Über Hiev op!
Aus keiner Hafenstadt waren sie wegzudenken: Krane - wie sie fachsprachlich genannt werden - an den Hafenkanten
und Kailinien. Die unverwechselbare Silhouette der stählernen Auslegerriesen mit Voll- und Halbportal prägte
während der Stückgutzeit die Landschaften des Umschlags und der Transporte zwischen Schiff und Schuppen. Mit der Umstellung auf Containerfracht haben sich die Häfen und ihre Szenarien stark verändert. Die traditionellen Hebezeuge
wurden abgewrackt, verschwanden mehr und mehr aus dem alltäglichen Hafenbild und blieben nur noch einzeln als
Museumsstücke, Milieustifter und Wahrzeichen erhalten, um materielle Erinnerungszeichen zu setzen an den Orten des Wandels.
Nicht in technischer Darstellung, sondern mit dem Blick eines Theatermachers wird ein Streifzug durch die Geschichte des Hebens und seiner kulturellen Bezüge unternommen. Über Vergleiche mit den Bühnenmaschinerien der barocken Oper bis zur Geschichte der international berühmten Kranfabrik und heutigen Kulturfabrik KAMPNAGEL in Hamburg spannt sich der Bogen der Betrachtung, um das uralte Projekt der Befreiung von der Last und seine Übersetzungsformen in der industriellen Moderne zu beschreiben. Zitate aus zeitgenössischen Quellen machen die Erzählung besonders anschaulich.
Zahlreiche Abbildungen schaffen ein eindrucksvolles Panorama des "Kran-Theaters" seit der frühen Neuzeit.
Das dem Buch ursprünglich zugrundeliegende Oratorium "Hiev op! Requiem für die Krane" ist in vollständiger Fassung als kostenloser Download enthalten.
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