Über Historische Streiflichter aus Sachsenwaldau
Wer Sachsenwaldau im Nordosten der Stadt Reinbek das erste Mal besucht, ahnt nicht unbedingt, mit welch wuchtigen und wichtigen geschichtlichen Entwicklungen dieser so beschaulich-unschuldige Ort an der Bille schon in Berührung kam.
Bereits in der Jungsteinzeit, dem Neolithikum, siedelten hier erste bäuerliche Gemeinschaften, die der Nachwelt im Waldstück östlich der Bille beeindruckende Hünengräber hinterließen. Im Mittelalter entstand dann an der Mündung des Baches Hoibeke in die Bille, dem heutigen Standort des Gutshauses, das Nonnenkloster Reinbek, das sich jedoch schon recht bald aus eher weltlichen Gründen andernorts niederließ, bevor es in der Reformationszeit wieder seine Pforten schloss. Doch das Billeufer blieb an besagter Stelle beliebt und belebt. In der Neuzeit bewirtschafteten und kultivierten Bauern und Schäfer die anliegenden Felder und Wiesen. Reisende des Kurierwegs Reinbek ¿ Witzhave ¿ Trittau rasteten in der vom Oher Bauernvogt errichteten Krugkate. Und ab Mitte des 18. Jahrhunderts gab es gar eine gewerbliche Ansiedlung in Form einer oberschlächtigen Papiermühle.
Das späte 19. Jahrhundert erlebte dann eine intensive Freundschaft zwischen der im benachbarten Friedrichsruh ansässigen Fürstenfamilie Bismarck und den neuen Bewohnern des nun herrschaftlichen Gutes Sachsenwaldau, Baronin und Baron von Merck. Nach den Mercks verwandelte die weltberühmte Reederei HAPAG das Gutshaus in ein Ferienwohnheim. Und seit dem Zweiten Weltkrieg beherbergt Sachsenwaldau eine sozialtherapeutische Einrichtung.
Alle Etappen wurden und werden begleitet von zahlreichen Geschichten und Anekdoten, die das vorliegende Buch zusammenträgt und mit den großen historischen Linien, die Sachsenwaldau beeinflusst und geprägt haben, in Verbindung setzt.
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