Über Kants Ethik reloaded. Eine wertphilosophische Sicht
Wissenschaftliche Studie aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 17. und 18. Jahrhunderts, , Sprache: Deutsch, Abstract: Die Grundformel des Kategorischen Imperativs ist nach wie vor umstritten. Wie soll es möglich sein, stets herauszufinden, ob meine persönliche Handlungsregel (die "Maxime" meines Willens) als Grundlage einer "allgemeinen Gesetzgebung" dienen kann? Welche Gesetzgebung meint denn Kant, die als "allgemein", d.h. als allgemein verbindlich, gelten könnte? Und wie soll ich diese dann mit meinen persönlichen Überzeugungen vergleichen können?
In einer seiner Frühschriften fordert Karl Marx den "kategorischen Imperativ, alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist". Durch diesen Bezug auf die "Verhältnisse" verliert der kantsche Person-Begriff seine latent anthropozentrische Begrenztheit. Auch die von Menschen verursachten Umwelt-Katastrophen, Misshandlungen von Tieren, Naturverachtung u.a.m. erniedrigen den Menschen, verletzen sein Ehr- und Selbstwert-Gefühl und sein Recht auf ein menschenwürdiges Leben.
Dagegen halte ich es für möglich, die Ethik der Person durch eine Ethik der Natur zu ergänzen, wofür ich u.a. eine neue NATURFORMEL des Kategorischen Imperativs vorgeschlagen habe.
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