Über Kinderärztliche Differentialdiagnostik
ImKindesalter sindDiagnostik und Differentialdiagnostik durch mehrere Besonderheiten erschwert. Einmal kann una das kranke Kind nur in den seltensten FiiJIen seine Beschwerden selbst mit teilen. Fast immer sind wir auf anamnestische Angaben Drit ter, d. h. der Eltern oder der Pfiegepersonen, angewiesen, und es ist eine Erfahrungstatsache, daB diese Angaben haufig mehr oder weniger stark von Angst und Sorge beeinfluBt sind. Zum anderen handelt es sich beim kranken Kind um einen Patienten, dessen Besonderheiten durch standige Entwickiungs- und Wachstumsprozesse gepragt sind. Es treten deshalb oft Krank heitserscheinungen und Organstorungen auf, die in der Patho logie des Erwachsenen vollig unbekannt sind oder die im Ver gleich zum Erwachsenen groBeren Variationsbreiten oder ande ren Abweichungen unterliegen. AuBerdem erschwert die man gelnde Mitarbeit oder sogar die Abwehr des Kindes bei der Untersuchung den diagnostischen ProzeB. Aus diesem Grunde sind Fehldiagnosen leider keine Seltenheit. Um hier eine kon krete Hilfestellung zu geben, hat sich der Autor der schwierigen Aufgabe unterzogen, einen kurzgefaBten Leitfaden der Diffe rentialdiagnostik fiir Studenten und fiir Arzte, die selbst nicht Facharzte fiir Kinderheilkunde sind, zu erarbeiten. Hinzu kommt, daB jiingere Arzte oft Schwierigkeiten haben, Lehr buchwissen, das nach Krankheitsgruppen geordnet ist, praxis wirksam anzuwenden. Der Arzt in der Praxis ist standig mit Symptomen konfrontiert, von denen ausgehend er das dia gnostische Vorgehen entwickeln muB. Das Buch entspricht da her dem dringenden Bediirfnis nach schneller Orientierung und schlieBt eine Lticke im medizinischen Schrifttum.
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