Über Johann Redowskys Reise von Irkutsk nach Kamtschatka (1806-1807) im Auftrag der Akademie der Wissenschaften
Johann Redowsky (1773-1807) stammte aus Memel, studierte in Königsberg und Leipzig Botanik und Medizin und wurde als Leiter des Botanischen Gartens des Grafen Razumovskij in Gorenki bei Moskau bekannt - damals einer der hervorragendsten Gärten. So wurde er 1805 Adjunkt der Petersburger Akademie der Wissenschaften und nahm an der (politisch) erfolglosen Gesandtschaftsreise des Grafen Golovkin teil, die nach China bestimmt war, aber in Urga (Mongolei) umkehren mußte. Anschliessend wurde Redowsky auf eine Forschungsreise nach Kamtschatka entsandt, das der Forscher jedoch nicht erreichte - er kam 1807 nördlich von Ochotsk ums Leben. Sein Tagebuch hat sich jedoch erhalten; es besticht durch seine genauen Beobachtungen, sei es der Vegetation, der geologischen Formationen oder der Bevölkerung - hier Jakuten und Tungusen (Ewenken), denen er jeweils kleine Monographien gewidmet hat. Redowskys botanischer Nachlass gelangte in den Besitz von Adelbert von Chamisso und wurde von den Botanikern der Zeit mit Nutzen herangezogen. Nach Chamissos Tod wurde das Material von der Petersburger Akademie der Wissenschaften angekauft - das Tagebuch blieb jedoch unveröffentlicht. Für die vorliegende Erstausgabe wurde eine Abschrift des kaiserlichen Leibarztes Joseph Rehmann verwendet, die mit dessen Nachlass jahrelang unbeachtet in Donaueschingen lag und inzwischen in die Württembergische Landesbibliothek Stuttgart gelangt ist. Mit Anmerkungen und Registern.
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