Über Jüdisches Leben in Dorf und Schtetl
Jüdisches Leben in Dorf und Schtetl wird hier dargestellt am Beispiel von insgesamt 10 Publikationen der Edition Schoáh & Judaica, davon fünf aus deutschen Dörfern und Städtchen vom nördlichen Norddeutschland bis zum Bodensee und fünf aus osteuropäischen Schtetls, nämlich je zwei aus Polen und Rumänien sowie eine aus Litauen. Diese Beiträge sind zumeist Vorworte des Herausgebers, manchmal aber auch Original-Textauszügen; gelegentlich schließen sich noch Nachworte anderer Autoren an.
Diese Beispiele zeigen gelungenes, bedrohtes, vernichtet werdendes und vernichtetes jüdischen Leben, durch die alphabetische Anordnung der Autoren teils drastisch kontrastriert. Die Publikationen stammen aus den Jahren 1996 bis 2021, aus einem Zeitraum von 25 Jahren also, womit auf diese teils älteren Schriften nochmals ausdrücklich aufmerksam gemacht werden soll. Diese Erinnerungen an jüdisches Leben im Dorf und Schtetl haben in Deutschland einen deutlich anderen Charakter als in Litauen und Osteuropa. Ein Dorf ist eben kein Schtetl und umgekehrt.
Das jüdische Leben im Schtetl ist bis heute vielfach in no-stalgischer Erinnerung verklärt, wohingegen das jüdische Leben in deutschen Dörfern und Städtchen allenfalls partiell erinnert wird, wenn überhaupt. Denn das deutsche Dorf- und Landjudentum bleibt in ebenso spärlicher wie unbekannter Literatur verewigt, während das osteuropäische Schtetl-Judentum eine einzigartige Weltliteratur in jiddischer Sprache hervorgebracht hat und darin höchst lebendig fortlebt.
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