert und die Opfer der Mordaktionen vorgestellt. Ihm folgt eine kurze Darstellung der - vollkommen misslungenen - strafrechtlichen Verfolgung der Täter nach 1945. Ein Anhang mit Quellen zur nationalsozialistischen Verfolgung nach dem 20. Juli 1944 beschließt den Band.

  • von Wladislaw Hedeler
    20,00 €

    Die hier dokumentierten Familiengeschichten zeigen das widerspruchsvolle Schicksal deutscher Hitlergegner in der Sowjetunion der Stalinzeit. Die Deutschen kamen als Arbeitssuchende Anfang der 1930er Jahre oder nach 1933 als politisch Verfolgte in das Land ihrer Träume und Hoffnungen. Sie waren Facharbeiter, Journalisten, Lehrer, Mediziner, Künstler, Architekten - die Frauen unter ihnen immer mitgedacht. Ab 1936 wurden sie Opfer staatlichen Terrors: Ob vom NKWD ermordet oder in Straflager deportiert, auf lange Jahre nach Sibirien und Kasachstan verbannt oder in Kinderheime zwangsweise eingewiesen - die Familienschicksale gleichen mehrfach zerrissenen Lebenslinien. Der Rückweg nach Deutschland war abgeschnitten; die Antifaschisten wurden zu doppelt Verfolgten. Auch das Ende von Krieg und Faschismus brachte vielen Exilanten nicht die erhoffte Freiheit: Erst in der zweiten Hälfte der 1950er Jahre konnte das Gros der in der Verbannung Lebenden ausreisen. Für sie war es die lang ersehnte Rückkehr in die Heimat, für ihre in der Sowjetunion sozialisierten Kinder ein schwerer Neubeginn im fremden Land.Ergänzt werden die Familienporträts durch Informationen zu historischen Hintergründen des Staatsterrors. Allen gezeigten Fotos und Dokumenten liegen bisher unbekannte Materialien aus dem Familienbesitz der Betroffenen und aus deutschen und russischen Archiven zugrunde. Gesammelt und aufbereitet wurden sie von Hinterbliebenen der Opfer und Historikern - Initiatoren eines 2008 gegründeten Arbeitskreises zum Gedenken an die im sowjetischen Exil verfolgten deutschen Antifaschisten unter dem Dach der Berliner VVN-BdA.Der Band erscheint begleitend zu einer gleichnamigen zweisprachigen Ausstellung, die in mehreren Bundesländern sowie parallel in Russland und der Kasachischen Republik gezeigt wird.

  • von Barbara Felsmann
    26,90 €

    Prenzlauer Berg ist binnen zweier Jahrzehnte zu einer banalen Residenz von Besserverdienenden geworden. Die längste Zeit aber war er ein verrotteter, rauer, urbaner Arbeiterkiez. Von den 1960er bis zu den 1980er Jahren siedelten sich hier zudem viele Künstler, Studenten, Intellektuelle, Punks und andere nicht eben stromlinienförmige Existenzen an. Zwischen ihnen entstand eine intensive geistige Infrastruktur mit großer Ausstrahlung in die gesamte DDR und über deren Grenzen hinaus.Barbara Felsmann und Annett Gröschner wollten schon früh wissen, welche biographischen, sozialen und politischen Umstände es waren, aus denen sich schließlich der Mythos vom 'Künstlerviertel Prenzlberg' speiste. Deshalb haben sie von 1997 bis 1999 zahlreiche Gespräche mit Protagonisten oder auch kenntnisreichen Randfiguren geführt. In den daraus kondensierten Texten geben die Gesprächspartner die Vielschichtigkeit und Widersprüchlichkeit des Gewesenen ganz unprätentiös wieder, wie sie es erlebt haben. So wurde dieses lange vergriffene, nach dreizehn Jahren endlich neu aufgelegte und um zwei Fotoessays von Barbara Metselaar Berthold und Robert Conrad ergänzte Buch zu einem bedeutenden Oral-History-Dokument der ostdeutschen und Berliner Geschichte.Über Wohnungen, Kneipen, Arbeit, Träume, Ausreise, Kunst und Politik berichten Mario Achsnick, Tina Bara, Peter Brasch, Elke Erb, Lothar Feix, Jörg Foth, Klaus Gendreizig, Sergej Gladkich, Gerhard Hillich, Bernd Holtfreter, Burkhard Kleinert, Ruth Kothe, Wolfgang Krause, Günter Lindner, Wilfriede Maaß, Grischa Meyer, Bert Papenfuß, Richard Pietraß, Ulrike Poppe, Petra Schramm, Franka Silberstein, Brigitte Struzyk, Heiner Sylvester, Peter Wawerzinek, Ulrich Wüst sowie die Herausgeberinnen selbst.

  • von Bettina Marten
    40,00 €

    Der Aufsatzband versammelt die Beiträge der Tagung 'Festung im Fokus - Mathematische Methoden in der architectura militaris des 16. und 17. Jahrhunderts und ihre Sublimierung in der architectura civilis', die im Oktober 2008 in Dresden als Kooperationsprojekt zwischen dem Institut für Kunstwissenschaft der TU Dresden, dem Institut für Kunst- und Bildgeschichte der Humboldt Universität Berlin und dem Mathematisch-Physikalischen Salon der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden stattfand.Eine bastionäre Festung bzw. Festungsstadt stellte eine zentrale Herausforderung für die zeitgenössischen theoretischen und angewandten Wissenschaften dar. Ihre planerische Bewältigung erforderte einen bislang unbekannten organisatorischen, vermessungstechnischen und gestalterischen Aufwand. Die Elemente des Festungsgürtels mussten auf solche Weise angeordnet werden, dass wechselseitige Deckungen und lückenlose Verteidigung möglich wurden. Die Verknüpfung der fortifikatorischen Praxis mit mathematischem und philosophischem Wissen erlaubte es jedoch, die gesamte sichtbare Welt nach geometrischen und optischen Gesetzen neu einzurichten, letztlich die militärische in eine kulturelle Technologie zu verwandeln. Schließlich wurde die neue Entwurfspraxis auch auf die Gartenkunst und in die zivile Architektur übertragen - mit weitreichenden Folgen für die visuelle Wahrnehmung und neuen Paradigmen politischer Repräsentation. Im vorliegenden Band gilt es, dieser bisher selten zusammengefassten Kombination von mathematischem Kern und kultureller Sublimierung Rechnung zu tragen

  • von Peter Walther & Peter Böthig
    19,80 €

    Auf ihrem Weg nach Berlin durchquerten die sowjetischen Truppen im Frühjahr 1945 das einstige Kernland Preußens. Hier fanden die letzten großen Schlachten des Zweiten Weltkriegs statt. Die Zerstörungen von Dörfern und Städten übertrafen das Ausmaß der Verwüstungen im Dreißigjährigen Krieg. Mehr als ein Sechstel der Bevölkerung in Brandenburg kam ums Leben.Wie sah der Alltag der Menschen in den letzten Wochen und Monaten vor Kriegsende und in den ersten Jahren des Neubeginns aus? Wie wurden die geschichtlichen Ereignisse wahrgenommen, welchen Einfluss hatte die Nazi-Propaganda auf die Perspektive der Schreiber?Die hier erstmals publizierten, aus privaten Quellen zusammengetragenen Tagebuch- und Briefaufzeichnungen aus den Jahren 1939 bis 1949 vermitteln Tag für Tag ein authentisches Bild vom Überleben in einem Jahrzehnt, in dem die Bedrohung der Existenz zum Alltag gehörte. Neben einer Einleitung der Herausgeber enthält der Band einen Essay des Publizisten Alexander Gauland, der den zeithistorischen Horizont des Übergangs von der Nazi-Diktatur zur sowjetischen Besatzung mit seinen Brüchen und Kontinuitäten beleuchtet.Ein ausführlicher Farbtafelteil stellt fünfzig Agfacolor-Dia-Aufnahmen aus den Kriegs- und Nachkriegsjahren vor. Die faszinierenden Bilder zeigen deutsche Lebenswelten während der Kriegszeit und in den frühen Nachkriegsjahren.

  • von Cornelia Klauß
    26,90 €

    Reisen war in der DDR ein heikles Thema. Der Westen war sowieso tabu, aber auch Richtung Osten gab es vielerlei Einschränkungen. Nicht einmal in die Sowjetunion, den vielbeschworenen Retter und großen Bruder, durfte man ohne offizielle Erlaubnis und den Geleitschutz einer Reisegruppe besuchen. Doch gerade das Verbotene lockte. Unangepasste junge Leute unternahmen mit Hilfe eines Transitvisums, das nur für drei Tage galt, wochenlange riskante Expeditionen in ein Riesenreich, das elf Klimazonen umfasste und gigantische Landschaften versprach. Wer sich derart illegal und unerkannt durch Freundesland bewegte, konnte alle Absurditäten des sowjetischen Alltags und der Bürokratie kennenlernen, die kein normaler Tourist mitbekam. Zugleich kam die deutsch-sowjetische Freundschaft in den unvermutetsten Situationen zum Tragen. Fast alle Reisenden erlebten eine schier unglaubliche Gastfreundschaft.Das illegale Reisen durch die Sowjetunion ist heute weder im Osten noch im Westen Deutschlands bekannt. Wie viele solcher Fahrten unternommen wurden, ist statistisch nicht erfasst, aber die Zahl geht in die Tausende.Das Buch berichtet von jenen, die im Land bleiben wollten und dennoch die Ferne suchten. Von denen, die die Propaganda von der Völkerfreundschaft beim Wort nahmen und auf eigene Faust kreuz und quer durch die riesige Sowjetunion reisten - immer auf der Flucht vor dem KGB und der Miliz. In zahlreichen Zeitzeugeninterviews, ergänzt durch essayistische Betrachtungen, werden wahrhaft verwegene Reisen rekonstruiert, die bis in die entlegensten Winkel dieser Welt führten. Dorthin, wo manchmal nicht einmal mehr der Sozialismus regierte, sondern nur noch die Gesetze der Natur und des Überlebens herrschten. Die Abenteurer fanden, wo sie die politischen und bürokratischen Grenzen zu überwinden vermochten, ihre innere Freiheit.

  • von Clarita von Trott zu Solz
    19,80 €

    Clarita von Trott zu Solz, Witwe des 1909 geborenen und 1944 hingerichteten Widerstandskämpfers Adam von Trott zu Solz, hat 1958 eine Fülle hinterlassener Briefe, Notizbücher, Aufsätze und Manuskripte ihres Mannes sowie zahlreiche Zeugnisse aus seinem großen internationalen Freundeskreis gesichtet und in einer 'Materialsammlung' zusammengefasst und kommentiert. Keines der im vergangenen halben Jahrhundert erschienenen Bücher zur Rolle von Adam von Trott im Kreisauer Kreis und in der Außenpolitik des Widerstandes ist ohne dieses Werk ausgekommen. 1994 wurde es zum ersten Mal veröffentlicht, um das außergewöhnliche Denken und Wirken dieses hervorragenden Zeitgenossen bekannter und besser verständlich zu machen.Hundert Jahre nach der Geburt von Adam von Trott und im zweiundneunzigsten Lebensjahr der Autorin wird das Buch neu herausgegeben, erweitert um einen Anhang mit zusätzlichen politischen Schriften und persönlichen Briefstellen Trotts, die weitere Schlaglichter auf sein Denken und Empfinden werfen.Trotts Freund Stauffenberg nimmt in der Erinnerung an den deutschen Widerstand national und zunehmend auch international als 'Mann der Tat' eine herausragende Stellung ein. Aber Trott, dem anders als Stauffenberg und die meisten Mitverschworenen des 20. Juli schon 1933 bewusst war, in welches Unheil sich Deutschland gestürzt hatte, war, mit seinen begrenzten diplomatischen Mitteln, ebenfalls ein Mann der Tat: Auf jeder Auslandsreise verwirkte er sein Leben im Sinne des Regimes durch 'Hoch- und Landesverrat'. Äußerlich ist er damit ebenso gescheitert wie Stauffenberg. Doch beide haben zu Deutschlands Zukunftsfähigkeit einen unverlierbaren Beitrag geleistet.

  • von Lars-Broder Keil
    19,80 €

    Hans-Ulrich von Oertzen stand im Zentrum der Verschwörung gegen Hitler, ist aber bis heute nahezu unbekannt. Dabei schrieb er im September 1943 mit dem späteren Attentäter Stauffenberg die wichtigen 'Walküre'-Befehle für den Tag X, half Sprengstoff zu besorgen und inspizierte im Juli 1944 von Berlin aus die Einsatzbereitschaft von Truppen.Am 20. Juli 1944 war der neunundzwanzigjährige Oertzen für den wichtigen Wehrkreis Berlin eingeteilt worden. Vom Sitz des Wehrkreiskommandos am Hohenzollerndamm aus kümmerte er sich um die Übergabe von Befehlen und griff bei Problemen ein. Nach dem mißlungenen Attentat auf Hitler wurde der Major festgehalten. Die erste Vernehmung ergab zunächst keinen Hinweis auf eine Mittäterschaft, bis am nächsten Morgen seine wahre Rolle durch einen unglücklichen Zufall ans Licht kam. Oertzen rief noch einmal seine Frau an. Dann steckte er sich eine zuvor deponierte Gewehrsprenggranate in den Mund und zog ab.Im Mittelpunkt dieser ersten biographischen Studie zu Hans-Ulrich von Oertzen steht eine Auswahl von rund 240 Briefen, die er 1942 bis 1944 an seine Frau geschrieben hat. Sie sind außergewöhnliche Zeugnisse einer Liebe, die sich trotz der Wirren des Krieges behaupten kann, Zeugnisse seines Wandels vom begeisterten Militär zu einem desillusionierten und bitter enttäuschten Menschen, aber auch Zeugnisse des festen Glaubens, daß es eine gemeinsame Zukunft gibt. Oertzen heiratete vier Monate vor dem Attentat - ein Zeichen, daß er von dessen Gelingen ausging.Die im vorliegenden Buch publizierten Erinnerungen beschreiben zudem in bislang unbekannter Weise das persönlich enge Verhältnis der Beteiligten am Staatsstreich aus der Heeresgruppe Mitte.'Wenn man an den militärischen Widerstand denkt, dann fallen einem sofort die Namen Oster, Tresckow, Stauffenberg ein, wobei Oster der Verstand, Tresckow das Herz und Stauffenberg der mutige Arm des Widerstands war. Aber ohne Männer wie Hans-Ulrich von Oertzen wäre das Attentat auf Hitler und seine Planung gar nicht möglich gewesen.' (Philipp Freiherr von Boeselager)

  • von Matthias Donath
    9,80 €

    Die Innenstadt Berlins wird noch heute von Bauten aus der nationalsozialistischen Ära geprägt. Der Bau- und Kunsthistoriker Matthias Donath stellt in seinem Stadtführer dreißig repräsentative Beispiele dieser Architektur vor. Mit Ausnahme der Reichskanzlei, an die nur noch wenige Spuren erinnern, sind fast alle Bauten des Dritten Reichs erhalten geblieben. Neben den Ministerien, Verwaltungszentralen und Botschaften findet man Bunker, Geschäftshäuser und ein Heim der Hitlerjugend. Der Flughafen Tempelhof und das Olympiagelände sind über Berlin hinaus bekannt. Die im Buch vorgestellten Bauten veranschaulichen die Vielfalt der Architektur jener Jahre. Die unterschiedlichen Funktionen, vor allem aber die intendierten politischen Botschaften und die propagandistischen Absichten werden erläutert. Historische Fotos zeigen den ursprünglichen Zustand. Der Architekturführer spricht gleichermaßen den Berlin-Besucher und den an der Geschichte seiner Stadt interessierten Berliner an. Die Bauten sind mit Hilfe eines Stadtplans leicht zu finden.

  • von Elke Dittrich
    48,00 €

    Mit dem Flughafen Tempelhof und dem Reichsluftfahrtministerium in Berlin hat Ernst Sagebiel zwei Schlüsselbauten der Architektur im Nationalsozialismus errichtet. Weitere bedeutende Anlagen wie die Flughäfen München-Riem und Stuttgart-Echterdingen folgten.Weitgehend unbekannt war bisher, daß Sagebiel eine steile Karriere als Beamter der Bauabteilung des Reichsluftfahrtministeriums gemacht hat und bis in Görings engsten Mitarbeiterstab aufgestiegen ist. Sein Aufstieg wurde jedoch gebremst, nachdem der von Adolf Hitler als Generalbauinspektor für die Reichshauptstadt eingesetzte Albert Speer mit seiner Linie eines monumentalen Klassizismus bestimmend wurde.Ernst Sagebiels Bauten nehmen dagegen in ihrer höchst eigenen Mischung aus Moderne und Monumentalität eine Sonderstellung innerhalb des nationalsozialistischen Bauens ein.

  • von Sigrid Grabner
    16,90 €

    Emmi Bonhoeffer (1905-91) trug ihr Schicksal mit Tapferkeit und Selbstdisziplin. Pragmatisch und einfühlsam half sie jenen, die seelische und materielle Not litten.So war es nur folgerichtig, daß sie ihre Erlebnisse bei der Betreuung von Zeugen im Auschwitz-Prozeß in der Form sehr persönlicher Briefe an ihre in den USA lebende jüdische Freundin niederschrieb. Der vorliegende Band enthält diese seit langem vergriffene Veröffentlichung in einer Neuauflage, ebenso bislang unpublizierte Tagebuchaufzeichnungen vom Frühjahr 1945, ein Porträt ihres von den Nazis hingerichteten Mannes Klaus Bonhoeffer, Vorträge über ihre Familie und Gesprächsnotizen aus dem Sommer 1989 in Potsdam.'Eine ganz bemerkenswerte, preußische Frau, die alle preußischen Tugenden in sich vereint.' (Günther Jauch als Gast in Elke Heidenreichs Sendung 'ZDF Lesen' vom 12. April 2005)'Bewegende Zeugnisse aus dem Leben und Wirken einer Frau, die den Widerstandskampf ihres Mannes gegen das Hitler-Regime auf ihre Weise unterstützte und nach dem Krieg zu einer aktiven Streiterin wider das Vergessen wurde. Ein wichtiges Buch, das eine Heldin aus dem Schatten ihres Mannes hervorholt.' (Empfehlung der Stiftung Lesen)

  • von Reinhild von Hardenberg
    19,80 €

    Das Schinkel-Schloß in ostbrandenburgischen Neuhardenberg war vor dem 20. Juli 1944 regelmäßig Treffpunkt der Verschwörer: Dort beriet sich unmittelbar vor dem Attentat Claus Graf von Stauffenberg mit dem Schloßherrn Carl-Hans Graf von Hardenberg über die Rettung Deutschlands. Die jungen Offiziere, die Stauffenberg am 20. Juli im Berliner Bendlerblock, dem Nervenzentrum des Staatsstreichs, mit der Pistole zur Seite standen, und andere Verschwörer gingen in Neuhardenberg aus und ein: Werner von Haeften, Friedrich-Karl Klausing, Ludwig von Hammerstein, Ewald-Heinrich von Kleist, GeorgSigismund von Oppen, Axel von dem Bussche und Kurt von Plettenberg. Sie kamen nicht nur wegen der Politik, sondern auch wegen der hübschen Töchter.Eine von ihnen, die Autorin, wurde zur Vertrauten und Sekretärin ihres Vaters, der sie frühzeitig in den Umsturzplan einweihte. Als Verlobte von Stauffenbergs Adjutanten Werner von Haeften kam sie im Juli 1944 ins Berliner Frauengefängnis in der Kantstraße. In ihrem Buch zeichnet Reinhild Gräfin Hardenberg aus naher Vertrautheit ein lebendiges Porträt nicht nur ihres Vaters und zahlreicher anderer Verschwörer, sondern auch einer versunkenen Lebenswelt: Ein Teil des landsässigen preußischen Junkertums, dem nicht die Demokratie, wohl aber Anstand und Rechtsstaatlichkeit am Herzen lagen, war bereit, für seine Überzeugungen das Leben einzusetzen. Der private Blick der Zeitzeugin vermittelt eine Innenansicht des Sozialmilieus, ohne das der 20. Juli nicht denkbar gewesen wäre.

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