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  • von Axel Karner
    18,90 €

    Eine Chimäre, erschaffen in der Lithografie "Ein Grashüpfer kämpft mit dem Tod" des mexikanischen Künstlers Francisco Toledo, war 2010 Inspiration für die "Tiere nach dem Schlachten", eine Art Bestiarium, das im selben Jahr unter dem Titel Chanson Grillée bei Wieser erschien. In diesen Texten geht es um das allzu Humane. Das Komische, das Tragische, die Bosheit bringen in ausufernder Gewalt, getarnt durch Tierbilder, das Alltägliche an die Oberfläche - auch den Tod, der als Paradoxon zugleich aufhellt und verbirgt.Toledos Tod, fast zehn Jahre später, gab den Anstoß zu neuen Gedichten über die Niedertracht. Formal folgt der Zyklus popanz dem Alphabet. Diesmal jedoch wird der Mensch nicht als Kreatur maskiert, sondern als aufgeputzte Vogelscheuche in seiner ganz individuellen sozialen Bemäntelung ins grelle Licht gezerrt. Dem allgemeinen Spott preisgegeben, schonungslos in ihrer Brüchigkeit verhöhnt, gibt sich da eine Ansammlung wohlbekannter Gestalten die Ehre.Was wir tun, wie wir handeln, wie wir uns das Leben deuten, halten wir in eingelernten Mustern fest.Es sind nach wie vor in der Hauptsache Männer, die die Welt bedrohen, sich infantil in Szene setzen und behaupten wollen. Neben irrwitzigen Allmachtsfantasien, grotesken Unterwerfungsgesten, manchmal sogar in eine Frauenrolle verschoben, dienen die virilen Zuschreibungen oft nur dazu, ein schwaches, vor Selbstmitleid zerfließendes Ego aufrechtzuerhalten.

  • von Matthias Buth
    24,00 €

    Matthias Buth steht in der langen Tradition der Dichterjuristen und ist als Dichter auch Anwalt der Poesie. Ausdrücklich aber erklärt er sich in seinen Essays. Historisches Wissen und politische Erfahrungen grundieren seine Texte. Gott und der Region zugewandt, schreibt er gegen die Instrumentalisierung von Geschichte an, gegen die Anmaßungen der Politiker und das braune Erbe der Kirche. Seine literarischen Portraits und Werkbetrachtungen sprühen vor Kenntnissen und Erkenntnissen. Sie sind getragen durch die Suche nach dem, was uns als Deutsche kulturgeschichtlich trägt. Diese klugen Essays, die Buth für das Online-Magazin Faust-Kultur verfasste, eröffnen neue Zugänge zur Kultur und Geschichte. - Die Verfassung der Dichter ist der Vers, der die Freiheit des Wortes verteidigt.

  • von Manuela Tomi¿
    21,00 €

    Großvater Ivo versteckt jugoslawische Dinar im Radio. Mutter hat nur Augen für den Sänger Zdravko Colic. Vater rollt im LKW durch die Nacht. Großonkel Tomo verbrennt seinen Pass. Wenn der Zahnteufel Großmutter quält, zündet sie sich eine Zigarette an. Auf dem Eiffelturm steckt eine Erdbeere und Supermarios Kopf landet in der schäumenden Kakaotasse. 99 lyrische Prosaminiaturen eröffnen ein Familienpanorama zwischen Sarajevo, Völkermarkt und Wien. Erinnerungsstücke fügen sich als Mosaik zu Geschichten der Flucht und Fernsehsucht. Es sind Märchen für Erwachsene, die in die Welt des Kitsch, des Kommunismus und eines Kärntner Schützenvereins führen. Die Autorin findet eine spielerische Sprache für die fürchterlichen Absurditäten des Fremdseins. Garantiert herzchenerwärmend!

  • von Stanislav Struhar
    21,00 €

    Die Schatten der StilleAls Jakub zum Begräbnis seiner Großmutter kommt, ist er bereits erwachsen. Allein in Wien, begegnet er einer Wienerin, die er einst gekannt hatte, und es ist das erste Mal, dass er mit ihr deutsch spricht. Ihre Mütter bleiben verfeindet, doch er trifft die junge Frau wieder, als er plötzlich einen Anruf erhält ...Die Leichtigkeit der StilleEmmerich ist der beste Gärtner auf dem Wiener Zentralfriedhof, schon als Kind liebte er Blumen, doch leidet er unter dem Gefühl der Einsamkeit. Eines Tages steht er am Krankenbett einer Freundin aus seiner Kindheit, die sich einst radikalisiert hat ...All die geliebten SchattenAls seine Mutter sich von ihrem Freund trennt, kehrt Herwig nach Hause zurück. Die Wiener Parks haben ihren Zauber nicht verloren, und die Literatur und Musik seiner Jugend bleiben allgegenwärtig. Endlich lächelt seine Mutter wieder, doch liegt in ihrer Stimme jene Besorgnis, die er bisweilen vernahm, als sein Vater starb ...Der Himmel der FremdeKaum hatte Viktor die Wiener Wohnung seines Bruders bezogen, begegnet er schon seiner unfreundlichen Nachbarin. Seine Landsleute warnen ihn vor der jungen Frau, doch dauert es nicht lange, und er trifft abermals auf sie ...

  • von Willibald Hopfgartner
    14,95 €

    Das Heilige ist der geläufigen Wahrnehmung der Menschen weitgehend entschwunden. Umso erstaunlicher, dass im Werk Peter Handkes das Heilige ein strukturbildendes Element darstellt. Es fügt sich organisch ein in das Schreibprogramm, mit dem der Autor schon früh dem herrschenden Zeitgeist absagt: "Ich erwarte von der Literatur ein Zerbrechen aller endgültig scheinenden Weltbilder."Das Heilige gehört nicht zur Ordnung der Dinge, sondern zur Ordnung des Sehens. Es ist nicht interessant für das Wissen oder für die Ökonomie, sondern manifestiert sich, mit den Worten von Mircea Eliade, als "Realität, die von ganz anderer Art ist als die natürlichen Realitäten". Handke will sie "umschreibend erzählen" und in seinen Aufzeichnungen ihr Aufleuchten zur Sprache bringen. So erweisen sich seine Texte als eine Art Sehschule für das Heilige.

  • von Eugen Freund
    21,00 €

    Wer erinnert sich nicht an die "Schredder Affäre", die im Frühsommer 2019 für Schlagzeilen gesorgt hatte? Direkt aus dem Bundeskanzleramt wurden drei Festplatten zu einer Firma gebracht, die sich auf das Zerstören von elektronischen Daten spezialisiert. Was war auf diesen Festplatten enthalten, dass sie unbedingt vernichtet werden mussten? Das Rätsel blieb ungelöst. Hier greift Eugen Freund den Faden auf: sein "Erich", ein Mitarbeiter des Kabinetts, hatte vor dem Schreddern noch eine Kopie gezogen. Nun will er diese wertvolle Information Bülent, einem befreundeten Journalisten, zuspielen. Doch zwei Banditen haben den Auftrag, Erich zu überfallen und die Festplatte an sich zu nehmen. Es folgt eine spannende Jagd nach den beiden Männern. Durch Zufall hat Bülent eine Mitarbeiterin des britischen Geheimdienstes MI5 kennengelernt, die ihm dabei hilft. Sie bedient sich neuester elektronischer Spyware, um die Männer ausfindig zu machen: am Bleiburger Wiesenmarkt kommt es dann zum Show-Down. Doch wird Bülent dann auf den Inhalt der Festplatte zugreifen können? Zehn Jahre nach seinem Bestseller "Der Tod des Landeshauptmannes" hat sich Eugen Freund wieder eines heißen politischen Themas angenommen. Jüngere Zeitgeschichte und erfundene Reportage werden hier eng miteinander verwoben.Was wahr ist und was nicht, bleibt der Phantasie des Lesers/der Leserin überlassen.

  • von Eni Vasili
    24,00 €

    Eni Vasilis Ich habe getötet ist ein höchst authentisches Buch über die Missachtung von Frauen und Mädchen, über eine männerdominierte und oftmals korrupte Justiz und Politik. Es ist ein Buch über das Leid von Frauen, die jahrelang Opfer ihrer Peiniger waren und sich nur mehr durch einen Mord zu helfen wussten - nur um in der Folge neuerlich zum Opfer zu werden: zum Opfer einer mehr als fragwürdigen Justiz. Ich habe getötet ist, wie die Autorin sagt, "ein Reality-Buch, welches das Leben der albanischen Familie in der Blöße seiner unbeschreiblichen Sorgen, Probleme und Plagen zeigt".Den Hintergrund und die lokale Prägung für die zehn berührenden und erschreckenden Tiefeninterviews aus einem Frauengefängnis liefert Albanien. Außer Frage steht indes, dass analoge Phänomene und Tragödien sich in vielen anderen Ländern und Gesellschaften abspielen. Nichts wäre verfehlter und bequemer, als Ich habe getötet als ein Buch zu betrachten, das "typisch" nur für Albanien ist.

  • von Jani Oswald
    24,00 €

    Mit Carmina mi nora legt Jani Oswald, einer der bemerkenswertesten zeitgenössischen slowenischen Dichter, die wohl durchdachte Weiterentwicklung seiner sprachlichen Experimente früherer Gedichte vor. Durch seinen ausgeprägten Sinn für sprühende Assoziationsketten, Language Crossing und überraschende Verfremdungen stellt er aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen, scheinbar Erhabenes wie Profanes spielerisch bloß. Folklorismen und Nationalismen, egal welcher ethnischer Herkunft, werden dichterisch auseinandergenommen, Provinzialismen und Fremdenhass demaskiert. Dabei dekonstruiert Oswald seinen poetischen Raum bis zur scheinbaren Bedeutungslosigkeit und überlässt ihn einem besonderen Rhythmus und unverwechselbaren Sound. So entsteht letztlich eine neue, eigenständige poetische Kunstsprache, die uns zum Innehalten, Nachdenken, Protestieren, Trauern und Lachen verführt.

  • von Ivan Cankar
    24,00 €

    Der Slowene Ivan Cankar war Lyriker, Dramatiker und vor allem Prosaschriftsteller. Aus ärmlichen Verhältnissen stammend lebte er von 1896 bis 1909 in Wien, wo er einen großen Teil seiner Werke schrieb und in seiner slowenischen Heimat veröffentlichte. Seine Prosaarbeiten erschienen schon seit 1900 in der damaligen Tagespresse (Prag, Zagreb, Wien, Ljubljana), in Anthologien und in einigen ihm gewidmeten Publikationen in deutscher Übersetzung. Cankars Prosa reicht von kurzen Skizzen über Erzählungen und Satiren bis zu größeren Novellen und Romanen, von denen hier eine möglichst repräsentative Auswahl gezeigt werden soll.

  • von Lojze Wieser
    24,00 €

    Als wir vor sechsunddreißig Jahren begonnen haben, Literatur aus dem europäischen Osten zu verlegen, als wir begonnen haben, den vielen Literaturen dieses Raumes ein Gesicht zu geben, als wir die slowenische, kroatische, serbische, albanische, bulgarische, rumänische, ungarische, tschechische, slowakische, polnische u. a. Literatur herauszugeben begannen, war die Sowjetunion noch nicht Vergangenheit, Jugoslawien noch nicht von einem Krieg zerstückelt und die Europäische Union ein Friedensprojekt. Da haben wir das Hoffen gelernt und die Ahnung einer vielstimmigen Welt im Sinn gehabt, von der uns die Autorinnen und Autoren in ihren Büchern, ihren Versen, ihren Erzählungen und ihren Träumen berichteten und die uns deren Übersetzerinnen und Übersetzer ins Deutsche herüberbrachten. Es vergehen die Zeiten und es kommen die neuen. Im 44. Jahr meines Verleger-Seins lege ich die Zügel in jüngere Hand. Den Kutschbock mach ich frei. Ich werde den trabenden Pferden nachschauen. Die Kutscherin hat die Zügel fest in der Hand. Sie weiß sie zu halten. Die Erzählung geht weiter. Es vergehen die Zeiten und die Uhr bleibt nicht stehen. Wir habe Neuland betreten, haben zur Genüge gefehlt. Doch ohne die vielen stillen Kumpaninnen und Compañeros, die da waren - privat und in Funktion - bei aufkommendem Sturm, ohne die zahlreichen Wortlandstreicher, die dem Entlegenen, dem Anderen und Neuen vertrauten, die halfen und gaben und das rettende Seil zuwarfen und den Karren wieder und wieder aus dem Graben herauszogen, wären wir oft schon gestrauchelt. Sie alle, und die Leserinnen und Leser, teilten mit uns die Fantasie und vertrauten. Ja, wir alle haben das Hoffen gewagt und bis heute behalten!

  • von Lipej Kolenik
    24,00 €

    Lipej Kolenik erzählt über die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, als die ehemaligen Verbündeten der slowenischen Befreiungsfront gegen den Nationalsozialismus, die britischen Truppen, zur Besatzungsmacht aufstiegen und im Zuge des Kalten Krieges Schritt für Schritt die Seiten wechselten. Die Zeitzeugenberichte von Kärntner Sloweninnen und Slowenen, die sich, wie Lipej Kolenik, nach 1945 von Neuem auf der Seite der Unterdrückten wiederfanden, werden ergänzt durch die Wiedergabe von Berichten aus dem Slovenski Vestnik. Dem Buch vorangestellt sind zwei wissenschaftliche Beiträge, die die zeithistorische Dimension der Zeitzeugenberichte vertiefen und erweitern. (...) "Die Zitate aus dem Slovenski vestnik im dritten Teil des Buches (...) wurden vor allem mit der Absicht ausgewählt, die Kontinuität der deutschnationalen bzw. antislowenischen Aktivität zu veranschaulichen, die im Kalten Krieg mit den strategischen Zielen der britischen Politik in diesem Teil Europas "kompatibel" wurde und somit Gelegenheit bekam, schicksalhaft auf die zwischenmenschlichen Beziehungen im ethnisch und sprachlich gemischten Gebiet Kärntens einzuwirken."

  • von Berta Bojetu
    24,00 €

    "Die Haltung gegenüber den jüdischen Menschen in Slowenien, habe sich seit den Pogromen im 19. Jahrhundert nicht wirklich verändert, auch wenn es nur mehr 44 gezählte Jüdinnen und Juden in Ljubljana gibt", erzählte Berta Bojetu Ende der Achtzigerjahre in einem kleinen Freundeskreis. Ihr Gedichtband Besede iz hiSe Karstein war soeben auf Slowenisch erschienen. Eines der Ergebnisse dieses Gespräches war die Veröffentlichung des Romans Filio ni doma (1990) - Filio ist nicht daheim, dem 1995 Pticja hiSa - (Das Vogelhaus) folgte. Die Figuren, denen wir im Gedichtband begegnen, wachsen aus dem Gedichtband in ihre Prosa und erwachen in den Romanen zu neuem Leben. Immer geht es um Liebe und Erotik. Vögel treten auf, die Sexualität in ihrer die Seele umwebenden Umgarnung schwingt durch den Raum, Kinder, Krieger und Reiter, der durch die Finger gleitende Sand, der Spuren hinterlässt. Mächtige, zur Dominanz erwachende Gestalten, immer begleitet von unsichtbarer Gewalt. Kinder, Meer, Wellen, das Rauschen, der Schutz hinter Steinbauten - daraus webt Berta Bojetu Literatur. Das sind Themen, die ihr Schreiben und die Gespräche über Jahre bestimmen. Es ist ihre Seele, die Sprache wird. Der folgt sie. In jedem Vers. In jedem Wort, das sie zugleich so verletzlich, so heilig macht. Nun liegt der Gedichtband Worte aus dem Haus Karlstein Jankobi / Besede iz hiSe Karlstein Jankobi in einer zweisprachigen Ausgabe vor und leistet Filio Gesellschaft.

  • von Ernestina Jelovšek
    24,00 €

    Darum, wer immer nachstehende »Erinnerungen« die gerade vor zwanzig Jahren (1875) geschrieben und vor 10 Jahren (1885) wieder abgeschrieben wurden, in die Hände bekommt, dem mögen diese Zeilen als Einleitung, als der Schlüssel (zu France PreSeren, Anm. Red.) dienen. Manches hätte ich jetzt vielleicht anders aufgefaßt und geschrieben: meine Ansichten hat die Erfahrung, der Einblick in unsere Verhältnisse teils gemildert, teils verbittert, manches mal dachte ich schon daran, das Buch zu vernichten; warum sollen andere in ein Leben schauen, das sie so wenig verstehen, dachte ich mir häufig, was ist ihnen PreSeren! - Bitteres Leiden, Mangel, Vereinsamung, das Ringen um das tägliche Brot, haben mich Gott näher gebracht, meine religiösen Ansichten sind mildere idealere geworden! und doch, was ich geschrieben, mag bleiben, denn noch einmal schreiben möchte ich das Buch nicht, es fehlt mir dazu an Zeit, an Ruhe und meine Augen sind zu leidend, sie erlauben mir keine solche Anstrengung mehr. Schließlich, was die Ansichten PreSerens betrifft, die ich niedergeschrieben, daran dürfte ich ja so nicht ändern, dann wäre es doch besser, das Buch zu vernichten. Und so mag es denn aufbewahrt bleiben, für eine bessere Zeit!", schreibt Ernestina JelovSek, Tochter von France PreSeren, am 21. August 1895 in Ljubljana. Fast unbegreiflich, dass ihre warmherzigen, auf Deutsch geschriebenen Erinnerungen in slowenischer Übersetzung auch heute noch eine Rarität darstellen, im Original, auf Deutsch geschrieben, wurden sie in den eineinhalb Jahrhunderten kein einziges Mal verlegt. Nun werden sie jedenfalls erstmals der Leserschaft vorgelegt. Ernestina JelovSek sei Dank!

  • von Helena Kuchar
    24,00 €

  • von Dušan Jelincic
    24,00 €

    Mit dem Roman Sternklare Nächte im Karakorum gelang DuSan Jelincic ein außerordentlicher literarischer Wurf, der aus der sogenannten Bergsteigerliteratur ein literarisches Werk machte. Die Kritik war begeistert. Ein Roman mit alpinistischer Thematik, die Protagonisten sind reale Figuren. Die Rahmenhandlung spielt im Himalaja bei eisigen Stürmen und Schneegestöber, sie kehrt uns die inneren Zustände der Alpinisten hervor, die sie zunehmend zu beherrschen beginnen. Der innere Monolog der Bergsteiger wird zum roten Faden der Erzählung. Der Alpinismus als Metapher des Lebens. Ist doch der Aufstieg ein Synonym der Reise ins Intimste des Menschen. Auch dort sind Abgründe, sind Einsamkeit, Größe und Kleinheit Formen, vor denen man sich verstecken möchte. Auch die Alpinisten versuchen davor zur flüchten, doch die Tragödien und die Toten beim Aufstieg katapultieren sie zurück in die Realität. Und damit beginnt erst der wirkliche Kampf. Der Kampf ums Überleben. Der Kampf um das Leben selbst.

  • von Josip Stritar
    24,00 €

    Josip Stritar hat sich mit der Gründung der Literaturzeitschrift Zvon 1870 und 1876 bleibend in die Literaturgeschichte eingeschrieben. Er war der erste Interpret der Poesie von France PreSeren, die er auch ins Deutsche übertrug. Neben PreSeren erklärte und übersetzte er Jenko, Levstik. Josip Jurcic öffnete ihm die Augen für die Weltliteratur. Auch wenn er in Wien/Aspang lebte, seine Sprache war richtungsweisend, obwohl sie sich zeitweise in pathetischen Anklängen zu gefallen schien. Hoch anzurechnen ist ihm, dass er nicht dem damaligen Trend des Panslawismus verfiel. "Etwas von Peter Einsam ist die kaum einen Bogen umfassende Broschüre, die kürzlich in Wien erschienen ist. Inhalt: »Das Fest der ¿goldenen Herzen¿« und »Der Armenball«, worin der Autor - wer mag wohl seinen richtigen Namen erraten - die soziale Not behandelt. Bitter zwar, wie dies nur einer unter unseren Schriftstellern kann", lesen wir 1894 im Ljubljanski zvon (14. Jahrgang, Nr. 4). Beim Lesen der Verse fühlt man sich unweigerlich ins Heute versetzt.

  • von Srecko Kosovel
    24,00 €

    Dieses Buch ist der zweite, durch ein Gedicht in deutscher Erstveröffentlichung ergänzte und durchgesehene Nachdruck eines Büchleins, das 1988 mit einem Autograph des Dichters auf karststeingrauem Umschlag erschien; es war eine erste Auswahl meiner Übersetzungen aus damals verfügbaren slowenischen Buchausgaben und erste signifikante Veröffentlichung von Kosovel-Gedichten in deutscher Sprache; Beginn meiner langjährigen Erkundung und Erforschung dieses bis heute, hundert Jahre nach der Geburt des Dichters noch nicht ganz erschlossenen, jedoch in viele Sprachen um die Welt übersetzten, einzigartigen Jahrhundertwerks der slowenischen Poesie und europäischen Avantgarde; Früchte dieser Arbeit waren weitere (vielfach erste) Publikationen aus dem Nachlaß im slowenischen Original (Ikarjev sen / Traum des Ikarus, Ljubljana 2004) sowie umfangreichere Ausgaben meiner Übersetzungen (zuletzt, Mein Gedicht ist mein Gesicht, Salzburg 2023) ... Das vorliegende Buch war und bleibt Aufbruch in den wirkreichen poetischen Orbis - »Jutri odjadramo« (Morgen segeln wir ab) - des Dichters vom Karst, Srecko Kosovel ...

  • von Jerneja Jezernik
    24,00 €

    Alma M. Karlin - Mit Bubikopf und Schreibmaschine um die Welt ist die erste deutsche Biographie in 9 Kapiteln über das Leben und Werk einer der größten Weltreisenden und der deutschsprachigen Schriftstellerin Alma. M. Karlin (1889-1950) aus Celje, Slowenien. Nach einer unglücklichen Kindheit in der zweisprachigen untersteiermärkischen Provinzstadt am Sann in der alten k. und k. Monarchie entflieht sie dem kleinbürgerlichen Milieu und geht 1908 nach London. Dort arbeitet sie in einem Übersetzungsbüro, legt Prüfungen in Norwegisch, Schwedisch, Dänisch, Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch und Russisch ab. Am 24. November 1919 verlässt sie mit dem Reisepass ihrer neuen Heimat, des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen, den Cillier Bahnhof und bereist in den Jahren 1919-1927 als allein reisende Frau alle Kontinente. Mit dabei im Koffer sind ihre Schreibmaschine Marke Erika und ihr handgeschriebenes Wörterbuch in zehn Sprachen. Acht Jahre lang ist sie unterwegs, einzig im Vertrauen auf die eigenen Fähigkeiten, sich überall auf der Welt durch Unterrichten und Dolmetscherdienste als auch journalistische und belletristische Arbeit Verdienstmöglichkeiten zu verschaffen. Sie überschreitet auf ihrer Weltreise nicht nur geographische Grenzen, sondern auch die der Gesellschaftskonventionen, indem sie die Welt als Frau, Künstlerin und Forscherin auf ihre eigene Art "erleben" will und damit ihre Leistung bis heute einzigartig bleibt.

  • von Ciril Kosmac
    24,00 €

    Der Roman ist komponiert wie eine Fuge, in der sich drei Themen miteinander verflechten: Peter Majcens zweifelndes Suchen nach der richtigen Form der zu schreibenden Geschichte von Temnikar, die vor den Augen des Lesers entstehende Parabel von Temnikars Heldenmut, symbolisch überhöht zu einer Ballade von Zweifel und Entscheidung, von Angst und Mut, und schließlich die Geschichte des Bauern Crnilogar, der sich im Verlauf der Handlung als falsches Gegenstück Temnikars herausstellt. Dieser Roman vom menschlichen Tod und der Geburt eines Kunstwerks stellt eine vollkommen neue Form der Beschäftigung mit der Frage von Heldentum und Verrat im Krieg dar, es ist traditionelles Erzählen und gleichzeitig modernste Prosa. Die Ballade ist wohl das bedeutendste Werk des Neorealismus in der slowenischen Literatur und wurde mit Erfolg verfilmt. Die Vorliegende Übersetzung aus dem Slowenischen ist von Peter Wieser, nach einer Übersetzung von W. und M. Jähnichen, die 1972 im Aufbau Verlag Berlin und Weimar erschien.

  • von Ivan Cankar
    24,00 €

    Der Roman Das Haus zur barmherzigen Mutter Gottes des großen slowenischen Schriftstellers Ivan Cankar erschien 1904. Er wurde 1930 von Gusti Jirku ins Deutsche übersetzt und in Wien publiziert. Darin beschreibt er die Geschichte des kleinen Mädchens Malci, das im Krankensaal einer Wiener Vorstadtklinik seine letzten Monate verlebt. Der scheinbar geschützten Innenwelt mit den dort liegenden jungen Mädchen wird das Elend ihrer Herkunft aus Armut und zerrütteten Familienverhältnissen, aus Alkohol- und Kindesmissbrauch, gegenübergestellt.

  • von Alma M. Karlin
    24,00 €

    Dann geh ich in den grünen Wald - meine Reise zu den Partisanen handelt von tragischen und düsteren Ereignissen aus der Zeit der deutschen Besatzung Jugoslawiens in den Jahren 1941-1945, gesehen und erlebt durch die Augen der kritischen, unkonventionellen, an den Rand der Gesellschaft geschobenen deutschschreibenden Autorin Alma M. Karlin aus Celje/Cilli, heute Slowenien. Als Gegnerin des Hitlerregimes und des Kommunismus erzählt Karlin über ihre persönliche und bittere Erfahrung mit der Gestapo, über ihre schwierige Zeit im nazistischen Lager Melje bei Maribor und im slowenischen Widerstand in Bela krajina, dem sie sich mit ihrer schriftstellerischen Tätigkeit angeschlossen hatte. Vor den Augen der Leserschaft eröffnet sich ein kostbares und einzigartiges Dokument der Erinnerungsliteratur der Zeit des Zweiten Weltkriegs.

  • von Josip Jurcic
    24,00 €

    Es war das prächtige Schloss und die außergewöhnliche Geschichte des adligen Edelherren Ivan Erasmus Tattenbach, die Josip Jurcic zum ersten slowenischen historischen Roman animierten. Er gilt als erster slowenischer Feuilletonroman. Darin erzählt der Autor - zum 200. Jahrestag - von der Niederschlagung der kroatisch-ungarischen "Zrinj-Frankopan-Verschwörung" gegen die Habsburgerkrone. Tattenbach wird als charakterschwach, naiv und selbstgefällig beschrieben, ist lediglich auf persönlichen Vorteil aus, biedert sich taktisch an die habsburgfeindlichen kroatischen und ungarischen Herrscher an und bleibt - 1667 - in den Intrigen der Magnaten-Verschwörungen, und von seinem Kammerdiener verraten, wortwörtlich hängen. Josip Jurcic¿s Tattenbach ist der erste historische - im Stil des Feuilletons - in slowenischer Sprache verfasste Roman, aus dem der Geist von W. Scott weht. Jurcic wurde, mit diesem Werk, und mit dem ersten slowenischen Roman Der zehnte Bruder, im Slowenischen zum führenden Erzähler seiner Zeit. Auf Slowenisch erschien der Roman als Fortsetzungswerk 1873 in Slovenski narod. Auf Deutsch erschien Johann Erasmus Tattenbach. Historischer Roman aus dem XVII. Jahrhunderte der steiermärkischen Geschichte 1912 bei B. Beaufort in Prag. Diese Übersetzungen sind aus heutiger Sicht auch deswegen so wertvoll, da sie nah an der Zeit des Entstehens des Romanes geboren wurden, und sie sind im Stande, den Geist dieser Literatur oft tiefer wiederzugeben - und erhellen oft die Stimmung jener Zeit, lediglich die Orthographie wurde leicht den heutigen Lesegewohnheiten angepasst.

  • von Anton Haderlap
    24,00 €

  • von Peter Handke
    24,00 €

    Die drei Gespräche, die Peter Handke mit dem slowenischen Freund Joze Horvat führte - 1987 in Salzburg, 1988 im Karst und im Dezember 1992 in Paris -, entfalten sich um slowenische Motive im literarischen Werk, über Sloweniens Unabhängigkeit und den Krieg. Der »Bewohner des Elfenbeinturms« weilte, saß, ist oft - meist zu Fuß - herumgekommen und hat viel, das Weite, das Enge, wahrgenommen - in seiner "Geh-Heimat". Landschaften, vor allem der Karst, die Menschen und ihre Sprache, das Slowenische, finden sich im Schreiben wieder, im Buch wie dem Anfang der 80er Jahre verfaßten poetischen epischen Werk Die Wiederholung. So "heimisch" es dem Autor im "Land der Erzählung" erging, so kritisch zeigt er sich zur Staatswerdung von Slowenien. Bewandert in den Landen, die seit 1991 in Staatsgebilde und Kriegswirren zerfallen, fügt Handke gängigen Balkan-Schlagworten keine eilfertigen, abschätzigen Kommentare hinzu - vom Nachsinnen gelebter, erlebter und beobachteter Vielfalt erfahren wir. Wie schon der Abschied des Träumers vom Neunten Land. Da und dort auch unverstanden, mißbraucht, geben auch die Ansichten und Einwände in diesen Gesprächen, nicht mit ausgewogenem, wohl aber eigenes Erfahren wägendem Wort, immer wieder Anstoß - zum Bedenken. "In Die Wiederholung ist das gerecht beschrieben, nicht sine ira et studio, es ist nur erzählt ... Das Poetische und das Politische kann man nicht trennen ..."

  • von Aleš Debeljak
    24,00 €

    Die jüngere Künstlergeneration - in Ton, Tanz, Wort und Bild - hatte im Jugoslawien der 80er Jahre ein elastisches Netz der kulturellen Vielfalt und Anregung geknüpft und in neueste Strömungen in West und Ost gesetzt: wider politischen Zentralismus und Unitarismus. Das scheint zerstört und trotz allem, aufgehoben, wirksam. Eine bittere, doch nicht resignierende Rückschau eines »jungen Dichter-Sterns«, der sich in der engeren (slowenischen) und der weiten Welt (Amerika) profilierte. Der im Juli 1993 in Ljubljana und New York geschriebene Essay wirft Fragen auf, die nach 30 Jahren aktueller denn je erscheinen und - im Hinblick auf die Rückkehr des Krieges in Europa - noch immer ihrer Antworten harren.

  • von Michel Jean
    21,00 €

    In diesem Roman wendet sich Michel Jean den autochthonen Männern und Frauen zu, die als Obdachlose auf den Straßen Montréals - Tiohtiá:ke, wie die Stadt in der Sprache der Mohawk genannt wird - leben.Der junge Innu Élie Mestenapeo kommt, verbannt aus seiner Gemeinde Nutashkuan an der Côte Nord, weil er seinen gewalttägigen und alkoholsüchtigen Vater ermordet hat, nach einer zehnjährigen Gefängnisstrafe nach Montréal. Dort trifft er auf Angehörige unterschiedlicher Nationen, Innu, Cree, Atikamekw, Inuit, die sich am Square Cabot eine eigene kleine Gemeinschaft geschaffen haben. Unter ihnen findet er Freunde, alle mit ihrer eigenen Geschichte, die ihm helfen, wieder ins Leben zurückzufinden: Geronimo, Charlie, den Sänger Caya, die Inuit-Zwillinge Mary und Tracy aus Nunavik und den alten Nakota Jimmy, der die Obdachlosen in seinem Kochmobil mit Essen versorgt. Marys Tochter Lisbeth, die von ihrer Mutter zur Adoption freigegeben wurde und die gerade ihr Medizinstudium beendet und Élies Freundin wird, bestärkt ihn, die schulischen Voraussetzungen für ein Studium nachzuholen und ein Jurastudium zu beginnen. Kurz vor ihrem Tod gesteht Élies Mutter, die er nie wiedergesehen hat, dass sie seinen Vater, ihren Mann, umgebracht hat. Die Nachforschungen der Anwältin Audrey Duval, die schon, wie auch der alte Jimmy, eine zentrale Rolle in dem Roman Maikan gespielt hat, bestätigen ihr Geständnis. Da Élie nun kein Mörder mehr ist, wird auch die Verbannung aus seiner Heimatgemeinde aufgehoben.Jean Michel behandelt in diesem bewegenden Roman in kurzen Kapiteln einen Aspekt der Realität der Premières Nations, der gern verdrängt wird. Er schildert die Auswirkungen, die die erzwungene Sesshaftigkeit und Verschleppung der Kinder in die kirchlichen Umerziehungsinternate bis in die Generationen der Kinder und Enkelkinder haben, aber auch die Menschlichkeit, Stärke und gegenseitige Hilfe, mit der diese entwurzelten Menschen ihr Leben auf der Straße meistern. Damit ist der Roman eine konsequente Fortsetzung der vorherhergehenden Romane in die Gegenwart des 21. Jahrhunderts.

  • von László Végel
    24,00 €

    Nach dem Stadtroman Neoplanta kommt hier ein Minderheiten-Familienroman aus der Vojvodina. Johann Schlemihl oder János Slemil oder Jovan slemil - je nach historischer Zeit - und sein Enkel Ferenc/Franz/Franjo leben im Újvidék des 20. Jahrhunderts von der Zeit der Monarchie bis heute auf der ständigen Suche nach ihrer Identität und ihrem Vaterland. Sie sind "kleine Leute", die vor allem eines wollen: in Ruhe gelassen werden. Sie haben nicht die Möglichkeit, ihren Wohnort abhängig von der aktuellen politischen Macht zu wechseln, sie müssen sich mit allen Machthabern arrangieren. Welche Zugeständnisse sie dabei eingehen und wie sie versuchen, sich später wieder von ihnen zu lösen, wie Identitäten erschaffen und verschleiert werden und wie schwer es ist, sich in all den Geschichten zu orientieren, erzählt László Végel in gewohnt zugewandtem, aber zugleich spöttischem Ton in diesem Buch.

  • von Matej Horava
    21,00 €

    Rumänien, im Banat. Abgeschiedene Berge oberhalb der Donau. Dörfer, in denen seit zweihundert Jahren tschechische Menschen leben. Eine Welt, in der die Zeit stehengeblieben ist. In eines dieser Dörfer kommt ein junger Lehrer aus Mähren. Er ist gekommen, um zu vergessen. Aber die alltägliche Realität des dörflichen Lebens und die zaghaften Versuche, sich in die verschlossene Gemeinschaft zu integrieren, werden zunehmend von unerbittlichen Erinnerungen überschattet. In der Abgeschiedenheit und Einsamkeit, inmitten der berauschenden Landschaft des Banats ist es, als würde plötzlich alles an die eigene Kindheit erinnern, an die bitteren Jahre in der Turnhalle, an vergangene Lieben, Reisen, Fluchten ... Der Roman wartet mit einer mediativen, autobiografisch harmonisch und stilistisch ausdrucksstarken Prosa auf. In den mehr als vierzig kurzen und dichten Kapiteln, verfasst in einer unverwechselbaren, farbenfrohen Sprache, dreht sich alles um die wesentlichen Ereignisse des Lebens. Fragmentarisch bildet der Roman Stück für Stück das Mosaik eines überhaupt nicht alltägliches Schicksals ab, einer eigentümliche Form der Existenz.

  • von Miroslav Krleza
    24,00 €

    Sie werden sich wundern. Zumindest werden sie sich fragen. Ein Buch zu Russland? Knapp hundert Jahre nach dem erscheinen im Original? Was hat uns Miroslav Krleza heute zu sagen?Es sei »das persönlichste Buch Krlezas, persönlicher jedenfalls als seine Reminiszenzen über seine Agramer Kindheit, und vielleicht ist Reise nach Russland seine ungewollte Autobiografie, erzählt in Form einer sehr unorthodoxen Reisebeschreibung oder literarischen Reportage«, schreibt vor einem Jahrzehnt Milenko Jergovic über das Buch und ergänzt: »Von allen Büchern Krlezas habe ich Reise nach Russland vermutlich am intimsten erlebt«."Ich bin mir bewusst", schreibt der Übersetzer Klaus Detlef Olof, "dass Russland derzeit kein Sehnsuchtsland ist, in dem wir unser Lebensmodell realisiert sehen. Damals, sechs, sieben Jahre nach dem Weltenbrand und dem Aufbrechen des europäischen Völkerkerkers war die neue Gesellschaftsordnung im Osten eine Verheißung auch für den Westen (und Südosten). So weit, so gut. Krleza hat den Polizeistaat im neuen Königreich Serbisch-Jugoslawiens am eigenen Leib zu spüren gekriegt [und hat sich in Russland in einen Ästhetizismus geflüchtet, mit dem er den dialektischen Umschlag in der russischen Gesellschaft verbrämt hat. Klänge, Farben, Gerüche, bewegte Volksmassen, Absterben des Verbrauchten, Unnützen, Schädlichen, Aufbrechen des Jungen, Kraftvollen, Gesunden ... und wo gehobelt wird, da fallen Späne.] Einen möglichen Verdacht, dass auch in der Sowjetunion die Revolution ihre Kinder fressen werde. Einen ausdrücklichen Zweifel an der Unumkehrbarkeit des gesellschaftlichen Prozesses in Russland finden wir nicht, aber die Erwähnung des Triumvirats Bronstein, Dschugaschwili, Dzierzynski in Parallelsetzung zum Aufstieg Napoleons zum Alleinherrscher dürfen wir als Vorahnung des Kommenden werten. In diesem Sinne scheint es für uns Heutigen eine Konstante in der russischen Geschichte jenseits aller Ideologie zu geben, den Trend zur Ein-Personen-Herrschaft."In Zeiten des Kriegsgottes, der an Allmacht gewinnt, ist es wahrlich ein Wagnis, dieses Buch zu verlegen. Aber sollen wir es sein lassen? In Krlezas OEuvre ist es das "persönlichste", das "intimste" Buch und fügt sich ein ins gesamte übersetzte Werk, das uns vorliegt: Vom "Kroatischen Gott Mars" bis zum vielgepriesenem Opus Magnum "Die Fahnen".Allein schon im Ton, den Krleza im "Reise nach Russland" anschlägt, sind ihm die - zumeist - unausgesprochenen Zweifel, anzumerken. Im Grunde verbirgt sich dahinter ein Jahrhundert des Unausgesprochenen und darin auch das Ungehörten, weil es "eh nur" aus dem Osten kam. Vieles an Neuem wurde versucht, wurde gegangen. Gestrauchelt, gescheitert und gehofft wurde oft. Die Enttäuschung war immerwährender Begleiter. Das macht es uns heute nicht leichter.Und Ja! - Gerade deshalb legen wir dieses Buch der Leserschaft vor!

  • von Günther Freitag
    24,00 €

    Oskar, der im Süden Europas eine Autobahnbaustelle leitet, kämpft in einer fremden Welt aus unbekannten Regeln und mafiösen Verstrickungen gegen drohende Rückschläge. Nur schwer findet er sich in dieser Auseinandersetzung zurecht, nicht zuletzt deshalb, weil sich das Jugendstilhotel in einem Alpental, Kindheitsgefängnis für den Bruder und ihn, nicht abschütteln lässt. Der autoritäre Großvater drängt sich über seinen Tod hinaus in die Köpfe jener, die er zu Lebzeiten tyrannisch unterworfen hat.Wie in einem Wimmelbuch erscheinen, jede Chronologie missachtend, Figuren auf der Bühne des Grandhotels und im Alltag des Erzählers, verbunden durch seine Erinnerungen und Gedanken. Welche der Geschichten sind erlebt und welche Einbildung? Hat sich Rudolf Buchbinder im Talschluss auf eine Konzertreise vorbereitet und Camilla Nylund in der Abgeschiedenheit ihre Stimme kuriert? Und zu welchem Ergebnis gelangen die soziometeorologischen Studien eines Schweizer Linguisten, falls diese tatsächlich jemals durchgeführt wurden?

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