Über Konzeption des Cyborg und seine Bedeutung fur den Film I'm a Cyborg, but That's OK
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Filmwissenschaft, Note: 2,7, Universität Passau (Philosophische Fakultät), Veranstaltung: Mensch/Maschine/Medium, Sprache: Deutsch, Abstract: Vielerorts erleichtert der Fortschritt der Technik den Umgang mit den Problemen
und Fragestellungen des alltäglichen Lebens. So ermöglicht es die Etablierung neuer
Leitmedien, wie beispielsweise Fernsehen und Internet, öffentliche
Angelegenheiten an einem Ort der Privatheit zu verwalten und zu verarbeiten. Es ist
eine Selbstverständlichkeit geworden Wissenschaft und Technik in unser Denken
mit einzubeziehen und sie zu unserem Vorteil zu nutzen. Doch die Übermäßige
Computerisierung und Digitalisierung kann schnell in ein Abhängigkeitsverhältnis
und somit zu Rückzug und Isolation führen. Programmiersprachen, Algorithmen und
Schaltmuster verändern die Denkstrukturen, ähnlich wie bei der Scholastik oder
dem Rationalismus, nur viel komplexer. Subjektivität wird sekundär und lediglich
das objektiv Wahrnehmbare soll erfasst werden. Grundlegende menschliche
Emotionen wie Mitgefühl, Sehnsucht oder Traurigkeit haben keine
Existenzberechtigung und werden ausgeblendet um sich auf ein wesentliches Ziel
fokussieren zu können. Das Ziel ist die Effizienz; ohne Berücksichtigung humaner
bzw. moralischer Normen. Dieses Extrem der Denkstrukturabstraktion kann soweit
fortgeführt werden, dass sich durch die Symbiose eines Individuums mit einer
Maschine, bzw. durch die Entwicklung zu einem kybernetischen Organismus (im
Folgenden ¿Cyborg¿ genannt), zwischen den rationalen Entscheidungen, die eine
Maschine treffen würde, und den emotional, moralisch geprägten Denkweisen
eines Menschen ein Ungleichgewicht entsteht und das maschinelle Denken
überhand nimmt. In vielen Werken der Literatur, des modernen, sowie klassischen
Films sowie in Computerspielen wird dieses Thema aufgegriffen und thematisiert.
So beispielsweise in ¿Halö. Hier verkörpert der Protagonist Master Chief Spartan
117 einen genetisch und technisch modifizierten Über-Menschen und
Supersoldaten, der in der Lage ist ohne Bedenken hunderte Leben auszulöschen.
Ebenso sind die Borg, aus der ¿Stark Trek¿ ¿ Reihe, kaltblütige Hybridorganismen
mit dem Ziel der rücksichtslosen Expansion im gesamten Weltraum. [...] Diese Fragen
sollen im Folgenden ausgelegt und anhand des Filmbeispiels ¿I¿m a Cyborg, But
That¿s OK¿, ein Film des koreanischen Drehbuchautors und Regisseurs Chan-wook
Park, thematisiert werden.
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