Über Interkulturelle Bildung in der Kosmopolis
Interkulturelle Bildung in der Kosmopolis möchte ihren Beitrag für eine Systematisierung und Neuverortung einer Pädagogik der Vielfalt leisten und eine interkulturell zusammenführende Grundidee didaktisch-diskursiver, mehrsprachiger Unterrichtspraxis ausarbeiten, die sich - im Sinne einer transnationalen Menschenbildung - auf die Würde des Individuums als menschenrechtsbasiertes Wertefundament stets berufen muss.
Hierbei werden unter historisch-systematischen Gesichtspunkten interkulturelle Fragestellungen an exemplarische Stufen der pädagogischen und philosophischen Ideengeschichte angebunden: diskurstheoretisch (Rousseau, Kant, Habermas), sprachphilosophisch (Humboldt) und leibanthropologisch (Feuerbach).
Wie können insofern demokratische Bildungsprozesse im Kontext sprachlich-kultureller Pluralität gestaltet werden, die zugleich auf den interkulturellen Erfahrungsraum interleiblicher Dialogizität nicht verzichten dürfen? Welche assimilatorischen und diskriminierenden Wirkungen seitens des Bildungswesens müssen identifiziert und aufgebrochen werden, damit nicht länger das "Richtige im falschen Ganzen" (Adorno) - d. h. segregierende Normalitätsverhältnisse fortbestehen -, sondern ein Leben und Lernen aller Menschen in der Einwanderungsgesellschaft möglich wird?
Auf diese Fragen versucht die Studie Antworten zu finden und steht im Zeichen von Kants "Pluralism" des Weltbürgers und möchte ihrerseits einen Teil dazu beitragen, dass die "Reflexion auf die Vorstellungsart jedes anderen in Gedanken (a priori) Rücksicht nimmt, um gleichsam an die gesamte Menschenvernunft sein Urteil zu halten."
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