Über Katholisch-schiitische Positionierungen im safawidischen Iran
Der römische Adlige Pietro Della Valle (1586-1652) verbrachte auf seiner Orientreise mehr als vier Jahre am Hof von sah ¿Abbas I. in Isfahan, wo er sich sowohl für ein anti-osmanisches Bündnis als auch für eine
Nuova Roma di Orient
e engagierte, um die christlichen Denominationen in Isfahan unter katholischer Herrschaft zu vereinen. Das schuf politische Allianzen zur safawidischen Gesellschaft, die sich im Prozess der Schiitisierung befand. Inter- und intrareligiöse Debatten am Hof zeigen frappante katholisch-schiitische Affinitäten. 1621 nahm Della Valle indes an einem katholisch-schiitischen Streitgespräch teil, bei dem schiitische Theologen klassische Topoi islamisch-christlicher Kontroversen hitzig debattierten. Das veranlasste seine persische
Risala
, von der sich zwei Manuskripte in der Vatikanischen Bibliothek befinden. Die Studie bietet die erste deutsche Übersetzung des edierten Textes mit Kommentar und zielt darauf, seine religiöse Positionierung im Umfeld differenter christlicher und islamischer Akteure zu erläutern. Die Bedeutung des Textes liegt u.a. darin, dass der schiitische Theologe Sayyid A¿mad ¿Alawi auf die Risala Della Valles in kurzer Zeit mit Lawami¿-i rabbani antwortete, die weitere Polemiken nach sich zog.
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