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  • von Frank Witzel
    22,00 €

    »Schreiben heißt die Einsamkeit verteidigen, in der man sich befindet«, schreibt María Zambrano. Wenn aber schon das Schreiben generell die Einsamkeit verteidigt, was geschieht in einem Tagebuch, das der vorgegebenen Form zwar folgt, sich aber gleichzeitig gegen sie zur Wehr setzt? Frank Witzel vertraute sich zwei Monate jeden Tag einem Tagebuch an, ohne dabei der Form des Tagebuchs zu vertrauen. Seine Aufzeichnungen sind gekennzeichnet von einer Skepsis gegenüber dem eigenen Erleben und Denken - und nicht zuletzt auch gegenüber dem Vorgang des Schreibens selbst. Witzels Umgang mit den sogenannten Fakten, die sich hier, wenn überhaupt, nur am Rande finden, heben die Aufzeichnungen im wahrsten Sinne des Wortes ins Metaphysische: Personen, Begegnungen, Reisen oder alltägliche Ereignisse werden unmittelbar von ihrer vermeintlichen physischen Existenz befreit und schon im Notieren in die metaphysische Reflexion umgelenkt. Ein eindrucksvolles Schreibprojekt, das mit diesem ersten Band seinen Anfang nimmt.»Betrachtet man das Schreiben aus einer existenzialistischen Sicht, dann wird auch verständlich, warum etwa Kafka wollte, dass man seine Schriften vernichtet, denn sie waren Zeichen seiner Lebenspraxis, Zeichen seiner Stadien auf dem Lebensweg, die ihm außerhalb der eigenen Existenz leer und unbedeutend erschienen.« - Frank Witzel

  • von Qian Zhongshu
    28,00 €

    Die umzingelte Festung ist die Geschichte des leichtsinnigen Taugenichts Fang Hongjian. Nach einem mehrjährigen Auslandsaufenthalt kehrt der junge Mann 1937 aus Europa über Hongkong zurück nach China, um dort die seit Langem verabredete Ehe zu schließen. Doch auch sein unter zweifelhaften Umständen gekaufter Doktortitel hilft nicht darüber hinweg, dass er keine praktischen Fähigkeiten vorweisen kann, und schnell wird klar, dass er die an ihn gestellten Erwartungen nicht erfüllen kann. Als seine Verlobte noch vor der Heirat stirbt, stürzt er sich in bunte erotische Abenteuer, durch die er in ein Netz von Abhängigkeiten, Intrigen und Verpflichtungen gerät. Qian Zhongsu entführt den Leser in eine meisterhaft geschilderte Kultur im Umbruch, in der Tradition und Moderne unversöhnlich aufeinanderprallen. Qians Sprachwerk, das Merkmale eines barocken Schelmenromans trägt, wird damit zu einem leichthin erzählten Schlüsselroman der chinesischen Gesellschaft im 20. Jahrhundert.Die umzingelte Festung, »realistische Gesellschaftssatire und zugleich hintergründiger >Gelehrtenromanforteresse assiégée< genannt: die draußen wollen rein, die drinnen rausgelassen werden. Die umzingelte Festung ist ein Roman über die Kulturkrise einer Nation, in der alle Werte schon deswegen nicht umgewertet werden können, weil eine gewaltige Werte-Inflation herrscht und weil so viele Buchhalter getürmt sind, dass niemand mehr bilanzieren kann. Das trifft auch die handelnden Personen, von denen einige zunächst ein Sympathie-Kapital anhäufen können, das ihnen der Autor wenige Seiten später mit ein paar Federstrichen zu Falschgeld ummünzt.« - Tilman Spengler, Der Spiegel

  • von Guillaume Paoli
    15,00 €

    Einzigartig ist die Bewegung der Gilets jaunes in vielerlei Hinsicht: Einfache Menschen aus den Peripherien haben sich selbstständig vernetzt und lehnen jede Art von Repräsentation ab. Mit ihren Aktionsmethoden sprengen sie den Rahmen des institutionalisierten Protests. Ihre Forderungen sind nicht gerade revolutionär - sie wollen einfach bessere Lebensbedingungen, mehr Gerechtigkeit, mehr Achtung. Dennoch haben sie das Land in die tiefste soziale Krise seiner jüngeren Geschichte gestürzt. Die Neuigkeit des Ereignisses, das mit Sicherheit langfristige Folgen zeitigen wird, zeigt sich auch dadurch, dass es sich mit konventionellen Referenzen nicht interpretieren lässt. Stehen die Gilets jaunes links oder rechts, sind sie progressiv oder konservativ? Findet eine Rückkehr des Klassenkampfs statt oder ein Aufstand der Peripherien gegen die globalisierten Zentren? Vor diesen Bruch mit ihren Gewissheiten gestellt, reagierten die meisten Zeitdiagnostiker mit Schweigen oder Verleumdung. Soziale Gelbsucht schaut hinter die Kulissen und zeigt, dass hinter den konfusen und widersprüchlichen Formen der Revolte sich der Versuch zeigt, das Leben in die eigenen Hände zu nehmen. Schließlich geht es um die Frage: Wie lässt sich eine Politik durchsetzen, die von der großen Mehrheit abgelehnt wird? Diese Frage stellt sich nicht nur in Frankreich.

  • von Peter Trawny
    12,00 €

    Das Schreiben über Musik hat ihre Popularisierung schon immer begleitet. Doch während die einen über Pop schreiben, um einen Kanon zu erstellen, schreiben andere, um genau diesen zu kritisieren. Peter Trawny schlägt mit seinen kurzen persönlichen Essays eine andere Note an: über Pop zu schreiben, eröffnet einen Raum, die eigene Biografie zu reflektieren. Denn wir leben nicht nur unser Leben, sondern erleben es mit dem uns ganz eigenen Soundtrack. Entstanden ist neben einer persönlichen Reflexion ein Entwurf für eine kleine Theorie der Popmusik von Beyoncé / The Carters über Pink Floyd bis Luigi Nono. Peter Trawny schildert Hörerfahrungen von Marc Bolan bis Arnold Schönberg und stellt damit nicht nur die Definition von Popmusik als das Gegenteil von E-Musik infrage, sondern entwirft eine Philosophie des Musikhörens, deren grundlegende These lautet, dass Pop keinen Kanon beschreibt, sondern eine Erscheinung des je individuellen Lebens dessen ganz eigene Playlist ist.

  • von Cinzia Arruzza
    15,00 €

    Gerechte Lebens- und Arbeitsbedingungen für alle Frauen - nicht nur für einige wenige gut ausgebildete Karrierefrauen. Das ist der Kampf, zu dem die Autorinnen dieses leidenschaftlichen Manifests aufrufen, in knappen Thesen und in einer klaren Sprache, die keine Missverständnisse zulässt. Die strukturelle Benachteiligung von Frauen steht in direktem Zusammenhang mit allen Formen von Ungleichheit. Feminismus für die 99% ist der zeitgemäße Aufruf zur Abschaffung des Kapitalismus. Der Arbeiter produziert Waren. Wer aber produziert den Arbeiter? Die Antwort liegt auf der Hand: die Arbeiterin. Denn der Kapitalismus ist nicht nur eine Wirtschaftsform, sondern greift unmittelbar in unser aller Privatleben ein, definiert, wie wir Beziehungen organisieren, und führt zu Ausbeutung in allen Bereichen. Sexismus und Rassismus sind darin keine Nebeneffekte, sondern Teil dieser Strukturen von Macht und Dominanz, die den Kapitalismus erst ermöglichen und hervorbringen. In elf anschaulichen und scharfen Thesen, die zum Nach- und Weiterdenken anregen, die zum Diskutieren und Widersprechen einladen, fordern die Autorinnen eine neue Form der Solidarität: Ihre Vision ist ein feministischer, ökosozialistischer und antiimperialistischer Internationalismus, dessen Ziel nicht das Vorankommen Einzelner ist, sondern das Wohlergehen aller.»Die Zeit ist reif für eine neue feministische Bewegung.« - Cinzia Arruzza

  • von Dietmar Dath
    38,00 €

    Mit Niegeschichte liefert Dietmar Dath eine Einführung in sein liebstes Thema: Science Fiction. Seine kenntnisreiche Theoriegeschichte und persönliche Genre-Erkundung ist eine Einladung an alle, spekulative Literatur als hochrelevant für unsere Zukunft zu begreifen - gerade weil sie von dem erzählt, was so nie stattfinden wird. Egal ob als Serie auf Netflix, im Radio oder als Comic oder Buch: Science Fiction erlebt in den letzten Jahren eine Wiederbelebung, geradezu einen Boom. Steckt dahinter Eskapismus angesichts der Schieflagen in unserer Gegenwart oder handelt es sich um den Hunger nach Möglichkeiten, die Welt anders zu denken? Für Dietmar Dath ist Science Fiction Teil seiner Biografie und weit mehr als Sternenzerstörer und Perry-Rhodan-Hefte. Sie ist auch Form und Methode, eine Art der Wissensproduktion. Die Geschichte des Genres erzählt er als eine Eroberungsgeschichte, die einen Bogen schlägt von Mary Shelley, Jules Verne und H. G. Wells hin zu gegenwärtigem Schaffen auch außerhalb Europas und Nordamerikas, wie etwa das von Benjanun Sriduangkaew. Dafür liest er Klassiker genauso wie weniger bekannte Texte, erschließt unbekannte Räume und neue Thesen und überrascht mit Anekdoten und Analysen gleichermaßen. Die Zukunft denken zu lernen, setzt voraus, die Geschichte der Zukunftsvisionen zu verstehen.»Es gibt unter Menschen immer und überall Dinge, nach denen im Normalfall nicht gefragt wird, weil das alle wissen oder zu wissen glauben, aber auf Nachfrage gar nicht sonderlich genau erklären können - in der Bundesrepublik Deutschland der Gegenwart, in der ich schreibe, wären das zum Beispiel ein >Handy< (>everyday new technologyVerfassungsfeind< (>deeply embedded social ideology

  • von Ivna Zic
    20,00 €

    Hochsommer. Eine junge Frau reist in einem Zug von Paris nach Kroatien, wo wie jeden Sommer die Familie auf der Großmutterinsel wartet. Sie denkt an den Mann, mit dem sie ein Jahr lang eine Beziehung führte, die nie wirklich anfangen konnte: Der Mann ist ein verheirateter Mann. Ein Maler, der nicht mehr malt. In den fahrenden Zug setzt sich der tote Großvater zu ihr. Auch er ein Maler, auch er hatte aufgehört zu malen. Die zwei abwesend-anwesenden Männer werden zu ihren Begleitern auf einer Reise in die Vergangenheit und die Erinnerung, aus der sich eine Familienerzählung konstituiert. Das Auswandern der Eltern kurz vor dem Krieg in Kroatien hat eine Unzahl von Bewegungen ausgelöst. Aufbrechen, Abbrechen, es scheint eine Familienneigung zu sein, die sich wiederholt, die in Frage gestellt wird. Im Spannungsfeld dieser geographischen und sprachlichen Verschiebungen, in diesen von Geschichte besetzten Räumen, erzählt Ivna Zic in ihrem Debütroman von einer beginnenden Suche, die zugleich das Jetzt und das Damals abtastet.

  • von Georges Bataille
    16,00 €

    Der Fluch der Ökonomie versammelt Georges Batailles Texte zur Ökonomie, angefangen mit dem radikal verschwenderischen Aufsatz »Das verschwundene Amerika« von 1928 über die Opferriten der Azteken bis zu »Was ist Universalgeschichte« von 1956, seinem Versuch zum enzyklopädischen Schreiben, der hier erstmals auf Deutsch vorgelegt wird. Die programmatischen Essays präsentieren in ihrer Gesamtheit Batailles Versuch, »die Perspektiven einer Ökonomie zu umreißen, die nicht am Wachstum ausgerichtet ist«. Ein beispielloser Angriff auf die metaphysischen Grundlagen der Ökonomie.

  • von Giorgio Agamben
    12,00 €

    Unter mysteriösen Umständen verschwand vor 80 Jahren der brillante Physiker Ettore Majorana während einer Überfahrt von Palermo nach Neapel. Seither fragt man sich, wie das spurlose Verschwinden eines der vielver- sprechendsten Wissenschaftler seiner Generation zu erklären sei. Hatte Majorana, so die gängige These, die Physik aufgegeben, als ihm klar wurde, dass die Kernspaltung zur Entwicklung der Atombombe führen würde. Agamben verfolgt in seinem Buch eine andere Hypothese: Ausgehend von einer genauen Analyse des in diesem Buch erstmals auf Deutsch veröffentlichten Aufsatzes »Die Bedeutung statistischer Gesetze in der Physik und den Gesellschaftswissenschaften«, in dem Majorana zeigt, wie in der Quantenphysik Wirklichkeit in Wahrscheinlichkeiten aufgelöst wird, schlägt Agamben im Rückgriff auf Überlegungen von Simone Weil vor, das Verschwinden des Physikers als radikales Experiment zu verstehen, von der wirklichen in eine probabilistische Welt überzulaufen, die Wirklichkeit gleichsam im Selbstversuch infrage zu stellen.

  • von Jurgen Goldstein
    24,00 €

    Je mehr uns die Natur abhandenzukommen scheint, umso emphatischer wird sie beschworen. Seit gut zweihundert Jahren hat sich in England und Nordamerika ein literarisches Genre ausgebildet, das uns die Natur nahezubringen versucht. Was aber ist Nature Writing? Jürgen Goldstein geht dieser Frage anhand klassischer und weniger bekannter Autorinnen und Autoren dieser Naturliteratur nach, indem er die Sprachlandschaften von Henry David Thoreau und John Muir, Edward Abbey und Robert Macfarlane, Annie Dillard und Nan Shepherd erkundet, aber auch Texte von Alexander von Humboldt, Werner Herzog und Marion Poschmann in den Blick nimmt. Ihr Plädoyer für eine subtilere Erfahrung der Natur beinhaltet stets auch die Frage nach unserem eigenen Selbstverständnis. Nature Writing ist kein Trostpflaster für sinnentleerte Großstädter, die in einer idealisierten Natur jene Ursprünglichkeit und Wildheit wiederzufinden suchen, die ihrem Leben abhandengekommen sind. Nature Writing ist vielmehr ein notwendiges Korrektiv zur technischen Epoche des Anthropozän. Es ist auch ein Spiegel unserer Sehnsüchte: Nature Writing entspricht unserem Verlangen, es mit einer Natur zu tun zu haben, die für die Beantwortung der Frage, wie ein gutes Leben gelingen kann, nicht gleichgültig ist.

  • von Anneke Lubkowitz
    22,00 €

    Seit es urbane Räume gibt, haben Städte eine eigene Identität. Jedes einzelne Gebäude, jede Straße, jedes Viertel, jede Litfaßsäule und jeder monumentale Prachtbau hat eine eigene Geschichte, die es zu erzählen gilt, wenn wir begreifen wollen, wie uns die Welt um uns herum beeinflusst. Dies ist besonders wichtig, wenn Städte sich so rasant verändern, wie es derzeit der Fall ist. Dann müssen die alten Fragen, wem die Stadt gehört und wer sie gestaltet, neue Ausdrucksformen finden. Von Paris nach London und über Umwege nach Berlin: Diese von Anneke Lubkowitz herausgegebene Anthologie versammelt wichtige und überwiegend erstmals auf Deutsch publizierte Grundlagentexte zur Auseinandersetzung mit einer hierzulande bisher kaum bekannten Tradition der Stadterkundung. Die erstmals 1956 von Guy Debord beschriebene Psychogeografie ist eine Methode des Gehens und der Stadterkundung, in der man sich treiben lässt, sich der Umgebung aussetzt, sie beobachtet und darüber objektive Erkenntnisse zu gewinnen versucht. Die Gefühle, die dabei ausgelöst werden, unterscheiden sich von denen des Flaneurs oder des dandyhaften Schlenderers: Sie dienen dem »Aufspüren« einer städteplanerischen Absicht, die etwa den Zugang zu manchen Bezirken erschwert und bestimmte gesellschaftliche Gruppen voneinander abgrenzt. Das Gehen der Psychogeografen bringt somit die verborgenen Logiken einer Stadt zum Vorschein.Mit Beiträgen von Garnette Cadogan, Guy Debord, Aminatta Forna, Grashina Gabelmann, Anja Kümmel, Henri Lefebvre, Fabian Saul, Paul Scraton, Will Self, Iain Sinclair, David Wagner und Frank Witzel.

  • von Gilbert Keith Chesterton
    24,00 €

    Als einen »der klügsten Geister Europas« bezeichnete Hannah Arendt G. K. Chesteron, der in dieser wuchtigen Kampfschrift im Rückgriff auf mittelalterliche und antifeudale Finanz- und Wirtschaftsweisen seine eigene Theorie des Distributismus, eine Form regionalen Wirtschaftens und Konsumierens, entwirft.Erstmals auf Deutsch erscheint dieses leidenschaftliche Plädoyer gegen Kapitalismus und Sozialismus. Den Kapitalismus sieht Chesterton als eine gesellschaftliche Todesfalle, in der die Reichen immer reich genug sein werden, um die Armen einzustellen, und die Armen immer arm genug sein werden, um von den Reichen eingestellt zu werden. Den sozialistischen Staat prangert er als Bevormunder des Einzelnen an. So »versündigen sich beide am Eigentum des kleinen Mannes«. In einer distributiven Gesellschaft hingegen würden die Armen durch den Besitz eines eigenen Ladens oder eines kleinen Stücks Land ihre eigenen Waren produzieren und verwenden, ihre eigenen Gesetze erlassen und so endlich die Macht über ihr eigenes Leben wieder zurückgewinnen und die Abhängigkeit durchbrechen können.»Es ist nur verständlich, dass die Wölfe die Abrüstung der Schafe verlangen, denn deren Wolle setzt dem Biss einen gewissen Widerstand entgegen.« - G. K. Chesterton

  • von Thomas Knoefel
    28,00 €

    Spiritistische Sitzungen, übersinnliche Erscheinungen und Geister: Anekdotenreich, rasant und spannungsgeladen erzählt Thomas Knoefel die Geschichte des modernen Okkultismus als eine Faszination, die bis heute nicht nachlässt. Denn was wäre eine Welt ohne Wunder? Während Marx und Engels metaphorisch von einem in Europa umhergehenden Gespenst sprechen, verschafft sich in der Neuen Welt ein vielleicht echter Geist Gehör: Durch Klopfgeräusche erscheint er den Schwestern Margaretta und Catherine Fox, im Haus eines methodistischen Farmers aus Hydesville, im Bundesstaat New York. Etwas nimmt seinen Anfang, das so bald kein Ende mehr nehmen wird. Dabei überwindet der Okkultismus die Grenzen zwischen den sozialen Klassen sowie den Geschlechtern und zeigt sich mithin modern: Die Avantgarden lassen sich in ihrer künstlerischen Arbeit von okkulten Ideen und den Geistern leiten, und selbst wenn ein Medium des Betrugs entlarvt oder pathologisiert wird, tut das seiner Wirkung keinen Abbruch, denn es beschwört dessen ungeachtet weiterhin eine Zeit, in der das Okkulte groß wurde und Glauben und Wissen noch eins waren. Das Medium weiß von ihrer Fortdauer bis in die Gegenwart zu zeugen.»Nie zuvor ist mit so scharfem Geist über die Welt der Geister geschrieben worden, nie wurde das Übersinnliche mit solcher Sinnlichkeit umfasst. Das Okkulte Brevier ist ein Meisterwerk, eine fantastische Entdeckungsreise in die Grenzgebiete zwischen hier und dort.« - Jan Schomburg

  • von Joachim Sartorius
    20,00 €

    Dem wachsamsten Tier der Welt verfällt Joachim Sartorius schon als Kind in Tunis, die Eidechse wird für ihn zur Chiffre für den Süden. Im Bann ihres starren, unverwandten Blicks, ihres Züngelns, des rasiermesserscharfen Eizahns, ihrer bekrallten Zehen und ihrer schillernden Färbung, berührt ihn der Hauch einer von Dinosauriern und Drachen bewohnten Urwelt.Indem er von der herrlichen Vielfalt der Eidechsen als Naturwesen und symbolische Geschöpfe erzählt, entfacht er für das undurchdringlich fremde Wesen mit dem kalten Blut ein wahres Echsenfieber. Mit seinem leidenschaftlichen Plädoyer für Schutzzonen für die Reptilien geleitet er letztendlich die Eidechse auf die Arche Noah, auf der sie dereinst keinen Platz gefunden hatte.»Je länger ich die Eidechse betrachte, umso mehr verliere ich mein eigenes Zeitgefühl und versinke selbst in eine Art von Echsentum. Die Eidechse ist unvermittelte Gegenwart, sie wird für mich, in ihrem gebannten, angespannten Hiersein, das heftig klopfende Herz der Erde.« - Joachim Sartorius

  • von Levin Westermann
    20,00 €

    Mit dem Clemens-Brentano-Preis 2020 ausgezeichnetWir folgen einem Fuchs durch die Dämmerung der Welt. Wir hängen im Fels. Der Haken, der uns hält, ist rostig rot. Ein Mammut schließt die Augen, die Käfigtür steht offen und die Engel haben Angst. »Sie fliegen / und fallen, fliegen / und fallen, / prallen / unausweichlich / immer wieder / auf das Eis.« Levin Westermanns Gedichte befragen die Trauer, sie bewegen sich durch Räume, in denen Meere steigen und Küsten verschwinden, die Erinnerung verschwimmt. »Ich habe / keinen Namen, habe keine Stimme, habe nur zu tun, / was man mir sagt.« Ein Sarkophag senkt sich auf das Haus des Admetos und wer trägt jetzt die Schuld? Denn auf den Verlust folgt immer: die Schuld. Was hätte sein können? Und was kam vor dem Fall? »du legst die hände / flach auf den tisch. / du sitzt / ganz still und langsam / wird es hell.«»Stille, durch Aussparung und metaphorische Kargheit eindringliche Gedichte.« - Michael Braun, NZZ

  • von Caspar Henderson
    28,00 €

    Anhand von sieben wahren Wundern führt uns Caspar Henderson in Mikrokosmen und Universen, die zum Staunen einladen und ein tieferes Verständnis erlauben, ohne uns den Zauber zu nehmen. Neugier ist die Voraussetzung für alles Wissen, vielleicht sogar Grundlage des Menschseins. Die Fähigkeit zum Staunen verbindet uns alle. Und je mehr wir über die Welt wissen, desto mehr vermag sie uns zu begeistern, wie Hendersons brillante Berichte aus den Wissenschaften beweisen: Photonen etwa haben weder Masse noch Ladung, können nicht zum Stillstand kommen, dafür aber die Form wechseln. Und bis heute ist nicht gänzlich geklärt, wie sie sich eigentlich mit Lichtgeschwindigkeit fortbewegen können. Das Herz wiederum ist der variantenreichste Muskel, den die Natur hervorgebracht hat - mehr als tausend Mal schlägt ein Kolibriherz pro Minute, nur zwei Mal das Herz einer Muschel. Doch der Zauber dieses lange unerforschten Organs verliert sich auch durch seine Ergründung nicht. Ähnlich verhält es sich mit dem Gehirn, das weitaus komplexer ist als jeder Rechner, der bisher gebaut wurde, und das wir gerade erst zu verstehen beginnen. Mit seiner Karte der Weltwunder nimmt uns Caspar Henderson mit auf eine aufregende Reise in die Philosophie, Geschichte, Kunst, Religion, Naturwissenschaften und Technologie, um uns das Staunen als Möglichkeit der Weltwahrnehmung und Haltung zurückzugeben.»Caspar Henderson möchte die Welt wieder verzaubern - mithilfe ihrer wissenschaftlichen Erklärung.« - The Guardian

  • von Philipp Schonthaler
    22,00 €

    Im Silicon Valley herrscht flirrende Hitze. Der Erzähler findet sich vor den Toren des Hightechunternehmens wieder, für das er arbeitet. Überraschend und scheinbar ohne Grund erhält er keinen Zutritt zum Campus. Während er noch dabei ist, der biometrischen Fehlidentifikation auf die Spur zu kommen, verliert er die Kontrolle über seine digitale Identität. Als er realisiert, dass ihm mit ihr auch sein Leben entgleitet, strandet er in einer Tech-Community in der Wüste. Auf ihrem Gegencampus haben sich die Aussteiger um einen charismatischen Anführer versammelt. Ihr Ziel: Die globale Macht der Internetkonzerne zu brechen.»Wir müssen den Dingen einen Namen geben. Das wird eine der vorrangigen Aufgaben des 21. Jahrhunderts sein. Nur wenn es uns gelingt, Menschen und Dinge verlässlich adressierbar zu machen und in die Struktur globaler Netzwerke zu integrieren, werden wir die Grundlage schaffen, um das Zusammenleben auf dem Planeten freiheitlich zu regulieren.« - Philipp Schönthaler

  • von Clemens Klünemann
    15,00 €

    »Sigmaringen? ... und doch, was für ein pittoresker Aufenthalt! ... als wäre man in einer Operette ... ein höchst gelungenes Bühnenbild ... Sie hätten dort Soprane und leichte Tenöre erwartet ... und fürs Echo war der ganze Wald da!« So beschreibt Louis-Ferdinand Céline jenen Ort, an den die Vichy-Regierung rund um Marschall Pétain im Winter 1944/45 gebracht wurde. Für Clemens Klünemann ist Sigmaringen das Symbol einer deutsch-französischen Zusammenarbeit, die unter ganz anderen, nationalistischen, Vorzeichen stattfand, als jene, die 1963 durch den Elysée-Vertrag begründet wurde. Und es sind die in Sigmaringen ein letztes Mal versammelten Protagonisten, die auf beiden Seiten auch nach der Beendigung der Kollaboration das Bild des jeweils anderen Landes prägen werden. In Zeiten eines wiedererstarkenden nationalistischen Projekts in Europa zeigt uns diese wichtige und erkenntnisreiche Abhandlung, wo die Grundzüge einer Zusammenarbeit nationalkonservativer Kräfte gelegt wurden - und wie überraschend aktuell dieser verdrängte Teil deutsch-französischer Geschichte ist.

  • von Jason W. Moore
    32,00 €

    Erderwärmung, Naturkatastrophen, der Finanzcrash und Hungersnöte - im noch jungen 21. Jahrhundert häufen sich Krisen globalen Ausmaßes. Statt sie getrennt zu lesen, gilt es, sie zusammen zu denken - und zu begreifen, dass der Kapitalismus kein der Natur äußerliches System ist, sondern diese erst hervorbringt. Den Kapitalismus gilt es, als Naturereignis zu begreifen. Sein Motor liegt in der Gegenüberstellung von Natur und Gesellschaft, die es dem Kapital erst ermöglichte, in der Landwirtschaft die horizontalen Räume des Bodens und später mit dem Bergbau die vertikalen Schichten des Gesteins als Ressourcen sich anzueignen, zu erschließen und auszubeuten. Als »Weltökologie« wirkt der Kapitalismus und mit ihm der Mensch nicht auf die Natur, sondern in der Natur. Die Dynamik des Kapitalismus lässt sich erst verstehen, wenn die Natur als historisch betrachtet wird und ein dialektisches Zusammenspiel zwischen Kapitalakkumulation und der Erfindung billiger Naturen, billiger Nahrung, billiger Rohstoffe, billiger Energie und billiger Menschenreproduktion beschrieben wird. Mit den vielfachen Krisen erleben wir nichts anderes als vorprogrammierte Systemfehler. Denn die Umwelt ist nichts dem Kapital Äußerliches, sie wird geschaffen in enger Verzahnung mit Produktionsweisen, Klassenstrukturen und Zivilisationstechniken. Die Natur zusammen mit dem Kapitalismus historisch zu lesen, ist das große Verdienst von Kapitalismus im Lebensnetz.»Meine These lautet, dass die Binarität von Natur/Gesellschaft für die imense Gewalt, Ungleichheit und Unterdrückung der modernen Welt auf direkte Weise verantwortlich ist; und dass der Blick auf die Natur als etwas Äußeres eine Grundbedingung der Kapitalakkumulation ist.« - Jason W. Moore.

  • von Eric Hazan
    38,00 €

    Über Boulevards und Plätze, durch schmale Gassen und abseitige Gegenden, von den Faubourgs und Dörfern bis zur multikulturellen Metropole - Éric Hazan durchstreift Paris zu Fuß und durchquert dabei Epochen. Mit Abstechern in die Kultur- und Literaturgeschichte zeichnet er so einen einzigartigen Atlas für alle, die von Paris träumen oder die dort längst Stammgäste sind. Éric Hazan lässt die Lichterstadt Schicht um Schicht vor dem inneren Auge des Lesers entstehen. Von den Zeiten, als Montmartre noch ein ärmliches Dörfchen war, zu den grandiosen Visionen Baron Haussmanns; von der Place Saint-Jacques, wo er an Victor Hugos eindringliche Schilderungen der Massenhinrichtungen erinnert, zu den Schauplätzen der Pariser Kommune; von den finsteren Kapiteln der Kollaboration über die Befreiung 1944 bis zu den kreativ-wilden Protesten vom Roten Mai 1968. Hazan schildert die Stadt in stetiger Bewegung, erzählt die Schicksale von Alteingesessenen und Neuankömmlingen, die mit ihren immerwährenden Neuanfängen Paris zu dem machen, was es heute ist - die wahrscheinlich schönste Stadt der Welt. Dieser vor dreizehn Jahren erstmals bei Ammann auf Deutsch erschienene und seit Langem vergriffene moderne Klassiker der Parisliteratur wird hier in einer überarbeiteten, aktualisierten Fassung und in einem um zahlreiche Fotografien erweiterten Band neu herausgegeben.»Wer dieses Buch gelesen hat, wird sich jedenfalls fragen, wie er jemals in dieser Stadt leben oder sie auch nur besuchen konnte, ohne Éric Hazan zu Rate gezogen zu haben. Denn bekanntlich gilt: Man sieht nur, was man weiß.« - Deutschlandfunk Kultur»Suchen Sie den Weg zum Glück? Kaufen Sie dieses Buch und gehen Sie spazieren.« - Les Inrocks

  • von Angela Steidele
    12,00 €

    Kunst oder Wissenschaft? Historische Königsdisziplin oder Romane mit Fußnoten? Seit der Antike sind Biographien beliebt. Doch was sie sind und was sie leisten, ist umstritten, denn eine Poetik der Gattung wurde nie entwickelt. Nachdem sie selbst mehrere Biographien vorgelegt hat, wagt sich Angela Steidele nun daran, die inneren Gesetzmäßigkeiten jeder Biographie zu klären. Was passiert beim Suchen, Ordnen und Interpretieren der Quellen? Was veranlasst den Biographen zum Schreiben? Wie viel Autobiographie steckt in jeder Biographie? Erzählt die Biographie mehr von der Gegenwart als von der Vergangenheit? Ist sie überhaupt eine eigene Gattung? Nach Anne Lister. Eine erotische Biographie (2017) und Zeitreisen. Vier Frauen. Zwei Jahrhunderte, ein Weg (2018) schließt Angela Steidele mit dieser Poetik ihre Trilogie zum biographischen Schreiben ab.

  • von Tomas Espedal
    22,00 €

    Tomas Espedals neues Buch beginnt an einem 6. April, dem Tag, an dem Petrarca seine Laura zum ersten Mal sah. Ausgehend von dieser unerfüllten Liebe, der Quelle für Petrarcas Liebesgedichte, geht Espedal der Frage nach, ob eine solch große, einzigartige Liebe, die alle Zeiten überdauert, heute noch möglich ist, ob sie überhaupt jemals möglich war. Gemeinsam mit seinem gebrechlichen Vater unternimmt er eine Kreuzfahrt durchs Mittelmeer und bemerkt erst dort, als der Vater aufzublühen scheint, dass er auch ihn bald verlieren wird. In der Liebe seines Vaters für seine verstorbene Mutter wie auch in seiner eigenen Liebe für Janne, die ihn bereits vor Jahren verlassen hat, erkennt Tomas etwas ähnlich Bedingungsloses und Andauerndes wie bei Petrarca. Am Ende waren sie dennoch alle allein. Nicht nur die Erfahrung einer so tiefen Liebe ist lebensverändernd, sondern auch deren Verlust. Wie ist es möglich, angesichts einer so umfassenden Erfahrung weiterzuleben wie bisher? Das Jahr ist Tomas Espedals bisher poetischstes Buch. Es handelt von den großen und einschneidenden Erfahrungen: Liebe, Verlust, Krieg, Tod, von Altern und Verzweiflung, von Stagnation und der ewigen Wiederholung des Immergleichen. Und von der Kraft der Literatur, die es vermag, uns durch die dunkelsten Zeiten zu retten.»Ein Jahr kann ein ganzes Leben enthalten und es kann völlig leer sein.« - Tomas Espedal»Tomas Espedal mag schmale Bücher schreiben und mit wenigen Sätzen auskommen. Literarisch ist er ein Schwergewicht.« - Christian Mückl, Nürnberger Zeitung

  • von George Monbiot
    28,00 €

    Fast alle Landschaften auf der Erde sind Kulturlandschaften, in die der Mensch großräumig eingegriffen hat. Was wir für ursprüngliche Natur und schützenswert halten, ist allzu oft degenerierter Wald, abgebrannte Heide oder kahl gefressenes Hügelland. Die Zukunft der Natur plädiert dafür, dieser Tatsache ins Gesicht zu sehen, und fordert in einem radikalen Ansatz, die Natur, die der Mensch jahrhundertelang gierig ausgebeutet hat, in ihr altes Recht zu setzen, ihr maximale Freiräume zu geben. George Monbiot fordert, eine Wildnis zu ermöglichen, die vielleicht nicht schön ist im Sinne der Naturidylle, in der aber womöglich eines Tages und mitten in Europa wieder Büffel und Elefanten zu Hause sein könnten. Wo Kahlschlag herrscht, könnte wieder Wald entstehen, und wo das Meer zu Tode gefischt wurde, ein artenreicher und üppiger mariner Lebensraum. Die Zukunft der Natur ist ein leidenschaftliches Plädoyer und eine unterhaltsame Reportage, die nicht nur Agrarlobbyisten und Umweltschützer, Wildnisträumer und Waldbesitzer befragt, sondern in der die Begegnung mit den Schwundformen und dem Reichtum der Natur zu einem ebenso intensiv erlebten wie eindringlich geschilderten Abenteuer wird: Monbiot fährt Kajak neben Delfinen an der walisischen Küste, wandert durch Osteuropa, wo Luchse und Wölfe ihre alten Jagdgründe wieder für sich beanspruchen. Er erzählt von Erfolgen und Misserfolgen und beginnt so, eine Welt zu imaginieren, in der der Mensch wieder Teil der Natur sein kann.»Teils persönlicher Reisebericht, teils Einführung in die Wiederherstellung der Umwelt, bricht Die Zukunft der Natur eine Lanze für das Konzept der Rückverwilderung und wird sehr wahrscheinlich Förster, Landbesitzer, Politiker und die Öffentlichkeit dazu bringen, ihre Wahrnehmung der Natur und ihre Rolle in unserem Leben infrage zu stellen.« - Science

  • von Sandra Newman
    28,00 €

    Auf der Suche nach einem Gegenmittel für eine Grippeepidemie, die sie durch die Reste einer vergangenen Zivilisation führt, erlebt eine unerschrockene Heldin Fanatismus, Gier und sinnlose Gewalt genauso wie Loyalität, Güte und Hoffnung. Eine sprachmächtige Irrfahrt durch die höchsten Höhen und finstersten Abgründe des Menschseins. In einer nicht allzu fernen Zukunft sorgt eine Pandemie dafür, dass in Amerika die Weißen vollständig aussterben, während die Schwarzen höchstens 18 Jahre alt werden. Die Welt von Ice Cream Star ist eine Welt der Kinder, die mit Findigkeit und Witz die Ruinen der heutigen Welt umdeuten und für ihre Zwecke nutzen. Mit 15 Jahren gehört Ice Cream schon zur älteren Generation, als sie zur Anführerin berufen wird, um über das Schicksal ihrer Leute zu entscheiden. Fest entschlossen, ein Heilmittel zu finden, führt ihr Weg sie von den Wäldern Massachusetts' bis nach New York, wo katholische Extremisten ein korruptes Regime errichtet haben, an dessen Spitze sie sich bald befindet. Doch der Preis für diesen unverhofften Aufstieg ist hoch: Ihr treuer Begleiter Pascha - ein Weißer, der behauptet, 30 Jahre alt zu sein - soll am Kreuz sterben, wie alle anderen weißen Männer auf den Darstellungen der Passion Christi. Es folgt eine Odyssee, an der nicht nur ihre Freundschaft, sondern auch Ice Creams sonst unerschütterlicher Optimismus zu zerbrechen drohen.»Wirkmächtig, anregend und kathartisch.« - The Guardian»Ice Cream Star, die Heldin dieses Romans, ist der Frodo Beutlin, den unsere Zeit verdient. Ice Cream Star konfrontiert uns mit der unwiderlegbaren Tatsache, dass die Bürger der Zukunft die Geschichte wiederholen müssen, die wir heute für sie machen.« - The New York Times

  • von Bernhard Kegel
    20,00 €

    Ein Kopf, eine Brust, ein Hinterleib - so knapp sich diese Liste von Körperbauteilen liest, so variantenreich ist, was aus ihr hervorgeht: Die Käfer zeigen mit ihren bunt gefärbten und oftmals schillernden Panzern einen Formenreichtum, der im gesamten Tierreich einmalig ist. Es gibt so viele Käferarten, dass bis heute nicht alle bekannt sind. Immerhin 380 000 wurden bisher beschrieben und mit Namen versehen. Und jedes Jahr kommen ein paar Hundert mehr dazu. Bernhard Kegel, der selbst lange als Käferforscher gearbeitet hat, zeichnet das abwechslungsreiche Portrait eines oft zu Unrecht übersehenen und als Ungeziefer geschmähten oder sogar bekämpften Insekts, dessen Geschichte eng mit der unsrigen verbunden ist: vom Pillendreher, von dessen Verehrung altägyptische Skarabäen zeugen und der womöglich bei der Erfindung des Rades Pate gestanden hat, bis zu dem vermeintlichen Vorbild für eine folgenreiche und vielfach interpretierte Verwandlung in der Erzählung Franz Kafkas und nicht zuletzt dem Insektensterben der Gegenwart. Bernhard Kegels Band zeigt, warum wir auf diese Panzerträger der Natur keinesfalls verzichten können.

  • von Bernd Heinrich
    16,00 €

    In diesem Klassiker der Beobachtung und Erforschung von Raben erzählt Bernd Heinrich aufregend und lebendig vom Zusammenleben mit diesen intelligenten Tieren. Seit seiner Kindheit faszinierte ihn diese nahe und doch unbekannte Vogelart. Er schildert seine lebenslangen Streifzüge auf ihren Spuren durch die Wälder von Maine, die Versuche, ihnen näher zu kommen, die Experimente, die er durchführte, um ihr Verhalten zu erforschen, und nicht zuletzt die Mythen, die sich um die dunklen Vögel und ihre vermeintlich zerstörerischen oder schöpferischen Kräfte ranken. Die Weisheit der Raben ist ein Buch, das einlädt, »teilzunehmen an einer Entdeckungsreise: hin zu einem Geist, der uns bisher verschlossen war«. Es ist meisterhaftes Nature Writing, von einem der besten Naturschriftsteller unserer Zeit.

  • von Anna Lowenhaupt Tsing
    15,00 €

    Das erste neue Leben, das sich nach der nuklearen Katastrophe in Hiroshima wieder regte, war ein Pilz. Ein Matsutake, der auf den verseuchten Trümmern der Stadt wuchs - einer der wertvollsten Speisepilze Asiens, der nicht nur in Japan, wo er Spitzenpreise aufruft, vorkommt, sondern auf der gesamten Nordhalbkugel verbreitet ist. Dieser stark riechende Pilz wächst bevorzugt auf von der Industrialisierung verwüsten und ruinierten Böden und ist nicht kultivierbar.In ihrem faszinierenden kaleidoskopischen Essay geht die Anthropologin Anna Lowenhaupt-Tsing den Spuren dieses Pilzes sowie seiner biologischen und kulturellen Verbreitung nach und begibt sich damit auch auf die Suche nach den Möglichkeiten von Leben in einer vom Menschen zerstörten Umwelt. Sie erzählt Geschichten von Pilzsammlern, Wissenschaftlern und Matsutake-Händlern und öffnet einen neuen und ungewohnten Blick auf unsere kapitalistische Gegenwart. Denn eigentlicher Gegenstand ihrer preisgekrönten und in viele Sprachen übersetzten Erzählung ist die Ökologie des Matsutake, das Beziehungsgeflecht um den Pilz herum, als pars pro toto des Lebens auf den Ruinen des Kapitalismus, das ein Leben in Beziehungen sein - oder aber nicht sein wird.

  • von Steffen Richter
    20,00 €

    Die Erde, sagte neulich ein Sechsjähriger, ist müde. Nicht nur die Nachrichtenlage, auch der Augenschein geben ihm recht: Die globale Jahresmitteltemperatur jagt von einem Rekord zum nächsten. Hurrikane und Taifune verwandeln amerikanische und asiatische Küstenregionen in Notstandsgebiete. Und die im zweiten Sommer in Folge verbrannten Futtermaisfelder der Uckermark werden zum "New Unnormal". Dass hier etwas aus dem Ruder läuft, kann nicht mehr als theoretische Behauptung abgetan werden - es ist im Alltag sicht- und spürbar. Ja, wir müssen die Verhältnisse zu unseren natürlichen und kulturellen Umwelten neu ordnen. Und weil wir uns auf einer Schwelle befinden, sind unsere Entscheidungen sehr weitreichend. Sie wollen gut durchdacht sein.Deswegen fragen wir in dieser Ausgabe, ob ein Zoobesuch eigentlich noch ins 21. Jahrhundert passt. Wir denken über Verheißungen und Verheerungen nach, die sich mit der Idee von Schnittstellen zwischen Tier, Mensch und Maschine verbinden. Vorbehaltlos auf Ingenieurslösungen zu setzen, halten wir für ebenso blauäugig, wie auf Wissenschaft und Technik verzichten zu wollen. Nur sollten sich die Erkenntnisse der Wissenschaft an den Erfahrungen konturieren, die Kunst im Umgang mit Natur gewinnen kann. Nur wird sich Technik neu positionieren müssen - nicht zuletzt zur Religion. Die rettenden Potenziale dieser Religion versuchen wir zu erkunden. Und wir beobachten, wie Spekulationen der Finanzmärkte Umweltkatastrophen herbeihandeln, um von ihnen zu profitieren. Das heißt: Wir müssen über den Kapitalismus reden. Und darüber, was uns daran hindert, den Tatsachen ins Auge zu sehen und unser Wissen in Handeln zu übersetzen.

  • von Tamina Kutscher
    20,00 €

    Je mehr man über Russland hört, desto mehr Fragen tauchen auf, desto mehr Verwirrung entsteht. Dekoder bildet eine Brücke zwischen Russland und Europa. Wie wichtig diese Brücke ist, erfahren wir täglich aus der Presse, wir bemerken, wie so vieles auseinanderdriftet zwischen Russland und Europa, wie sich das gegenseitige Wissen verdunkelt. Seit 2015 versucht dekoder.org diesem Prozess der gegenseitigen Entfremdung entgegenzuwirken, indem auf dieser Plattform Texte aus russischen, unabhängigen Medien sowie Hintergrundinformationen in Übersetzung veröffentlicht werden, die Zusammenhänge, Phänomene, Menschen und Orte den deutschsprachigen Lesern erklären und zugänglich machen. Dekoder - das Buch versammelt die wichtigsten Texte der letzten Jahre und ist eine unerlässliche Quelle zur Entschlüsselung Russlands.

  • von Esther Kinsky
    10,00 €

    Esther Kinsky, Autorin und vielfach ausgezeichnete Übersetzerin, beschreibt ausgehend von eigenen Erfahrungen das Verhältnis zwischen Namen und Dingen und die Veränderungen, die sich im Prozess des Übersetzens in diesem Verhältnis vollziehen. Wie wandeln sich die zu den Dingen gehörenden Bilder im Kopf und in der Erinnerung durch den steten Umgang mit der Umbenennung? Wie prägt die Erinnerung andererseits die Wertigkeit der Benennungen und beeinflusst damit die Wortentscheidungen, die man beim Übersetzen unentwegt trifft? Was geschieht in dem Raum, der sich zwischen den beiden Namen in der Herkunfts- und der Zielsprache auftut, während der Übersetzer die Bild- und Klangwelt des zu übersetzenden Textes "fremdspricht"? Kinskys Essay Fremdsprechen zeichnet die feine Grenzlinie nach, die zwischen eigenen und fremden Worten, zwischen eigener und fremder Sprache, zwischen eigenem und fremdem Leben verläuft.

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