Über Hugo Balls Karawane als Unterrichtsgegenstand
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Pädagogik, Sprachwissenschaft, Note: 2,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Deutsche Philologie ), Veranstaltung: Dada und Didaktik , Sprache: Deutsch, Abstract: Bevor man sich im Sekundarstufenbereich I und II mit Lyrik befasst, sollte man als Lehrer einige wichtige Überlegungen anstellen. Unter dem Aspekt, dass die Schüler sich wahrscheinlich zum letzten Mal mit lyrischen Texten auseinandersetzen werden, ist es besonders wichtig, die Unterrichtsplanung zukunftsorientiert im Sinne eines Unterrichts anzusetzen, von dem die Schüler auch im außerschulischen Bereich weiter zehren können. Das Wecken von längerfristigem Interesse und die Motivation zur Behandlung von Lyrik steht dabei im Vordergrund.
Da das Gedicht ¿Karawane¿ in einer 10. Klasse unterrichtet wird, sind entwicklungspsychologische Aspekte besonders zu berücksichtigen. Während Kinder im Grundschulalter bis etwa zum 13. Lebensjahr noch eine große Freude am spielerischen Umgang mit der Lyrik haben, nimmt dieses Vergnügen und auch der geschärfte Sinn für klangliche Raffinessen mit dem Beginn der Pubertät deutlich ab. Die Schüler können in der 10. Klasse oft wenig mit Lautgedichten anfangen, weil diese für sie augenscheinlich keinen Sinn ergeben. Bedingt ist dies durch die Tatsache, dass die Jugendlichen sich während der Pubertät in einem Umbruch und auf der Suche nach neuer Orientierung befinden. Sie müssen selbständig lernen, Ihren Körper zu akzeptieren, unabhängig zu werden und sich ein eigenes Wertesystem aufzubauen.
Man sollte daher als Lehrer nicht abweisend reagieren, wenn die Schüler nicht sofort einen Zugang zu dadaistischen Lautgedichten finden. Durch Unterrichten im kontextuellen Zusammenhang ist es vielmehr wichtig, sie bei der Suche nach dem Sinn der lyrischen Texte unter Berücksichtigung der Zeitgeschichte dabei zu unterstützen.
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