Über Innovationsnetzwerke
Technischer Wandel kennzeichnet die Entwicklung der modernen Gesellschaft seit der industriellen Revolution um die Wende zum 19. Jahrhundert. Das wirklich Erstaunliche an der Geschichte dieser 200 Jahre ist, daß die Revolution nie aufgehört hat. Im Gegen teil, sie hat in mehreren Wellen an Intensität zugenommen, und wir haben bis heute nicht gelernt, den Wandel einigermaßen vorherzusehen, geschweige denn zu planen und zu steuern. Eine einzige Gewißheit bleibt: auch der Wandel wandelt sich ständig: "Es geht um ein ständiges Erzeugen von Anderssein" (Luhmann, 1992, 15). Die neuesten Wellen der Technisierung - die Informatisierung aller Lebensbereiche und der gen technologische Umbau der Natur - sind Beispiele für diese Kombination von Intensität und Unvorhersehbarkeit des inzwischen weltweiten Wandels. Bei dieser Sachlage stellt sich die Frage: Wie entsteht technologische Innovation? Auch wenn in der Gesellschaft seit dem Entstehen der maschinellen Fabrik zurecht immer wieder Gefühle der Ohn macht, Angst und Entfremdung gegenüber der "Macht der Technik" artikuliert wurden, so ist Technologie doch keine fremde Besatzung von irgendwo, sondern beruht auf Aktivitäten der Forschung, Entwicklung und Implementation, die im Institutionensystem unserer Gesellschaft verankert sind. Aber warum kommen diese Aktivitäten nicht zum Erliegen, wenn die Wege der Innovation so stark mit Unsicherheiten und Ungewißheiten gepflastert sind? Die Antwort Kowols ist mit dem Titel der Arbeit angedeutet: Inno vationsnetzwerke schließen Hersteller und Anwender neuer Technologien zusammen und schaffen eine gemeinsame Insel der Überschaubarkeit im großen Meer der Ver änderungen.
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