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  • von Elke Laznia
    22,00 €

    "Fischgrätentage" führt uns in eine Zwischenwelt, deren Ausgang offen ist. Freilich ist es am Ende die Sphäre des Todes, vorerst aber des zunehmenden Körperverlusts, der Gebrechen und Traumgespinste, zugleich auch der Nähe und des Vertrauens. Erlebtes taucht wieder und wieder auf, verwandelt sich, Raum und Zeit machen sich selbstständig, öffnen neue Bewusstseinsräume. In eindrücklichen Sprachbildern sind alltägliche Momente aufbewahrt, die "Innenwelt der Außenwelt der Innenwelt" (Peter Handke) in den Rhythmus des Atems gebannt; irritiert und beglückt nimmt man wahr: Heute kann alles sein, alles ist heute, wir­ können alles sein, zu allem werden, wir sind unsere Orte, unser Land und unsere Vorfahren, unsere Lieben.Elke Laznia fokussiert in "Fischgrätentage" das, was die Zeit mit unseren Körpern macht, mit unserem Geist, was Bindungen sind, was von ihnen bleibt. Und immer geht es um den Verlust. Der Verlust als die Quelle, an die jede/r angeschlossen ist. Der Verlust, der teilbar und mitteilbar ist. Es ist ein poetisches Schreiben entlang der letzten Dinge, wider das Nützlichkeitsdenken und die marktgängige Optimierung unseres Bewusstseins. Damit der menschliche Geist nicht restlos von der Maschine ersetzt wird, darf er nicht selbst maschinenhaft werden. Lyrik ist dabei ein wirksames Antidot.

  • von Jimmy Brainless
    28,00 €

    Wie ruft man Erinnerungen wach? Der eine beißt in eine Madeleine und schlürft Lindenblütentee, ein anderer steht über eine Pfütze gebeugt und "glotzt sich die Vergangenheit lebendig".Weil der Monsun in Taiwan allgegenwärtig ist, mangelt es nicht an Wasserpfützen, in denen sich für Simon - einen Gespaltenen zwischen zwei Welten und unentschlossen, was seine Zukunft betrifft - die Geschichte seiner Familie zu spiegeln scheint, mal wie sie wirklich war, mal wie sie gewesen sein könnte: Nahe Tainan führt Lín Jin-Yì das Regiment als Schul- und Haushaltsvorstand. Seine Sparsamkeit ist legendär, die Duldsamkeit seiner Frau auch. Am Wiener Alsergrund indes spiegelt die Pfütze einen anderen Mann, den geachteten wie gefürchteten Exekutor Anton, der nicht nur seine Schuhe, sondern auch die Vergangenheit zu polieren weiß. Was die beiden verbindet: Sie pflanzen sich leicht zeitversetzt auf zwei verschiedenen Kontinenten fort und werden eines Tages Großväter von Simon. Zuvor müssen sich freilich noch Jin-Yìs Tochter und Antons Sohn kennenlernen..."Im­ Schein ­der ­Pfütze" ist ein drei Generationen und zwei Kontinente umspannendes Kaleidoskop an Geschichten und Figuren. Packend wie lehrreich, insbesondere was die hierzulande wenig bekannte Geschichte und Kultur Taiwans angeht.

  • von Friedrich Buchmayr
    35,00 €

    Zumeist ist der Blick der Öffentlichkeit auf die zweite Lebenshälfte Anton Bruckners gerichtet, auf die großen Messen und Sinfonien der Linzer und Wiener Zeit.Deshalb werden in diesem Band erstmals die frühen Jahre des Komponisten umfassend behandelt. International renommierte Forscher:innen fördern eine Erkenntnisfülle aus jener St. Florianer Welt zutage, in die der Dreizehnjährige nach dem frühen Tod des Vaters als Sängerknabe kommt. Das Stift ist entgegen landläufiger Annahme ein Hort aufgeklärter Kultur und Wissenschaft und bleibt prägend für Bruckners weiteres Leben. Man erfährt ihn als Lehrer und Organisten, sieht seine konflikthafte Entwicklung zum Musiker, nimmt Anteil an den kompositorischen Studien und ersten Kompositionen sowie an den zahlreichen Urlauben im Stift. Und findet sich schließlich vor seinem Grabmal.Der Band repräsentiert den neuesten Stand der Wissenschaft, ergänzt um überaus kostbares Bildmaterial: zeitgenössische Ansichten der Orte, Fotografien von Bruckners Zeitgenossen, eigenhändige Partituren und Briefe Bruckners, Hefte des Schülers und Lehrers sowie viele weitere sprechende Dokumente aus dem Stiftsarchiv.Alles in allem: ein unentbehrliches Buch für die unzähligen Menschen, die sich für Anton Bruckner und seine Zeit interessieren.

  • von Jens Wonneberger
    22,00 €

    Wir sehen ihn, den Lehrer Winkler, morgens beim Strandspaziergang. Allein. Es gab Streit zwischen ihm und seiner Frau, aus geringfügigem Anlass. Auch die Pension Seeparadies macht ihrem Namen wenig Ehre.Streit hatten sie schon öfter, aber so lange geschwiegen danach noch nie. Ob sie schon beim Frühstück sitzt und wie immer ihr Spiegelei... Obsessiv denkt Winkler sich in den Kosmos seiner Frau hinein, meint zu sehen, wo sie jetzt ist, was sie tut oder denkt. Seltsam nah ist er ihr seit dem Abbruch des Gesprächs. Da fällt ihm Bergthaler wieder ein, der langjährige Freund: Funkstille auch zwischen ihnen. Irgendwann kippten ihre Weltsichten auseinander, konnten sie einander scheinbar nicht mehr hören. Und dann erweist sich auch noch ein Pensionsgast als Wiedergänger des ehemaligen Freundes...An Wirklichkeitssinn nicht zu überbieten: Jens Wonneberger sieht die verletzte Natur des Urlaubslandes als Seelenspiegel seiner Figuren, erzählt ebenso subtil wie realistisch, sodass sich im Alltäglichen Allgemeingültiges zeigt. Wonneberger braucht weder Zuspitzung noch die geringste Zutat, um das Leben, wie es ist, sichtbar zu machen.

  • von Kurt Luger
    35,00 €

    Kein anderer kirchlicher Stadtstaat hat seine historische Gestalt so vollständig bewahrt wie Salzburg. Vor 25 Jahren wurde deshalb seine barocke Altstadt neben Schloss Schönbrunn zur ersten Welterbestätte Österreichs ernannt. Eine Auszeichnung, die stolz macht, genauso aber verpflichtet: Ob die Hinterlassenschaft unserer Zeit zu Wohlbefinden und Wohlstand auch der nachfolgenden Generationen beitragen wird? Insbesondere auf der Ebene des Bauens sind die historischen Zentren zuletzt noch weiter unter Druck geraten. Der ,Overtourism' tut das Seine zur Entleerung der Stadtkerne - bei ihrer gleichzeitigen Ausbeutung. Dazu kommt der Klimawandel und die langsame bis ausbleibende Reduktion des Ressourcenverbrauchs, des schädlichen Ausstoßes wie Eintrages in Boden und Atmosphäre sowie die wachsende soziale Drift zwischen den ,Gewinnern' hohen Verbrauchs und der breiten, vom Klimawandel meist stärker betroffenen Bevölkerung.Eine Prioritätenumkehr ist gefordert: Weniger kann mehr sein, Verzicht Freiheit bedeuten und soziale Verträglichkeit ein friedliches Miteinander. Was dies für Salzburg heißt, erörtert eine Runde kompetenter Autor:innen* in diesem Buch.

  • von Elena Winter
    24,00 €

    Wie in einer Weltraumkapsel fühlt sich Leonie Warmers in ihren vier Wänden: außerhalb von Raum und Zeit, geschützt vor dem, was sie umgibt. Tagsüber, in "der Company", erträgt sie als Auszubildende die Anzüglichkeiten ihres Chefs. Nachts surft sie in Gesundheits-Foren, tauscht sich aus über Symptome, von stechenden Schmerzen im Fersenbein bis hin zu nächtlichem Schlafwandeln. Leonie fühlt sich fremd in ihrem Körper. Lässt sich vom Arzt ein Dutzend Elektroden auflegen. Irgendwas muss da doch zu finden sein? Das hofft auch ihre Mutter, wenn sie auf Dating- Plattformen nach einem neuen Mann sucht. Über ihren Vater weiß Leonie nicht recht viel mehr, als dass er Erbsensuppe hasste und ein Langweiler war. Leonie imaginiert ihn sich als Straßenmusiker, Lucky Luke, jedenfalls als eine "coole Sau".Dann wird die Umlaufbahn ihrer Kapsel durchkreuzt, von einer Obdachlosen, die ihr "Quartier" vor Leonies Wohnungstür aufgeschlagen hat, vor allem aber von Torsten ohne h, ihrem Kollegen in der Company. Auf einmal beginnt Leonies Raumschiff zu schweben, völlig schwerelos...Präzise, sprachlich brillant und mit entwaffnendem Humor zeichnet Elena Winter in ihrem Debütroman "Im­ Orbit" den Kosmos ihrer jungen Protagonistin. Es geht gar nicht anders, als sich dicht an Leonie Warmers Fersen zu heften - und dabei eine plantare Fasziitis* zu riskieren. (* Entzündung am Übergang zwischen Fersenbein und Sehnenplatte des Fußes)

  • von Zentralvereinigung der Architekt:innen Österreichs
    20,00 €

    Der Bauherrenpreis wird seit 1967 jährlich von der Zentralvereinigung der Architekt*innen Österreichs ausgelobt und vergeben. Bis heute zählt er zu den prestigeträchtigsten Architekturauszeichnungen im Land.Gewürdigt werden in Funktionalität, Formgebung und gesellschaftlicher Relevanz vorbildliche Bauwerke oder Freiraumgestaltungen, bei deren Konzeption und Ausführung Bauherrschaft und Planer*innen engagiert und kooperativ zusammengewirkt haben.

  • von Felix Diergarten
    25,00 €

    Als sich Anton Bruckner im Alter von fünfzig Jahren auf eine Kapellmeisterstelle in Wien bewarb, schrieb er stolz, er sei "bei der Kirchenmusik aufgewachsen".Kaum ein sinfonisches Konzerthaus, in dem die f-Moll-Messe oder das "Te Deum" noch nicht erklungen wären, kaum ein Kirchenchor, der nicht das "Ave Maria", das "Christus factus est" oder das "Locus iste" im Programm hätte. Aber ein Großteil seines geistlichen Werkes ist unbekannt. Wer weiß schon, dass Bruckner das "Ave Maria" und das "Christus factus est" je drei Mal vertonte, in unterschiedlichen Lebensphasen und in verschiedenen Stilen? Wer kennt Bruckners deutschsprachige Chöre für Trauungen, Beisetzungen und Namenstage?Seine Musik liegt bis auf den heutigen Tag verschüttet unter Klischees - dem vom ,frommen' und ,tiefgläubigen' Organisten oder jenem vom komponierenden Professor, der mit seinem Katholizismus aus Zeit und Welt gefallen scheint.Dieser Werkführer bietet erstmals fundierte Informationen zu Bruckners geistlichem Gesamtwerk, kritisch und mit einem frischen Blick. Sämtliche Werke werden vor ihrem sozialen, religiösen und liturgischen Hintergrund geschildert, verbunden mit aufführungspraktischen Hinweisen

  • von Adolph Stiller
    34,00 €

    Josef Plecniks Arbeiten in Wien und Prag (für Präsident Masaryk) sind einigermaßen bekannt, weniger jedoch sein vielfältiges, bewundertes Schaffen in Slowenien.Als in den 1980er-Jahren Architekturexperten nach Ljubljana pilgerten, weil sie in Plecnik den geistigen Vater der Postmoderne sahen, war dies ein grobes Missverständnis. Plecnik, einer der bedeutendsten Otto Wagner-Schüler und origineller Grenzgänger zwischen Okzident und Orient (mit großem Respekt für die Volkskultur), hat sich stets für die möglichen Metamorphosen der klassischen Architektur interessiert und es darin zu einem außergewöhnlichen Formenreichtum gebracht; nie aber war er an ,Architekturzitaten' interessiert. Er orientierte sich stets an Wien um 1900, knüpfte an die Architekturthemen seines Lehrers immer wieder an und entwickelte sich danach zur eigenständigen Antithese (wie etwa Gunnar Asplund in Schweden, Hans Döllgast in Bayern oder Dimitris Pikionis in Griechenland).Plecnik hat in Ljubljana und an verschiedenen Orten Sloweniens Staunenswertes geschaffen; er ist für die breite Masse - zu ihrem Glück - noch zu entdecken!Dieses Buch enthält neben exquisitem Bildmaterial Texte von Damjan PrelovSek, Boris Podrecca und Adolph Stiller.

  • von Michael Weese
    35,00 €

    Wie beeinflusst und formt das Salzburger Freilichtmuseum unser kulturelles Gedächtnis? Lassen sich in den historischen Höfen architektonische Qualitäten finden, die in die Zukunft weisen?Unzählige ländliche Bauten wurden in den letzten Jahrzehnten abgerissen oder bis zur Unkenntlichkeit verändert. Was übrig blieb, zeugt von einer von uns Modernen bestaunten Kultur, die aus dem zur Verfügung Stehenden etwas wie die Schönheit der Sparsamkeit schuf - weniger als eine Formfrage denn als Überlebensfrage, mehr als ein Findungs- denn Erfindungsprozess.100 Bauobjekte aus 600 Jahren - also zurück bis Matthäus Lang und die Zeit der Bauernkriege - sind im Salzburger Freilichtmuseum zu finden: Wohnhaus, Keusche, Stall, Scheune, Tenne, Werkstatt, Mühle, Kapelle und vieles mehr. Das Museum versteht sich als Ort der Begegnung mit der Kultur des ländlichen Salzburgs, wozu auch ehemalige Berufe zählen, ausgeklügelte Formen der Handarbeit, Objekte zu Alltags- und Festtagsriten, zur inneren Hierarchie eines Bauernhofs oder Techniken im Kampf gegen Naturgewalt und gegen die Herrschaft.Durch alle Zeiten waren die ländlichen Bauten freilich Anpassungen unterworfen, weshalb sie nie Beleg für die wahre und unverfälschte Gestalt sind, sondern Ausdruck des Geistes gelungenen Wandels.In diesem Buch spüren meisterhafte Fotografien und Texte zeitgenössischer Autorinnen und Autoren der langen Beziehung zwischen Mensch und Haus, eben dem behausten Leben, nach.

  • von Wojciech Czaja
    35,00 €

    Seit einigen Monaten schwebt über dem Karlsplatz eine geheimnisvolle Betonbox. Die archaische Aufstockung, schon von Weitem sichtbar, ist die auffälligste bauliche Maßnahme im Rahmen der Sanierung und Erweiterung des Wien Museums. Damit wird das 1959 eröffnete Gebäude, eine Ikone der Wiener Nachkriegsmoderne nach Plänen von Oswald Haerdtl, im Dezember 2023 zum zweiten Mal eröffnet - als räumliche Collage aus Alt und Neu, aus Geschichte und Gegenwart, aus materiellem Respekt und architektonischer Kompromisslosigkeit."Wien Museum Neu" widmet sich der Genese des außergewöhnlichen Bauprojekts, es taucht in die Geschichte des Karlsplatzes ein, wirft einen Blick hinter die konstruktiven und technischen Kulissen und untersucht den baukulturellen, städtebaulichen und kulturpolitischen Kontext des Hauses. Zu Wort kommen Personen, die zum Gelingen des Projekts maßgeblich beigetragen haben: Bauherren, Bauarbeiter, Fachplanerinnen, Historiker, Denkmalschützer, politische Entscheidungsträgerinnen, Künstler, Kuratorinnen und natürlich die zuständigen Architekten Certov, Winkler + Ruck.Das Buch präsentiert sich - wie das Museum selbst - als haptisch anregendes Objekt, das berührt, geöffnet und Raum für Raum durchschritten werden möchte.

  • von Peter Reichl
    19,00 €

    Die Zeit des digitalen Welpenschutzes ist vorbei. Der Homo cyber und mit ihm die Gesellschaft scheint in ernster Gefahr. Viele renommierte Wissenschaftler, die diese Entwicklung voranbrachten, warnen nun mit drastischen Worten, insbesondere vor einem Desinformations-Tsunami - durch immer mehr Information. Das wirft die dringliche Frage auf: Was bedeutet das für die Bildung? Welches Wissen sichert uns Zukunft? Was lohnt es, die Kinder zu lehren? Worin finden wir heute das Wahre, Schöne, Gute?Vor dem Hintergrund von vier Jahrhunderten Informatikgeschichte zeigt sich: Der digitale Wandel fällt nicht vom Himmel, er ist von Menschen gemacht. Deshalb ist nun entscheidend, dass er auch für die Menschen vorangetrieben wird.Aus der pointierten Sicht eines Informatikers mit einer gehörigen Portion Skepsis und reichlich subtilem Humor plädiert der Autor daher für eine Anti-Kopernikanische Wende und fordert einen Hippokratischen Eid für Ingenieure. Und vielleicht stellen ja digitale und ökologische Krise nur zwei Seiten einer Medaille dar?So widmet sich der Bericht aus Digitalien zum 400. Geburtstag der ersten Rechenmaschine von W. Schickard 1623 mit frischem Blick den drängenden Fragen unserer Zeit und ruft mit Rilke dem Homo cyber zu: Du musst dein Leben ändern!

  • von Johanna Grillmayer
    28,00 €

    Stellen Sie sich vor, eine Katastrophe hat die Menschheit ausgelöscht, bis auf eine Handvoll Überlebender. Darunter Jola, Anfang 20. Mit einer kleinen Gruppe etwa Gleichaltriger findet sie Zuflucht in einem leerstehenden Hotel. Ihre Tage sind mit Fragen des reinen Überlebens gefüllt, der Suche nach Lebensmitteln und Waffen, aber auch damit, bei Verstand zu bleiben. Kinder werden allmählich geboren, wie in einer Patchwork-Familie haben sie mehrere Mamas und Papas. Zunehmend fällt es Jola und den anderen schwer, sich damit abzufinden, dass es "dort draußen" niemanden mehr geben soll. So beschließen sie, einen von ihnen zu einer Mission in die Welt hinauszuschicken - mit unerwarteten Folgen...In ihrem geschickt zwischen den Zeitebenen jonglierenden Roman schildert Johanna Grillmayer die Neuorganisation des Lebens nach der großen Tabula rasa: Wie schießt man einen Rehbock? Und wie zerlegt man ihn? Worin die Kinder unterrichten? Wie eine Gesellschaft etablieren? Das liest sich spannend wie ein Krimi, obwohl oder gerade weil der Roman ohne postapokalyptische Action- und Horrorszenarien auskommt. "That's life in Dystopia", lautet das lakonische Resümee einer der Überlebenden. Warum also nicht die Stunde Null als Chance sehen, die Dystopie als Utopie?

  • von Camillo Sitte
    24,00 €

  • von Jens Wonneberger
    22,00 €

  • von Thomas Oláh
    24,00 €

  • von Markus Kristan
    28,00 €

  • von Franz Rosei
    38,00 €

  • von Yvonne Zitzmann
    24,00 €

    Die Füchse haben Gruben, die Vögel haben Nester - und der Mensch, wo legt er sein Haupt hin?Seit Jahren kämpft die Pianistin Anna Vogl mit ihrer kleinen Tochter Juli und ihrem autistischen Sohn Sascha gegen ihre Entmietung. Als wenige Tage vor dem Gerichtstermin das ganze Haus abbrennt, stehen sie vor dem Nichts. War es ein Kabelbrand? Oder hat jemand das Feuer gelegt? Vorerst ziehen sie zu den Eltern ins brandenburgische Rostwalde. Von hier aus begibt sich Anna auf die Suche nach ihrer Heimat und erkennt, dass alle Häuser in ihrer Familie in den vergangenen hundert Jahren verloren gegangen sind: ein schmuckes Jugendstilhaus in Danzig, ein Bauernhof im thüringischen Sperrgebiet, eine typische P-2-Wohung im ostdeutschen Plattenbau, ein kleines Paradies unweit von Berlin sowie ein kroatisches Felssteinhüttchen.In ihrem zweiten Roman beweist Yvonne Zitzmann erneut Spürsinn für Themen, die die Gesellschaft umtreiben. Dass ein Dach über dem Kopf keine Selbstverständlichkeit ist, diese Erfahrung betrifft längst nicht nur mehr die Schwächsten. Packend schildert Zitzmann den Wohn-Krimi ihrer Protagonistin, bild- und erzählgewaltig lässt sie das alte Danzig genau- so wie das Leben in der "Platte" auferstehen. Und über allem die Frage: Wann ist es Zeit zu gehen?

  • von Sandra Reichert
    24,00 €

    Berlin im Herbst 2019. Wegen mehrfachen Suizidversuchs landet Maria Parker in einer Klinik. Das Wichtigste in ihrem kargen Gepäck: der Wunsch, einen Menschen zu finden, mit dem sie gemeinsam aus dem Leben scheiden kann.Es kommt anders. Die Lebensgeschichten der Menschen, die die junge Frau dort kennenlernt, berühren sie tief. Es wird immer unvorstellbarer, deren Tod zu verursachen. Dann setzt ihr wider Erwarten der plötzliche Suizid einer Leidensgenossin schwer zu. Allmählich bleibt Maria nur die Wahl, sich ihren Ängsten zu stellen ... Sie ringt mit sich, wagt sich schließlich heran an die Gründe ihrer Krankheit, die sie längst verdrängt und vergessen hatte.Mit Schmerzlust und Galgenhumor erzählt sich Maria Parker zurück in die Welt - gegen ihre Überzeugung, dass das Leben eine Zumutung ist.Für das große Thema der Psyche und ihren Erkrankungen hat Sandra Reichert einen ganz eigenen Sound geschaffen. Frech, frei - vor allem von Pathos - und mit einem gerüttelt Maß an Selbstironie präsentiert sie ein außergewöhnlich starkes Romandebüt. Und mit Maria Parker einen Charakter, der sein Publikum mit offenem Mund zurücklässt, aus Verwunderung, aus Bewunderung.

  • von Wolfgang Georg Fischer
    28,00 €

    Weil er ein anständiges Gesicht habe, will Frank Lloyd (Kurt Levai) mit Harry Fischer eine Galerie gründen. Beide sind nach ihrer Flucht aus Wien in London gestrandet: So entsteht 1946 die Marlborough Gallery in der Old Bond Street und zeigt erst einmal Meisterwerke des französischen Impressionismus - Degas, Renoir, Monet, van Gogh. Danach wendet man sich dem deutschen Expressionismus zu, den Malern des Bauhauses so-wie der österreichischen Moderne (Egon Schiele, Oskar Kokoschka). Auch Mark Rothko und zahllose andere große Künstler wie Francis Bacon, Henry Moore, Jackson Pollock wurden von Marlborough unter Vertrag genommen. 1960 kommt ein Galerie-Standort in New York hinzu.Nach ungemein erfolgreichen wie turbulenten Jahren spalten sich die Fischers ab und eröffnen 1972 in der Kings Street die Galerie Fischer Fine Art Ltd. (siehe Cover). Harrys Sohn, Wolfgang Georg, träumt von einem Schriftsteller-Leben, studiert aber auf Wunsch des Vaters Kunstgeschichte und kommt in der Folge nie mehr von der Galerie los.In seiner Autobiografie "Die Rückseite der Bilder", die auf umfangreichen Tagebüchern sowie Gesprächen mit Peter Stephan Jungk beruht, erzählt Wolfgang Georg Fischer freimütig, was man nirgends sonst erfährt: seine ganz persönliche Kunstgeschichte. Und die ist an Dynamik, Zeit- und Welt- haltigkeit und auch an Spannung nicht zu überbieten!

  • von Katharina Hovelmann
    45,00 €

    Friedl Dicker und Franz Singer besuchten Johannes Ittens private Kunstschule in Wien, bevor sie diese 1919 mit 14 jungen Künstlerinnen und Künstlern verließen, um ihrem Lehrer ans neu gegründete Staatliche Bauhaus in Weimar zu folgen. Viele stammten aus jüdischen Familien, wurden während der NS-Zeit verfolgt oder ermordet, und oft wurden auch ihre Arbeiten zerstört. Zum Glück haben sich Skizzen, Pläne, Modelle und Fotografien erhalten.Im Mittelpunkt dieses Buches stehen die modernistischen Designs von Franz Singer und Friedl Dicker. Die beiden trafen den Geschmack einer aufgeschlossenen Klientel aus den vorwiegend jüdischen Milieus von Wien, Prag, Brünn, Budapest. Sie schufen einige bemerkenswerte Dokumente des "Neuen Bauens" und vor allem Interieurs, die sich durch klare, stereometrische Formen, sorgfältig ausgewählte Materialien und kräftige, präzise abgestimmte Farben auszeichnen. Die häufig klapp- und stapelbaren Möbel waren eine Alternative zur etablierten großbürgerlichen Wohnkultur eines Josef Hoffmann oder Josef Frank.Friedl Dicker - eine der vielseitigsten Künstlerinnen ihrer Zeit - floh 1933 nach Prag, während Singer in London Fuß fasste und seine Arbeit fortsetzen konnte. Dicker, die auch ein bedeutendes malerisches OEuvre hinterließ, wurde 1944 in Auschwitz ermordet.

  • von Gabriel Wolkenfeld
    29,00 €

    Weil der 86-jährige Avigdor Seliger nicht mehr spricht, steckt ihn seine Tochter Hannah in ein Altersheim. Die Ärzte sind sich nicht sicher: Verirrt sich der Mann allmählich in die Nebel der Demenz oder verweigert er das Sprechen bewusst? Weil Enkel Yair fürchtet, der Großvater könnte seinen Bezug zur Realität verlieren, erzählt er ihm jene Geschichten, die der Senior während der Schulferien am See Genezareth einst ihm erzählt hat. Allerdings erinnert sich Yair nicht immer genau. Er erfindet hinzu, übertreibt, wandelt ab - in der Hoffnung, den Großvater doch noch aus der Reserve zu locken und sich selbst vom eigenen Lebenschaos im Tel Aviv der Gegenwart abzulenken.Er lässt die schöne Bella Rubinsteyn auferstehen, die sich während der Schwangerschaft nur von exotischem Obst ernährt, weil sie ein besonderes Wesen gebären will; die exaltierte Olympiada, die den Durst der KGBler nach Unbill mit körperlicher Liebe zu stillen sucht; Danuta, die als Anführerin einer Waisenkinder-Bande die Märkte von Taschkent unsicher macht...Mit welcher Erzähl- und Sprachkraft Gabriel Wolkenfeld einen derart großen Bogen schlägt und dabei das Gleichgewicht hält zwischen dem Wissen um sein handwerkliches Tun und der Hingabe an den Strom der Erinnerung, ist große Kunst und lässt von diesem Autor noch viel erwarten.

  • von Jens Wonneberger
    19,00 €

    Ihm hätte es genügt, in seinem Leben wenigstens einen Menschen glücklich gemacht zu haben. Nun sitzt er jeden Morgen vor seinem Haus, trinkt Kaffee und raucht. Seine Frau hat er durch einen Unfall verloren, seinen Job als Restaurator aufgegeben. Er möchte nur noch allein sein, nichts mehr tun, am besten an nichts mehr denken.Aber da ist dieser Rimböck, der es in seinem Leben zu etwas gebracht hat und der jeden Morgen pünktlich das Haus gegenüber verlässt. Bis er eines Tages ausbleibt und damit den Ich-Erzähler in Aufregung versetzt. Plötzlich fehlt etwas. Wie soll man in Ruhe an nichts denken, wenn etwas fehlt? Vielleicht ist es ja gar nicht möglich, dass einer allein vor seinem Haus sitzt, nur Kaffee trinkt und Zigaretten raucht.Und mit den Spekulationen um Rimböcks Verschwinden sind sie wieder da, die Erinnerungen an Katharina, die vom Flug der Flamingos träumte, bis ein LKW sie zu Boden riss. Dann lädt der Postbote auch noch ein Paket bei ihm ab, das - an Rimböck adressiert - aber irgendwie doch für ihn selbst bestimmt ist...Jens Wonneberger, der feine Beobachter, der mit seiner schnörkellosen Sprache eine außergewöhnliche Poesie erzeugt, zeigt sich in "Flug der Flamingos" einmal mehr auf der Höhe des Erzählens.

  • von Yvonne Zitzmann
    24,00 €

    Erinnerungen verschönern das Leben, aber das Vergessen allein macht es erträglich. (Honoré de Balzac)In einer ehemaligen Klinik forscht Professor Marx an der Pille für gezieltes Vergessen (während im Stockwerk darunter an einem Mittel gegen Alzheimer gearbeitet wird). Marx bietet Marian Wechsler die Stelle eines Studienleiters zur Erprobung seiner Pille an. Worauf er noch warte, drängt seine Frau Eva, immerhin sei er Psychologe und Wissenschaftler, und auch das Geld könnten sie gut brauchen. Auf längeren, nicht ganz uneigennützigen Druck Evas stimmt Marian zu.Mit sieben Probanden geht es los. Sie wünschen nichts sehnlicher, als einen Abschnitt aus ihrem Leben endgültig hinter sich zu lassen. Als bekannt wird, dass Professor Marx schon lange an dem Wirkstoff forscht und es vor Zeiten bereits zu Auffälligkeiten gekommen ist, stellt sich die Frage, ob die Pille überhaupt auf den Markt kommen soll ...Dieser packende Debütroman der vielversprechenden Autorin Yvonne Zitzmann kreist um das brisante Thema, was medizinisch und wissenschaftlich noch zu verantworten ist. Er basiert auf tatsächlich in der DDR- Zeit von westlichen Pharmakonzernen durchgeführten Forschungen.

  • von Flora S. Mahler
    24,00 €

    Julie Leyroux ist eine der angesagtesten Konzeptkünstlerinnen. Ihre Wiener Galeristin Ann hat sie groß gemacht. Längst spielt Julie in der internationalen Topliga, Ann wird zunehmend zum Klotz am Bein. Julie Leyroux ist vor allem auch ein weiblicher Don Juan - sie verführt allerdings nicht nur, sondern kann auch lieben. Sehr sogar. Mona zum Beispiel, mit der sie an der Wiener Akademie am Schillerplatz Kunst stu- diert hat. Und Julie ist Schwester, Halbschwester eigentlich, des Pariser Philosophieprofessors Robert; mit Julie kam eine Kraft in sein Leben, die er ihr am Ende zurückgeben kann. Mona, Ann und Robert: Sie erzählen ihre Geschichten mit Julie Leyroux, deren Fäden sich nach und nach zu einem großen, mitreißenden Tableau verweben.Fabelhaft gelingt Flora S. Mahler mit ihrem Erstling eine Nahaufnahme des Kunstbetriebs, eine authentische Innenschau der Gefühls- und Arbeitswelten der Thirtysomethings - ein Roman, der mit den nahelie- genden und zugleich großen Themen des Lebens berauscht: der Liebe, der Arbeit, dem Tod und dem Weltall.

  • von Franz J. Gangelmayer
    25,00 €

    Das sogenannte 20er Haus im Wiener Schweizergarten (heute: Belvedere 21), das Philips-Haus am Wienerberg und die BMW-Konzernzentrale in München sind wahrscheinlich die bekanntesten seiner über 400 realisierten Bauwerke und machten Karl Schwanzer zu einem international hoch angesehenen Architekten. Bis heute steht sein Name wie kaum ein anderer für die moderne Nachkriegsarchitektur - und das nicht nur in Österreich.Gerade Schwanzers Studien- und erste Arbeitsjahre boten bislang viel Raum für Interpretationen, insbesondere seine Dissertation und Tätigkeit in Polen während der Herrschaft der Nationalsozialisten sowie seine Flucht und der Wiederanfang nach dem Krieg. Aufgrund der bislang schmalen Aktenlage wurden sie von der zeitgeschichtlichen Forschung weitgehend ausgeklammert. Dieser weiße Fleck in der Biografie des renommierten Architekten gewinnt nun Farbe, zumal Franz J. Gangelmayer auf unbekannte und unveröffentlichte Quellen im In- wie im Ausland zugreifen konnte. Diese gewähren zudem Einblick in das Leben eines zielstrebigen jungen Mannes - ein wichtiger Baustein in der Biografieforschung!

  • von Peter Stephan Jungk
    25,00 €

    Der Schriftsteller und Filmemacher Peter Stephan Jungk setzt sich in diesem Buch mit dem welterfahrenen Galeristen und Ausstellungskurator Peter Pakesch auseinander.Schon als Gymnasiast mischt Pakesch im Forum Stadtpark mit und jobbt beim Steirischen Herbst. Alfred Kolleritsch ist damals sein Lehrer, und mit seinem Freund Wolfgang Bauer zieht er durch die Grazer Nächte. In den 1980ern gilt seine Galerie gleich hinter dem Wiener Stephansdom als lebendigster Treffpunkt der heimischen und internationalen Avantgarde. Franz West, Heimo Zobernig oder Herbert Brandl erlangen durch Pakesch Weltbedeutung. Ilya Kabakov, Joseph Kosuth, Sol LeWitt, John Baldessari, Martin Kippenberger oder Albert Oehlen bringt er nach Österreich. Der Grazer Kunstverein, die Kunsthalle Basel, das Universalmuseum Joanneum sind nur die äußeren Stationen dieser Karriere.Mit den wichtigsten Kunstmetropolen engstens vernetzt, ist Pakesch nicht nur Aussteller von Kunst, sondern auch Coach seiner Künstler und gelegentlich "Filter" auf dem Weg zum Werk.Dieses Buch gibt manch insiderischen, kritischen, bisweilen auch anekdotischen Blick hinter die Kulissen frei: auf einen wirkmächtigen Impresario der zeitgenössischen Kunst.

  • von Christina Maria Landerl
    19,00 €

    Alles von mir - was für eine Ansage! In ihrem neuen Roman, der mit den Genres Roadmovie und Biopic spielt, schickt Christina Maria Landerl ihre Protagonistin in den Süden der USA, an die Wiege des Blues: Vier Bundesstaaten, unzählige Motels, zwei Städte mit dem Namen Jack- son liegen auf dem Weg der Reisenden - und dann noch jede Menge Erinnerungen an die eigene Vergangenheit.Es ist eine abwechslungsreiche Fahrt, auf die sie uns mitnimmt, durch trostlose und verwunschene Landschaften, die, genau wie die wiederkehrenden Traumsequenzen, an die Filme von David Lynch denken lassen. Den Soundtrack zum Roadtrip liefern die "Empress of Blues", Bessie Smith, Country-Ikone Patsy Cline und vor allem Billie Holiday, deren Autobiografie (aus Zufall?) zur Reiselektüre wird.Ein berührender Roman - virtuos in seiner Dezenz - über Verletzlichkeit und Schmerz, vor allem aber über die Stärke der Frauen und die der Musik, über den Wahrheitsgehalt von Erinnerungen und das Recht, die eigene Geschichte zu erzählen.

  • von Friedrich Buchmayr
    28,00 €

    "Das interessiert doch keine Katz'", soll Anton Bruckner, der geniale Organist und Komponist, auf die Frage eines Biografen nach Details aus seinem Leben geantwortet haben - und tatsächlich gab er so gut wie nichts über sich preis. Diese Verborgenheit von Bruckners Persönlichkeit sei, so Hans-Joachim Hinrichsen, für die biografische Forschung nichts Geringeres als ein Skandal.Friedrich Buchmayr hat Bruckner nun "überlistet": Er lässt dessen Biografen August Göllerich eine fiktive Konferenz einberufen, zum umstrittenen Thema "Anton Bruckner und die Frauen". Dutzende Zeitzeugen folgen dem Aufruf. Erlebnisse werden berichtet, Interpretationen und Meinungen prallen aufeinander, die Debatte nimmt ihren Lauf. Mitunter kommt es zu hitzigen Wortgefechten, etwa über Bruckners intimes Leben.Dieses wissenschaftlich-fundierte "Geistergespräch" bringt Stereotypen im gängigen Brucknerbild ins Wanken und bereitet den Weg für eine neue Sicht auf das Leben eines der wichtigsten und innovativsten Tonschöpfer.

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