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  • von Simon Waskow
    59,90 €

    Hegels Phänomenologie des Geistes ist eine Darstellung der philosophischen Wahrheit auf dem Weg einer Darstellung des erscheinenden Wissens. Eine ihrer Bedingungen ist die Sprache, die Hegel als »Dasein des Geistes« thematisiert. Sprache und Darstellung stehen damit in einem systematischen, in der Forschung bislang noch nicht explizierten Zusammenhang.Simon Waskow weist nach, dass die Phänomenologie eine komplexe Theorie der Sprache enthält, ohne die Hegels Theorie des Geistes nicht verstanden werden kann. Dazu greift er insbesondere auf die Hegel-Interpretationen von Robert Brandom und Jacques Derrida zurück. Die Studie arbeitet detailliert heraus, dass Hegels Sprachtheorie sich durch alle Teile der Phänomenologie zieht und ein Kernmoment in dessen Programm einer situierten, kritischen Darstellung des erscheinenden Wissens bildet.

  • von Jens Eisfeld
    39,90 €

    Die jährlich stattfindende Tagung »KOLLOQUIA Triesen« ist ein interdisziplinäres Diskussionsforum für wissenschaftstheoretische Fragen und Probleme in den Sozialwissenschaften, also insbesondere in der Soziologie, der Politologie, der Volkswirtschaftslehre, der Rechtswissenschaft, der Geschichtswissenschaft und der Erziehungswissenschaft. Die »KOLLOQUIA Triesen« will nicht nur das Bewusstsein um den massiven Einfluss wissenschaftstheoretischer Überzeugungen auf die Erkenntnispraxis in den Sozialwissenschaften wachhalten, sondern sie entspricht mit ihrer interdisziplinären Ausrichtung auch der Tatsache, dass von den hier zu diskutierenden Fragen und Problemen meist mehrere, mitunter sogar alle sozialwissenschaftlichen Disziplinen betroffen sind.Die Auftaktveranstaltung der »KOLLOQUIA Triesen« stand 2022 unter dem Generalthema »Rationalität im 21. Jahrhundert« und diente einer Bestandsaufnahme zu den Vorstellungen von Rationalität in den Sozialwissenschaften. Dementsprechend fragen die Beiträge des vorliegenden Bandes aus den Perspektiven verschiedener sozialwissenschaftlicher Disziplinen nach den Inhalten und Grenzen von Rationalitätstheorien, aber auch nach dem Ob und Inwiefern eines Verlustes rationaler Erkenntnispraxis sowie nach der Möglichkeit, bestimmte Vorstellungen von Rationalität politisch umzusetzen.Mit Beiträgen von: Max Albert, Andreas Diekmann, Jan Tobias Fuhrmann, Volker Gadenne, Rainer Hegselmann, Till Neuhaus, Birger Priddat, Roland Reichenbach sowie Anna Roßmann.

  • von David Tüscher
    44,90 €

    In der Reihe »Genozid und Gedächtnis« des Instituts für Diaspora- und Genozidforschung.Es waren keine unglücklichen Umstände, die den promovierten Juristen Dr. Erich Isselhorst am Morgen des 23. Februars 1948 vor das französische Erschießungskommando in Straßburg brachten. Isselhorst, der in den beiden vorherigen Jahren in drei Gerichtsprozessen jeweils zum Tode verurteilt wurde, hatte in seiner Laufbahn bei der Geheimen Staatspolizei den NS-Terrorapparat in leitenden Funktionen durchlebt und mitgestaltet. Nach der Leitung verschiedener Dienststellen während der Vorkriegszeit wurde Isselhorst kurz nach Beginn des Angriffs auf die Sowjetunion zu den Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei abkommandiert. An dieser Stelle wirkte er an zahlreichen Massenverbrechen im rückwärtigen Armee- und Heeresgebiet mit. Im Jahr 1944 wurde Isselhorst dann nach Straßburg versetzt, wo er als Befehlshaber der Sicherheitspolizei bis zum Eintreffen der alliierten Truppen fungierte. Trotz seiner Positionen und der Beteiligung an den NS-Verbrechen ist Isselhorst bislang in der NS-Forschung kaum in Erscheinung getreten. Die Studie befasst sich grundlegend mit der Verwendung von Ego-Dokumenten in der oftmals strukturanalytisch geprägten NS-Täterforschung. Sie zeigt anhand des umfangreichen Quellenbestands von Erich Isselhorst auf, wie ein unmittelbar an den Gewaltverbrechen mitwirkender NS-Täters sich historisch und sozial selbstverortet, wie er das Geschehen reflektiert und wie seine Beurteilung des eigenen Handelns sich verändert.Die Analyse offenbart zudem seltene Einblicke in den Alltag, die Arbeitsprozesse und die sozialen Beziehungen der Akteure innerhalb des NS-Vernichtungsapparats. Die retrospektiven Selbstzeugnisse werden ferner dafür herangezogen, um an ihnen narrative Selbstbilder aufzuzeigen, die maßgeblichen Einfluss auf die individuelle Rationalisierung und die Legitimierung der begangenen Verbrechen hatten. So kann nachvollzogen werden, wie Isselhorst anhand seiner eigenen Biographie argumentierte und damit Selbstbilder konstruierte, die seiner kohärenten Selbstverortung nach dem Krieg entsprachen.

  • von Jens Loenhoff
    34,90 €

  • von Michael R. Müller
    34,90 €

    »Wissenschaft ist das, was anerkannte Wissenschaftler als Wissenschaft anerkennen.« Konnte sich Odo Marquard Mitte der 1980er Jahre noch der breiten Anerkennung seines Plädoyers für die Unbestimmbarkeit und für die Unersetzlichkeit wissenschaftlichen Wissens sicher sein, erscheint Wissenschaft heute nicht wenigen nur mehr als gesellschaftliche Institution wie andere auch - und ihr Wissen wie ein Angebot zur lebensweltlichen Orientierung unter vielen. Dass moderne Gesellschaften in wissenschaftliche Institutionen und Programme investieren, mag im Sonderauftrag des Wissenschaftsbetriebs gründen, jenes »gewagte Wissen« (Plessner) bereitzustellen, das gedankenspielerische, zunächst unpraktisch anmutende und für manche durchaus beunruhigend unabgeschlossene Zugänge zu allem eröffnet und offenhält, was gesellschaftlich als wirklich, wirklichkeitsmöglich oder wirklichkeitsrelevant erscheinen kann. Doch entgegen diesem tradierten Ideal von Wissenschaft im kategorischen Konjunktiv kann sich moderne Wissenschaft immer weniger unabhängig wähnen und muss die Freiheit des akademischen Feldes vor weitreichenden gesellschaftlichen Ansprüchen oder politischen Vereinnahmungsversuchen schützen.Die Beiträge des Bandes erörtern die Bedingungen, unter denen sich Wissenschaft - nicht zuletzt unter den Vorzeichen der jüngsten Debatten um Klimawandel, Pandemie und Migration, um Cancel Culture, Digitalisierung und Anthropozän - zunehmend mit Ansprüchen gesteigerter Einfachheit, Evidenz und Anwendbarkeit konfrontiert sieht. Sie diskutieren die Folgen einer Entwicklung, in der unterschiedliche Wissenschaftsverständnisse und verschiedene Vorstellungen vom Verhältnis zwischen akademischen und alltagspragmatischen Deutungs- und Handlungspraktiken zusehends in verschärfte Konkurrenz zueinander rücken.

  • von Kristin Platt
    59,90 €

  • von Martin W. Schnell & Lukas Nehlsen
    39,90 €

    In allen gesellschaftlichen Bereichen kommt es zunehmend zu Begegnungen des Menschen mit »künstlicher Intelligenz« (KI) in Form von Kommunikationen und Interaktionen. Die Begegnung wird offensichtlich zu einer zukunftsweisenden Form, da im Zeitalter der Digitalisierung technische Effekte nicht mehr durch Schalter, Knöpfe oder Regler, sondern zunehmend via Sprachsteuerung ausgelöst werden. Die Digitalisierung versetzt uns, aufgrund der Anredeform, in eine Art von Begegnung mit Maschinen.Begegnungen mit Künstlicher Intelligenz produzieren Selbstverständlichkeiten und Normalitäten, die als solche zu unbefragten Beständen der Lebenswelt werden können. Die Beiträge des Bandes untersuchen Formen und Inhalte dieser Begegnungen. Was bedeutet es, mit einer Maschine zu musizieren, sich von einem Roboter pflegen und berühren zu lassen, mit einer KI ein intelligentes Gespräch zu führen? Wird in der Begegnung eine KI vom Ich als Du oder als Anderer anerkannt? In welcher Hinsicht werden KIs zu »normalen« Partnern des Alltags und verändern dadurch unsere Lebenswelt? Gibt es neue Antworten auf die alte Frage nach dem »Geist« in der Maschine? Oder muss diese Frage heute ganz anders gestellt werden?Die Begegnungen mit künstlicher Intelligenz fordern dazu heraus, die Zusammenhänge von Intersubjektivität, Technik und Lebenswelt neu zu beschreiben und zu bewerten. Der vorliegende Band geht dieser Herausforderung nach.

  • von Ludger Heidbrink
    45,00 €

    Der Ruf nach Verantwortung bildet ein Kennzeichen moderner Gesellschaften. Die Ausbreitung des Verantwortungsbegriffs beruht jedoch nicht auf sicheren ethischen Grundlagen, sondern ist vielmehr ein Symptom der normativen Ungewissheit hochkomplexer Gesellschaften.Die Kritik der Verantwortung bietet zum einen eine systematische Geschichte der Verantwortungsphilosophie von Kant bis zur Gegenwart. Zum anderen liefert sie eine moralphilosophische Analyse der Gegenwartsgesellschaft und ihrer diversen soziologischen, juristischen und politologischen Verantwortungsdiskurse. Die Verklammerung dieser beiden Stränge ermöglicht eine kritische Würdigung der vielfältigen Vorstellungen von Verantwortung. Auf der so gewonnenen Grundlage erarbeitet Heidbrink eine verantwortliche Konzeption von Verantwortung, die sich ihrer Bedingungen und Grenzen bewusst ist.

  • von Matthias Bau
    29,90 €

    Wilhelm von Humboldt, Charles S. Peirce, Hermann Paul, Ferdinand de Saussure, Karl Bühler, Ludwig Wittgenstein, Roman Jakobson, Alfred Schütz und Gerold Ungeheuer - sie alle gehören zu den Klassikern der Sprachwissenschaft. Viele Ergebnisse ihrer Forschungen sind für uns heute so selbstverständlich, dass die Urheber in den Hintergrund geraten sind. Teilweise werden ihre wichtigen Beiträge auch nur verkürzt wiedergegeben oder haben gar nicht erst die Aufmerksamkeit erfahren, die ihnen gebührt.Der vorliegende Band entreißt diese Wegbereiter eines wissenschaftlichen Sprachverständnisses dem Vergessen und beweist ihre anhaltende Relevanz für den Forschungsbetrieb. Er versammelt Originaltexte, um das Bewusstsein für die Ursprünge und Grundlagen der Sprachwissenschaften zu schärfen. Kurze Geleittexte stellen die Autor:innen vor und erläutern geschichtliche Ausgangspunkte sowie theoretische Kontexte.

  • von Thomas Vesting
    34,90 €

    Rechtssubjektivität ist kein allzu prominentes Thema in der Rechtstheorie. Und wenn doch, dann zumeist in Konzeptionen, in denen diese als Kehrseite eines zentralen sinngebenden Subjekts erscheint. Thomas Vesting zeigt, dass die Bedeutung der Rechtssubjektivität für die westliche Zivilisation damit verfehlt wird. Rechtssubjektivität geht für ihn aus einer sich von den Beschränkungen der Tradition befreienden Subjektivität hervor. Damit geht eine freie, in der Gesellschaft zerstreute Wissensgenerierung einher, eine Kultur der Imagination, des Machens und der Konstruktion.Diese Mächte bringen - zunächst im frühmodernen England - eine technische und kommerzielle Lebenswelt auf den Weg, die nicht mehr zur Ruhe kommt. Für die Kultivierung dieser Unruhe leisten der Gentleman, der Manager und der Homo Digitalis einen wichtigen Beitrag: Sie verkörpern drei Ideale des modernen schöpferischen Menschen, für den gesellschaftliche Freiheitspraktiken Teil seiner Subjektivität sowie Formen zur Erfindung immer neuer Technologien und zur Schaffung einer nachhaltig prosperierenden Wirtschaft sind.Rechtssubjektivität hat deshalb zwei Seiten: Die sichtbare Seite des »konstituierten « Rechts mit seinen förmlichen Institutionen; und eine nicht auf Anhieb erkennbare und teilweise undurchschaubar bleibende Seite von in der Gesellschaft »instituierten« informellen Institutionen. Auf diese Seite der westlichen Kultur kommt es Vesting an: In der Integrität eingebürgerter Freiheit steckt ein Erbe, ohne das es auch in Zukunft keine innerlich unruhige und für Innovationen offene Gesellschaft geben wird.

  • von Dilek Dizdar
    24,90 €

    Das Konzept der Humandifferenzierung bezeichnet einen Forschungsansatz zu der Frage, wie Menschen sich unterscheiden: sowohl voneinander als auch von nicht-menschlichen Entitäten wie Tieren und Artefakten. Die kulturelle Differenzierung von Menschen läuft zeitgleich in verschiedenen Sinnschichten des Kulturellen ab: Sie wird perzeptiv durch kognitive Schemata vollzogen, sprachlich durch Lexeme, Redewendungen und grammatische Strukturen, diskursiv durch Erzählungen, populäre und gelehrte Thematisierungen, praktisch durch situierte Tätigkeiten und habitualisiertes Gebaren, sozialstrukturell durch soziale Gebilde von Organisationen über imaginierte Gemeinschaften bis zu gesellschaftlichen Teilsystemen, und schließlich auch in materiellen Infrastrukturen aus habituell geformten Körpern, Artefakten und Kommunikationsmedien. Der Band versammelt theoretische Überlegungen und empirische Analysen aus Soziologie, Sozialpsychologie, Ethnologie, Geschichts- und Translationswissenschaft, Theater- und Medienkulturwissenschaft, Amerikanistik, Afrikanistik und Germanistik. Seine Beiträge untersuchen Ordnungsprozesse von feinen kognitiven Unterscheidungen über die verschiedenen Aggregatzustände der Sprache und die bürokratische Rekategorisierung von Flüchtlingen bis zur Geschichte gesellschaftlicher Differenzierung. Sie analysieren Grenzverwischungen: in Translationsprozessen, in der Ambiguität der Bildstrecken von Lifestyle-Magazinen, in der spielerischen Camouflage des Translanguaging und den Seiten¬wechseln von Schauspielern, in der Kombination von Leistung und Behinderung in der Bühnengeschichte und im systematischen Vergleich von Alter und >Rasse

  • von Stefan Hirschauer
    24,90 €

    Kulturelle Wirklichkeiten werden durch sinnhafte Unterscheidungen aufgebaut.Die sozial folgenreichsten sind die, mit denen sich die Unterscheider selbst voneinander unterscheiden: die Praktiken der Humandifferenzierung. Sie ereignensich im Zuge der fortschreitenden Differenzierung und Individualisierung derGegenwartsgesellschaft in einer bislang unbekannten Vielfalt, Vermischung undsituativen Kontingenz. Dabei konkurrieren Kategorisierungen des »Menschenmaterials« (Georg Simmel) nach Nation, Ethnizität, Geschlecht, >Rassedoingundoing

  • von Günther Ortmann
    19,80 €

    Ein Brevier mit Trostreichungen für Manager, Berater, Supervisoren,Coaches, Entscheidungstheoretiker und alle, die an Entscheidern oder amEntscheiden zu verzweifeln drohen.»Fällt es Ihnen schwer, sich zu entscheiden?«»Hm, ja und nein.«Es naht der Augenblick der Entscheidung. Schon beschleichen michZweifel. Ich schwanke. Ich zögere. Wer darum nicht weiß, wer da, jeder ZollJames Bond, kein bisschen Hamlet, ohne Zittern und Zagen auskommt, derbraucht dieses Buch nicht.Für alle anderen hier die erste Tröstung: Für¿s Zweifeln und Zaudern gibtes überraschend gute Gründe, besonders diesen: Entscheidungen sindgenau dann nötig, wenn gute Gründe fehlen. Das macht aus vernünftigen¿ gut begründeten ¿ Entscheidungen ein Paradoxon. Alle großen Denkerder Entscheidung sind diesem Gedanken jedenfalls sehr nahe gekommen.Einer von ihnen, Sören Kierkegaard, hat dazu einen zweiten Trostgespendet: »ein Denker, der ohne Paradox ist, ist wie ein Liebhaber ohneLeidenschaft: ein mäßiger Patron.« Manche allerdings haben in heroischemGestus mit dem Feuer der Paradoxie gespielt und sich schwer die Fingerdaran verbrannt ¿ in einer Feier der Dezision und des Souveräns, vulgo: desFührers.Entscheiden ist schier zum Verrücktwerden. Wenn man an die kühl kalkuliertenEntscheidungen von Hypothekenbankern denkt, Leuten ohne Einkommenund ohne Vermögen riesige Summen zu leihen, Geld, das die Banknicht hatte, mit dem diese Leute Häuser kauften, die sie nicht brauchtenund die heute, nachdem die Immobilienblase geplatzt ist, leer stehen, dannbeschleicht einen der unbehagliche Gedanke: Nicht der Schlaf der Vernunftgebiert Ungeheuer, sondern ihre luchsäugige Wachsamkeit.In den Texten jener Denker der Entscheidung habe ich ein wenig gewildert.Die Beute: Witz und Irrwitz. Texte? Lesen? »An so einem Tag? ¿ damüsste man ja Tinte gesoffen haben«, rief Komtesse Muschi in dem gleichnamigenKurzroman der Marie von Ebner-Eschenbach aus. Oder, wie einejunge, sehr aufstrebende Professorin der Betriebswirtschaftslehre zu einemin die Jahre gekommenen Kollegen kürzlich sagte: »Sie glauben ja nicht, mitwie wenig Büchern man auskommt.«Ein wenig Tinte habe ich allerdings vergossen. Damit Sie, liebe Leserin,lieber Leser, nicht zuviel davon zu saufen haben, biete ich eine Auslese an,eine Art Reader¿s Digest aus dem Denken der Entscheidung. Auf dass Siedarin ein Gran Zunder finden, und ein Körnchen Wahnwurz.

  • von Herfried Münkler
    29,00 €

    Die Friedenshoffnungen nach dem Ende des Ost-West-Konflikts währten nur kurze Zeit: Die Kriege im Kaukasus, auf dem Balkan, in Afghanistan, Afrika und Südostasien zeigen überdeutlich, daß mit dem Ende des 20. Jahrhunderts nicht das Zeitalter der Kriege, sondern allenfalls das der zwischenstaatlichen Kriege zu Ende gegangen ist.Der Krieg wechselt, einem Chamäleon gleich, nur seine Erscheinungsform. Die meisten der gegenwärtig geführten Kriege sind innergesellschaftliche und transnationale Auseinandersetzungen, in denen reguläre Armeen - wenn überhaupt - nur noch ein Akteur unter anderen sind. Mit einemmal wird in seiner ganzen Dramatik sichtbar, was sich seit mehreren Jahrzehnten angekündigt hatte: die Entstaatlichung des Krieges.

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