Über Humanistische Bildung zu Nutz und Frommen einer technologieversessenen Gesellschaft: weltfremd und illusionär?. Ein Zwischenruf
Den Einsatz digitaler Gerätschaften im Bildungsbereich kritisch in den Blick zu nehmen, technologische Systemautorität zwar nicht grundsätzlich, aber doch unter bestimmten Umständen auch bewusst zu ignorieren, dies dürfte wohl zulässig sein, und zwar mit Fingerzeig auf Widerstand gegen vielfach erfahrbare, in Sonderheit elektronisch lancierte Entfremdung, auch Manipulation im Bereich menschlicher Lebenswirklichkeit, schließlich unter Hinweis auf notwendige Abwehr schleichender ¿Dehumanisation¿ einer alsbald kommunikationstechnologisch völlig, geradezu maßlos übersteuerten, zudem inskünftig von künstlicher Intelligenz bedrohten, in letzter Konsequenz vereinnahmten Gesellschaft.
Es stellt sich die Frage, ob Bildungsprozesse in diesen schwierigen Zusammenhängen vielleicht nicht doch einen zumindest bescheidenen Ausweg aufzuzeigen imstande sind. Gesellschaftlich ausgelotet werden sollten Möglichkeiten, allgemeine Aufmerksamkeit wieder stärker auf menschlich relevante Bezugsfelder lenken zu können und damit technologische Versessenheit mit ihren Allmachtsansprüchen ebenso behutsam wie umsichtig in ihre Grenzen zu verweisen: Dies insbesondere über demokratisches sowie liberales Wirken in Schule und Unterricht, über Wissen, Bildung und Einsicht, nicht über totale Technik-Verweigerung, wohl aber ¿ wie eingangs angedeutet ¿ über begründbaren, wenigstens gelegentlich, vielleicht sogar längerfristig und grundsätzlich willentlich geübten Verzicht. Die hier dargelegte Einstellung, die von manchem möglicherweise für illusionär, gar unsinnig gehalten wird, wäre gleichwohl in einem allerdings inhaltlich wie zeitlich weitgespannten Rahmen gesamtgesellschaftlich durchaus zu diskutieren.
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