Über Jüdische Hommagen
Hier geht es um Hommagen an Menschen und um Hommagen an Sozialem. Hommagen sind Texte, die als Einführungen zu Publikationen unserer Edition Schoáh & Judaica sprachlich schon den Charakter von Ehrungen, Huldigungen, Würdigungen tragen.
Für die vorliegende Zusammenstellung von Hommagen an Menschen wurden vier Frauen und vier Männer ausgewählt und in der zeitlichen Abfolge ihrer Publikation geordnet: Für Hommagen an Sozialem wurden fünf Beispiele ausgewählt, die mir viel bedeuten: die weltweite Jugendorganisation der Boy & Girl Scouts, jüdische Geschichte einer Region und Stadt, die Ukraine im schrecklichen Krieg gegen Russland, Jerusalem und Israel, alle nach zeitlich-inhaltlichen Kriterien geordnet. Dies ist übrigens eine Minimalauswahl aus den rund 400 Titeln unserer Edition im Herbst 2023, mit der diese Hommagen-Sammlung nicht überlastet werden soll.
Herausgestellt werden hiermit einige Persönlichkeiten als Autorinnen und Autoren der Edition Schoáh & Judaica, die mit ihren Publikationen etwas zu sagen haben, das über sie hinausgeht, was im übertragenen Sinn auch für die hier gesammelten Beispiele von Sozialem gilt.
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"Doch im Grunde bleibt alles zugleich eine merkwürdig traumhafte Erscheinung", schrieb ich in meiner Hommage an Israel. "Genauso rätselhaft wie das Wiedererstehen des Staates Israel selbst, wie die Heimkehr der Juden nach fast 2000-jährigem Exil, wie die Wiedergeburt der alten hebräischen Sprache, woraus sich eine weitere Besonderheit ergab: Die Eltern lernten durch die Kinder die Sprache ihrer Väter!
Jerusalem war und ist die Heilige Stadt der Juden, das Zion ihrer Verheißung, religiöser und geistiger Mittelpunkt des Volkes. Alle drei großen monotheistischen Religionen sind am Berge Moriah angesiedelt, wo Abraham, ihr aller Vater, das Opfer seines Sohnes Isaak vorbereitet hatte. Und der Gedanke drängt sich auf, Jerusalem sollte wie keine andere Stadt eine Wohnung des Friedens sein.
Doch weit davon entfernt, ist Jerusalem heute noch Symbol der Zwietracht. Aber bestehen bleibt auch das zarte, metaphorische Band der Verheißung, das den Namen des 'Himmlischen Jerusalem' mit der Stadt zu beiden Seiten ihrer jüdischen und islamischen Bewohner verbindet: "Wenn ich dich je vergesse, Jerusalem, dann soll mir die rechte Hand verdorren. Die Zunge soll mir am Gaumen kleben, wenn ich an dich nicht mehr denke, wenn ich Jerusalem nicht zu meiner höchsten Freude erhebe." (Psalm 137, 5-6)
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