Über Hyperion oder Der Eremit von Griechenland
»Mit dem >Hyperionterra incognita< auf dem Gebiete des Romans erobern. Fremdartig genug nimmt sich das Ergebnis dieses Plans in der Romanliteratur aus. Zwar schließt der >Hyperion< als später Nachfahr des >Werther< die große Reihe der empfindsamen Briefromane ab, die vor Goethe von den Werken Richardsons und Rousseaus >Neuer Heloise< eröffnet wurde. Ist dies aber mehr als eine beinahe schon ungeschichtliche Verspätung? Was verbindet das am meisten lyrische von allen deutschen Prosawerken mit der gleichzeitigen literarischen Szene um die Jahrhundertwende, mit dem Kunstbestreben der Klassiker, die Hölderlin als Außenseiter abtaten, oder mit den Frühromantikern, in deren Bünden und Brüderschaften nirgends sein Name erscheint und auf die er sich nie beruft? Lange blieb Hölderlins Roman in dem Abseits, das sich sein Held als Eremit in Griechenland selbst erwählt.« »Aus dem Nachwort von Jochen Schmidt.«
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