Über Heute noch müssen wir weg!
Der 1. September 1939 markiert den Beginn des Zweiten Weltkrieges. Von diesem Tag an überzieht das nationalsozialistische Deutschland ganz Europa mit einem unbeschreiblichen Grauen. Dass dieser Schrecken fünfeinhalb Jahre dauern wird, kann auch die Bevölkerung im deutsch-französischen Grenzgebiet nicht ahnen. Für die heißt es zunächst: Evakuierung! Weg von hier. Sofort. Und jeder darf nur wenige Kilo Gepäck mitnehmen. Die Menschen brechen auf voller Sorgen, wie es ihnen in der Fremde ergehen wird und was sie wohl erwartet, wenn sie zurückkehren.In »Heute noch müssen wir weg!« beschreibt Annette Bak mit Experten und Zeitzeugen eindrucksvoll, dass diese Sorgen durchaus berechtigt waren. Auf beiden Seiten der Grenze wird von Plünderung, Zerstörung und sogar Abrissen ganzer Dorfteile berichtet. Die NS-Verwaltung nutzte die Abwesenheit der eigenen Bevölkerung dazu, Dörfer nach ihrer Ideologie umzugestalten.
Obwohl die politischen Verhältnisse entlang der Grenze höchst unterschiedlich waren, gleichen sich die Erlebnisse der Evakuierten hüben wie drüben auf verblüffende Weise.
»Heute noch müssen wir weg!« entstand im Rahmen der gleichnamigen Filmdokumentation des Saarländischen Rundfunks. Ein einzigartiges Zeitdokument mit vielen bisher unveröffentlichten Fotos.
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