Über Kommunikation und Technologie in dem Tanztheaterstück enactment::interchange
Was haben Musik, Tanz, Technologie, fernöstliche Philosophie, Kognitionswissenschaften und Psychoanalyse miteinander zu tun? Die Hamburger in China geborene Komponistin und Multimediakünstlerin Xiao Fu gibt in ihrem Buch über ihr Tanztheaterstück enactment::interchange einen faszinierenden Überblick über die historischen und epistemologischen Rahmenbedingungen bei der Entstehung ihres Stücks, das im Dialog mit zwei chinesischen Frauen entstanden ist: der Schriftstellerin Jane Wang aus Shanghai sowie der in Paris lebendenden Choreografin Qing Wang. Sie kombiniert dabei Ansätze, die aus unterschiedlichen Diskursen, biografischen Details und Beschreibung technischer Anordnungen besteht.
Ein wesentlicher Schwerpunkt liegt dabei auf den Inhalten östlicher Philosophie, die dem Wort misstraut und Wahrheiten im Nichtkommunizierbaren (oder besser im non-verbal Kommunizierbaren) sucht. Dies findet ihr psychoanalytisches Pendant in den Phänomenen von Übertragung und Gegenübertragung sowie in dem Begriff des in der Kognitionswissenschaft verbreiteten Begriffs des Embodiments. Fu zeigt in ihrem Buch auf, wie es ihr gelingt, das Unterschwellige, kaum Sichtbare, nicht Sagbare durch den Einsatz interaktiver Technologien in Tanz, Musik und Video abzubilden.
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