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  • von Matthias Zschokke
    24,00 €

    »Seine Frau schaute ihn an. Nach einer Pause ­öffnete sie den Mund und holte ein wenig Luft, um etwas zu sagen. Dann schloss sie den Mund wieder. Es fiel ihr keine Antwort ein. Sein Versuch, das Schicksal zu erklären, überzeugte sie nicht.«Eigentlich müsste Peter ein unglücklicher Mensch sein, aber der Zufall, oder eine gütige Vorsehung, hat dafür gesorgt, dass dem höflichen Beamten ein »Empfindungschromosom« fehlt. Es scheint alles an ihm abzuperlen wie an einer Regenhaut. Doch als er zufällig zum Reisebegleiter eines fremden Jungen wird, entspinnt sich eine zarte, beinahe zärtliche Beziehung zwischen dem grauen Peter und Zéphyr, dem Jungen mit der orange­farbenen Schwimmweste. »Zschokke ist ein Meister der Gestaltung der Ereignislosigkeit, des Understatements, der Sensationen des Gewöhn­lichen in scheinbar purer Poesie; seine Texte pendeln dabei stetig zwischen unverhohlener Melancholie und betörender Beschwörung kleinster Glücksmomente.«Hans Ulrich Probst

  • von Fabio Andina
    26,00 €

    Der Brief des Anwalts ist unmissverständlich: Seine Frau will die Trennung, er muss die gemeinsame Wohnung verlassen, der Sohn bleibt bei der Mutter, das Auto kann er behalten. Weil er arbeitslos ist, hat er keine andere Wahl, als in ein altes Ferienhaus in einem Bergdorf zu ziehen, eine Stunde von der Stadt entfernt. Getrieben von der Angst, auch noch seinen Sohn zu verlieren, rast er den Berg hinauf und hinunter, nimmt jeden Gelegenheitsjob an, den er bekommen kann, pendelt zwischen seinem Psychiater und seiner Anwältin, pumpt sich voll mit Bier und Tabletten. Die Tage ohne Arbeit verschwimmen im Delirium, bis er anfängt, seine Umgebung wahrzunehmen, den Garten in Ordnung zu bringen, im Kamin Feuer zu machen. Er beginnt wieder zu malen, wie früher, wie Alfonso Ossorio, sagt man ihm, einer, der gemalt habe wie Jackson Pollock, nur ein bisschen anders. Vor allem aber wird das Ferienhaus zum Refugium, das er jedes zweite Wochenende mit seinem Sohn teilt. Hier ist Raum für Spiele und Vertrautheit. Hier kommt, zusammen mit dem Winter, langsam wieder Ruhe in sein Leben."Davonkommen" ist ein einziges großes Decrescendo. Der Roman kann, muss aber nicht, als Vorgeschichte zu "Tage mit Felice" gelesen werden.

  • von Danny Schlumpf
    28,00 €

    Jedes Jahr liefern die Pensionskassen-Versicherten in der Schweiz 20 Milliarden Franken an die Finanz-industrie ab. Blo merkt das niemand. Denn Banken und Versicherungen haben das Sozialwerk der zweiten Saule in ein intransparentes Gebuhrensystem verwandelt, das ihnen satte Gewinne abwirft. Seit dem Obligatorium fur die berufliche Vorsorge von 1985 unterstutzt der Staat sie dabei: Er zwingt die Versicherten zur Einzahlung - und uberlasst der Finanz-branche die Verwaltung des Geldes. Die Gesetze sind lasch, die Aufsicht ist schwach. Auch, weil viele Politiker am System mitverdienen. Die Folge sind Skandale wie das Debakel der Pensionskasse Phoenix, in dem die Schwyzer Kantonalbank eine entscheidende Rolle spielt. Das gebuhrengetriebene System der zweiten Saule sorgt auerdem dafur, dass die Finanzindustrie das Vorsorgevermogen zum Nachteil der Versicherten falsch anlegt. Hatte sie es seit 1985 richtig - namlich passiv und kostengunstig - investiert, lagen heute nicht 1200 Milliarden, sondern 1400 Milliarden Franken im Schweizer Vorsorge-tresor. Jetzt streitet das Parlament uber die Vor-sorge-reform BVG 21. Doch diese Vorlage reicht nicht. Das System muss neu gebaut werden. Damit es den Versicherten dient - und nicht der Finanzbranche.

  • von Franco Supino
    29,00 €

    Was ware in Neapel aus ihm geworden, in der Stadt seiner Eltern? Als Kind plagte ihn die Angst, die Schweiz und alle seine Freunde verlassen zu mussen. Darum war es fur ihn wie eine Befreiung, als 1980 in Suditalien die Erde bebte und innerhalb von neunzig Sekunden die Ruckkehrplane der Eltern in Schutt und Asche lagen. Nach dem Tod des Vaters, viele Jahre spter, begibt sich der Erzhler auf Spurensuche nach Neapel, eine Stadt, deren Sprache er spricht, deren Gesetze ihm aber fremd sind. Auf einer Restaurantterrasse mit Blick auf den Golf von Neapel hrt er zum ersten Mal den Namen Antonio Esposito. Ein Allerweltsname, aber dieser Antonio Esposito ist anders, ist ein gestohlenes Migrantenkind aus Westafrika, das in einen Camorra-Clan aufgenommen wurde, eine kriminelle Karriere machte und dann spurlos verschwand. Das mgliche Schicksal des schwarzen Camorrista lsst den Erzhler nicht mehr los. Immer wieder kehrt er nach Neapel zurck, sieht sein verpasstes Leben mehr und mehr in dem von Antonio verwirklicht. Aber was ist aus Antonio geworden? Ist er tot? Hat er eine neue Identitt angenommen? Oder lebt er im hoffnungslos berfllten Castel Volturno als Namenloser unter Tausenden von afrikanischen Migranten?

  • von Marco Volken
    35,00 €

  • von Daniel Strassberg
    25,00 €

    Daniel Strassberg verbindet in seinen lebensnahen philosophischen Essays auf eine bestechende Weise seine psychoanalytische Erfahrung mit philosophischen Gedanken, und nie fehlt ihnen ein aktueller Bezug. Seine Uberlegungen kreisen alle um das Verhaltnis des Einzelnen zur Gesellschaft und speisen sich aus einem tiefen Wissen darum, dass der Mensch aus der lebendigen Gesamtheit seiner Eigenschaften und nicht aus etwas Einzelnem, Bestimmtem, seinem Bewusstsein etwa, besteht. Er beschaftigt sich mit Fragen wie, wo der Umschlagpunkt einer Befreiungsbewegung in etwas Totalitares liegt oder ob wir unserer Existenz ein ubergeordnetes Ziel geben mussen, um Erfullung zu erlangen, oder warum unsere Demokratien mehr gelassene Skepsis brauchen als kontroverse Debatten. Es finden sich so schone Vorschlage darin wie der, den Monat Juni doch mal einfach meinungsfrei zu halten, seine vermeintlichen Uberzeugungen abzulegen, keine Likes, keine Bewertungen, keine Urteile, keine Behauptungen, nur Beschreibungen und Erzahlungen von sich zu geben. Das ist zwar nicht einfach, aber man kommt ohne seine Meinungsrustung den Dingen und den Menschen naher, verborgene Eigenschaften werden spurbar, die vielfaltiger und farbiger sind und voller Widerspruche.

  • von Andreas Weissen
    34,00 €

  • von Beat Ringger
    25,00 €

    Zwei Dutzend groe Pharmakonzerne beherrschen die globale Pharmaindustrie. Sie entscheiden daruber, welche neuen Wirkstoffe bis zur Marktreife entwickelt werden und welche nicht. Mageblich sind dabei die Gewinnaussichten. Die Ziellatten fur Profitraten liegen weit hoher als in anderen Branchen. Aktuell werden bakterielle Krankheitserreger gegen die heute verfugbaren Antibiotika resistent, aber die Pharmaindustrie entwickelt wegen der zu geringen Profitmargen keine neuen Antibiotika. Und patentgeschutzte Medikamente sind malos uberteuert. Wir brauchen neue Regeln, eine Gesundheitspolitik, die die Grundversorgung der Brger und Brgerinnen garantiert und schtzt. Die Politik muss das Zepter wieder in die Hand nehmen, Transparenz und Kooperation durchsetzen. Die Pharmamonopole mssen aufgebrochen werden. Die Preise von Medikamenten, Vakzinen und medizinischen Gerten sollten auf der Basis ausgewiesener Kosten festgelegt werden. Alles, was mit ffentlichen Geldern oder in ffentlichen Institutionen entwickelt wird, kann mit offenen Patenten fr die Gesellschaft gesichert werden. Die teuren klinischen Studien sollten in Absprache mit der WHO international koordiniert und mit Sondersteuern finanziert werden. Die Aufgabe, kommende Gesundheitskrisen solidarisch zu meistern, und die Frage nach der Zukunft der menschlichen Zivilisation hngen eng zusammen. Eine "e;Pharma frs Volk"e; ist deshalb von groer Dringlichkeit.

  • von Dacia Maraini
    25,00 €

    Dacia Maraini traumt von Pasolini, noch immer, fast funfzig Jahre nach seinem Tod. Ihre Traume rufen Erinnerungen wach, Erinnerungen, die Maraini mit ihrem unsterblichen Freund teilen mochte. Darum schreibt sie ihrem caro Pier Paolo Briefe, sehr personliche Briefe, in denen sie ihn fragt: Erinnerst du dich? Einfuhlsam, aber nie sentimental erzahlt Maraini von der Unruhe, die Pasolini beherrscht hat, von seiner Zerbrechlichkeit als Privatperson und seinem Furor als Kunstler. Aus zeitlicher Distanz liest sie noch einmal seine Gedichte, begibt sich auf eine Gedankenreise, die manchmal ins Ungewisse fuhrt. Daneben stehen sehr konkrete, sinnliche Erzahlungen von gemeinsamen, zum Teil abenteuerlichen Erlebnissen. Es sind vor allem Erinnerungen an Filmrecherchen in Afrika, beschwerliche Reisen, auf denen sie Maria Callas einmal begleitet hat. Unausloschlich sind fur Maraini auch die Erinnerungen an den gewaltsamen Tod ihres Freundes und an den Gefangnisbesuch bei Pino Pelosi, dem angeblichen Morder Pasolinis. Caro Pier Paolo ist das stille, faszinierende Portrt zweier groer Persnlichkeiten und ein Hohelied auf die Freundschaft.

  • von Thomas Bachmann
    35,00 €

    Aargau? Jurapark? - Basel im Westen, Zürich im Osten, im Norden der Rhein, im Süden das betriebsame Mittelland - und mittendrin liegt ein Regionaler Naturpark. Kein abgehobenes Paradies, kein stilles Niemandsland, sondern eine Landschaft mit Weite, mit vielfältigen Dörfern und Menschen, die hier zu Hause sind und ihr Auskommen finden. Hier wird gelebt und getüftelt, hier wird gebaut, gepflegt und produziert. Der Jurapark Aargau ist ländlich, mit Obstgärten, Weiden und Four-wheel drive, mit ausgedehnten Wäldern, innovativer Landwirtschaft und Überlandleitungen. Aber 'Jurapark Aargau' ist auch ein Label für regionale Produkte und Naturnähe. Und der Jurapark ist ein Erholungsgebiet.14 Wandervorschläge führen durch diesen Park. Sie reichen von zweistündigen Spaziergängen bis zu tagesfüllenden Unternehmungen. Hinzu kommen drei Tagesausflüge mit Kindern und drei Tipps, den Jurapark und seine weitere Umgebung mit dem Velo zu entdecken. Die Höhenunterschiede halten sich in Grenzen, die Weitsicht reicht trotzdem zum Alpenkranz oder in den Schwarzwald hinein. Und dann sind da noch der Heimatlosenplatz, der Plateosaurier und das besondere Bienenhotel. Und die Chriesi! Aargau? Jurapark? - Aber sicher!

  • von Leta Semadeni
    24,00 €

    Immer, wenn sie uber den Grovater in Tamangur nachdenkt, schaut sie nach oben und hat diesen Blick. Er hatte Fue wie Seide, sagt die Gromutter und schaut die Decke an. Sie schaut durch die Decke hindurch die verschiedenen Himmel an, und am liebsten schaut sie zu den Wolken hoch. Dort oben muss Tamangur sein, denkt das Kind.

  • von Philipp Bachmann
    21,00 €

  • von Cédric Herrou
    18,00 €

    Dieses Buch ist das außergewöhnliche und bewegende Zeugnis eines Mannes, der sich gegen den Zynismus der Behörden auflehnt. Eigentlich wollte Cédric Herrou, der Welt überdrüssig, ein einfaches und zurückgezogenes Leben als Olivenbauer im abgeschiedenen Royatal führen. Doch dann sah er immer mehr Geflüchtete an der französisch-italienischen Grenze stranden, wenige Kilometer von seinem Hof entfernt. Er sah, wie die Polizei sie systematisch - und widerrechtlich - an der Weiterreise hinderte. Und er sah das Elend und Leid in den Augen dieser Menschen. Wie viele andere hätte er seine Tür geschlossen halten und wegschauen können, entschied sich aber dafür, im Namen der Menschenwürde diesen Vertriebenen und Misshandelten zu helfen. Er brachte sie auf seinem Hof unter und fuhr sie zum nächstgrößeren Bahnhof, von wo aus sie ins Landesinnere gelangen konnten. Schritt für Schritt baute er seine Aktivitäten aus. Zunächst sammelte er im Internet Spenden für den Kauf eines größeren Autos, dann verwandelte er sein Zuhause in ein improvisiertes Empfangszentrum, wo Geflüchtete dank seines hartnäckigen juristischen Kampfes schließlich auch ein Asylgesuch stellen konnten. Sein Engagement, über das immer mehr nationale wie internationale Medien berichteten, trug ihm zahllose Verhaftungen und Prozesse ein. Gleichzeitig machte es ihn zum Gesicht des zivilgesellschaftlichen Widerstands gegen die unmenschliche Abschiebungspraxis des französischen Staates im Royatal. "Ändere deine Welt" liest sich spannend wie ein Krimi. Die Autobiografie zeichnet die persönliche Entwicklung Herrous vom apolitischen Punk über den eremitischen Bauern zum Migrationsaktivisten in den Jahren 2015 bis 2020 nach.

  • von Alice Grünfelder
    29,00 €

    Wie soll man uber ein Land schreiben, das es offiziell nicht gibt? Das keinem Vergleich standhalt und immer wieder von neuem uberrascht? Taiwan, die kleine Insel und Chipgromacht vor der sudchinesischen Kuste, hat in den letzten Jahrzehnten eine enorme gesellschaftliche Wandlung durchlaufen. Burgerrechtsbewegungen ist es zu verdanken, dass der Ubergang von einer Jahrzehnte andauernden Militardiktatur zu einer der offensten und lebendigsten Demokratien Asiens so friedlich verlaufen ist. Sechs Monate verbrachte die Sinologin und Schriftstellerin Alice Grnfelder auf Taiwan. Gesehenem, Gehrtem ist sie nachgegangen, hat ber ihre Beobachtungen mit Taiwanerinnen gesprochen, hat versucht zu recherchieren, was sie nicht verstand. Ihre Collage aus Erlebtem, Notizen und berlegungen, Reportagen und essayistischen Miniaturen ist von lichter Leichtigkeit und verliert doch nie an Prgnanz, etwa in der Beschreibung gesellschaftlicher Zusammenhnge und historischer Exkurse. Es sind krzere Texte, jeweils berschrieben mit einem Stichwort; sie sind alphabetisch geordnet, reichen von Abschied bis Zeichen. Ob es um Wolken und Wasser geht, Mllabfuhr und Demonstrationen, Tempel und Gtter, Brcken, Flsse und Meere - jede Betrachtung beleuchtet eine Facette dieser fragilen Insel entlang der Bruchlinien des Alltags.

  • von Boos Susan
    25,00 €

    Was tun mit gefährlichen Menschen? Mit Männern, die gemordet oder Kinder missbraucht haben? Und die eventuell wieder rückfällig werden? Sie lassen sich vielleicht resozialisieren, aber eben nur vielleicht. Deshalb wurde die Verwahrung eingeführt, die unbefristete Haft - um die Gesellschaft vor denen zu schützen, die es wieder tun könnten.Susan Boos spricht mit Fachleuten, mit Verwahrten und mit deren Angehörigen. Der berühmte Gutachter Frank Urbaniok erzählt, wie er sein Diagnosemodell Fotres entwickelt hat, mit dem festgestellt werden soll, wer wirklich gefährlich ist und drinnen bleiben muss. Herr Vogt berichtet, warum er es nicht aushält, länger verwahrt zu sein und sich gerne mit Exit das Leben nähme. Frau Scherer macht sich Vorwürfe, weil sie glaubt, sie sei mitschuldig, dass ihr Sohn als Pädophiler verwahrt worden ist.Susan Boos reist durch die Archipele der Verwahrung - vom Schweizer System, in dem Verwahrte gewöhnliche Gefangene sind, über Deutschland, wo sie in besonderen Gefängnissen leben, bis in die Niederlande, wo man ihnen hinter Zäunen ein möglichst normales Leben bieten möchte. Zurück in der Schweiz, erfährt sie von Rechtsprofessor Martino Mona, warum es im Rechtsstaat keine Verwahrung geben sollte und was er mit gefährlichen Menschen täte.

  • von Romana Ganzoni
    20,00 €

  • von Gino Vermicelli
    29,00 €

    Idyllisch eingebettet in die Alpen liegt zwischen den schweizerischen Kantonen Tessin und Wallis das italienische Ossolatal. 1944 vertreiben die Partisanen hier nach harten Kämpfen vorübergehend die deutsche Wehrmacht und ihre faschistischen Handlanger. Gino Vermicelli, damals selbst aktiver Widerstandskämpfer, schildert in seinem autobiographisch gefärbten Roman die entscheidenden Etappen dieses Krieges im Krieg. Antiautoritär und antimilitaristisch geleiten Politkommissar Simon und Kommandant Emilio ihre Leute durch spannungsgeladene, hoffnungsvolle, aber auch tragische Monate, in denen die gesellschaftlichen und politischen Grundlagen für das Nachkriegsitalien gelegt werden. Die Dialoge der beiden Protagonisten - der eine Kommunist, der andere Katholik - tragen das Buch. Bar jeder Soldatenromantik philosophieren sie über Sinn und Unsinn ihres Tuns, über das Wesen des Menschen sowie über ihre Träume und Hoffnungen für die Zukunft. 50 Jahre nach Kriegsende verfasst, hebt Die unsichtbaren Dörfer Aspekte wie die Rolle der Frauen im Widerstand, den Umgang mit Sexualität und die übersteigerten Erwartungen an die Zeit nach dem Faschismus schärfer hervor, als dies ein zeitgenössischer Bericht vermocht hätte. Dies macht den Roman ebenso historisch wie aktuell.

  • von Marie-Hélène Lafon
    23,00 €

    Die Familie birgt ein Geheimnis, das Geheimnis um den Vater Andrés, das der Sohn in dem Moment aufzudecken beginnt, da er selbst Vater wird. André ist der Sohn von Gabrielle und Paul. Die beiden sind sich 1919 im Krankenzimmer des Gymnasiums von Aurillac begegnet, Gabrielle als Krankenschwester, Paul als sechzehn Jahre jüngerer Internatsschüler. Gabrielle strebt aus der provinziellen Enge fort und folgt Paul nach Paris, obwohl sie weiß, dass die Beziehung nicht andauern kann. Als sie schwanger wird, erfährt Paul nichts davon. André wächst behütet in der Familie von Gabrielles Schwester Hélène mit seinen fröhlichen Cousinen auf, und doch bleibt die Vaterstelle leer.Der Roman ist kunstvoll aufgebaut. Zwölf Kapitel, jedes mit einem Datum überschrieben, verschränken sich zu einer Familiengeschichte über drei Generationen und hundert Jahre, 1908 bis 2008. In jedem wird eine Begebenheit ausgebreitet und durch vorgreifende Gedanken, Erinnerungen in den Zusammenhang gestellt. Lafons Erzählung ist von einer tiefen Zärtlichkeit für ihre Figuren getragen. Man ist mittendrin in ihrer Welt zwischen dem hochgelegenen Dorf im Cantal, der Provinzstadt im Lot und dem fernen Paris, spürt der Veränderung der Lebensverhältnisse nach.

  • von Erich Keller
    23,00 €

    In der Kunstsammlung des Waffenfabrikanten Emil G. Bührle ist die kriegerische Geschichte des 20. Jahrhunderts gespeichert. Kriegsmaterialexporte an NS-Deutschland und in die Hotspots des Kalten Kriegs hatten ihn zum reichsten Schweizer gemacht. Ausgestattet mit unerschöpflichen Mitteln kaufte er Kunstwerke, die durch Ausplünderung und Vertreibung jüdischer Sammler und Galeristen auf den Kunstmarkt gespült wurden. Über Jahrzehnte schlummerte seine Sammlung in einem Privatmuseum und diente dem Ansehen der Familie Bührle. Nun soll sie im Neubau des Kunsthauses Zürich die Stadt als Kulturmetropole aufwerten. So zumindest die Hoffnung eines Zusammenschlusses verschiedener Akteure aus Politik, Wirtschaft und Museumswelt. Wie fand die durch Krieg, Vertreibung und Holocaust kontaminierte Sammlung Einzug in ein öffentliches Museum? Der Historiker Erich Keller zeigt in diesem Buch, wie flüchtig Erinnerungskultur ist - und wie stark die Forschungsfreiheit gefährdet wird, wenn sie unter den Druck einer neoliberalen Standortpolitik gerät. Er erklärt, wie historisch belastete Kunst ökonomisch verwertbar gemacht wird und was Provenienzforschung leisten könnte.Geht es um problematische Provenienzen, ist oft die Rede von "belasteten" Bildern. Doch Kunstwerke aus dem 19. Jahrhundert wussten nichts von ihrer Zukunft. Was aber wollen die Museen von ihrer Vergangenheit wissen? Debatten um Raubkunst drehen sich nicht um eine entrückte Vergangenheit, sondern stellen Fragen nach politischer Verantwortung in der Gegenwart.

  • von Cyrill Stieger
    25,00 €

  • von Fabio Andina
    27,00 €

    Ein Dorf, eingebettet in die Linien der Berge, klebt am Hang, sein Kirchturm ragt wie eine Kerze in die Höhe - eine Spannung zwischen Horizontale und Vertikale, ein typischer Tessiner Moment. Fabio Andina, der uns aus seinem Roman Tage mit Felice als genauer und sinnlicher Beobachter der Natur und des Dorflebens in Erinnerung ist, widmet sein neues Buch den kleinen großen Momenten im Tessin: das erste Morgenlicht, der laut rauschende Gebirgsbach, die Schwere einer Kuh im Gras und ein Dachziegel, der seit dem letzten Winter herunterzufallen droht. Wir entdecken mit dem Autor vierundsiebzig Hirsche am gegenüberliegenden Hang, erhaschen das Läuten des Campanile, den Geruch nach Schnee, zuweilen eine aufkommende Kindheitserinnerung und einmal sogar einen unverhofften Kaffee. Im Zusammenspiel mit den Zeichnungen von Lorenzo Custer, der mit wenigen Strichen das Wirkungsgefüge Mensch-Natur der Tessiner Landschaft festhält, wird in den kurzen Erzählungen - parallel auf Deutsch und Italienisch zu lesen - das Wesentliche dieser geheimnisvollen, von Berg und Tal, Wald, Stein und Wasser und ihren Bewohnern geprägten Welt erkennbar. Horizonte öffnen sich auf einen Reichtum, der in der Kargheit liegt.

  • von Tanja Polli
    40,00 €

    Schätzungsweise 100¿000 Menschen ohne geregelten Aufenthalt leben und arbeiten in der Schweiz. Diese sogenannten Sans-Papiers stammen aus Lateinamerika, aus Osteuropa oder Asien. Sie putzen, hüten Kinder, arbeiten auf der Baustelle, im Restaurant oder bei Bauern. Nicht selten Tag und Nacht, fast immer in prekären Arbeitsverhältnissen zu skandalös tiefen Löhnen. Bis zu 50 Prozent der bezahlten Hausarbeit in der Schweiz verrichten Sans-Papiers. Sie sind, wie man heute sagt, systemrelevant - und doch sehen wir sie nicht. Dieses Buch holt Sans-Papiers aus ihren Hinterhofzimmern und Kellerwohnungen, macht sie sichtbar, ihre Geschichten erfahrbar. Ungefiltert und ungeschönt hält die Journalistin Tanja Polli Gespräche mit Frauen und Männern fest, die in der Illegalität leben müssen. Was hat diese Menschen dazu bewegt, ein Leben im Versteckten auf sich zu nehmen? Was macht es mit ihnen, in ständiger Angst existieren zu müssen? Was sind ihre Ziele, Hoffnungen und Träume? Die Fotografien von Ursula Markus zeigen die porträtierten Sans-Papiers in Alltagssituationen. Jene, die den Weg aus der Illegalität hinter sich haben, bei der Arbeit oder privat im Kreis von Freundinnen und Familie. Andere, die noch drin stecken im Leben in ständiger Angst, an jenen Orten, an denen sie sich so sicher fühlen, dass eine Begegnung mit der Kamera möglich ist.

  • von Philipp Bachmann
    38,00 €

  • von Andreas Zumach
    24,00 €

    Die UNO befindet ich in der schwierigsten Lage seit der Gründung vor 75 Jahren. Ihr mächtigstes Mitglied, die USA, hat mit der UNO-feindlichen »America first«-Politik von Trump die Weltorganisation erheblich geschwächt. Zugleich stellt die Corona-Pandemie die 193 Mitgliedsstaaten sowie die Weltgesundheitsorganisation und die anderen humanitären Programme der UNO vor bislang ungekannte Herausforderungen. Wichtige Reformvorhaben zur Stärkung ihrer Handlungsfähigkeit liegen unerledigt auf dem Tisch. Zudem beschädigt das Versagen des Sicherheitsrates im nun schon zehn Jahre währenden Syrienkrieg die Glaubwürdigkeit der UNO. Mit dem rasanten Machtzuwachs Chinas sowie dem Konflikt zwischen Washington und Peking droht erneut eine Totalblockade des Sicherheitsrates und anderer Teile des UNO-Systems wie im Kalten Krieg.Über all die Probleme geraten die vielen großen Verdienste der Weltorganisation aus dem Bewusstsein. Und es wachsen die Zweifel, ob multilaterale Kooperation, wie sie 1945 mit der UNO institutionalisiert wurde, unter veränderten Rahmenbedingungen überhaupt eine Chance hat. Wird die Weltorganisation sich reformieren können und wieder handlungsfähig sein?

  • von Toni Keppeler
    25,00 €

  • von Cesare Pavese
    32,00 €

    Die Romane führen ins Turin der vierziger Jahre, wo jugendliche Erwartung und Lebensgier, das übermütige Bedürfnis, die Norm zu übertreten, in Desillusionierung und gescheiterte Leidenschaft münden.»Damals war immer Festtag«, so setzt »Der schöne Sommer« ein. Ginia, eine junge Schneiderin, entdeckt die Cafés unter den Arkaden und verliebt sich in den Maler Guido. Bald schon steht sie ihm Modell. Einer Versuchung erliegen auch die drei Studenten in »Der Teufel auf den Hügeln«, die wenig schlafen und viel reden, wenn sie nachts durch die Stadt laufen. Als sie auf dem Landsitz eines Mailänder Dandys ein paar wilde Sommertage verbringen, ist ihrer Jugend abrupt ein Ende gesetzt.Clelia aus »Die einsamen Frauen« könnte einmal die junge Ginia gewesen sein. Die erfolgreiche Modedesignerin kehrt in ihre Heimatstadt zurück, da wird vor ihren Augen die lebensmüde Rosetta, »aufgedunsenes Gesicht und wirre Haare, in einem Abendkleid aus hellblauem Tüll, ohne Schuhe«, auf einer Trage abtransportiert. Die Schattenseite der fröhlichen Serenaden?Paveses »Turiner Romane«, 1950 mit dem Premio Strega ausgezeichnet, haben mit ihrer Aufgekratztheit, der atemlosen Suche nach dem Geheimnis des Lebens und dem seinerzeit neuen jazzhaften Rhythmus auch siebzig Jahre nach Erscheinen nichts von ihrer Modernität verloren. Sie liegen nun vollständig in Neuübersetzung von Maja Pflug vor

  • von Thomas Bachmann
    35,00 €

    Verästelt, verzweigt, verwinkelt - Vallemaggia, Val Bavona, Val Lavizzara, Valle di Peccia. Das Maggiatal und seine Seitentäler im Kanton Tessin wollen entdeckt sein. Zur Vielfalt der Täler kommt das Unten und das Oben hinzu: da die betriebsamen Dörfer, dort die verlässliche Ruhe, da die Zukunft, dort die Vergangenheit. Dazwischen liegt die Gegenwart, und genau dahin führen die Touren dieses Buchs, manchmal flach, dann hinauf über tausendundeine Treppenstufe und durch Kastanienwälder wieder hinab. Der Streifzug durch die Gegenwart zeigt immer wieder Spuren der Vergangenheit, aber auch Projekte der Zukunft: Pflege der Kulturlandschaft, internationale Kunstschule, sanfter Tourismus.Die 40 vorgestellten Wanderungen sind von unterschiedlicher Länge, von verschiedener Schwierigkeit, und sie verlaufen in unterschiedlichen Höhen. Praktische Informationen zu Anreise, Unterkünften, Restaurants und zu Sehenswertem am Wegrand ergänzen die Wandervorschläge.

  • von Fred Frohofer & Werner Vontobel
    13,00 €

  • von Rodolfo Walsh
    20,00 €

    Am 9. Juni 1956 wird in einem Vorort von Buenos Aires eine Gruppe von Männern verhaftet und abtransportiert. Sie stehen im Verdacht, in einen Aufstand gegen die Regierung verwickelt zu sein. Nur wenige von ihnen ahnen, worum es geht und wessen man sie bezichtigt. Aber die Ereignisse nehmen ihren Lauf, und in San Martín kommt es zum Massaker. Doch es gibt Überlebende. Rodolfo Walsh ist der Sache mit den Mitteln des investigativen Journalismus nachgegangen, hat die Überlebenden befragt, ihre Aussagen überprüft und verglichen. Was er vorlegt, ist die Geschichte eines ungeheuerlichen Vorgangs in der Nach-Perón-Ära - und längst ein Klassiker der modernen argentinischen Literatur. 'In literarischer Hinsicht', so Erich Hackl in seinem Nachwort, 'bedeutet Das Massaker von San Martín etwas Neues, weil Walsh hier ein Verfahren erprobt und gleich zur Meisterschaft gebracht hat, das bis dahin kaum angewendet worden ist: Um seinen literarischen Anspruch mit den politischen Erfordernissen zu verknüpfen, verzichtet er auf die Fiktion als Mittel künstlerischer Wahrheitssuche. Das ist neu. Truman Capotes >faktischer

  • von Bernhard Herold
    30,00 €

    Die »größte Wildnis Italiens« befindet sich zwischen Domodossola und dem Lago Maggiore, wenige Kilometer von der Schweizer Grenze entfernt. Die 4. Auflage des Wanderführers enthält neue Fotos, neue Routen und eine neue Etappierung der bestehenden Routen. Dazu wurden alle Informationen zu Übernachtungs- und Verpflegungsmöglichkeiten aktualisiert sowie die Angaben zum öffentlichen Transport auf den neusten Stand gebracht. Zu den nützlichen Angaben zur Planung der Touren kommen Informationen über die Städte Verbania und Domodossola, über die wechselvolle Geschichte des Val Grande und Geschichten von Partisanen, Eremiten, Schmugglern und Köhlern.

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